Was ist Spiritualität ....und wozu?

LieberTee

....oder "viele Wege führen nach Rom" und warum dahin ....und wozu ?

(dieser Zusatz passte nicht mehr in die Titelzeile, schade!)

Nachdem ich erwägte, einen alten Thread https://www.symptome.ch/threads/was...-spiritualitaet-und-esoterik.4650/#post-42740 fortzusetzen, aber meine Fragestellung lautet anders. Im Übrigen sah ich mich schon dabei, mich dafür zu rechtfertigen, warum Spiritualität wichtig für mich war, wurde und ist. Darüber bin ich aber hinaus. Ich habe also die "Schamgrenze" bereits überschritten.;)

Also lieber ein neue Thread, auch nur deshalb unter "Philosophie", weil auch der obige Thread darunter angesiedelt ist, obwohl einige Beiträge in dem oben verlinkten wirklich auch interessant sind.

Ich setze jetzt einfach mal ein Video hier herein zur Eröffnung, wobei ich gleich zu Anfang sagen will, dass ich nicht mit allem übereinstimme, was dort ausgesagt wird. Der Sprecher redet nicht ganz so eintönig wie E. Tolle, dafür aber teilweise etwas unangenehm lehrerhaft. Mit Eckhard Tolle stimme ich sogar mehr inhaltlich überein. Trotzdem schildert der Sprecher für meine Begriffe gut, woher die spirituellen Wege kommen und was ihnen gemeinsam ist. Schon allein dies, dass viele verschiedene Wege zu gleicher Erfahrung kommen, ist so spannend.

Die Motivation, sich mit dem Thema zu beschäftigen, muss nicht aus dem Glauben oder der Religiosität kommen. Schließen sich Spiritualität und Atheismus beispielsweise aus? Für mein Verständnis liegen die Wurzeln noch viel tiefer und auch zeitlich viel weiter zurück. Ist aber nur eine Vermutung, da ich nicht so sehr viele Kenntnisse auf dem Gebiet zu bieten habe. In meinem Fall war wohl immer mehr "Intuition", als (angelesenes) Wissen der Motor.

Ich freue mich auf Eure Beiträge.

Lieber Gruß
LieberTee
 
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Hallo LieberTee,:)

da ich mich auch gerne damit befasse fällt mir die Antwort relativ leicht.
Für mich ist beispielsweise die Wissenschaft das, was das eine Bewusstsein nach außen bringt und Spiritualität, dass was es nach innen bringt. Im Innern findet die Schöpfung statt, die man im Außen dann sieht, genauso wie man im Außen die Psychologischen Umstände der Menschen sieht, da wo sie sich momentan befinden.

Wer das Außen und das Innen verstehen will und genau wissen will, was man dabei für eine Rolle spielt, der versucht sich im Innern die Fragen zu beantworten, um sich selbst zu erkennen. Das ist für mich Spiritualität. Das Ganze hat, so könnte ich mir vorstellen, einen Anfang, beispielsweise die ersten Menschen auf der Erde mit ihren noch vollkommenen Eigenschaften, dann der Bewusstseinfall und die Trennung. Wir funktionieren, wenn man einen Computer als Beispiel nehmen würde, sozusagen im abgesicherten Modus. Um wieder alle Programme voll nutzen zu können, schaut man nach, was da los ist. Dass Ziel ist wieder das volle Bewusstsein zu erlangen, wer kann, in einem einzigen Leben. Manche sagen ja den Körper vergeistigen oder die Weißung dazu. Wenn alle Chakren komplett offen sind und man alles, was darin ist auch sein kann, dann ist dass das volle Farbspektrum und das ist dann weiß. Der Körper wäre dann vollkommen. Klingt gut. Kenne aber noch keinen der das ganz hinbekommen hat, aber zum Teil ja.

Ich schaue mir im Moment nur noch selten Vorträge an, denn was mich oftmals stört ist die Unvollständigkeit, auf der dann eine Lehre aufgebaut wird. Das Sein wird dann gerne für alles genommen, aber wie wir dazu stehen, auch mit unserer eigenen Entwicklung, dass lassen auch heute noch viele weg.
Und ich bin fast gewillt hier auf die Wissenschaft zu warten, die, wenn sie etwas herausgefunden hat, sachlich ist in der Wiedergabe. Denn, wie du schon sagst, dieses lehrerhafte, dass ist etwas, was auch mich etwas befremdet. Wobei es sicher hierbei Unterschiede gibt und jeder das auch anders empfindet.
Bei manch einem wäre ich gewillt zu sagen: Ein Coaching Kurs oder gewaltfreie Kommunikation wären vielleicht nicht schlecht. Ich habe schon so manches gute Buch in den Händen gehabt und habe gedacht, wenn das anders geschrieben wäre, dann würden die Menschen es sicher besser verstehen und es würde mehr Menschen erreichen.
Man kann jemandem etwas sachlich nahebringen oder man kann jemandem die Wahrheit um die Ohren hauen und hoffen, dass der andere durch eindringliches "Soll" und "Müssen" endlich kapieren möge. :D Sozusagen humorfrei im Hier und Jetzt. Ich meine damit nicht Herrn Tolle, wobei sein Buch Jetzt durchaus solche Ansätze hat.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo LieberTee,:)

