Zahnärztliche Neuraltherapie, kennt sie jemand?

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Hallo in die Runde, habe gelesen, dass es in der CH, nicht jedoch in D, eine Zahnarztpraxis gibt, die diese Methode bei Wurzelentzündungen anwendet. Hat jemand von Euch damit Erfahrung. Funktioniert sie, wart Ihr zufrieden? Vorab vielen Dank für jeden Beitrag ;-) lG! Aurelius :wave:
 
P.S. Insbesondere geht es mir um die Frage, ob mit ZÄNT tatsächlich wurzelkanalentzündete Zähne "gerettet" werden können. Klingt eigentlich toll, komisch nur, dass es (fast) niemand macht. Vielleicht weil die Endodontologie einträglicher ist :rolleyes: Finde eben nur einen einzigen Anbieter...:wave:

Studien zu Procain

Bereits 1954 wurde an der Universität Greifswald eine Dissertation von Matthias Thiede verteidigt zum Thema „Die therapeutische Anwendung des Novocain (Procain) in der konservierenden Zahnheilkunde“. Seine Studie belegt, dass durch Procainisierung des Gewebes am Periapex des Zahnes (Injektionen einer 2%igen Lösung) eine rezidivfreie Heilung von reversiblen Pulpitiden möglich ist. Die Wirkung beruht auf einer Unterbrechung pathologischer afferenter Reize in die Trigeminusäste.

In 73 Fällen einer Karies-profunda-Therapie mit einer nicht-purulenten Pulpitis wurden mit 75%igem Erfolg die Zähne klinisch und röntgenologisch vital erhalten, auch nachhaltig. Es wurde unter Beseitigung des exogenen Ursachenkomplexes (der Exkavation der kariösen Massen) und indifferentem Verschluss der Kavität eine Injektionsbehandlung mit Procain in mehreren Sitzungen durchgeführt. In der mit Procain unbehandelten Vergleichsgruppe wurden in Abhängigkeit von der Intensität der bestehen gebliebenen, störenden Impulse festgestellt, dass Rezidive zu einer hohen Anzahl endodontischer Eingriffe führte. Durch die chronischen Reizzustände des entzündeten Gewebes kam es zudem zu Beobachtungen, die die Neuroplastizität des Nervensystems belegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

unser Zahnarzt macht dies seit jeher, wenn er den Eindruck hat, dass er beim Bohren am Zahnnerv angelangt ist bzw. es Komplikationen geben könnte. Er lehnt auch Wurzelbehandlungen ab, so dass ich seit 12 Jahren in seiner Behandlung nie mehr eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen musste.

Letztens war meine Frau bei Ihm (Brücke), ein Zahn hatte einen sehr grossen Defekt gehabt, andere ZA hätten ihn womöglich gezogen. Sie bekam 2 Neuralspritzen und nun nach 5 Wochen ist alles Bestens. Nach ca. 2 Wochen nach der Behandlung hat sich der pochende Zahnschmerz verzogen und sie ist sehr zufrieden.:bang:

1Neuralspritze kostet bei Ihm 20,- oder 25,-€

HG
W.
 
Hallo Whity, das klingt ja echt klasse! Danke für Deinen Bericht! Ob der von Dir genannte wohl der eine Schweizer ZA ist, den ich einzig beim Googeln entdeckte? Oder ist er gar in D beheimatet? Würde mich über nen Tipp / gern auch per PN freuen :wave: lG! Aurelius
 
Hallo :wave: Denke mal, dass bei der o.g. Therapieform wohl nicht die NT im klassischen Sinn gemeint ist. Hier geht es um eine Art "Wiederbelebung" semitoter Zähne durch bestimmte "minimalinvasive" Maßnahmen, dank derer eine WB und damit die Tötung des Zahnes vermieden werden kann...so habe ich es jedenfalls verstanden...:confused::wave: A.
 
Die "normale" Neuraltherapie nach Hunecke wird bei Störfeldern wie auch Zähnen, Narben oder Mandeln eingesetzt, unterbricht die Negativenergie und anschließend kann sich die ungestörte Energie wieder aufbauen.

