Was ist Spiritualität ....und wozu?

Liebe Juliette:),

danke für Deinen Beitrag, den ich erst entdeckte, als ich meinen letzten abgeschickt hatte. Er ist also keine Antwort auf das, was Du schreibst. Es hat sich überschnitten. Ich lese ihn also erstmal in Ruhe durch, ehe ich inhaltlich antworte. Es freut mich aber, dass Du noch dabei bist. :)

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo liebe Lieber Tee (cooler Name ;) )

Liebe clody,


Ich überlege, ob es bei mir auch so war. Viele sagen, man müsse werden wie ein Kind, dass sich noch völlig gedankenlos in etwas verlieren kann. Ich war aber anders als Kind. Ich stand oft neben mir und habe mich selber beobachtet. Deshalb habe ich auch noch Erinnerung aus sehr früher Kindheit. Ich habe mich von außen beobachtet. Ich habe über mich selbst gestaunt, aber auch mich selbst leider beurteilt manchmal. Ich habe aber den Eindruck, dass ich dadurch oft mich "vom Leben getrennt" habe. Und ich habe das auch sogar gemerkt und reflektiert als Kind und wußte auch, dass ich darunter leide, zeitweise.

Ich habe das Leben mehr betrachtet, als spontan einfach gelebt. Im Grunde hat mich aber genau diese Trennung auch zur Verbindung mit dem geführt, was über mich hinausreichte. Die Erwachsenen, mit denen ich als Kind zu tun hatte, nannten es "sie träumt mal wieder". Es war also beides da, die Trennung vom Leben, die ein Einlassen auf das was ist, verhinderte, und auch die Betrachtung dessen, was war, aber über mich selbst, meine persönliche Beteiligung hinausgehend. Es ging ineinander über. Erst in der Pubertät katapultierte ich mich mit Macht (der Hormone:confused::D:rolleyes:) ins Leben und das war gar nicht so einfach. Das Staunen aber über das Leben in einem übergreifenden Sinn und über das Universum, behielt ich zeitweilig bei und verlor es auch nie ganz.

Ein besonderes Schicksal, dass als junge Frau mein Leben bestimmte und noch heute beeinflusst, trug wohl auch dazu bei, immer wieder die Sinnfrage (eher in Richtung: "was bedeutet Menschsein?", als in Richtung "Leben nach dem Tod") aufzuwerfen, wobei ich lange Zeit keine wirkliche befriedigenden Antworten fand. Ich wußte nur eines, wir sind mehr, als wir sind. Aber wie dieses mehr aussieht, darüber konnte ich kaum mit jemand reden und da ich als Kind oft genug zu hören bekam, ich mache mich wichtig (altklug:D) schämte ich mich sehr lange und war wenig in der Lage, spirituelle Themen zuzulassen und/oder darüber zu reden. Ich mochte auch nicht über "Gott" reden und Religion (im Sinne der Kirche und ihrer dort geregelten Ausübung) fand ich mehr als heuchlerisch. Es war kein Weg.

Ich finde es sehr interessant, was du als Kind erlebt hast. Ich war auch ein Träumer und wurde auch als Besserwisser bezeichnet ;) Aber ausgelebt hab ich das völlig anders. Ich bin mit meiner Umgebung verschwommen, konnte nicht differenzieren, ob das jetzt meine Gefühle sind oder die von anderen. Leider hab ich negative Gefühle immer auf mich bezogen und dachte die Menschen mögen mich nicht. Und fühlte mich dadurch ausgestossen. Das war eine sehr schwierige Zeit. So wirklich zu trennen hab ich eigetlich auch erst in diesem Jahr gelernt....

Kannst Du genauer erklären, was Du mit dem Wechsel der Perspektive meinst?

Hmmm.... man kann Dinge aus wissenschaftlicher Sicht betrachten, oder man kann sein eigenes Gefühl befragen, das ist dann stark geprägt von der eigenen Einstellung und den eigenen Erfahrungen. Die eigene Einstellung und Erfahrung lässt villeicht sogar zu, dass man etwas selbst aus mehreren Blickwinkeln betrachten kann. Zb. wie ist das für Aussenstehende, wie fühlt sich der Betroffene, wie sieht es sachlich nüchtern aus, auch die objektive Sicht ist nie objektiv. Und jeder Mensch hat mindestens eine Subjektive wahrnehmung. Auch die Wissenschaft ist stark geprägt durch den momentanen Zeitgeist und der Einstellung des Menschen der die Wissenschaftliche Darstellung macht. So wandelt sich die eigene Perspektive auch mit der Zeit und mit dem zuwachs von Wissen, und dadurch entstehen auch durch die Zeit unterschiedliche Perspektiven. Wenn man zb vergleicht wie man etwas angeschaut hat vor einem Jahr und Jetzt.

Wenn sie wirklich ehrlich gegenüber sich selbst sind, dürften sie offen für alles sein, oder? Denn das einfache "ich weiß es nicht", müsste Neugierde beinhalten. Alles andere wäre Abwehr. Wer weiß aus welchem Grund und zu welchem Zweck.

Ich habe schon das Gefühl dass da oft Abwehr dahinter steht und weniger Neugier. Ist aber sicher individuell.


Ja, die Wissenschaft sehe ich auch als eine Art Glaubenssystem, wenn man nicht offen sein kann. Oft hindert die Angst vor der Öffnung, glaube ich. Die Angst vor dem Unkontrollierbaren, dem Unvorhersehbaren, dem nicht Erfassbaren. Manchmal ist es wohl auch die Angst, sich lächerlich zu machen und dann ausgestoßen zu werden. Wir sind ja immer noch "Herdentiere" und aus der Herde ausgestoßen werden, erzeugt verständlicherweise sehr große Angst, auch wenn diese rational nicht nachvollziehbar ist.

Es scheint ein Überbleibsel aus der Anfangszeit des Menschen, da das Überleben vom Wohlwollen und Angenommensein der Gemeinschaft abhing. Heute müssen wir wohl eher wieder erneut diese gegenseitige Abhängigkeit, bzw. die Zusammengehörigkeit erfahren. Es ist nicht nur alles voneinander abhängig im Zusammenspiel des Systems Leben, sondern es ist in Wirklichkeit gar nicht getrennt. Diese Erfahrung scheint uns gleichermaßen zurückzuwerfen in einen Zustand der Vorbewußtheit und doch birgt er die Chance, über das begrenze Ich hinauszuwachsen.

Ich denke oft ist auch unsere momentane Gesellschaft 'schuld', man muss in die Schule und da wird einem Eingetrichtert was richtig und falsch ist, es wird einem gesagt, dass die Wissenschaft recht hat, und das eigene Gefühl und die eigene Intuition wird abgewertet. Erlebt man dies so als Kind, ist das so prägend, es braucht eine gewaltige Entwicklung das wieder loszuwerden und ich denke nur die wenigsten können dem entgegenhalten. Das sind dann wieder die schwierigen Kinder... :(
Für mich ist das Hirnwäsche.
 
Du fragst wegen der Hermetik. Ich setze hier einmal die Erklärung des Wiki ein.

Ich habe die Bücher von Franz Brandon zum Teil gelesen. Es ist eine Art Alchemie des Geistes, ich nenne es eher Anatomie und wie die Kräfte darin wirken.

Hier eine Seite über seine Person und sein Werk:

Franz Bardon - Wege ins Licht
Liebe Juliette,:)

danke für den Link über Hermetik. Ich habe mal ein bißchen gelesen und finde das spannend. Für mich wäre so ein Weg aber glaube ich ein Abdriften, zumindest fühlt es sich momentan so an. Muss ich mal wirken lassen erstmal.
Es geht darum, sich das Unbewusste bewusst zu machen, so dass man nicht mehr Opfer im eigenen Körper ist, sondern selbstständig darin walten kann.
Strenge Übungswege sind wohl nicht meins. Es kostet mich schon einiges an Disziplin, einfach mal zu meditieren, seufz:rolleyes:

Selbstständiges Denken, Beobachten und Üben wird hier viel Bedeutung beigemessen. Ich habe die Bücher erst vor kurzem gelesen, vorher aber vieles selbstständig gemacht, halt mit modernen Methoden, wie dem Focusing usw., was mir auch ein bisschen besser gefällt. Als Ergänzung finde ich sie aber gut.
Ich habe mich mit Focusing noch nicht beschäftigt und kann daher nichts dazu sagen. Aber ich werde mal nachschauen, was es damit auf sich hat.
Hat auch ein bisschen mit Magie zu tun. Magie, also das Anwenden der seelischen Kräfte im positiven Sinne ist hier eine Art Zwischenstufe, bis man alles nur noch über das Wort macht. Aber im Grunde wenden wir die seelischen Eigenschaften und die Energie, die dahinter steckt alle an, nur leider auch unbewusst. Menschen, die die Aura sehen können, sehen was wir damit erschaffen.
In den Spiegelgesetzen von Christa Kössner wird das gut erklärt, finde ich.
Die Seite habe ich gefunden und finde einiges sehr nett erklärt. :) Z.B. Ausbildung - Die Spiegelgesetz-Methode nach Christa Kössner - Geschichten

... Die Seele ist schöpferisch und besteht laut Hermetik aus den Urelementen Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die positiven Gefühle und Gedanken, die mit allem eins sind gehören zu ihr. Braucht man etwas oder hat man einen Wunsch, der einem selbst hilft oder anderen, dann wendet man sich nach innen und dieser Wunsch bekommt Kraft. Die Seele verströmt ihre schöpferischen Aspekte in diesen Gedanken, der dann im Außen Realität werden kann. ....