da ich mich auch gerne damit befasse fällt mir die Antwort relativ leicht.
Für mich ist beispielsweise die Wissenschaft das, was das eine Bewusstsein nach außen bringt und Spiritualität, dass was es nach innen bringt. Im Innern findet die Schöpfung statt, die man im Außen dann sieht, genauso wie man im Außen die Psychologischen Umstände der Menschen sieht, da wo sie sich momentan befinden.
Liebe Juliette, :)

vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich habe wahrscheinlich ein paar Schwierigkeiten mit den Begriffen Innen und Außen, so wie sie unter "Insidern", gebraucht werden, zu denen ich mich nicht zähle, da ich mich noch nicht so lange mit dem Thema genauer beschäftige. So wie Du es schreibst, erscheint es mir logisch und ist auch verständlich.

Nur mit den psychologischen Umständen habe ich Schwierigkeiten. Das, was außen (von anderen) erkennbar ist, muss vielleicht nicht unbedingt dem Innenleben eines Menschen entsprechen, denn das Verhalten, was ich erlebe, wird ja vor meinem eigenen Erfahrungshintergrund interpretiert. Es ist also nichts Objektives dort im Außen, nur das, was subjektiv vom anderen vor seinem eigenen Hintergrund (kulturell und persönlich) verstanden wird.

Wer das Außen und das Innen verstehen will und genau wissen will, was man dabei für eine Rolle spielt, der versucht sich im Innern die Fragen zu beantworten, um sich selbst zu erkennen. Das ist für mich Spiritualität.
Was bedeutet es, Außen und Innen erkennen zu wollen? Nimmt die Wissenschaft die Rolle ein, die "sichtbaren" Gesetzmäßigkeiten des Lebens erkennen zu wollen und die Sinnfrage von dieser Seite her aufzurollen? Dazu gehört für meine Begriffe auch der Versuch, die eigene persönliche Sein oder auch das Sein des Menschen in Bezug zu seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verstehen. Wobei in diesem Sein Körper und Geist, Verstand und Gefühl, Psyche und Seele kaum trennbar sind. Vielleicht wird es getrennt betrachtet, in der Hoffnung, das Ganze in seinen Einzelteilen besser begreifen zu können. Ist der Mensch als Ganzes in dieser Betrachtungsweise gar verlorengegangen?

Die Psychologie als relativ neue Wissenschaft musste sich selbst lange auf Intuition verlassen und auf Theorien stützen, die ebenso wie in anderen Disziplinen nicht auf ewig wahr sind. So ist die Wissenschaft was ihren aktuellen Stand angeht, zwar nachvollziehbar aber nicht unbedingt "wahr", weil viele Wahrheiten noch nicht erkannt werden konnten und können.

Das Fürwahrnehmen einer Theorie, beispielsweise der vom Aggressionstrieb, die sich jetzt durch neuere Forschung als nicht wahr herausstellte, kann nicht nur neuere Erkenntnisse behindern, sondern führt sogar dazu, dass sich im Sinne selbsterfüllender Prophezeihung solche falschen Theorien im Handeln scheinbar beweisen und somit "materialisieren".

Mit Hilfe der Psychologie ist es eingeschränkt möglich, die eigene Erfahrung und die Selbstwahrnehmung zu reflektieren und zu relativieren. Auch in der Psychologie ist bekannt, dass sich angelerntes Verhalten und Sichtweisen letztlich trotz neuer Erkenntnisse erst wirklich durch neue Erfahrung verändern können. Wobei neue Sichtweisen vielleicht erst neue Erfahrungen ermöglichen.

Ich frage mich, ob es sich mit der Spiritualität ähnlich verhält. Um sich auf sich selbst, diesen Leerraum einlassen zu können, braucht es vielleicht ebenso Übung. So wie ich trotz theoretischer Kenntnisse der Musik und der Spielweise eines Instrumentes es ohne Übung nicht lerne zu spielen (von wenigen Genies abgesehen, die aber dafür oft für das alltäglichen Leben keine Ressourcen übrig haben).

