Parodontitis: Gefahr für Zähne und Mensch
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Diagnose und Behandlung
Zunächst liefert das Panoramaröntgen erste Hinweise darauf, ob eine Zahnfleischerkrankung vorliegt. Dann prüft der Arzt mit einem speziellen Instrument, der so genannten Parodontalsonde, ob sich das Zahnfleisch vom Zahn gelöst hat. „Die Messung der Taschentiefe ist für manche Patienten etwas unangenehm, aber nicht schmerzhaft“, berichtet Dr. Petra Wittmann-Grabherr. Liegt nun eine Zahnfleischtasche vor, muss eine Behandlung durchgeführt werden. „Dabei braucht man sich nicht gleich vor einer Operation zu fürchten. Tatsache ist, dass die Therapie abhängig vom Schweregrad der Parodontitis in mehreren Phasen verläuft.“
Stufe eins der Behandlung konzentriert sich auf eine bessere Mundhygiene. Hartnäckige Beläge auf den Zahn- und Zahnwurzeloberflächen werden systematisch entfernt. In manchen Fällen erfolgt die Reinigung in örtlicher Betäubung und unter Einsatz von Antibiotika. Die erfreuliche Nachricht: Ist die Parodontitis unkompliziert und noch im Anfangsstadium, reicht dieses Vorgehen zur Erhaltung der Mundgesundheit bereits aus. Zusammen mit einer regelmäßigen und lebenslangen Kontrolle, versteht sich.
In der zweiten Therapiephase werden bei weit fortgeschrittener Erkrankung durch chirurgische Eingriffe Zahnfleischtaschen verkleinert und Knochendefekte ausgefüllt. Der dritte Therapieschritt schließlich soll einen Rückfall verhindern. Der Patient muss auf gute häusliche Mundpflege achten, Termine beim Zahnarzt wahrnehmen und seine Zähne entsprechend der persönlichen Situation fachgerecht reinigen lassen. Leider übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Parodontitisbehandlung nicht. Dr. Wittmann-Grabherr: „Für eine 50-minütige Sitzung in der Arztpraxis muss man mit etwa 80 Euro rechnen. In der Regel wird die Mundhygiene halbjährlich durchgeführt, nur in schweren Fällen jeden dritten Monat.“ In Anbetracht der möglichen Folgeerkrankungen lohnen sich die Ausgaben. Denn gehen erst einmal Zähne verloren, helfen nur noch Brücken, Prothesen und Implantate.
Tipps zur Parodontitis-Vorbeugung
Konsequente Mundhygiene ist das A und O für ein gesundes Zahnfleisch. Sorgen Sie mindestens zweimal täglich zwei Minuten lang mit Zahnbürste und Zahnseide für saubere Verhältnisse im Mund. Bei größeren Lücken verwenden Sie eine Zahnzwischenraumbürste.
Spülen Sie nach dem Zähneputzen den Mund so wenig wie möglich mit Wasser aus. So kann das in der Zahnpasta enthaltene Fluorid die Zähne länger schützen. Auch die Wirkung einer Mundspüllösung sollten Sie im Nachhinein nicht „verwässern“.
Gönnen Sie sich mindestens jeden dritten Monat eine neue Zahnbürste und suchen Sie jeden sechsten Monat Ihren Zahnarzt auf. Er berät Sie individuell und entscheidet, ob eine Spezialreinigung durch das zahnmedizinische Team nötig ist.
Verzichten Sie auf den Zug an der Zigarette und achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit viel Vitamin C und wenig Süßigkeiten. Zuckerfreie Bonbons und Kaugummis eignen sich gut für die Minimalpflege zwischendurch.