...wenn man handelt, dann ist es, laut diesem Prinzip, sinnvoll es erst in sich als Gedanke auszusprechen und zu wissen, dass man hier an der richtigen Adresse ist, die diesen positiven Gedanken unterstützt. Und erst dann kann es mit dem Wunsch auch was werden.
Das hört sich etwas kompliziert an. Aber im Grunde ist es nachvollziehbar. Wenn man sich etwas sehr wünscht, setzt man sehr viel dafür ein, dass es sich erfüllt. Auch wenn es keine Garantie gibt, dass sich genau das tut, was man möchte, so passiert etwas und das Ergebnis kann zwar ganz anders aussehen, aber es passiert etwas. Ich frage mich manchmal, ob man nicht mit seinen Wünschen etwas vorsichtiger sein sollte:D
Von Bestellungen beim Universum und von Allmacht halte ich an dieser Stelle aber nicht viel. Es sind ganz normale Vorgänge, die dabei helfen, dass man bei sich bleibt und versteht, wie es funktioniert.
Bei sich bleiben würde aber auch bedeuten, dass das was sich entwickelt durch eine willentliche Bewegung, andere Effekte haben kann, als geplant. Dies mit Gelassenheit und Vertrauen zu betrachten und zu schauen, was sich Positives entwickelt, auch wenn es nicht dem entspricht, was gewünscht war, wäre wohl wahre Lebenskunst, oder? Es gehört viel Vertrauen in sich selbst und ins Leben, es fließen zu lassen, ohne selbst zu erstarren in dem Fluß. Denn auch die Eigenbewegung ist Bestandteil des Flusses. Wir sind ja nicht getrennt davon, sondern selbst schöpferisch in diesem Fließen.
Alles andere ist ein langer Weg und wer die Meinung vertritt, dass jemand, der sich damit befasst, alles wissen müsse und riesen Wunder vollbringen soll, der weiß nicht, was das für eine Arbeit ist und das man dabei nicht alles richtig machen kann und das man dabei immer wieder Fehler machen kann. Mir ist noch niemand begegnet der perfekt ist und dass trotz viel geistiger Kraft. Und ich denke es ist einfach noch alles in der Entwicklung und dass jeder selbst viel dazu beitragen kann, indem er Verantwortung für das eigene Denken übernimmt, Altes prüft und mit den neuen Erkenntnissen verbindet.
Es ist wohl wichtig, sich zu verzeihen, dass man auch Fehler macht. Dieser Perfektionsgedanke hätte wieder was von Kontrolle und Festhalten.

Eigentlich ist ja das Leben gar nicht so kompliziert. Klar Mathematik und Biologie und Chemie, das ist kompliziert und Physik natürlich auch und vielleicht noch ein paar andere Sachen, Musikgesetze z.B.... Ich bin ja einerseits echt glücklich, dass es Menschen gibt, die sich sowas zum "Hobby" machen und dann auch noch solche, die es in verständliche Sprache "übersetzen". So ist es wohl mit allem, es klingt immer so kompliziert, nach viel Arbeit und dann möchte ich oft lieber vorschnell das Handtuch schmeissen.

Versuch mal, Dich beispielsweise mit einem Biologen zu unterhalten, das Chinesisch ist so unverständlich, aber es ist faszinierend, mit welcher Begeisterung da manche dabei sind. Verliebt in die Arbeit, könnte man dann sagen. Wäre das ganze dann auch noch mit mehr Weitblick verbunden, was die Auswirkungen auf die Umwelt angeht, wäre ja schon alles gut.

Schade ist ja immer nur, dass sich vieles dem "Markt" unterwirft und nicht dem Gemeinwohl. Das ist das eigentlich Traurige an den Naturwissenschaften: der fehlende Weitblick, auch Verantwortung genannt und die Unterwerfung unter die Geldmaschinerie. Denn, dass Fehler passieren, das wäre ja verzeihlich, aber dass an den Fehlern festgehalten wird, weil man sonst das "Gesicht verlieren" könnte, oder den Marktplatz, und -anteil, das ist unverzeihlich!

Die Idee, in sich selbst zu horchen, gefällt mir noch am besten und sich dann schrittweise mit dem vorzutasten und zu schauen, was stimmig sein könnte. Wobei ich dann immer wieder auf ganz einfache Begriffe komme: Mitgefühl, Solidarität, Liebe, (Selbst-)Annahme, Gelassenheit, Zugewandtheit, Offenheit, (Ver-)Trauen. Viel mehr brauche ich da garnicht. Ok, vielleicht noch Geduld und alle Arten von Mut: Demut, Sanftmut, Heldenmut....Auf Wissbegierde oder auch Neugier, Leidenschaft und Hingabe will ich auch nicht verzichten:D Das reicht doch zum Leben im großen und Ganzen...:rolleyes:

Ich habe ein Buch von Anouk Claes, dass heißt: Müssen war gestern. Sie beschreibt lebendig wie die Zusammenarbeit von Intuition, Ego und Geist funktioniert. Es ist ähnlich einem Computer. Ohne Eingabe, was man will oder braucht, bekommt man auch nicht die dazu passenden Ideen, Antworten, Kraft.

Bücher von Amazon
ISBN: 3778774352
Mir gefällt besonders gut, dass sie es nicht so fürcherlich kompliziert macht....:) Wenn ich mal wieder flüssig bin, steht dieses Buch wohl auf meiner Wunschliste.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Ich war auch ein Träumer und wurde auch als Besserwisser bezeichnet ;) Aber ausgelebt hab ich das völlig anders. Ich bin mit meiner Umgebung verschwommen, konnte nicht differenzieren, ob das jetzt meine Gefühle sind oder die von anderen.
Hallo Clody,

Hattest Du auch in Deinen ersten Zeugnissen so komische Sätze wie "....träumt fast immer" stehen? Mir ging es so. Aber ich selber habe mich gar nicht so wahrgenommen. Das ist schon sonderbar, mit der Eigen- und Fremdwahrnehmung.

Die Wahrnehmung der Gefühle anderer und der Unsicherheit, sind es meine oder die des Gegenübers und die Unsicherheit, die daraus entsteht, das kenne ich auch. Als Kind habe ich das wohl nicht erkennen können. Vielleicht dachte ich auch, es ist ganz normal, die Gefühle anderer wahrzunehmen. Wenn ich es mir recht überlege, leide ich noch heute unter dem Phänomen. Das ist ja jetzt wahrscheinlich offtopic. Es kann aber sein, dass mir deshalb Meditation ein wenig hilft, weil ich dann "gezwungen" bin, bei mir zu sein...
Obwohl ich es absolut genieße, mit anderen gemeinsam zu meditieren. Ich mag die Energie, die dann entsteht und fühle mich darin aufgehoben. Ich werde mal beobachten, wie es da mit der Wahrnehmung der Gefühle der anderen ist...Hmmm:idee:, wenn ich es recht bedenke....da ich eine Meditationsform gefunden habe, die auch die Metta-Meditation mit einschließt, sollte mich das nicht wundern, dass ich diese positive liebevolle Energie genieße:eek:). Hier ist das ein wenig beschrieben: meditation Dort heißt es:
Metta, liebende Güte, ist die Grundlage für die anderen drei Brahmavihara. Wir üben uns darin, das Gute in uns selbst und anderen zu sehen. Dann wünschen wir uns selbst oder anderen in einer festgelegten Sequenz, dass wir/sie glücklich sind, bis alle Wesen eingeschlossen sind. Das wird uns nicht immer leicht fallen. Wir begegnen auch den Gefühlen, die unserer Liebe entgegenstehen. Dann schließen wir selbst sie geduldig mit Liebe ein. Nichts wird erzwungen. So kann sich das Herz langsam von allem Groll und Schmerz reinigen.
Mir fällt es wie Schuppen von den Augen, klar, dass ich da wunderbar "mitschwimmen" kann!!! Da habe ich mich dann wohl mal wieder selbst ausgetrickst. ouuups:rolleyes:
Leider hab ich negative Gefühle immer auf mich bezogen und dachte die Menschen mögen mich nicht. Und fühlte mich dadurch ausgestossen. Das war eine sehr schwierige Zeit. So wirklich zu trennen hab ich eigentlich auch erst in diesem Jahr gelernt....
Das ging/geht mir teilweise auch so. Ich merke sofort Unbehagen und muß sehr aufpassen, es nicht auf mich selbst zu beziehen, es beim anderen zu lassen...Hattest Du auch manchmal das Gefühl, gar nicht so richtig in der "realen Welt" anzukommen? Ich schon und ich finde es immer wieder schmerzlich.