Das Ganze hat, so könnte ich mir vorstellen, einen Anfang, beispielsweise die ersten Menschen auf der Erde mit ihren noch vollkommenen Eigenschaften, dann der Bewusstseinfall und die Trennung. Wir funktionieren, wenn man einen Computer als Beispiel nehmen würde, sozusagen im abgesicherten Modus. Um wieder alle Programme voll nutzen zu können, schaut man nach, was da los ist. Dass Ziel ist wieder das volle Bewusstsein zu erlangen, wer kann, in einem einzigen Leben. Manche sagen ja den Körper vergeistigen oder die Weißung dazu. Wenn alle Chakren komplett offen sind und man alles, was darin ist auch sein kann, dann ist dass das volle Farbspektrum und das ist dann weiß. Der Körper wäre dann vollkommen. Klingt gut. Kenne aber noch keinen der das ganz hinbekommen hat, aber zum Teil ja.

Für mich umfasst das spirituelle "Wissen" mehr als die unbewusste Ganzheit des Menschen, wie sie vor der Ich-Werdung, bestand, z.B. in der Kindheit, als sich das Ich noch nicht gebildet hatte. Ich habe letztens gelesen, dass es eher ein Darüberhinausentwickeln ist. Es ist mehr als diese unbewußte Einheit oder dieses Ganzsein und mehr als das geprägte Ich oder Ego. Ist es dann nicht auch mehr, als Selbsterkenntnis?

Wenn es so etwas wie einen spirituellen Weg gibt und bis vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich mich dafür nicht sehr interessiert, weil mir jeder Weg, der sich mir zeigte, zu engstirnig und teilweise auch zu abgehoben (manchmal geradezu komisch) vorkam, so erlebe ich das persönlich so, dass vieles, was ich bereits "wußte", aber immer wieder verdrängte, weil es mit dem Erfahrenen und den Erfordernissen der Alltagswelt kollidierte oder schwer zu vereinen war, jetzt zu einer Art von Sicherheit wird. Ich erlebe weniger Selbstzweifel, vertraue meiner Wahrnehmung etwas mehr und nehme die Widersprüche etwas gelassener.

Man könnte auch sagen, ich vertraue mehr. Wem aber vertraue ich? Das Wort Selbstvertrauen beschreibt ja etwas anderes, aber im Grunde ist es schon das richtige Wort. Ich frage mich allerdings, ob es nicht auch daher rührt, dass ich mich nicht mehr so alleine fühle mit meinen verrückten Wahrnehmungen. Ich fühle mich einfach nicht mehr so sehr als Spinner, einfach weil ich noch ein paar mehr "Spinner" finden konnte. Das ist schon eine große Erleichterung und Bestätigung.

Und das zeichnet ja einen wesentlichen Teil unserer Psyche aus: wir suchen Bestätigung unseres So-Seins, sonst fühlen wir uns verloren und aus dem sozialen Gefüge ausgestoßen. Also Beschäftigung mit der Spiritualität nur als Zugewinn für das Ego und seine psychischen Funktionen?

Ich weiß es nicht. Aber was macht es, wenn das Ergebnis ein Zugewinn an Gesundheit im Sinne von Wohlbefinden und innerer Ruhe ist? Und wer weiß, am Ende sind auch Ich und Selbst garnicht voneinander getrennt, zumindest nicht in der (einen oder jetzigen) irdischen Existenz.

Manchmal kommt es mir so vor: auf dem spirituellen Weg hat das (wahre) Selbst die Chance, hier und jetzt (bewusst) zu sein (zu leben), weil das Ich sterben darf. Nur um vom (von mir) Selbst wieder zur Welt gebracht zu werden. Was dann auch eine Art von Wiedergeburt oder Wiederauferstehung wäre.

Ein ganz und gar abwägiger Gedanke? Kam mir gerade so, vielleicht habe ich es aber auch irgendwo schon mal gehört oder gelesen. Sicher bin ich da nicht.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo LieberTee,:)

du bist wirklich schnell im Denken.

Nur mit den psychologischen Umständen habe ich Schwierigkeiten. Das, was außen (von anderen) erkennbar ist, muss vielleicht nicht unbedingt dem Innenleben eines Menschen entsprechen, denn das Verhalten, was ich erlebe, wird ja vor meinem eigenen Erfahrungshintergrund interpretiert. Es ist also nichts Objektives dort im Außen, nur das, was subjektiv vom anderen vor seinem eigenen Hintergrund (kulturell und persönlich) verstanden wird.

