Wechselwirkung Nahrungsmittel ./. Medikamente über Cytochrom P450

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Vorsicht, Wechselwirkungen! Wie Lebensmittel die Wirkung von Arzneien beeinflussen(ots) - Rollmops, Joghurt, manche Obstarten und andere Lebensmittel können die Wirkung von Medikamenten beeinflussen - und zwar verstärken oder auch vermindern. Das berichtet die Zeitschrift natur+kosmos in ihrer Februarausgabe. Vorsichtig sollten Patienten vor allem bei Grapefruitsaft sein. Pampelmusen enthalten Stoffe, die mit mehr als der Hälfte aller Arzneimittel reagieren. Dazu gehören Blutdrucksenker, Psychopharmaka, HIV- und Epilepsiemittel oder immunsuppressive Medikamente, wie sie Allergiker oder Organtransplantierte bekommen. Sogar die verhütende Wirkung der Antibabypille wird durch den sauren Saft beeinträchtigt.
Auch der unscheinbare Camembert, eingelegte Heringe, überreife Avocados oder Dauerwurst können in Kombination mit Arzneien zur Gefahr werden. Sie enthalten nämlich die Aminosäure Tyramin, deren Abbau durch manche Antidepressiva gehemmt wird, wodurch der Körper mehr Noradrenalin freisetzt. Dieses Hormon treibt den Blutdruck hoch und kann Herzrhythmusstörungen, im Extremfall sogar Gehirnblutungen auslösen.
Milch, Quark, Joghurt und Käse stören Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline bei der Arbeit, und die sonst als supergesund angesehenen Ballaststoffe in Brot oder Müsli können die Aufnahme von Wirkstoffen aus Medikamenten im Dünndarm verzögern. Das gilt für Schmerzmittel, Antidepressiva und manche Antibiotika.
In jedem Fall empfehlen Experten einen genauen Blick auf den Beipackzettel der Medikamente, denn Pharmafirmen sind verpflichtet alle bekannten Wechselwirkungen auch mit Nahrungsmitteln aufzulisten. Darüber hinaus sollte man vor allem auf den richtigen Zeitpunkt der Einnahme achten. Häufig wird die Angabe "vor" oder "nach" dem Essen missverstanden. Sie empfiehlt einen zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden zum Essen und nicht kurz bevor oder danach, wie oft vermutet.

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[ ©: Susanne Friedmann, Redaktion natur+kosmos, [email protected], Telefon: 089 45616 229 ]

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Basics: www.zahnlexikon-online.de/lexikon_pa-pm.htm%23Pharmakon[/COLOR]


Quelle: ZahnNewsLetter-Redaktion [email protected]
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Gut, daß ich sowieso keien Rollmöpse mag:rolleyes: :p) ... Aber dennoch wichtig zu wissen, vor allem, daß Grapefruit so einen starken Einfluß auf viele Medikamente hat.
Was ich auch nicht wußte, ist, daß das "vor" bzw. "nach" dem Essen so gemeint ist, daß man 1-2 Stunden Abstand zum Essen halten soll. Das ist mir völlig neu :confused: .

Gruss,
Uta
 
In jedem Fall empfehlen Experten einen genauen Blick auf den Beipackzettel der Medikamente, denn Pharmafirmen sind verpflichtet alle bekannten Wechselwirkungen auch mit Nahrungsmitteln aufzulisten.


Wie genau nehmen die Pharmafirmen das denn?
Im allerbesten Fall findet sich ein Hinweis auf Milch/Milchprodukte!

Darüber hinaus sollte man vor allem auf den richtigen Zeitpunkt der Einnahme achten. Häufig wird die Angabe "vor" oder "nach" dem Essen missverstanden. Sie empfiehlt einen zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden zum Essen und nicht kurz bevor oder danach, wie oft vermutet.


Jaja, der richtige Zeitpunkt der Einnahme.
Der genaue Blick auf den Beipackzettel hat mir nämlich verraten, daß ich das Medikament mit "ausreichendem Abstand vor den Mahlzeiten" einnehmen soll. Was bitte ist ein ausreichender Abstand? Mein HP meinte ca. 30 Minuten.
Da hatte ich ja richtig Glück, daß er keine Ahnung hat.:zunge:
Ich sollte das Medikament nämlich vor dem Frühstück nehmen. Und da sind 2 Stunden schon heftig.