Ich frage mich auch immer wieder, was dieses "Träumen" war. Ob es vielleicht auch eine Möglichkeit war, sich von diesem undefinierbaren Gefühlschaos der Umwelt abzuschirmen. Ich war als Kind teilweise einfach nur froh, alleine zu sein, obwohl auch ich darunter litt, nicht recht dazuzugehören. Es war beides immer da.

Ich habe sogar auch schon gedacht, dass ich zu den Hochsensiblen gehöre, aber richtig zuhause fühle ich mich da auch nicht. Ich möchte nicht meine Zeit damit verbringen, nur um mich selbst zu kreisen. In einem entsprechenden Forum vermittelte sich mir dieser Eindruck. Und weiter, dass von der Umwelt Rücksicht gefordert wird. Ich finde das etwas unrealistisch, ehrlich gesagt.

Wie ist es bei Dir, kannst Du auch gut in Bildern denken? Und findest Du, wenn es so sein sollte, es auch schwierig, diese verbal zu vermitteln?

Als Kind hatte ich immer zwei Religionen. Zum einen notgedrungen diesen strengen Gott, zu dem ich abends immer mein Gebet herunterleiern sollte, und da war auch dieser schreckliche Teufel angesiedelt, vor dem ich panische Angst hatte. Dann diese "zweite Religion", das war meine eigene, das war ein geduldiger Ansprechpartner, ein freundlicher Begleiter, eine wirkliche Vertrauensperson. Das war sicher eine "Erfindung" von mir, sagt mir mein rationaler Verstand, ein selbsterschaffenes "gutes" Elternteil oder ein Ersatzfreund, wenn der Kontakt zu wirklichen Freunden nicht so einfach war. Es ist schwer, dem eigenen Gefühl - sogar rückwirkend - zu vertrauen.

Aber ich hatte nie das Gefühl, mehr in Kontakt zu mir und zur Natur (beispielsweise) zu sein, als in diesen inneren "Gesprächen". Ich war dann nicht getrennt, sondern in Harmonie. Würde ein Kind heute so etwas erleben und erzählen, würde es wahrscheinlich sofort zu einem Psychiater oder Kinderpsychologen geschickt werden. Im Grunde bin ich sehr froh, dass ich dem entgangen bin, weil meine Eltern dafür schlicht keine Zeit hatten. Aber ich schätze, ich war ihnen zeitweise etwas "unheimlich", daher die Abwehr meiner "Altklugheit".

Eigentlich kann ich auch dankbar dafür sein, dass es überhaupt so etwas wie Religion für mich gab, denn so konnte ich mein Erleben wenigsten in gewisser Weise an einen gesellschaftlich akzeptierten Rahmen anlehnen. Sonst wäre ich ja womöglich sogar in irgendeiner schrecklichen Klinik gelandet und mit Medikamenten abgefüllt worden, um mich zu "normalisieren". So haben meine Eltern mich einfach so genommen wie ich war, ohne mich zwar zu verstehen oder begleiten zu können, aber zumindest haben sie mich so wie ich war nicht völlig abgelehnt oder für verrrückt erklärt. Dafür bin ich sehr sehr dankbar.
Hmmm.... man kann Dinge aus wissenschaftlicher Sicht betrachten, oder man kann sein eigenes Gefühl befragen, das ist dann stark geprägt von der eigenen Einstellung und den eigenen Erfahrungen. Die eigene Einstellung und Erfahrung lässt villeicht sogar zu, dass man etwas selbst aus mehreren Blickwinkeln betrachten kann. Zb. wie ist das für Aussenstehende, wie fühlt sich der Betroffene, wie sieht es sachlich nüchtern aus, auch die objektive Sicht ist nie objektiv. Und jeder Mensch hat mindestens eine Subjektive wahrnehmung.
Die subjektive Wahrnehmung bestimmt ja meine Sicht auf die Welt und formt dadurch auch die Welt, so wie ich sie erlebe. Da mal herauszutreten, einfach mal durch eine andere Tür zu gehen und den selben "Raum" anzuschauen, kann manchmal schon zu erstaunlichen neuen Aussichten führen...
Auch die Wissenschaft ist stark geprägt durch den momentanen Zeitgeist und der Einstellung des Menschen der die Wissenschaftliche Darstellung macht. So wandelt sich die eigene Perspektive auch mit der Zeit und mit dem zuwachs von Wissen, und dadurch entstehen auch durch die Zeit unterschiedliche Perspektiven. Wenn man zb vergleicht wie man etwas angeschaut hat vor einem Jahr und Jetzt.
Vor allem Dein letzter Satz ist für mich eine sehr gute Anregung! Danke. Und ich sehe es auch so, Zeitgeist und Erkenntnisse beeinflussen sich gegenseitig und bilden so die Welt ab und bilden sie auch.
Ich denke oft ist auch unsere momentane Gesellschaft 'schuld', man muss in die Schule und da wird einem Eingetrichtert was richtig und falsch ist, es wird einem gesagt, dass die Wissenschaft recht hat, und das eigene Gefühl und die eigene Intuition wird abgewertet. Erlebt man dies so als Kind, ist das so prägend, es braucht eine gewaltige Entwicklung das wieder loszuwerden und ich denke nur die wenigsten können dem entgegenhalten. Das sind dann wieder die schwierigen Kinder... :(
Für mich ist das Hirnwäsche.
Was da wohl hintersteht? Sicher nicht nur die Angst vor dem "Unberechenbaren", sondern auch die Notwendigkeit, in dieser Gesellschaft normiert zu funktionieren. Individualität ist ja gar nicht gefragt, auch wenn sie noch so hochgelobt wird. Alles wird immer mehr geregelt, bis man an diesem Beobachtungs- und Regelwerk regel(ge)recht :eek:erstickt. Wildwuchs bringt ja auch Kreativität hervor. Ich frage mich, ob ein Einstein in der heutigen Zeit überhaupt die Chance hätte, etwas zu veröffentlichen. Nicht bei seiner Biographie:D Und Jesus oder Buddha lebten wohl auf der geschlossenen Abteilung... E. Tolle hat ja wohl auch nur einfach Glück gehabt. Und wie viele Menschen es wohl geben mag, die öffentlich nie ihre Gedanken und ihr Erleben (auch ihre Spiritualität) preisgeben dürften, weil sie für Spinner erklärt würden und gesellschaftliche Ächtung oder Abstieg in Kauf nehmen müssten. Welch überflüssiges Leid!

Na ja, es hat sich wohl nicht so viel geändert, früher wurden die Menschen verbrannt oder ausgestoßen, heute werden sie "nur" mit Medikamenten angepasst. :schock:

Und doch, ohne eine Bewusstseinsänderung führts wohl in den Ruin... wie man unschwer immer mehr erkennen muss.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo Clody,

Hattest Du auch in Deinen ersten Zeugnissen so komische Sätze wie "....träumt fast immer" stehen? Mir ging es so. Aber ich selber habe mich gar nicht so wahrgenommen. Das ist schon sonderbar, mit der Eigen- und Fremdwahrnehmung.