Sehe ich auch so. So wie man selbst die Welt vor dem eigenen psychischen Hintergrund wahrnimmt, so ist sie auch. Deshalb sind auch Sinneswahrnehmungen immer unterschiedlich und individuell. Der schöpferische Anteil in uns reagiert darauf, wie wir Dinge bewerten und wie wir sie uns vorstellen. Beispielsweise in einer Hypnose, unter der man trotzdem voll bewusst ist, kann man sich das Außen so vorstellen, dass man es in sich als Realität fühlt, auch wenn alle anderen es ganz anders wahrnehmen. Ein gutes Beispiel ist das mit der Zitrone, die jemand mit Genuss essen kann, als wäre es ein saftiger Pfirsisch. Das funktioniert nicht bei jedem, aber bei Menschen die einen guten Zugang zu ihrem schöpferischen Anteil haben, geht das. Ich nehme an dieser Stelle aber Krankheiten aus, durch die man immer eine andere Wahrnehmung hat. Das ist zwar auch alles Energie, aber ich finde man sollte das gesondert betrachten.

Ist der Mensch als Ganzes in dieser Betrachtungsweise gar verlorengegangen?
Ich würde es so sehen. Denn wir nehmen über den Verstand immer zwei Seiten war und wenn wir hier schreiben ist das genauso. Heißt aber nicht, dass man es mit den richtigen Worten nicht verständlich machen könnte.

Was du über die Wissenschaft und die Psychologie schreibst ist auch meine Meinung.

Ich frage mich, ob es sich mit der Spiritualität ähnlich verhält. Um sich auf sich selbst, diesen Leerraum einlassen zu können, braucht es vielleicht ebenso Übung.
Ich denke auch, ohne geistige Übung kann man sich nicht entwickeln. Dafür braucht man die eigenen Gedanken, das Fühlen und auch das Verstehen. Ich sehe da auch keinen großen Unterschied zur Materie. Denn auch hier lernt man auf die Gleiche weise über das Tun.

Und wer weiß, am Ende sind auch Ich und Selbst garnicht voneinander getrennt, zumindest nicht in der (einen oder jetzigen) irdischen Existenz.

Voneinander getrennt sind sie nie, denke ich, aber wenn man das Selbst nicht versteht kann man es auch nicht benutzen. Da dass Selbst das Leben ist und wir als Ich es in uns tragen als Energieform macht es Sinn zu schauen was man denn nun ist und wie man dazu steht. Gibt viele Menschen die eine gute Verbindung haben, ohne es zu wissen. Die kommen irgendwie gut durchs Leben, aber trotzdem kennen sie das was sie lebendig macht nicht und es besteht auch kein Interesse es herauszufinden. Meist fangen diejenigen an zu suchen, die nicht mit allem zufrieden sind und denen es stellenweise auch nicht so gut geht. Sobald die Materie, die Ärzte ect. keine Antwort mehr wissen und man keine Lust hat rasch dahinzuscheiden, dann sucht man evt. nach dem was hinter allem steckt. Dabei bodenständig bleiben und keinen Hokuspokus zu machen, dass ist auch wiederum individuell.

Bücher gibt es anscheinend wie Sand am Meer und je nach innerer Einstellung wird man sich für das entscheiden, was zu einem passt, denke. Mir war immer etwas an der Entwicklung und Wahrheitsfindung gelegen und was man in diesem Sinne in der Hand hat, um gesund zu bleiben oder zu werden. Ich fand zu Anfang Neale Donald Walsch recht ansprechend, auch seinen Film dazu. Der Pfad des friedvollen Kriegers, der mit Nick Nolte verfilmt wurde, fand ich auch recht gut gemacht. Ich hatte das Buch vor zwanzig Jahren geschenkt bekommen. Verstanden hatte ich es nicht;), aber ansprechend fand ich es doch, vor allem die Sache mit dem unzerstörbaren Körper des Lehrers Sokrates.
Spaldings Buch und Gespräche mit Seth, davon habe ich ja schon berichtet. Über die Seth-Bücher steht in mancher Rezension, dass es 95 Prozent der spirituellen Literatur hinter sich lassen würde, vor allem was Wertungen, Dogmen und Egoverleugnung angeht. Ich bin noch nicht ganz durch, aber was ich bisher gelesen habe und von meinem inneren Verständnis her, finde ich es bis jetzt gut, aber wer weiß was noch kommt.:cool: Bin erst beim ersten Drittel.

Grüsse von Juliette
 
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Eine mögliche Definition: Spiritualität ist der Versuch, Zugang zu dem zu finden und zu halten, was den grundsätzlich beschränkten Verstand übersteigt, was er nicht erfassen kann.
Je nach den Hintergrund des Betroffenen. d.h. seinem Denkmodell, wird er einen anderen Ansatz wählen/benötigen. Somit gibt es unzählige spirituelle Wege (und somit auch Definitionen von Spiritualität), die im Kern aber auf das selbe hinauslaufen.

