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18.05.2006
Britische Forscher haben in Tumoren von Patienten mit Mundkrebs Bakterien entdeckt. Der Fund stützt die bereits früher aufgestellte These, die Mikroorganismen könnten an der Krebsentstehung beteiligt sein. Ob die Bakterien allerdings tatsächlich die Tumorbildung verursachen oder erst später in das entartete Gewebe eindringen, können die Wissenschaftler bislang nicht sagen.
Die Forscher um Samuel Hooper von der Universität von Cardiff berichten über ihre Entdeckung im Fachmagazin "Journal of Clinical Microbiology" (Bd. 44, S. 1719).
Mundkrebs gehört weltweit zu den häufigen Krebsarten. Neuen Studien zufolge erkranken in vielen Teilen der Welt immer mehr junge Frauen und Männer im Alter unter 45 Jahren daran. Derzeit stirbt mehr als die Hälfte der Patienten in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose, weshalb nach neuen, früheren Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmethoden gesucht wird. Auch die genauen Entstehungsmechanismen der Krebserkrankung sind bislang unklar.
Bereits aus früheren Studien gibt es Hinweise darauf, dass verschiedene Viren oder auch Bakterien aus dem Speichel an der Entstehung dieser bösartigen Gewebeveränderungen beteiligt sein könnten. Aus diesem Grund untersuchten Hooper und seine Kollegen nun Gewebeproben von Patienten, die an Mundkrebs erkrankt waren und sich deshalb einer Operation unterziehen mussten.
Im Laufe dieser Operation wurden Proben aus dem Inneren der Tumoren und, falls möglich, auch von der über dem Tumor liegenden Schleimhaut sowie gesundem Gewebe entnommen. Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler um Hooper 20 Proben aus dem Inneren von Krebsgewebe. Sie fanden im Inneren des Tumorgewebes tatsächlich eine Vielzahl von Bakterien, wovon einige wahrscheinlich sogar neuen Arten angehören. Bestimmte Mikroorganismen fanden sich dabei nur in dem Tumorgewebe, andere nur in gesundem Gewebe.
Welche Bedeutung dieser Fund genau hat, solle nun in weiteren Studien ausführlicher untersucht werden, kommentieren die Forscher.