Hmm ich glaube in den Zeugnissen waren bei uns keine Notizen. Ich kann mcih aber erinnern, dass die Lehrer das erwähnt haben. Sogar in der Lehre noch... Hab ich nicht verstanden :)

Die Wahrnehmung der Gefühle anderer und der Unsicherheit, sind es meine oder die des Gegenübers und die Unsicherheit, die daraus entsteht, das kenne ich auch. Als Kind habe ich das wohl nicht erkennen können. Vielleicht dachte ich auch, es ist ganz normal, die Gefühle anderer wahrzunehmen. Wenn ich es mir recht überlege, leide ich noch heute unter dem Phänomen. Das ist ja jetzt wahrscheinlich offtopic. Es kann aber sein, dass mir deshalb Meditation ein wenig hilft, weil ich dann "gezwungen" bin, bei mir zu sein...
Obwohl ich es absolut genieße, mit anderen gemeinsam zu meditieren. Ich mag die Energie, die dann entsteht und fühle mich darin aufgehoben. Ich werde mal beobachten, wie es da mit der Wahrnehmung der Gefühle der anderen ist...Hmmm:idee:, wenn ich es recht bedenke....da ich eine Meditationsform gefunden habe, die auch die Metta-Meditation mit einschließt, sollte mich das nicht wundern, dass ich diese positive liebevolle Energie genieße:eek:). Hier ist das ein wenig beschrieben: meditation Dort heißt es:

Ich arbeite mit Alexandertechnik. Habe eine ganz geniale Lehrerin. Ich bin aber auch noch am üben, mich selber zu spüren und das was von aussen auf mich zukommt.

Mir fällt es wie Schuppen von den Augen, klar, dass ich da wunderbar "mitschwimmen" kann!!! Da habe ich mich dann wohl mal wieder selbst ausgetrickst. ouuups:rolleyes:
Das ging/geht mir teilweise auch so. Ich merke sofort Unbehagen und muß sehr aufpassen, es nicht auf mich selbst zu beziehen, es beim anderen zu lassen...Hattest Du auch manchmal das Gefühl, gar nicht so richtig in der "realen Welt" anzukommen? Ich schon und ich finde es immer wieder schmerzlich.

Ich fühle mich irgendwie immernoch mehr als energetisches als als materielles Wesen. Aber schmerzhaft ist es für mich nicht. Was schmerzt dich denn?


Ich frage mich auch immer wieder, was dieses "Träumen" war. Ob es vielleicht auch eine Möglichkeit war, sich von diesem undefinierbaren Gefühlschaos der Umwelt abzuschirmen. Ich war als Kind teilweise einfach nur froh, alleine zu sein, obwohl auch ich darunter litt, nicht recht dazuzugehören. Es war beides immer da.

Für mich war es defintiv ein Schutz. Ich kann mich wunderbar abkapseln, ich kann in Menschenmenge sein, kapsle mich ab und lebe in meiner eigenen geschützten Welt. Halt fern von der Gesellschaft, was andere Probleme mit sich bringt... Ja das Gefühl kenne ich auch jetzt noch, ich bin sehr gerne alleine, da habe ich meine Ruhe und meinen Frieden, neige sehr dazu mich zurückzuziehen. Es fällt mir nicht leicht mich in die Gesellschaft zu integrieren. Also ich komme schon mit fast allen Menschen gut aus, aber halt auf einer eher sachlichen Ebene.

Ich habe sogar auch schon gedacht, dass ich zu den Hochsensiblen gehöre, aber richtig zuhause fühle ich mich da auch nicht. Ich möchte nicht meine Zeit damit verbringen, nur um mich selbst zu kreisen. In einem entsprechenden Forum vermittelte sich mir dieser Eindruck. Und weiter, dass von der Umwelt Rücksicht gefordert wird. Ich finde das etwas unrealistisch, ehrlich gesagt.

Geht mir auch so!

Wie ist es bei Dir, kannst Du auch gut in Bildern denken? Und findest Du, wenn es so sein sollte, es auch schwierig, diese verbal zu vermitteln?

Uuuuuhhh ja! Es fällt mir nicht so einfach meine Gedankenkonstrukte Menschen mitzuteilen, wobei ich merke das Übung hilft. Es geht schon leichter.

Als Kind hatte ich immer zwei Religionen. Zum einen notgedrungen diesen strengen Gott, zu dem ich abends immer mein Gebet herunterleiern sollte, und da war auch dieser schreckliche Teufel angesiedelt, vor dem ich panische Angst hatte. Dann diese "zweite Religion", das war meine eigene, das war ein geduldiger Ansprechpartner, ein freundlicher Begleiter, eine wirkliche Vertrauensperson. Das war sicher eine "Erfindung" von mir, sagt mir mein rationaler Verstand, ein selbsterschaffenes "gutes" Elternteil oder ein Ersatzfreund, wenn der Kontakt zu wirklichen Freunden nicht so einfach war. Es ist schwer, dem eigenen Gefühl - sogar rückwirkend - zu vertrauen.


Ich glaube das war doch ein Geistführer, denkst du nicht?
Ne sowas hatte ich nicht, hab mich von allem getrennt. Nur zu Pferden hatte ich einen sehr guten Zugang.


Eigentlich kann ich auch dankbar dafür sein, dass es überhaupt so etwas wie Religion für mich gab, denn so konnte ich mein Erleben wenigsten in gewisser Weise an einen gesellschaftlich akzeptierten Rahmen anlehnen. Sonst wäre ich ja womöglich sogar in irgendeiner schrecklichen Klinik gelandet und mit Medikamenten abgefüllt worden, um mich zu "normalisieren". So haben meine Eltern mich einfach so genommen wie ich war, ohne mich zwar zu verstehen oder begleiten zu können, aber zumindest haben sie mich so wie ich war nicht völlig abgelehnt oder für verrrückt erklärt. Dafür bin ich sehr sehr dankbar.

Ja es ist irgendwie nicht so einfach, als Kind auf dieser Welt zu landen. Aber wie es aussieht, hatten wir beide die richtigen Helfer zur richtigen Zeit :)

Vor allem Dein letzter Satz ist für mich eine sehr gute Anregung! Danke. Und ich sehe es auch so, Zeitgeist und Erkenntnisse beeinflussen sich gegenseitig und bilden so die Welt ab und bilden sie auch.
Was da wohl hintersteht? Sicher nicht nur die Angst vor dem "Unberechenbaren", sondern auch die Notwendigkeit, in dieser Gesellschaft normiert zu funktionieren. Individualität ist ja gar nicht gefragt, auch wenn sie noch so hochgelobt wird. Alles wird immer mehr geregelt, bis man an diesem Beobachtungs- und Regelwerk regel(ge)recht :eek:erstickt. Wildwuchs bringt ja auch Kreativität hervor. Ich frage mich, ob ein Einstein in der heutigen Zeit überhaupt die Chance hätte, etwas zu veröffentlichen. Nicht bei seiner Biographie:D Und Jesus oder Buddha lebten wohl auf der geschlossenen Abteilung... E. Tolle hat ja wohl auch nur einfach Glück gehabt. Und wie viele Menschen es wohl geben mag, die öffentlich nie ihre Gedanken und ihr Erleben (auch ihre Spiritualität) preisgeben dürften, weil sie für Spinner erklärt würden und gesellschaftliche Ächtung oder Abstieg in Kauf nehmen müssten. Welch überflüssiges Leid!

Na ja, es hat sich wohl nicht so viel geändert, früher wurden die Menschen verbrannt oder ausgestoßen, heute werden sie "nur" mit Medikamenten angepasst. :schock:

Und doch, ohne eine Bewusstseinsänderung führts wohl in den Ruin... wie man unschwer immer mehr erkennen muss.

Lieber Gruß
LieberTee

Ich habe das Gefühl ich fühle eine Änderung. Dass es wieder zurückgeht. Es ist in so vielen Menschen so viel Frust über das System wie es funktioniert und ich glaube, das hilft auch mehr Offenheit zu finden für anderes. Obwohl es doch immernoch sehr viel Abwehr gibt. Aber ich habe das Gefühl es ist wirklich ein Umbruch im Gange. Ich hoffes es. Gut es ist ja auch die einzige logische Möglichkeit zu leben ;)
 
Hallo clody,

vielen Dank für Deine Antwort!:)

Ich arbeite mit Alexandertechnik. Habe eine ganz geniale Lehrerin. Ich bin aber auch noch am üben, mich selber zu spüren und das was von aussen auf mich zukommt.
Von Alexandertechnik habe ich noch nie gehört. Kannst Du das ein wenig erläutern oder einen Link reinsetzen? Das wäre nett:)

Ich fühle mich irgendwie immernoch mehr als energetisches als als materielles Wesen. Aber schmerzhaft ist es für mich nicht. Was schmerzt dich denn?
Manchmal schmerzt es mich, wenn es um das Thema Nähe geht, vor allem wohl in Herzendingen:eek:). Aber im Grunde bin ich ganz zufrieden mit dem Alleinsein. Nur eben manchmal....