Verschiedene Menschen, die einen solchen Zugang gefunden hatten, versuchten anderen zu vermitteln, wie dies geschehen kann - das nennt man dann Religion, wozu ich auch vieles zähle, was Esoterik genannt wird). Das dies mit Worten geschieht, die auf Verstandesebene angesiedelt sind, muss eine solche Beschreibung immer unvollständig und fehlerbehaftet sein. Dies führt dazu, dass sich die Adressaten an den Worten festhalten, aber nicht den Kern der Botschaft verstehen. So wie wenn jemand versucht, sich von Kochbüchern zu ernähren, statt von den Gerichten, die sie beschreiben.
Dies führt dann zu den real existierenden Religionen, wie wir sie kennen, die sich grösstenteils völlig von ihrem Kern entfernt haben, und unglaublichen Schaden anrichten.
 
Verschiedene Menschen, die einen solchen Zugang gefunden hatten, versuchten anderen zu vermitteln, wie dies geschehen kann - das nennt man dann Religion, wozu ich auch vieles zähle, was Esoterik genannt wird). Das dies mit Worten geschieht, die auf Verstandesebene angesiedelt sind, muss eine solche Beschreibung immer unvollständig und fehlerbehaftet sein. Dies führt dazu, dass sich die Adressaten an den Worten festhalten, aber nicht den Kern der Botschaft verstehen. So wie wenn jemand versucht, sich von Kochbüchern zu ernähren, statt von den Gerichten, die sie beschreiben.
Dies führt dann zu den real existierenden Religionen, wie wir sie kennen, die sich grösstenteils völlig von ihrem Kern entfernt haben, und unglaublichen Schaden anrichten.
Ich finde das hast du sehr treffend gesagt, Paule. Alles geht erst einmal über den Verstand, denke ich und das ist in der Regel auch kein Problem. Wenn man zum Beispiel einen guten Roman liest und der Autor es schafft bildlich etwas gut darzustellen, dann wird auch das Verständnis irgendwann da sein für den Inhalt. Aber alle kann man nie erreichen und je nachdem in welcher Zeit es niedergeschrieben wurde, hat es irgendwann keinen Bestand mehr. Gibt aber auch Bücher die sind zeitlos.

Was mir aufgefallen ist, gebe ich einmal hier so wieder:

Zum Beispiel ist mir ein Heiler bekannt, der ein Buch über Heilung geschrieben hat und in seinen Kursen auch einen christlichen Hintergrund genommen hat. Zu ihm kamen alle möglichen Menschen. Manchen ging es nach dem Kurs besser, anderen schlechter. Was mir jedoch aufgefallen ist, auch in seinen Büchern, ist dieses Gut und Böse, ohne es in eine anständige Erklärung zu bringen. Mit Gut und Böse kann niemand etwas anfangen, wenn man die Hintergründe nicht kennt und es macht eher Angst.
Kennt man die Hintergründe des sogenannten Bösen, dann kann man unterscheiden und damit umgehen.
Man hätte das, was er ursprünglich meinte, in Worte fassen können, so dass Missverständnissen vorgebeugt wird. Der Heiler sagte einmal von sich selbst, dass er fast Angst habe etwas in Worte zu fassen, weil es von vielen doch falsch verstanden wird. Das ist richtig, denke ich. Denn wenn jemand sagt, die Negativen Energien hätten nur ein Ziel, nämlich zu vernichten und geben nicht eher Ruhe bis es geschafft ist, dann weiß ich nicht, wie ein normaler Mensch damit umgehen soll.
Ich würde es so nicht ausdrücken, denn die Energien, die dahinterstecken sind unpersönlich. Es ist aber auch nicht einfach, dass immer richtig zu machen. Manchen ist es wichtig etwas eindringlich anderen näher zu bringen, aber meiner Meinung nach gelingt das nicht.


Grüsse von Juliette
 
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Ich habe ein ganz einfaches Bild von Spiritualität und Geerdet-Sein - meiner Ansicht nach die Gegenpole, die nötig sind, damit der Mensch sich vollständig fühlen kann: das Bild eines Baumes.

Die Krone des Baumes stellt die Verbindung zu "höheren Sphären, Geistigkeit, Spiritualität" dar. Sie ist nötig, um dem Baum die Versorgung mit Licht zu ermöglichen. Ohne LIcht kein Wachstum.
Die Wurzeln des Baumes stellen die Verbindung zur Erde, zur stofflichen Nahrung, zur Realität des Bodens dar. Sie ist unabdingbar, ebenso wie das Licht, damit der Baum versorgt wird und wachsen und gedeihen kann.
Der Stamm und alle Äste tragen dazu bei, daß der Baum sich selbst versorgen kann in Einheit von Geist und Geerdetsein.