Möglich ja, vielleicht meinen die auch was anderes. ;)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Optimist,

Ob der von Dir genannte wohl der eine Schweizer ZA ist, den ich einzig beim Googeln entdeckte?
Hast Du einen weiteren gefunden, zu dem, den ich neulich gepostet habe? Wäre ja toll, wenn es da noch ein paar mehr gäbe.
An und für sich macht mein Zahnarzt glaub ich auch Neuraltherapie, aber es ist die Frage, ob er sie dafür (Vermeidung von Wurzelbehandlung) einsetzt.

whity, toll, dass Du einen solchen Zahnarzt hast.
unser Zahnarzt macht dies seit jeher, wenn er den Eindruck hat, dass er beim Bohren am Zahnnerv angelangt ist bzw. es Komplikationen geben könnte.
Was ich nicht verstehe, wieso Neuraltherapie dabei helfen soll. Ich meine, wenn er aufgrund Karies soweit bohren muss, dass er an den Nerv gelangt, kommen doch Keime rein. Was soll da die Neuraltherapie nützen?

Viele Grüße
 
Sorry fürs verspätete wiedermelden, war unterwegs und hatte kein internet.

muss am freitag zu meinem ZA und werde dann nochmal nachfragen und berichten.
bis dahin
HG
W.
 
Hallo whity,

ich hoffe, Dein Zahnarztbesuch ist gut verlaufen.
Hat er Dir denn was zu obigem sagen können? Ich würde mich freuen über ein paar Infos (soll aber kein drängeln sein). Hab Dir auch ne PN geschrieben.

Viele Grüße
 
So, sorry fürs lange warten.

Er sagte mir, dass er die Neuraltherapie nach Huneke macht.
Er spritzt Procain, manchmal je nach Fall und Beschwerden, zieht er die Spritze auch noch mit einem hömo. Mittel auf.

Es ist eine Art Akkupunktur, im Falle eines mit Bakterien enzündeten Zahn´s KANN es sein dass die Spritze den geschwächten Zahn hilft wieder stärker zu werden und die Bakterien selbst wieder zu bekämpfen, so dass dann keine Wurzelbehandlung(macht er eh nicht)-Zahn gezogen werden muss.

Soviel dazu...
Falls es noch Fragen gibt, fragt, ich hoffe ich kann sie beantworten...

HG
W.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schaut mal unter
Dr. Jochen Gleditsch nach. Der entwickelte und praktizierte die Molartherapie und schrieb ein Buch über die Odontone Behandlungsweise,.

Gruß Rota
 
Hallo Rota! Ist zwar auch sehr interessant, aber in diesem Thread bezog ich mich auf ein Verfahren, das hier näher beschrieben wird. Für alle, die eine Wurzelbehandlung schon im Vorfeld nach Möglichkeit gerne umgehen möchten:

https://www.zfiz.ch/zahnaerztliche_neuraltherapie.html

Was haltet Ihr davon. Kann sowas funktionieren? Scheint allerdings die einzige Praxis zu sein, die es anbieten(?) lG Aurelius
 
Schade, keine Reaktion in 2 Jahren :-( Wäre schon interessant gewesen. Ich habe nochmal nachgedacht und komme (für mich) zu dem Egebnis, dass, wenn Pulpitiden durch NT in den Wurzelbereich behandelt/ verhindert werden können, die gemeine Karies (die sich ja normalerweise im Kronenbereich bildet) logischerweise nicht der Auslöser für eine solche Entzündung sein kann. Ich hatte bisher immer gedacht, dass tiefreichende Karies oder große Füllungen zur Wurzelentzündung führen :unsure: So gesehen, liegt die Ursache eher im Bereich des Halteapparats oder des Kieferknochens ...:oops:
 
...
Wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig?
Meist ist Karies daran schuld, wenn sich Zahnwurzeln entzünden. Über Löcher in den Zähnen dringen bakterielle Keime unbemerkt ins Zahninnere ein und verursachen in den Wurzel-Kanälchen langsam, aber sicher Entzündungen. Hier ist der Zahnarzt gefragt, damit der erkrankte oder abgestorbene Zahn nicht über kurz oder lang gezogen werden muss. Ohne zahnärztliche Hilfe kann sich die Infektion zudem ausbreiten.

Nicht selten gelangen die potentiellen Krankheitserreger bis in den Kieferknochen und führen auch dort zu Entzündungen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Bakterien innerhalb weniger Stunden über die Blutbahn ausbreiten und zu schweren Erkrankungen des Herzens oder anderer innerer Organe führen.

