Wie mit Demenzkranken umgehen?

Hallo Laurianne,

da kann ich Dich nur beglückwünschen, daß Deine Eltern so viel Hilfe aus der ganzen Familie erhalten. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich und wunderbar !

Grüsse,
Oregano
 
Liebe Laurianna,
das ist Familie und ich freue mich so richtig darüber mit.🤗❤️ Du kannst stolz auf deine Kinder sein.

Meine Gedanken sind jeden Tag bei dir und meine Erinnerungen holen mich ein. Ich hatte im Pflegeheim in den Jahren einige Kontakte( berührende) mit Demenzkranken Bewohnern und wenn du möchtest schreibe ich dir einmal darüber.

Fühl dich von mir gedrückt und denke daran, deine Eltern werden geliebt, das ist mit das Wichtigste und das spürt auch dein Vati.💗

Ganz liebe Grüße von Wildaster die an dich denkt.💞
 
Ich hatte im Pflegeheim in den Jahren einige Kontakte( berührende) mit Demenzkranken Bewohnern und wenn du möchtest schreibe ich dir einmal darüber.
Ja gerne, mich würde auch interessieren, wie sie sich dort behandelt fühlten und wie das Pflegeheim aus deiner Sicht Demenzkranke betreute.

Die Demenz zeigt sich individuell doch ziemlich verschieden? Nicht jeder scheint solche Wellen von Aggressivität zu erleben?

An manchen Tagen ist mein Vater fast wie normal und selbständig, an anderen sitzt er auch u.a. am Tisch und weiß nicht mehr, wie man ein Brot schmiert oder was das in der Tasse vor ihm ist.
 
Liebe Laurianna,
ich schrieb dir gerade sehr lange und dann war ich ohne Internet und meine Antwort, die ich noch nicht abgeschlossen hatte, ist nun weg.
Schade, ich hatte mit soviel Herzblut geschrieben und bekomme es jetzt nicht mehr so hin.

Erst einmal wünsche dir und deinem Partner/Mann einen schönen Sonntag miteinander.😘

Ich brauchte gestern das stundenlange Abtauchen in die Natur, nahm meine Erinnerungen und deine Sorgen mit und tauchte mit klarem Kopf wieder auf.

Liebe Laurianna, jeder von uns steht einmal vor Entscheidungen, die unsere Lieben betreffen und kann der Betroffene nicht mehr mitentscheiden, dann schmerzt es doppelt.

Wichtig ist doch und da spreche ich aus Erfahrung, dass das Wohl des Erkrankten immer weiter im Mittelpunkt steht und er nicht vergessen wird und es immer und immer wieder spürt.
Die Liebe zueinander/ miteinander ist ein ganz starkes Band und hält zusammen, egal an welchem Ort. ❤️

Sollte eine Entscheidung irgendwann anstehen, würde ich darauf achten, ob die Einrichtung auch offen für Demenzkranke ist und etwas in der Nähe von deiner Mutti. Egal welche Einrichtung es werden würde, bitte schaut mit offenen Augen und Ohren hin. Geht auch einmal, am besten vormittags hin, unangemeldet und beobachtet die Bewohner auf der Station. Dann hat der Ort einen Garten, der abgegrenzt ist, sonst kommen Demenzkranke dort nicht hin, eine Terrasse wo ein Pflegebett durch die Tür passt usw. Gleich von Anfang an rate ich ein Vertrauensverhältnis zum Pflegeteam aufzubauen, das ist so wichtig, denn eure gemeinsame Zusammenarbeit kommt auch deinem Vati zu Gute.
Patientenvollmacht ist ja da und ist auch ein Betreuer von euch bestimmt? denn dann gehen alle Entscheidungen über ihn.

Liebe Laurianna, jeder Demenzkranke befindet sich in seiner eigenen Welt, mal still und dann wieder lauter. Sie sind auch wie wir voller Gefühle, nehmen das Miteinander wahr, lachen und weinen und stecken oft in ihren Ängsten fest. So kann ich mir das Schreien deines Vatis in der Nacht erklären.
Ich saß oft in der Nacht am Bett meiner Mutti und bekam mit, dass einige Demenzerkrankte die Dunkelheit nicht aushielten und im Flur herumliefen. Oft brachte ich sie zurück ins Zimmer und sie beruhigten sich nur, wenn ich eine kleine Lampe anmachte, leise Musik und eine Weile ihre Hand hielt.

Von Medikamenten zur Ruhigstellung halte ich nicht viel, denn wer kontrolliert dann genau die Nebenwirkungen die gerade ein Demenzkranker nicht richtig zum Ausdruck bringen kann?

Ich habe oft bei den Zimmerbewohnerinnen meiner Mutti erlebt, wie die Tabletten in der Vase oder im Blumentopf verschwanden.:D

Liebe Laurianna, haltet weiter so zusammen, alles Liebe und Gute und bleib auch du gesund und weiterhin stark.🍀🍄😍

Liebe Grüße von Wildaster💞
 
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Zum Schreien in der Nacht, aber auch tagsüber.
Eine Nachbarin war eigentlich in einem Heim, mußte aber wegen Verlegung von einem Heim ins nächste ein paar Tage zu Hause bei ihrem Mann und einem Sohn bleiben. Nachts schrie sie oft sehr laut, so daß auch ich davon aufgewacht bin, nach ihrer „Mama“. Es war einfach nur schrecklich, vor allem aber für sie selbst.
Ihr Mann hat mir dann erzählt, daß sie einstens beim grossen Luftangriff auf Dresden mit ihrer Mutter dort war und dieses Inferno erlebt hat. Das hat sie dann in ihrer Demenz wieder überfallen und beängstigt...


Grüsse,
Oregano
 
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Was vielleicht ein nützlicher Hinweis sein könnte: Galaktose, ein Zuckeralkohol, hat sich bei Demenz als hilfreich erwiesen. Gerade, wenn der Patient noch kognitive Fähigkeiten zeigt, zudem Diabetes hat, kann es den Fortgang stoppen. Sie soll etwa 1 1/2 Stunden vor Nahrungsaufnahme eingenommen werden, schmeckt süß, sieht aus wie normaler Zucker und kann in Tee getrunken werden. In Vergleich zu Rohrzucker hat sie nur 30-40% Süßkraft. Nachteil, sie ist sehr teuer. Zum Süßen können daher Xylit und Galaktose vermischt werden.
 
Zur D-Galaktose siehe auch hier:


Grüsse,
Oregano
 
Ich, Diabetikerin 2 seit 42 Jahren, bin gerade dabei, für mich Galaktose zu bestellen, kam nur nicht dazu, da mein Mann am Samstag 90 Jahre jung wurde, was mich doch ziemlich beschäftigte. Ich werde berichten, wie es mir bekommt, obwohl ich meines Wissens noch nicht sehr dement bin. 😉 Mein Mann auch nicht. Vielleicht macht er mit, da er doch feststellt, dass er nach zwei Stunden schwierige Texte verfassen am Computer Pausen benötigt und manchmal englische Wörter nachschlagen muss.
 
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