Beides ist nötig. Bei manchen Menschen ist die Krone eher dürftig, vor allem bei noch jungen Bäumen. Die wachsen erst einmal, strecken sich in die Höhe usw. Erst später wächst auch die Krone und ermöglicht so die Verbindung zum Licht erst recht, aber auch die Verbindung zum Schutz vor zu viel LIcht.

So in etwa.

Deshalb mag ich auch die Meditation, in der man sich als Baum fühlt.
Stabil wie ein Baum – Die Baum-Meditation « Der Glücks-Psychologie-Blog

Grüsse,
Oregano
 
Mir fällt auf das Agnostizismus und Spiritualität sehr nahe liegen. Was die Agnostiker sicher nicht besonders mögen, aber ich denke nur solange sie es nicht verstehen.

Spiritualität ist für mich ein Weg zur Selbstverantworung. Raus aus Abhängigkeiten und aufgesetzten Glaubenssätzen. Zurück zur Natürlichkeit, zu sich selbst. Zu seinen eigenen Werten und weg von Fremden Glaubenssystemen, sei das jetzt eine Religion oder die Wissenschaft. Alles selber prüfen, was stimmt für mich, was passt zu mir, was glaube ich.

Ich denke alles was einem von der Selbstverantwortung abhält, verursacht einem ein Problem und schränkt die persönliche Freiheit ein.

Darum ist für mich Spiritualität ein Weg zu meiner Freiheit, zu meiner Verantwortung, dahin mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und daraus ergibt sich dann Glück und Freude, wenn man denn will ;)
 
Mir fällt auf das Agnostizismus und Spiritualität sehr nahe liegen. Was die Agnostiker sicher nicht besonders mögen, aber ich denke nur solange sie es nicht verstehen.

das liegt daran, dass weder die Agnostiker noch die Religionisten sich klar machen über was sie eigentlich reden, wen sie das Wort "Gott" benutzen.
Es wird nur noch als Phrase benutzt, die mit beliebigen Assoziationen beladen ist.

Spiritualität ist für mich ein Weg zur Selbstverantworung.

Ich würde sagen ein Weg zum "Selbst", was Selbstverantwortung beinhaltet. Im Modell der Religionisten ausgedrückt findet man dort dann Gott.
 
Ich möchte noch etwas genauer definieren was ich meine. Gerade beim Beispiel Gott. Ich glaube nicht dass es um definition geht, ich glaube es geht nur um den Weg wie man die Welt anschaut.

Der Agnostiker sagt: Ich weiss es nicht. (Und neigt dabei dazu anderen sagen zu wollen, dass sie es auch nicht wissen können ;) )

Spiritualität sagt: Ich weiss es nicht. Interessiert es mich? Falls nein, ist es einfach unwichtig und man hat nicht das Gefühl jemanden von seiner Ansicht überzeugen zu müssen. Oder es interessiert einem und dann befragt man sein selbst, wie fühlt es sich für mich an? Glaube ich dass da etwas ist oder nicht? Und villeicht existiert ja bereits ein Gottbild dass sich so anfühlt wie ich es empfinde und glaub so an ein bestimmtes Bild von Gott oder man empfindet einfach, dass da 'etwas' ist und belässt es dabei, man hat nicht das Gefühl es weiter spezifizieren zu müssen. Aber villeicht ändert sich die innere empfindung auch wieder. Seiner inneren Empfindung zu folgen ist für mich Spiritualität. Sie wandlet sich, sie verändert sich, sie wächst.

Hmm für mich ist im Moment das Wort Selbstverantwortung sehr wichtig, so dass ich es nicht auf das Selbst reduzieren möchte. Wobei ich deine Gedanken absolut nachvollziehen kann und sie nicht als weniger richtig empfinde.
 
nochwas genauer ;)

ich glaube das selbst ist das was ist. der weg vom 'normalen menschen' zu sich selbst führt über die selbstverantwortung, da wir sehr viel selbstverantwortung abgegeben haben. aber ja eigetlich ists ein teil vom weg zu sich selbst, die selbstverantwortung wiederzufinden, um sie nachher im selbst leben zu können.

(ich hoffe ihr versteht was ich mit 'normaler mensch' meine, schwierig zu beschreiben. mir fallen da wörter wie unerleuchetet ein, aber das wort gefällt mir nicht, klingt für mich zu abgehoben)
 
Ich habe ein ganz einfaches Bild von Spiritualität und Geerdet-Sein - meiner Ansicht nach die Gegenpole, die nötig sind, damit der Mensch sich vollständig fühlen kann: das Bild eines Baumes.