Für mich war es defintiv ein Schutz. Ich kann mich wunderbar abkapseln, ich kann in Menschenmenge sein, kapsle mich ab und lebe in meiner eigenen geschützten Welt. Halt fern von der Gesellschaft, was andere Probleme mit sich bringt... Ja das Gefühl kenne ich auch jetzt noch, ich bin sehr gerne alleine, da habe ich meine Ruhe und meinen Frieden, neige sehr dazu mich zurückzuziehen. Es fällt mir nicht leicht mich in die Gesellschaft zu integrieren. Also ich komme schon mit fast allen Menschen gut aus, aber halt auf einer eher sachlichen Ebene.
Geht mir ähnlich, mit mehr Distanz komme ich gut klar. Nur eben, wenn Menschen mehr von mir erwarten und ich dann gar nicht weiß, was sie eigentlich erwarten. Dann habe ich den Eindruck, ich kann garnicht erfüllen, was erwartet wird. Manchmal führte das zu Mobbing.

Uuuuuhhh ja! Es fällt mir nicht so einfach meine Gedankenkonstrukte Menschen mitzuteilen, wobei ich merke das Übung hilft. Es geht schon leichter.
Mir fällt es schriftlich manchmal leichter....

Ich glaube das war doch ein Geistführer, denkst du nicht?
Ne sowas hatte ich nicht, hab mich von allem getrennt. Nur zu Pferden hatte ich einen sehr guten Zugang.
Ich habe auch guten Draht zu Tieren. Sie lassen einen eher so, wie man ist.

Ja es ist irgendwie nicht so einfach, als Kind auf dieser Welt zu landen. Aber wie es aussieht, hatten wir beide die richtigen Helfer zur richtigen Zeit :)
Ja, und wenn es mal ganz schwarz aussieht, dann begegnet man wieder Menschen, die manchmal wie rettende Engel sind.

Ich habe das Gefühl ich fühle eine Änderung. Dass es wieder zurückgeht. Es ist in so vielen Menschen so viel Frust über das System wie es funktioniert und ich glaube, das hilft auch mehr Offenheit zu finden für anderes. Obwohl es doch immernoch sehr viel Abwehr gibt. Aber ich habe das Gefühl es ist wirklich ein Umbruch im Gange. Ich hoffes es. Gut es ist ja auch die einzige logische Möglichkeit zu leben ;)
Es ist ganz sicher die logische Konsequenz. Aber funktioniert es nach dem Logikprinzip? Die Emotionen der Menschen sind chaotisch, es sind die Verletzungsgeschichten und die machen das Ego aus, habe ich manchmal den Eindruck. Das steht im Weg, immer wieder. Führt zu Unverständnis, Eigensucht und Krieg.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo clody,

vielen Dank für Deine Antwort!:)

Von Alexandertechnik habe ich noch nie gehört. Kannst Du das ein wenig erläutern oder einen Link reinsetzen? Das wäre nett:)

Hmmm, ich versuchs mal zu erklären. Es geht vorallem um das Thema Selbststeuerung und sich seiner Muster bewusst zu werden, sei dies im Bewegungsablauf oder Gedanklich. Muster zu verändern und zu ersetzten durch bessere neue Muster. Sich bewusst werden was man tut. Das inhibieren ist auch ein ganz wichtiger Teil. Einfach mal stoppen, das hilft auch aus Muster auszubrechen. Also sich selbst 'neu kalibrieren' schlechte Muster loswerden, gute Muster aneignen. So mal Grob. In der Tiefe und was bei mir aktuell auch Thema ist, geht es darum bei sich zu bleiben, auch in der Offenheit, also nicht nur im Abgekapselten zustand. Merken welche Energien an einem herangetragen werden, und sie dabei, nicht aufnehmen, zwar fühlen, aber sich nicht vermischen. Es wird damit auch viel mit Menschen mit Rückenproblemen gearbeitet. Ist also sehr vielseitig.

Manchmal schmerzt es mich, wenn es um das Thema Nähe geht, vor allem wohl in Herzendingen:eek:). Aber im Grunde bin ich ganz zufrieden mit dem Alleinsein. Nur eben manchmal....

Ach so, ja das verstehe ich sehr gut. Darf ich fragen was du für ein Sternzeichen und einen Aszendenten hast? Ich bin Fisch mit Asz. Krebs. Der Krebs ist halt schon das typische Rückzugssymbol. Ich arbeite immernoch daran, wieder aus meinem Panzer herauszukommen. Es geht schon besser, aber es liegt immernoch arbeit vor mir. Ich denke nicht dass wir dazu bestimmt sind alleine zu sein... Ich merke aber dass ich meine Interaktion mit dem Umfeld von Grund auf verändern musste. Ich bin ja auch gerne alleine, doch nicht nur. Sonst fehlt mir was...


Geht mir ähnlich, mit mehr Distanz komme ich gut klar. Nur eben, wenn Menschen mehr von mir erwarten und ich dann gar nicht weiß, was sie eigentlich erwarten. Dann habe ich den Eindruck, ich kann garnicht erfüllen, was erwartet wird. Manchmal führte das zu Mobbing.

Das finde ich sehr traurig. Das mit der Erwartungshaltung kenne ich auch sehr gut. Ich glaube der Fehler liegt schon von Grund auf darin, Erwartungen erfüllen zu wollen. Ich glaube nicht dass wir das müssen. Aber wir müssen zu uns selbst stehen. Wer sind wir, was finden wir richtig. Erwartungen erfüllen zu wollen, geht nie, und stielt einem selber sehr viel Kraft. Ich glaube davon bin ich schon sehr gut losgekommen.


Ich habe auch guten Draht zu Tieren. Sie lassen einen eher so, wie man ist.

Das könnte aber auch mit Projektion zu tun haben. Nicht nur das Umfeld muss einem so lassen wie man ist, vorallem auch man selber. Das finde ich teilweise auch schwierig. Hab da noch so einen Perfektionisten in mir. Übe gerade, aufzuhören in Skalen zu denken (60% der Perfektion erreicht.. aber dies und jenes muss sich noch verbesser blabla ) Das ist sehr destruktiv und gut genug ist man ja eh nie. Aber ist nicht einfach. Ich denke die Lösung ist Akzeptanz dessen was ist. Aber da hab ich noch keinen Durchblick.

Es ist ganz sicher die logische Konsequenz. Aber funktioniert es nach dem Logikprinzip? Die Emotionen der Menschen sind chaotisch, es sind die Verletzungsgeschichten und die machen das Ego aus, habe ich manchmal den Eindruck. Das steht im Weg, immer wieder. Führt zu Unverständnis, Eigensucht und Krieg.

Lieber Gruß
LieberTee

Ich glaube unsere Seele, strebt nach Erlösung, nach Frieden, nach Harmonie und Glück und sicher noch nach mehr schönen Dingen. Und die Emotionen und das Leid sagt uns dass der Weg falsch ist. Ich denke diese innere Leitung kann grundsätzlich jeden auf einen guten Weg führen.
 
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Hmmm, ich versuchs mal zu erklären. Es geht vorallem um das Thema Selbststeuerung und sich seiner Muster bewusst zu werden, sei dies im Bewegungsablauf oder Gedanklich. Muster zu verändern und zu ersetzten durch bessere neue Muster. Sich bewusst werden was man tut. Das inhibieren ist auch ein ganz wichtiger Teil. Einfach mal stoppen, das hilft auch aus Muster auszubrechen. Also sich selbst 'neu kalibrieren' schlechte Muster loswerden, gute Muster aneignen. So mal Grob. In der Tiefe und was bei mir aktuell auch Thema ist, geht es darum bei sich zu bleiben, auch in der Offenheit, also nicht nur im Abgekapselten zustand. Merken welche Energien an einem herangetragen werden, und sie dabei, nicht aufnehmen, zwar fühlen, aber sich nicht vermischen. Es wird damit auch viel mit Menschen mit Rückenproblemen gearbeitet. Ist also sehr vielseitig.
Liebe clody,:)

danke für Deine Antwort und Deine Erläuterung zur Alexandertechnik. Das hört sich sehr spannend an. Vor allem finde ich gut, dass nicht nur der Verstand angesprochen wird. Es scheint insofern eine ganzheitliche Methode zu sein, die auch den Körper und seine Ausdrucksweisen einbezieht. Ich hatte wie gesagt, vorher noch nie davon gehört. Danke! Ich werde noch mal im Netz nach mehr Infos schauen und vielleicht gibts es ja was bei mir in der Nähe. Leider werden die meisten guten "Verfahren" nicht von der normalen KK bezahlt. Es ist halt alles ganz schön teuer. Craniosacraltherapie oder Traumatherapie nach Peter Levine finde ich auch gut. Ich konnte ein wenig Osteopathie kennenlernen und fand auch das hilfreich, weil ich ganz oft Wirbelblockaden hatte. Feldenkrais ist wohl auch eine gute Methode. Meditation allein führt bei mir oft auch zu Verkrampfungen durch die ungewohnte Sitzhaltung. Aber inzwischen mache ich es eigentlich gerne, trotzdem und habe auch eine bessere Sitzposition gefunden.

