Themenstarter
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- 30.06.10
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Doch, ich verstehe Dich genau. Es geht Dir um die arme, betrogene Ehefrau, die alles genau versteht und ahnt und für nichts verantwortlich ist und jetzt aber dennoch Bestätigung und Reue von ihrem bösen Ehemann braucht. Die Ehefrau, die ohne Verantwortung für ihre Partnerschaft, nur wie ein Häschen dasitzen und warten muss, bis der Mann alles beichtet und bereut. Dann entscheidet sie. Weil sie ja nicht Schuld ist, sondern er.So recht verstehst du mich nicht gatinhho
Ich meinte nicht, dass du deiner Frau "beichten" solltest, um dein Gewissen zu bereinigen; das geht nämlich gar nicht, wenn es dir nicht richtig leid täte und das tut es nicht.
Ich meinte, sie hätte ein Recht auf Ehrlichkeit, dann hat sie die Chance darauf zu reagieren, Konsequenzen zu ziehen (z. B. sich von dir trennen) oder dir vergeben.
Ich habe das Gefühl, wenn ich dich lese,
du willst an eurem Zustand gar nichts verändern,
sondern hier nur ein wenig jammern beim Schreiben
und weiter vor euch her dümpeln wie bisher, in einer angeblich "ganz normalen" Ehe im letzten Abschnitt, wie du das bezeichnest bzw. Zweckgemeinschaft.
Oder du suchst die Bestätigung hier, dass euer Zustand "normal" wäre.
Eine Partnerschaft sollte was Wunderbares sein, klar gibts Probleme, Höhen und Tiefen, gemeinsam den Weg zu bestreiten und sich zu unterstützen wird funktionieren, wenn die Liebe die Beziehung trägt.
Ohne Liebe in der Partnerschaft lebte ich lieber alleine, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Mara
So geht Partnerschaft aber leider nicht. Und das klingt auch so gar nicht nach der selbstbewussten Frau auf Augenhöhe. Das klingt kitschig! Das ist inakzeptabel und ignorant.
Zum Gelingen von Partnerschaft gehören zwei, die aufeinander zugehen und zwei, die Probleme lösen. Frau will Respekt und Mitbestimmung, dann muss Frau auch zur Problemlösung beitragen. Nicht dasitzen und sagen: Ich bin wie ich bin, wenn Du ein Problem hast, löse es. Das ist zu wenig!
Und damit sie frei entscheiden kann und ihr Glück findet, muss der böse Mann mal richtig ehrlich sein? Das ist Schnulzenkino. Sorry für die Ehrlichkeit!
Sie hat ein Recht? Ich auch? Ich missachtet ihre Rechte? Sie auch! Das ist kein Jammern, sondern Normalität. Wenn ein Mann das bespricht (in einem Forum, statt im Freundeskreis, wo das tabu zu sein scheint) dann jammert er? Unfug! Aber das ist mir bekannte, sehr arrogante Haltung. Die kenne ich nicht nur auf diesem Gebiet. Das so rauszuhauen ist ja sooo konfortabel. Und wenn man dann wagt Kontra zu geben, dann höre ich schon beim Schreiben die grelle Empörung... Dann ist die andere Seite eingeschnappt und echauffiert sich laut.
Ich suche weder Bestätigung noch Lösungen. Die Suche ich auch nicht, wenn ich mich mit einem besten Freund /Freundin austausche. Feedback, externen Input. Das suche ich und ich bekomme es. Lösungen suche ich dann selber und Schulter Klopfer brauche ich nicht. Das habe ich nie kommuniziert. Das wird gerne hineininterpretiert. Hier jammert niemand. Ich jedenfalls nicht... Aber das (Jammern) klingt immer gut, bringt den anderen so schön in die Defensive und macht einen so stark! Wenn der andere die Ratschläge nicht annimmt, ihn dann als verbort, jämmerlich und beratungsresistent darzustellen. Die Taktik ist mir gut bekannt... Kennt jeder!
Und wehe, wenn man dem selbstverständlich unantastbaren Input nicht zustmmt, dann ist der Ratgeber beleidigt. Auch das ist eine ganz normale Reaktion. Die Ratgeber sitzen gelassen da und geben gute moralische Ratschläge und schmollen, wenn man nicht ihrer Meinung ist. Unfair und arrogant. Ist auch gängiges Verhalten.
Das empört mich allerdings alles nicht. Ich bin inspiriert von Euren Antworten. Ich schreibe sogar im Urlaub. Es bringt mich voran. Aber ich muss Euch nicht zustimmen. Auch wenn Euch das gelegentlich etwas beleidigt macht und einige aus der Fassung bringt. Es ist eben Eure Sicht der Dinge. Meine ist eine andere. Und ich muss für meine Entscheidungen die Konsequenzen tragen. Ihr nicht! Und das ist ein entscheidender Unterschied. Eure Ratschläge sind abstrakt, mein Leben ist real.
"Eine Partnerschaft sollte wunderbar sein, man muss immer ehrlich sein, Vertrauen ist die Grundlage für Liebe,..." Wow, auch das klingt edel. Wer mag da widersprechen?
Mich würde mal interessieren, ob auch nur eine/einer von Euch diese idealistierte Welt lebt. Ich kenne in meiner realen Welt niemanden!
Meine Frau und ich dümpeln übrigens nicht dahin. Wir führen ein interessantes und aufregendes Leben und kriegen ein Problem nicht gelöst. Ein Thema nicht synchronisiert. Das ist alles.
"Ohne Liebe in der Partnerschaft lebe ich lieber alleine... " Natürlich, aber dieser Satz klingt leider nur bedeutungsvoll, aber hat nichts mit dem Leben zu tun, weil ohne Liebe niemand in einer Partnerschaft zusammenleben sollte, aber das Wort Liebe nicht definiert wird. Solange das nicht erfolgt, bleibt es ein Kalenderspruch...
Gatinhho