Wenn es tatsächlich so ist, wie hier beschrieben, warum muß das dann nicht auch für den Patienten deutlich im Beipackzettel stehen?
Andererseits frage ich mich, wenn das doch keiner weiß und alle machen's falsch, warum wirken die Medikamente dann trotzdem? Und wirken dann nur die Nebenwirkungen besser ?:confused:

Viele Grüße
Ines
 
Grapefruit und Medikamente

Grapefruit kann die Wirkung von Medikamenten stark beeinflussen. Hier ein Artikel darüber:

https://www.infomed.org/pharma-kritik/pk07a-96.html

Mechanismus der Interaktion
Grapefruits enthalten verschiedene Bioflavonoide, eine Gruppe von Verbindungen, die in zahlreichen Früchten und Gemüsen vorkommt. Einige Bioflavonoide können direkt die Aktivität von Enzymen der Zytochrom-P450-Gruppe beeinflussen.
In der Grapefruit findet sich vor allem Naringin, das der Frucht ihren charakteristischen Geschmack verleiht und in Orangen nicht vorkommt. Naringin liegt im Grapefruitsaft als Mischung von verschiedenen Isomeren vor, deren Gehalt stark vom Reifegrad der Früchte und von der Reinigungsmethode abhängt. Naringin selber hat keinen Einfluss auf die Kinetik von Medikamenten. Es wird im Darm durch bakterielle Enzyme hydrolysiert und zu Naringenin und -glukuroniden umgewandelt, die die Aktivität von verschiedenen Enzymsystemen vermindern können.3 Beeinflusst werden in erster Linie die Zytochrome CYP3A4, CYP1A2 und CYP2A6 sowie eine Dehydrogenase. Möglicherweise sind noch weitere, bisher nicht identifizierte Substanzen an dieser Interaktion beteiligt. Andere im Grapefruitsaft enthaltene Bioflavonoide (Kaempferol, Quercetin) sind jedoch wahrscheinlich von untergeordneter Bedeutung. ..

Uta
 
Lebensmittel u. Arzneimittel

Noch einmal hochgeholt:

...

Von einem anderen tödlichen Fall berichtete die deutsche Herzstiftung. Dabei starb ein 29-jähriger Mann, der gegen seinen allergischen Schnupfen das Antiallergikum Terfenadin einnahm. Bei der Autopsie fanden Mediziner im Blut des Mannes, der täglich Grapefruitsaft getrunken hatte, eine um das 30-fache erhöhte Konzentration des Medikaments.

Die Ursache für die Wechselwirkung ist der Fachwelt schon seit einigen Jahren bekannt: Pampelmusen werden in Dünndarm und Leber von dem gleichen Enzymsystem verstoffwechselt, das laut Eschenhagen am Abbau von mehr als 50 Prozent aller Medikamente eine Rolle spielt. Diese Cytochrom-P450-Enzyme werden durch einen bislang unbekannten Inhaltsstoff von Grapefruits blockiert. Die Folge: Die Medikamente werden nicht abgebaut und reichern sich im Blut mitunter in bedrohlichen Konzentrationen an.

Bei dem Antiallergikum Terfenadin wirkt diese Enzymblockade besonders fatal: Denn das Mittel an sich wirkt stark herzschädigend und wird erst durch die Cytochrom-P450-Enzyme zu einer Substanz abgebaut, die Allergien bekämpft. Ist das Enzymsystem allerdings blockiert, bleibt der herzschädigende Effekt des Präparats erhalten. Wegen der gefährlichen Wechselwirkung mit Grapefruits wurden laut Eschenhagen bereits mehrere Medikamente wie etwa das Magenmittel Cisaprid vom Markt genommen.

Auch gängige Antibiotika können in Verbindung mit Pampelmusen gefährlich werden. So gibt es Hinweise darauf, dass Erythromycin, ein gewöhnlich gut verträgliches Mittel, in Verbindung mit Grapefruits die Gefahr für den plötzlichen Herztod erhöht. Laut Karch beeinträchtigen Grapefruits zudem die verhütende Wirkung der Anti-Baby-Pille....
Kombination von Grapefruit-Saft und Medikamenten gefährlich :: Leukämie-Online :: Die Community zum Thema Leukämie

Uta
 
Grapefruit und Arzneimittel

Hallo Uta,

scheinbar muss man da ja mit Grapefruit-Säften sehr aufpassen und weiterer Arzneieneinnahme.