Ach so, ja das verstehe ich sehr gut. Darf ich fragen was du für ein Sternzeichen und einen Aszendenten hast? Ich bin Fisch mit Asz. Krebs. Der Krebs ist halt schon das typische Rückzugssymbol. Ich arbeite immernoch daran, wieder aus meinem Panzer herauszukommen. Es geht schon besser, aber es liegt immernoch arbeit vor mir. Ich denke nicht dass wir dazu bestimmt sind alleine zu sein... Ich merke aber dass ich meine Interaktion mit dem Umfeld von Grund auf verändern musste. Ich bin ja auch gerne alleine, doch nicht nur. Sonst fehlt mir was...
Ich habe gleich zweimal die Waagschalen, kein Wunder, dass immer alles schwankt.:))) Fisch und Krebs, bedeutet das nicht ganz besonders viel Sensibilität? Das ist sicher auch nicht einfach. Aber wir sind ja nicht nur vorbestimmt durch die Geburt, die Prägung in der Kindheit, das Leben - wir haben ja auch noch einen winzigen Spalt eigene Entscheidungsfreiheit, so sehe ich es. Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Erfolg bei Deiner Entwicklung und wenig Anstrengung bei der Arbeit. Ich weiß, das sagt sich so leicht und wenn große Blockaden da sind, strengt man sich doch wieder an. Loslassen ist schwerer, als man denkt.

Kürzlich habe ich in einem Buch gelesen, ich glaube es war Willigis Jäger, bin jedoch nicht sicher, dass man das genauso lernen und üben muss wie das Erlernenen eines Instruments. Das macht mir sonderbarerweise Mut.

Das finde ich sehr traurig. Das mit der Erwartungshaltung kenne ich auch sehr gut. Ich glaube der Fehler liegt schon von Grund auf darin, Erwartungen erfüllen zu wollen. Ich glaube nicht dass wir das müssen. Aber wir müssen zu uns selbst stehen. Wer sind wir, was finden wir richtig. Erwartungen erfüllen zu wollen, geht nie, und stielt einem selber sehr viel Kraft. Ich glaube davon bin ich schon sehr gut losgekommen.

Das könnte aber auch mit Projektion zu tun haben. Nicht nur das Umfeld muss einem so lassen wie man ist, vorallem auch man selber. Das finde ich teilweise auch schwierig. Hab da noch so einen Perfektionisten in mir. Übe gerade, aufzuhören in Skalen zu denken (60% der Perfektion erreicht.. aber dies und jenes muss sich noch verbesser blabla ) Das ist sehr destruktiv und gut genug ist man ja eh nie. Aber ist nicht einfach. Ich denke die Lösung ist Akzeptanz dessen was ist. Aber da hab ich noch keinen Durchblick.


Ja, Du hast vollkommen recht, es ist ganz sicher Pojektion. Bei beiden Sachverhalten, Erwartung erfüllen und der Wunsch, angenommen zu sein. Danke, dass Du mich darauf hinweist!:freu: Es geht mir trotz besseren Wissens immer schlecht, wenn ich Erwartungen nicht erfüllen kann oder auch, wenn ich sie gar nicht erst verstehe. Wenn ich sie nicht wirklich verstehe, sondern nur "erahne" oder irgendwas Diffuses spüre, dann gebe ich mir gar keine Chance, adäquat zu reagieren. So, dass ich selber damit gut leben kann. Und wahrscheinlich steht dahinter der (vollkommen menschliche) Wunsch, angenommen zu werden. Das liegt wohl noch ein Weg vor mir...

Akzeptanz dessen was ist, ja das ist wohl die Lösung. Es bedeutet ja nicht, dass ich nichts ändern darf, sondern nur, erst einmal die Situation so wie sie ist, so neutral wie möglich (als Beobachter) anzunehmen. Mir hilft es schon, wenn ich mich, auch wenn die Wogen mal wieder hoch hergehen, wenigstens im Nachhinein in eine distanziertere Position begebe. Und ich versuche immer öfter, einfach kurz innezuhalten, wenn es mal wieder brennt.

Ich glaube unsere Seele, strebt nach Erlösung, nach Frieden, nach Harmonie und Glück und sicher noch nach mehr schönen Dingen. Und die Emotionen und das Leid sagt uns dass der Weg falsch ist. Ich denke diese innere Leitung kann grundsätzlich jeden auf einen guten Weg führen.
Das hast Du sehr schön ausgedrückt, clody! Ich werde mal drüber nachdenken...

Letzten habe ich was über Resilienz gehört. Mir hilft es, in "brennenden" Situationen mich auch daran zu erinnern, was mir in ähnlichen Situationen geholfen hat. Bzw. das mache ich nicht mal bewusst, etwas in mir erinnert sich und hilft mir, zu handeln. Und im Nachhinein, wenn ich dann die Panik (die ja auch da ist trotzdem) versuche, wieder abzubauen, erinnere ich mich an die guten Erfahrungen, die ich gerade interessanterweise in Krisen machte. In Krisen wächst man über sich, über das Ego hinaus. C.G.Jung sagt, dann widerfährt einem Gott (sind jetzt meine Worte der Interpretation seiner Aussage). Dann merke ich auch, dass ich doch mehr bin, als ein emotionales ohnmächtiges Bündel, da ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, da geht noch viel mehr. Kennst Du das auch, wenn andere in Panik sind, wirst Du ganz ruhig und handelst aus Dir selbst heraus, ohne Berücksichtigung Deiner sonst vorhandenen Ängste oder Befürchtungen und sogar ohne Panzer? Ich bin ein eher distanzierter Mensch und nicht schnell mit Umarmungen dabei, aber wenn ich echte Not spüre, dann kann ich vollkommen spontan auch diesen Trost spenden, wenn er gebraucht wird. Da ist alles andere im Hintergrund. Auch das empfinde ich als über mich hinaus wachsen....

Lieber Gruß und eine schöne Adventszeit!

LieberTee
 
Liebe clody,:)

danke für Deine Antwort und Deine Erläuterung zur Alexandertechnik. Das hört sich sehr spannend an. Vor allem finde ich gut, dass nicht nur der Verstand angesprochen wird. Es scheint insofern eine ganzheitliche Methode zu sein, die auch den Körper und seine Ausdrucksweisen einbezieht. Ich hatte wie gesagt, vorher noch nie davon gehört. Danke! Ich werde noch mal im Netz nach mehr Infos schauen und vielleicht gibts es ja was bei mir in der Nähe. Leider werden die meisten guten "Verfahren" nicht von der normalen KK bezahlt. Es ist halt alles ganz schön teuer. Craniosacraltherapie oder Traumatherapie nach Peter Levine finde ich auch gut. Ich konnte ein wenig Osteopathie kennenlernen und fand auch das hilfreich, weil ich ganz oft Wirbelblockaden hatte. Feldenkrais ist wohl auch eine gute Methode. Meditation allein führt bei mir oft auch zu Verkrampfungen durch die ungewohnte Sitzhaltung. Aber inzwischen mache ich es eigentlich gerne, trotzdem und habe auch eine bessere Sitzposition gefunden.

Ich kanns auf alle Fälle nur empfehlen :)

Ich habe gleich zweimal die Waagschalen, kein Wunder, dass immer alles schwankt.:))) Fisch und Krebs, bedeutet das nicht ganz besonders viel Sensibilität? Das ist sicher auch nicht einfach. Aber wir sind ja nicht nur vorbestimmt durch die Geburt, die Prägung in der Kindheit, das Leben - wir haben ja auch noch einen winzigen Spalt eigene Entscheidungsfreiheit, so sehe ich es. Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Erfolg bei Deiner Entwicklung und wenig Anstrengung bei der Arbeit. Ich weiß, das sagt sich so leicht und wenn große Blockaden da sind, strengt man sich doch wieder an. Loslassen ist schwerer, als man denkt.