Die Krone des Baumes stellt die Verbindung zu "höheren Sphären, Geistigkeit, Spiritualität" dar. Sie ist nötig, um dem Baum die Versorgung mit Licht zu ermöglichen. Ohne LIcht kein Wachstum.
Die Wurzeln des Baumes stellen die Verbindung zur Erde, zur stofflichen Nahrung, zur Realität des Bodens dar. Sie ist unabdingbar, ebenso wie das Licht, damit der Baum versorgt wird und wachsen und gedeihen kann.
Der Stamm und alle Äste tragen dazu bei, daß der Baum sich selbst versorgen kann in Einheit von Geist und Geerdetsein.

Beides ist nötig. Bei manchen Menschen ist die Krone eher dürftig, vor allem bei noch jungen Bäumen. Die wachsen erst einmal, strecken sich in die Höhe usw. Erst später wächst auch die Krone und ermöglicht so die Verbindung zum Licht erst recht, aber auch die Verbindung zum Schutz vor zu viel LIcht.

Liebe Oregano,

als ich Deinen Text las, musste ich sofort an einen Satz denken, den ich kürzlich gelesen hatte bei Willigis Jäger. Er beantwortet die Frage nach dem Unterschied des spirituellen Erlebens eines Menschen mit Psychose und eines Menschen ohne Psychose. Bei befinden sich im Ozean (des Ursprung, dem Urgrund oder im Göttlichen, wie man immer es nennen will...), der eine jedoch geht darin unter, der andere schwimmt. Ich musste an die Wurzeln und die Krone des Baumes denken, beide ist ja in jede Richtung gleich stark ausgebildet. So bildet der Wurzelballen das Ich des Menschen, mit dem er stabil in der Welt steht und seine Erfahrungen integrieren kann, sowie sie in der Kommunikation und Interaktion mit anderen teilen kann.

Ist das Ich instabil und geschwächt, kann man weder den Stürmen des Lebens, noch dem Sturm des spirituellen Erlebens standhalten, es besteht die Gefahr, sich (im Licht) zu verlieren, weil die Bodenhaftung nicht recht besteht. So denke ich, dass eine spirituelle Entwicklung nicht die Ichentwicklung ersetzen kann, im Gegenteil, wenn sich aus verschiedenen Gründen kein stabiles Ich hat bilden können oder es destabilisiert wurde beispielsweise durch traumatische, nicht verarbeitete Erlebnisse oder durch andere Umstände oder Erkrankungen, so rät dieser oben genannte spirituelle Lehrer auch zur begleitenden Psychotherapie oder sogar, den Weg nicht weiterzugehen. Das finde ich sehr verantwortungsvoll.

Ich finde diese Baummeditation ein sehr schönes Bild und sie gefällt mir sehr gut. Es ist eine gute Möglichkeit, Kontakt zu sich selber zu bekommen und kann beispielsweise m.E. auch gut in einer Therapie eingesetzt werden.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Mir fällt auf das Agnostizismus und Spiritualität sehr nahe liegen. Was die Agnostiker sicher nicht besonders mögen, aber ich denke nur solange sie es nicht verstehen.
Ein interessanter Gedanke, lieb clody! Spiritualität steht auch dem Agnostiker offen und auch dem Atheisten. Der Agnostiker müsste damit sowieso keine Probleme haben, da er sagt: ich weiß es nicht. Im Grunde müssten wir alle Agnostiker sein, denn wer weiß es schon, bevor es nicht erfahrbar ist? Ich kann da nicht wirklich mitreden, weil ich zwar auch sage, ich weiss es nicht, aber trotzdem immer eine Art von Bewußtsein über "Gott" (oder viele andere Worte dafür) hatte.
Spiritualität ist für mich ein Weg zur Selbstverantworung. Raus aus Abhängigkeiten und aufgesetzten Glaubenssätzen. Zurück zur Natürlichkeit, zu sich selbst. Zu seinen eigenen Werten und weg von Fremden Glaubenssystemen, sei das jetzt eine Religion oder die Wissenschaft. Alles selber prüfen, was stimmt für mich, was passt zu mir, was glaube ich.
Steht das für Dich in Bezug auf alles, was Dir begegnet? Ich finde das toll! Aber das allein muss nicht unbedingt zu Spiritualität führen, es kann auch gesunder Zweifel oder Hinterfragen sein, was absolut o.k. ist. Aber ich denke auch, es kann dazu führen, sich auch mit Spiritualität zu beschäftigen und Wege auszuprobieren. Es hat ja auch mit Neugierde zu tun. Aber umgekehrt stimme ich Dir absolut zu. Wer einen spirituellen Weg beschreitet, wird wahrscheinlich unabhängiger und weniger manipulierbar, zumindestens, wenn es ein wirklicher Weg ist und nicht ein Esoterikmarktprodukt. Da wird ja auch vieles geboten, was für mich nur wieder nach neuen Glaubenssätzen und neuer Ersatzreligion aussieht. Da ist kein nach innen horchen mehr, sondern wieder nur nachbeten von neuen Glaubenssätzen neuer Führer und ihnen blindlings nachfolgen, ohne das Wagnis der eigenen Erfahrung einzugehen. Aber auch auf dem "Markt" kann man ja mal schauen und ausprobieren. Ob das dann aber mit Spiritualität wirklich was zu tun hat?

