...
Die neutrophilen Granulozyten sind mit 50 bis 80 Prozent die zahlenmäßig stärkste Art der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind die wichtigsten Funktionsträger im unspezifischen Abwehrsystem des Blutes.
Neutrophile Granulozyten bleiben durchschnittlich nur sechs bis acht Stunden im Blutkreislauf. Häufig wandern sie in die Schleimhautoberflächen aus. Die Hälfte der neutrophilen Granulozyten wird nicht durch den Kreislauf transportiert, sondern haftet an der Innenseite der Gefäße, vor allem in Lunge und Milz. Diese ruhenden Zellen können in Stresssituationen (zum Beispiel bei Kortison- und Adrenalinwirkung) schnell mobilisiert werden.
Beim Beginn von Infektionen nehmen die neutrophilen Granulozyten im Blut besonders rasch zu ("neutrophile Kampfphase"). Sie "fressen" (phagozytieren) Bakterien und Gewebetrümmer.
Eiter besteht zum größten Teil aus neutrophilen Granulozyten oder aus ihren Zelltrümmern. Sie können Stoffe (Eicanoside) freisetzen. Diese sind wichtig bei der Entstehung von Entzündungsreaktionen, von Schmerzreiz und bei der Blutstillung.
...
In welchen Fällen ist die Zahl der neutrophilen Granulozyten zu hoch?
Bei nichtviralen Infektionen (zum Beispiel Lungenentzündung, Tuberkulose, Pilzkrankheiten)
Bei diabetischem, hepatischem und urämischem Koma
Bei Krebs
Bei Erythrozytenzerfall (Hämolyse)
Bei Schock
Bei Gichtanfall
Bei Kortisontherapie
Bei Impfungen
Bei Bluttransfusionen.
.....