OOOOOhhhhhhhhh..... Ja nicht die Entscheidungsfreiheit eingrenzen :)
Die haben wir auf alle Fälle. Mir hat es sehr geholfen mein Horoskop zu studieren, das sagt einem ja nicht wie man sein muss, es sagt nur welche Energien in einem herrschen. Es kann einem auch aufzeigen wie sich negative Verhaltensmuster äussern können und gibt einem Lösungsansätze wie man mit diesen Energien umgehen kann. Ich habe 2 Horoskope und lese immer mal wieder nach. Es ist auch sehr spannend, bei manchem Planeten kann man wie ein Häckchen machen, stimmt das war vor Jahren mal ein Thema, aber da hab ich den Weg gefunden wie ich damit umgehe! Man sagt auch der Aszendent sei die Lernaufgabe, bei mir passt das sehr gut. Das Thema ist da auch harte Schale, weicher Kern, sich zurückziehen, und ja Fisch Krebs ist schon sehr sensibel ;)

Ich finde diese Seite noch gut, hab da grad die Waage rausgesucht, villeicht möchtest du ja mal lesen.

Sternzeichen Tierkreiszeichen Waage Liebe Beruf Partner Karma Gesundheit Kind Kindheit

Aszendent Waage



Ja, Du hast vollkommen recht, es ist ganz sicher Pojektion. Bei beiden Sachverhalten, Erwartung erfüllen und der Wunsch, angenommen zu sein. Danke, dass Du mich darauf hinweist!:freu: Es geht mir trotz besseren Wissens immer schlecht, wenn ich Erwartungen nicht erfüllen kann oder auch, wenn ich sie gar nicht erst verstehe. Wenn ich sie nicht wirklich verstehe, sondern nur "erahne" oder irgendwas Diffuses spüre, dann gebe ich mir gar keine Chance, adäquat zu reagieren. So, dass ich selber damit gut leben kann. Und wahrscheinlich steht dahinter der (vollkommen menschliche) Wunsch, angenommen zu werden. Das liegt wohl noch ein Weg vor mir...

Gibt es denn in solchen Situationen nicht die Möglichkeit nachzufragen, so dass du verstehen kannst was von dir erwartet wird?

Akzeptanz dessen was ist, ja das ist wohl die Lösung. Es bedeutet ja nicht, dass ich nichts ändern darf, sondern nur, erst einmal die Situation so wie sie ist, so neutral wie möglich (als Beobachter) anzunehmen. Mir hilft es schon, wenn ich mich, auch wenn die Wogen mal wieder hoch hergehen, wenigstens im Nachhinein in eine distanziertere Position begebe. Und ich versuche immer öfter, einfach kurz innezuhalten, wenn es mal wieder brennt.

Ja genau, ich glaube aber es geht noch weiter, nicht nur als Beobachter annehmen, sondern von ganzem Herzen. Ich glaube das ist der schwierigere Punkt...
Ich glaube das Innehalten ist sehr wichtig. Das bin ich auch am üben. Nicht 'in Panik verfallen' und reagieren, sondern sich Zeit nehmen. Auch gar nicht so einfach. Manchmal.


Letzten habe ich was über Resilienz gehört. Mir hilft es, in "brennenden" Situationen mich auch daran zu erinnern, was mir in ähnlichen Situationen geholfen hat. Bzw. das mache ich nicht mal bewusst, etwas in mir erinnert sich und hilft mir, zu handeln. Und im Nachhinein, wenn ich dann die Panik (die ja auch da ist trotzdem) versuche, wieder abzubauen, erinnere ich mich an die guten Erfahrungen, die ich gerade interessanterweise in Krisen machte. In Krisen wächst man über sich, über das Ego hinaus. C.G.Jung sagt, dann widerfährt einem Gott (sind jetzt meine Worte der Interpretation seiner Aussage). Dann merke ich auch, dass ich doch mehr bin, als ein emotionales ohnmächtiges Bündel, da ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, da geht noch viel mehr. Kennst Du das auch, wenn andere in Panik sind, wirst Du ganz ruhig und handelst aus Dir selbst heraus, ohne Berücksichtigung Deiner sonst vorhandenen Ängste oder Befürchtungen und sogar ohne Panzer? Ich bin ein eher distanzierter Mensch und nicht schnell mit Umarmungen dabei, aber wenn ich echte Not spüre, dann kann ich vollkommen spontan auch diesen Trost spenden, wenn er gebraucht wird. Da ist alles andere im Hintergrund. Auch das empfinde ich als über mich hinaus wachsen....

Lieber Gruß und eine schöne Adventszeit!

LieberTee

Ich glaube auch dass Krisen entstehen, weil man einen Schritt nicht machen möchte, an altem Festhält, oder einfach den Weg nicht sieht. Die Situation verhärtet sich dann immer weiter, bis es zu einer Änderung führt. Ich glaube diese Änderung ist das was uns wachsen lässt. Wenn sich andere Blickwinkel öffnen, wenn man über seinen Schatten springt usw.
Ich spüre manchmal auch so eine grosse Kraft in mir, ich glaube das ist unsere Lebenskraft, sie möchte eigetlich immer da sein und gelebt werden, aber unsere Muster 'hat sie vertrieben'. So bildlich gesprochen. Ich merke aber auch, je mehr ich von meinen inneren Konflikten auflöse, desto öfter spüre ich diese Kraft, so dass es immer weniger Notsitationen braucht um sie hervorzulocken. Aber ich merke auch sehr genau, dass es Situationen gibt, da bin ich voll da, voller Kraft und Lebensfreude. So möchte ich mein ganzes Leben leben können.
Trost spenden ist nicht so meine Stärke, ich finde das aber sehr schön, wenn du das als deine Stärke entdeckt hast!
 
Liebe clody,

danke für Deine Antwort. Ich habe gerade diesen Satz gefunden: "Der Zufall ist Gottes Art, anonym zu bleiben." Ich weiß nicht, warum er mir gefällt im Moment und ich ihn jetzt hier gerade zitiere. Es ist ein französisches Sprichwort und in der Sprichwörtern liegt manchmal sehr viel Wahrheit. Oder es es eben gerade nur mal meine "Wahrheit", die da angerührt wird.


OOOOOhhhhhhhhh..... Ja nicht die Entscheidungsfreiheit eingrenzen :)
Die haben wir auf alle Fälle. Mir hat es sehr geholfen mein Horoskop zu studieren, das sagt einem ja nicht wie man sein muss, es sagt nur welche Energien in einem herrschen. Es kann einem auch aufzeigen wie sich negative Verhaltensmuster äussern können und gibt einem Lösungsansätze wie man mit diesen Energien umgehen kann. Ich habe 2 Horoskope und lese immer mal wieder nach. Es ist auch sehr spannend, bei manchem Planeten kann man wie ein Häckchen machen, stimmt das war vor Jahren mal ein Thema, aber da hab ich den Weg gefunden wie ich damit umgehe! Man sagt auch der Aszendent sei die Lernaufgabe, bei mir passt das sehr gut. Das Thema ist da auch harte Schale, weicher Kern, sich zurückziehen, und ja Fisch Krebs ist schon sehr sensibel ;)

Ich finde diese Seite noch gut, hab da grad die Waage rausgesucht, villeicht möchtest du ja mal lesen.

Ich weiß nicht, ob ich an Horoskope glaube, eigentlich eher nicht. Es ist mit der Astrologie für mich eher so wie bei vielen anderen "Medien", sie können dazu anregen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Danke für die Seiten. Mit einigen Aussagen kann ich etwas anfangen, mit anderen nicht. Oder ich will das, was da steht, nicht wahrhaben, das kann natürlich auch der Fall sein.

Ein Satz steht dort: "Gesellschaft und Emanzipation. Dies führt zu liebevollen bis idealistischen Freundschaftskontakten. Dennoch kann ein Gefühl nirgends wirklich dazu zu gehören vorhanden sein. Offenheit oder Bindungsängste, das ist die Frage, die hier gestellt werden kann."
Der trifft in gewisser Weise auf mein bisheriges Leben zu. Die Ursachen dafür sehe ich allerdings nicht in der Stellung der Planeten zu meiner Geburt. Aber die Tatsache, das etwas ist wie es ist, verändert sich weder durch die Planeten noch durch das Wissen um Ursachen. Es ist dennoch wahrscheinlich gut, sie zu erkennen. Denn erst wenn ich etwas erkenne, wenn ich es betrachten kann (und auch die Astrologie gibt mir ja die Möglichkeit, etwas von "außen", in der Distanz zur Situation, zu betrachten), fühle ich mich dem nicht mehr hilflos ausgeliefert. Ich bin nicht mehr im Geschehen drin, für den Moment der Reflexion, ich werde aber wohl wieder darin eintauchen, da ich lebe.

