nicht der papa
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Juliette,Was Treue angeht, so spielt die Kultur, in der man aufwächst, eine große Rolle.
die Einehe war erklärtes Ziel der Christianisierung. Das war offensichtlich schwierig genug durchzusetzen, wenn man nur an den Papst mit den 14 Kindern und die Babyskelette in Klöstern denkt. Da brauchen wir nicht drüber zu reden.
Ändert nichts daran, dass heute jeder die Beziehung leben kann, die ihm beliebt.
Ich selbst bin altmodisch. Ich heirate einen Menschen (standesamtlich-Atheist), weil ich ihn liebe und mein Leben nur mit diesem einen Mann verbringen will. Dabei spielte es für mich immer auch eine grosse Rolle einen Partner zu finden, der sexuell besser zu mir passt als alle anderen.
Das Leben kann sich im Verlauf einer Ehe durch diverse Dinge ändern und man erkennt, dass man zu viel von sich aufgeben und zu viel erleiden müsste, wenn man bei diesem Mann bleibt.
Dann verliert auch der Sex mit diesem Mann und ganz allgemein durch die ganzen Probleme immer mehr bis vollständig seine Bedeutung.
Ich hatte damals meinen ersten sexuellen Kontakt mit einem anderen Mann tatsächlich erst nachdem ich mich von meinem ersten Mann getrennt hatte und in eine andere Umgebung gezogen bin. Weil erst dann kein Gefühl mehr für meinen damaligen Mann übrig war und die Ehe für mich erledigt war.
Wie oft ich während dieser ersten Ehe allerdings verdächtigt wurde eine Affäre zu haben, geht auf keine Kuhhaut.
Und um einmal für diese Ehefrau zu sprechen, mit der der Sex offensichtlich früher häufiger stattfand. Denn ich habe mir Gedanken über Angies Bemerkung zu systemischer Therapie gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das typischer schulmedizinischer Unsinn ist.
Eine perfekte Mutter, eine beruflich erfolgreiche Frau und gleichzeitig eine sexuell sehr aktive Frau zu sein, ist mMn. mehr als schwierig. Frauen sind zwar Multitaskingfähig, aber das hat auch seine Grenzen.
Das fängt schon damit an- Wenn ich bis morgens um 4 Sex mit meinem Mann habe, dann wird der darauf folgende Tag beruflich wahrscheinlich weniger erfolgreich.
Dazu kommt- Eine Schwangerschaft ist bei Sex kein Hindernis, aber durch komplizierte Schwangerschaften, wie vom TE beschrieben, lernt sicher auch die Frau, die es sich nie vorstellen konnte, dass man längere Zeit ohne Sex leben kann.
Ein Mann hat es einfacher. Der ist eh viel stärker triebgesteuert und erlebt durch eine Schwangerschaft meist keine Eingriffe (es soll ja auch die geben, die ihre Frau nicht mehr anrühren können, nachdem sie ein Kind geboren hat und eifersüchtig auf das Kind sind), die den Trieb beeinflussen. Viele Männer müssen nicht vorher abschalten von den Problemchen des Alltags, wie das bei vielen Frauen der Fall ist. Denn Sex findet im Kopf statt.
Der TE hat nun alle seine Probleme, die lange nicht nur im Sex zu suchen sind, auf den Sex mit anderen Frauen übertragen. Der gibt ihm jetzt das, was ihm gefehlt hat. Das Gefühl begehrt zu werden und attraktiv zu sein, um sein eigenes Selbstwertgefühl zu heben. Für mich hört sich das verdammt nach Midlife-Crisis an. Midlife Crisis - jeden Mann kann es treffen