Ich denke, dass auch der Grapefruitkernextrakt (zu Pilzbehandlung) zu den genannten Problemen führen könnte?
Oder beeinflußt der Extrakt nicht die Cytochrom P- 450-Gruppe?

LG + Dank Tina
 
Grapefruit und Arzneimittel

Hallo Uta,

scheinbar muss man da ja mit Grapefruit-Säften sehr aufpassen und weiterer Arzneieneinnahme.

Ich denke, dass auch der Grapefruitkernextrakt (zu Pilzbehandlung) zu den genannten Problemen führen könnte?
Oder beeinflußt der Extrakt nicht die Cytochrom P- 450-Gruppe?

LG + Dank Tina

Eine Ausnahme mag es geben: Die Einnahme von Rizinusöl zusammen mit Grapefruitsaft in der Form eines Mixgetränks hat wenigstens bei mir nie zu irgendwelchen Komplikationen geführt, da der Grapefruitsaft offensichtlich nicht verstoffwechselt, sondern mit hinausbefördert wird.

Alles Gute!

Gerold
 
Grapefruit und Arzneimittel

Hallo, zu den Zeitabständen:
nach meinen Informationen (übereinstimmend von verschiedenen Heilpraktikern) reicht VOR dem Essen eine halbe Stunde Abstand. Dann sind die Schleimhäute ja "frei" und können das Mittel rasch verarbeiten. Nach dem Essen sollte man tatsächlich 2 Stunden warten. Das gilt aber nur für Medikamente, die über die Magen- und Darmschleimhaut aufgenommen werden. Da ist es wichtig, dass die Mahlzeit "durch" ist.

Homöopathika, die über die Mundschleimhaut aufgenommen werden, kann man auch wenige Minuten vor oder nach dem Essen nehmen. Man sollte nur keine starken ätherischen Öle (auch Gewürze!) direkt davor oder danach zu sich nehmen, weil das die Schleimhäute irritieren und die Aufnahme stören kann.

Gruß
meazzadiva
 
Grapefruit und Arzneimittel

Nicht nur Grapefruit kann die Aufnahme von Medikamenten beeinflussen. Auch andere Stoffe haben eine Wirkung, die nicht erwünscht ist:

Was haben Rotwein, Grapefruitsaft, Milch und Nikotin gemeinsam? Richtig: Alle sind Lebens- bzw. Genussmittel - und sie können die Wirksamkeit von Arzneimitteln stark beeinflussen.

Damit Arzneimittel im Körper wirken können, müssen sie mehrere Stationen durchlaufen. Sie müssen zuerst ins Blut gelangen, passieren die Leber und werden schließlich ausgeschieden. Auch Lebensmittel haben ein ähnliches Schicksal und können daher Arzneimitteln in die Quere kommen.
...
Grundsätzlich gilt: Zur Einnahme von Tabletten und Kapseln eignet sich am besten ein großes Glas Leitungswasser.

Mineralwässer können teilweise so viele Mineralstoffe enthalten, dass auch dadurch Wechselwirkungen entstehen können.

Wer raucht oder regelmäßig Alkohol trinkt, sollte bei der Verordnung von Medikamenten oder bei der Vorbesprechung zu einer Narkose unbedingt den Arzt darauf hinweisen. Nur so kann die richtige Dosierung berechnet werden. Noch besser ist es natürlich, gleich den Arzt zu fragen, welche Hilfen es zum Aufhören gibt.
Wenn die Tablette keine Milch mag... - Gesundheitstipp der Woche - Ihre Gesundheit - jameda

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Medikamente und Grapefruit, Rotwein, Milch, Nikotin