Ich sehe es auch so wie Du, wir haben Entscheidungsmöglichkeiten. Würden wir uns von unserer Vergangenheit oder von den Planeten vollkommen fatalistisch bestimmen lassen, würden wir wohl unser Menschsein verfehlen. Die Anhaltspunkte aber, die wir in erkennen können, sind vielleicht Anlass, etwas zu verändern. Manchmal kann die Veränderung darin liegen, sich genau so zu lieben und anzuerkennen, wie man ist, auch wie man geworden ist, ohne etwas oder jemandem dafür die Schuld zu geben. So wie es ist, ist es immer richtig und in jedem Moment stehe ich wieder an der Kreuzung meines Daseins und frage mich, in welche Richtung wende ich mich. Und egal, wohin ich mich wende, auch das ist immer richtig. Ich habe nur die Wahl, mich entweder drücken und schieben zu lassen oder mich selbst mit diesen wollenden Ego unter Druck zu setzen, oder zu innerer Ruhe zu finden und egal wohin auch immer, weiterzugehen.
Gibt es denn in solchen Situationen nicht die Möglichkeit nachzufragen, so dass du verstehen kannst was von dir erwartet wird?
Manchmal gibt es keine Antwort, auch das lerne ich zu akzeptieren. Manchmal würde mich die Antwort auch nicht glücklicher machen und mein Gegenüber ebensowenig.

Dann ist es besser, den Mantel des Schweigens und Vergessens darüber zu breiten und zu erkennen, dass bestimmte Aspekte einer Begegnung wichtig waren mit der Betonung der Vergangenheit. Dann geht man weiter in andere Richtungen.Wenn ich die Erwartungen nicht weiß, kann ich sie nicht erfüllen. Ich habe dann aber allerdings nicht mal die Möglichkeit, ja oder nein zu sagen, aber es hatte vielleicht dann seinen Sinn, sie nicht zu wissen oder zu verstehen.

Ja genau, ich glaube aber es geht noch weiter, nicht nur als Beobachter annehmen, sondern von ganzem Herzen. Ich glaube das ist der schwierigere Punkt...
Mir fällt es immer sehr viel leichter, einem anderen Menschen von ganzem Herzen Glück zu wünschen, als mir selber. Aber es ist trotzdem richtig. Es hilft mir auch immer, andere anzunehmen, was ja auch beim Gegenüber nicht heißt, dass ich mich unterwerfen muss. Ich muss mir nicht alles gefallen lassen, auch von mir selbst nicht. Das ist das Schwerste für mich, dass ich manchmal nicht der Chef im eigenen (inneren) Haus bin.
Ich glaube das Innehalten ist sehr wichtig. Das bin ich auch am üben. Nicht 'in Panik verfallen' und reagieren, sondern sich Zeit nehmen. Auch gar nicht so einfach. Manchmal.
Ja, ich finde es auch sehr sehr schwer. Oft habe ich den Eindruck, es mal geschafft zu haben und dann vergesse ich alles wieder und fange von vorne an...
Ich glaube auch dass Krisen entstehen, weil man einen Schritt nicht machen möchte, an altem Festhält, oder einfach den Weg nicht sieht. Die Situation verhärtet sich dann immer weiter, bis es zu einer Änderung führt. Ich glaube diese Änderung ist das was uns wachsen lässt. Wenn sich andere Blickwinkel öffnen, wenn man über seinen Schatten springt usw.
Warum halten wir überhaupt an irgendetwas fest? Ich verstehe es oft nicht. Ist es die Sehnsucht nach Halt und Sicherheit?

Bei mit ist es auch die Verantwortung, die ich übernommen habe. Aber auch sie ist natürlich ein Halt, jede Aufgabe ist ein Halt, anscheinend.

So denke ich inzwischen ab und zu, ich habe die Verantwortung für einen besonderen Menschen, um darin Halt zu erfahren. Das ist völlig paradox. Ich gebe jemandem Halt, um Halt zu erfahren? Mir hat ein weiser Mensch vor gut eineinhalb Jahren erklärt, dass es sich um eine Schicksalsgemeinschaft handelt. Kann man aus einer Schicksalsgemeinschaft ausbrechen? Ja, man kann, es ist aber die Frage, ob man dadurch glücklicher wird. Ich weiß es einfach nicht.
Ich spüre manchmal auch so eine grosse Kraft in mir, ich glaube das ist unsere Lebenskraft, sie möchte eigetlich immer da sein und gelebt werden, aber unsere Muster 'hat sie vertrieben'. So bildlich gesprochen. Ich merke aber auch, je mehr ich von meinen inneren Konflikten auflöse, desto öfter spüre ich diese Kraft, so dass es immer weniger Notsitationen braucht um sie hervorzulocken. Aber ich merke auch sehr genau, dass es Situationen gibt, da bin ich voll da, voller Kraft und Lebensfreude. So möchte ich mein ganzes Leben leben können.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du diese Kraft und Lebensfreude in Dir immer wieder entdeckst. Sie ist ja immer da, nur eben manchmal vielleicht etwas verschüttet. Und ich gebe Dir vollkommen recht, dass es wohl nur deshalb "Notsituationen" braucht, um sie zu wecken, weil sie so verschüttet ist. Es ist sicher viel entspannter, wenn wir sie auch ohne Krisen wiederentdecken können. So aber sehe ich die Krisen nicht mehr so sehr als Katastrophen, sondern eher als Chance, diese Kraft wiederzufinden und an sie zu glauben, auch vollkommen ohne Notsituationen. Das ist auch für mich sicher noch ein Aufgabe - eine Lebensaufgabe anscheinend...:rolleyes:

Trost spenden ist nicht so meine Stärke, ich finde das aber sehr schön, wenn du das als deine Stärke entdeckt hast!
Es ist auch nicht gerade meine Stärke. Ich meine auch eher die körperliche Berührung, ich kann auch da über meinen Schatten springen, ohne dass mir meine Vorbehalte im Weg stehen, wenn es anscheinend "gebraucht" wird. Ich bin sehr vorsichtig eher, ich mag nicht übergriffig sein.

Das ist aber ein Thema, da bin ich wohl noch dran: wo fängt die Distanzlosigkeit an, wo fehlt die Fähigkeit, Nähe zuzulassen oder zu geben?

Im Moment übe ich eher mal wieder etwas anderes.

Alles Gute Dir auf Deinem Weg!

LieberTee!
 
Hallo!

Da ich im Moment mal gerade wieder bei C.G. Jung gelandet bin, stieß ich auf folgenden Satz von ihm aus seiner Autobiografie Erinnerungen, Träume, Gedanken:

"Das Leben ist mir immer wie eine Pflanze vorgekommen, die aus ihrem Rhizom lebt. Ihr eigentliches Leben ist nicht sichtbar, es steckt im Rhizom. Das, was über dem Boden sichtbar wird, hält nur einen Sommer. Dann verwelkt es – eine ephemere Erscheinung. Wenn man an das endlose Werden und Vergehen des Lebens und der Kulturen denkt, erhält man den Eindruck absoluter Nichtigkeit; aber ich habe nie das Gefühl verloren für etwas, das unter dem ewigen Wechsel lebt und dauert. Was man sieht, ist die Blüte, und die vergeht. Das Rhizom dauert."

Genau den gleichen Gedanken hatte ich nämlich unlängst auch. Ich dachte nur, er trifft es nicht so ganz, weil eine Rhizom unterirdisch existiert. Aber die Begriffe "oben" und "unten" sind von Denken im Raum geprägt, im Grunde gibt es kein Oben und Unten. So freue ich mich, diese Aussage und diesen bildhaften Vergleich wiedergefunden zu haben. Mir selber wäre er wohl zu "prosaisch" gewesen...

Auch diese Abschnitte über C.G.Jung und sein Streben nach Erdung fand ich bemerkenswert: "Ich sah, dass soviel Fantasie festen Bodens bedurfte, und dass ich zuerst ganz in die menschliche Wirklichkeit zurückkommen musste."

"Es war ihm bewusst, dass er sich oft an der Grenze zur Verrücktheit bewegte, so wie er sie an seinen Patienten und Patientinnen in der Irrenanstalt beobachtet hatte. Ebenso war sich Jung im Klaren, dass er für diese Informationen die Verantwortung übernehmen musste:

"Denn wer seine Erkenntnis nicht als ethische Verpflichtung anschaut, verfällt dem Machtprinzip.

Es können daraus destruktive Wirkungen entstehen, die nicht nur andere zerstören, sondern auch den Wissenden selber."


So sind wir wohl tatsächlich als Menschen zweierlei Welten verpflichtet: unserer inneren Entwicklung, die auch die Gefahr in sich birgt, dass wir uns auch manchmal "von der Erde entfernen", und unserer irdischen, menschlichen Existenz, die auch Verantwortung für uns, unser Menschsein, in sich trägt und auch die Verantwortung für unser Handeln gegenüber anderen, unseren Mitmenschen.

Ich werde versuchen, dies nie zu vergessen.

LieberTee!
 

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