Um mögliche Folgeschäden auszuschließen und die betroffenen Zähne zu erhalten, ist eine baldige Wurzelkanalbehandlung ratsam. Denn sind die Zähne bereits massiv geschädigt, so kann auch sie nichts mehr ausrichten.
...

Karies ist also auf jeden Fall eine häufige Ursache von Wurzelentzündungen.

Kennst Du diesen schon älteren Artikel??
Das klingt alles super, nur ist es für mich nicht überzeugend, weil ich nicht nachvollziehen kann, daß eine bereits bestehende 'Wurzelbehandlung so zum Stillstand gebracht werden kann.
Wenn noch keine Wurzelbehandlung besteht, kommt wahrscheinlich niemand auf die Idee, Neuraltherapie anzuwenden...

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn noch keine Wurzelbehandlung besteht, kommt wahrscheinlich niemand auf die Idee, Neuraltherapie anzuwenden...

leider nicht. aber auch mit wurzelbehandlung nicht.

ich hatte einige jahre lang rechts unten eine kieferneuralgie, die sich für mich aber wie sehr schlimme zahnschmerzen anfühlte.

die zahnärzte haben alle nicht gründlich untersucht und keiner kam auf die idee, daß es eine neuralgie ist, obwohl der schmerz genau im verlauf des trigeminusnervs war.

alle haben einfach immer nur an den zähnen rumgemurkst bis keine mehr da waren und dann ohne betäubung den kiefer ausgeräumt und nichts hat an den schmerzen etwas geändert.
erst als ich aus anderen gründen den kaffee weggelassen hab, verschwanden die schmerzen.

angefangen hatten sie einige zeit nach einer wurzelfüllung..........

mangels infos hab ich aber damals keine zusammenhänge gesehen, so daß ähnliches auch bei einer weiteren angeblich unbedingt nötigen wurzelfüllung auf der anderen seite passiert ist. allerdings nicht so heftig wie beim ersten mal.

ich würde nie mehr eine wurzelfüllung machen lassen, da ich auch im inet jetzt schon viel negatives darüber gelesen habe.

eine neuraltherapie ist bei schmerzen unter den zähnen aber auch keine lösung, weil die ja irgendeine ursache haben und man die beseitigen muß um eine dauerhafte besserung zu erreichen (wie auch bei allen anderen krankheiten und störungen verdienen sonst nur die ärzte usw. daran und man wird nicht wirklich gesund).
der kaffee war bei mir ja auch nicht die ursache (vorher hab ich den gut vertragen), sondern nur ein trigger.

entzündungen unter den zähnen können durchaus durch eine tiefe karies entstehen, aber auch durch probleme im kieferbereich (die z.b. auch durch zähneknirschen und -pressen entstehen können, wobei ich letzteres jahrelang hatte, mich aber nie ein zahnarzt danach gefragt oder das sonstwie erwähnt hat).


lg
sunny
 
An alle: Ja, es stimmt, an Wurzelbehandlungen lässt sich gut Geld verdienen, auch wenn sie allzu oft eher eine Körperverletzung darstellen. Knirschen und die Folgeschäden entstehen oft durch einen unausgewogenen Biss, man müsste eventuell nur an der entsprechenden Stelle etwas vom der Zahnkrone abschleifen, aber danach schaut kaum ein deutscher Zahnarzt. Warum wohl? Weil man es nicht gut abrechnen kann :-( Interessanter Bericht, bei mir verstärken grüner Tee und v.a. Funkstrahlung die Beschwerden, hat hier auch jemand anderes schon berichtet, sein Post wurde damals von einem Zahnarzt veröffentlicht und der Patient öffentlich verlacht! Ich meine, die Seite hieß Zahnfilm oder so...Eine (Trigeminus) Neuralgie liegt beim UK tatsächlich nah, wie aber erklärt man solche Fälle, die sich im OK/ nahe der Kieferhöhle zeigen?? Ich tippe hier tendenziell eher auf Neurotoxine als Ursache, nachweisbar angeblich mit dem Topas Test. In diesem Fall müsste eine anständig durchgeführte Extraktion doch Besserung bringen(?) Bin selbst noch am Überlegen. Für Leute aus der Schweiz, für die die o.g. Praxis gut erreichbar ist, wäre die NT sicher eine Methode, der man eine Chance geben sollte, intuitiv bin ich ziemlich sicher, dass etwas dran ist, auch wenn die Mechanismen im Detail noch verborgen scheinen...
 
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