Grapefruitsaft und Antidepressiva
Viele Inhaltsstoffe von Grapefruit- Saft sind Inhibitoren (Hemmer) im Cytochrom P450 System. Das Flavonoid Naringin und Furanocoumarin 6',7'-dihydroxybergamottin deaktivieren CYP-450. Dies mehr im Darm als in der Leber. Der Beginn dieser Deaktivierung ist schnell, er tritt nach einer Stunde eine und hält bereits nach einem Glas 24 Stunden an. Andere Studien fanden eine zusätzliche Hemmung der P450 1A2, 2A6, 2C9, 2C19, 2D6 durch 6',7'-dihydroxybergamottin. 5-10% der Bevölkerung haben kein P450 2D6. Diese Patienten können auf Nefazodone und Trazodon mit Angst reagierne weil ein Abbauprodukt das angstauslösend ist (Meta-Chlorophenylpiperazin) und das normalerweise mit 2D6 verstoffwechselt wird in erhöhter Konzentration vorhanden ist. Die selben Patienten sprechen auch nicht auf Kodein an, da dieses den 2D6 Metabolismus zu Morphin benötigt um zu wirken. Fuoxetin und Fluvoxamin kann bei diesen Patienten ebenfalls schlechter abgebaut werden und es kann so zu höheren Serumspiegeln und damit vermehrten Nebenwirkungen kommen. Grapefruit- Saft kann alle diese Mechanismen verstärken oder auch überhaupt erst auslösen. 8% der Menschen haben übrigens dopplelte Gene die 2D6 produzieren. Damit können bei ihnen bei den genannten Medikamenten erniedrigte Spiegel und damit Wirkungslosigkeit in der üblichen Dosis resultieren. Siehe auch Tabelle unten
Medikamentse Behandlung von Angststrungen

Gruss,
Oregano
 
Grapefruit und Arzneimittel

Nicht nur Grapefruit kann die Aufnahme von Medikamenten beeinflussen. Auch andere Stoffe haben eine Wirkung, die nicht erwünscht ist:

Was haben Rotwein, Grapefruitsaft, Milch und Nikotin gemeinsam? Richtig: Alle sind Lebens- bzw. Genussmittel - und sie können die Wirksamkeit von Arzneimitteln stark beeinflussen.

Wenn die Tablette keine Milch mag... - Gesundheitstipp der Woche - Ihre Gesundheit - jameda

Grüsse,
Oregano

Hm, weiß jemand inwiefern sich Rotwein-Konsum auf die Wirkung der Babypille auswirken kann? Mach mir jetzt doch ein paar Gedanken darüber.

Viele Grüße,
Weizel
 
Medikamente und Grapefruit, Rotwein, Milch, Nikotin

Es treten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf, die gefährlich sein können. Johanniskraut induziert ein Abbauenzym in der Leber (Cytochrom P450, Subtyp 3A4), welches andere Medikamente abbaut. Die Abbaurate anderer Arzneimittel steigt somit an, und sie können ihre Wirkung verlieren. Cytochrom P450 Subtyp 3A4 verstoffwechselt u. a. Hormone. So kann Johanniskraut die Wirkung der Anti-Baby-Pille und anderer hormoneller Verhütungsmittel beeinträchtigen. Es bestehen Wechselwirkungen mit bestimmten AIDS-Medikamenten (HIV-Proteaseinhibitoren), Antibiotika wie Clarithromycin (z. B. Klacid) und einigen Antidepressiva (siehe unten). Die HIV-Proteasehemmer und das Antibiotikum können ihre Wirkung ganz oder teilweise verlieren, was bei den zugrunde liegenden ernsten Erkrankungen schwerwiegende Folgen haben kann. Auch Immunsuppressiva, die zum Beispiel nach Transplantationen gegen die Abstoßungsreaktion des Körpers gegeben werden, werden abgeschwächt. Es sind mindestens zwei Todesfälle bei Johanniskrauteinnahme mit gleichzeitiger Immunsuppression beschrieben worden. In solchen Fällen sollte daher unbedingt der Rat des Arztes oder Apothekers eingeholt und befolgt werden.
Echtes Johanniskraut

Gruss,
Oregano
 
Grapefruit und Arzneimittel

Hm, weiß jemand inwiefern sich wirwinzer.de/weine/rotwein.html auf die Wirkung der Babypille auswirken kann? Mach mir jetzt doch ein paar Gedanken darüber.

Viele Grüße,
Weizel

Dachte Alkohol beeinflusst eher die Schmerzmedikamente
 
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