das liegt daran, dass weder die Agnostiker noch die Religionisten sich klar machen über was sie eigentlich reden, wen sie das Wort "Gott" benutzen.
Es wird nur noch als Phrase benutzt, die mit beliebigen Assoziationen beladen ist.
Wie aber soll man "Gott" beschreiben. Hat nicht jeder seine beliebigen Assoziationen dazu? Wie soll Gott in der Religion erfahrbar sein?
Ich würde sagen ein Weg zum "Selbst", was Selbstverantwortung beinhaltet. Im Modell der Religionisten ausgedrückt findet man dort dann Gott.

Was meinst Du genau mit "Selbst", Paule? Ich sehe es auch so, dass es Selbstverantwortung beinhaltet, weil niemand (auch kein Gott) mehr da ist, der Verantwortung übernimmt. Für mich ist das "Selbst", so wie ich manchmal:eek:) wahrnehme etwas Umfassenderes als die Selbstverantwortung. Es ist das Bewußtsein von Größe und Winzigkeit gleichermaßen, was aber keine besonders gute Beschreibung ist. Deshalb gefällt mir vielleicht auch das Bild Meer und Welle, wobei der zeitliche Faktor dazukommt: das Meer ist Wasser, aber im Kreislauf, also nie dasselbe Wasser, was eben noch da war, die Welle istdas Meer im Ausdruck einer Bewegung.

Ich möchte noch etwas genauer definieren was ich meine. Gerade beim Beispiel Gott. Ich glaube nicht dass es um definition geht, ich glaube es geht nur um den Weg wie man die Welt anschaut.
Das kommt mir irgendwie auch so vor, ein bißchen wie ein Wechsel der Perspektive...Wobei ich erfahre, dass sie sich im Alltag ebensoschnell wieder verändern kann. Woran das nun wieder liegt, weiß ich nicht. Liegt es an dem eventuell doch wackeligen Ich oder daran, dass es sich unverschämterweise immer wieder vordrängt, frage ich mich.
Der Agnostiker sagt: Ich weiss es nicht. (Und neigt dabei dazu anderen sagen zu wollen, dass sie es auch nicht wissen können ;) )

Spiritualität sagt: Ich weiss es nicht.
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Seiner inneren Empfindung zu folgen ist für mich Spiritualität. Sie wandlet sich, sie verändert sich, sie wächst.

Der Agnostiker könnte auf einem spirituellen Weg eine Erfahrung machen, die dann zur Folge hat, dass er nicht mehr anderen sagen muss, dass sie es auch nicht wissen können, es sei denn, er will sie ermutigen, selbst die Erfahrung zu machen. ;)

Mein Eindruck ist nicht so sehr, dass die innere Empfindung sich wandelt. Eher bemerke ich, dass ich ihr mehr und mehr vertraue. Das aber ist auch eine Wandlung meiner Selbstwahrnehmung und des Vertrauens in mich, in das Leben... ja, und Wachstum empfinde ich auch dabei.

Aber nicht, dass ich das Gefühl habe, über andere hinauszuwachsen, nur über mich selbst wachse ich hinaus und nehme sogar bei meinen Gegenübern viel mehr wahr und sehe auch mehr Gemeinsamkeit als Trennung. Selbst bei Konflikten oder scheinbaren Konkurrenzsituationen kann ich das Vereinende eher erkennen als früher, ohne aber meine Auffassung selbst niederzumachen. Der Austausch gewinnt für mich dadurch und er wird interessanter. Es ist, als ob ich dadurch, dass ich mich selbst mehr sehe, auch meine Umwelt besser wahrnehme. Ist es das, was als Achtsamkeit gemeint ist?

Leider funktioniert es nicht immer. Ich schaffe es beispielsweise immer noch, ab und zu ohne böse Absicht in den einen oder anderen Fettnapf zu trampeln. :D Sorry, dass ich hier auch von mir schreibe und das in einem Philosophiethema. Aber Philosophie muss ja auch nicht unbedingt unpersönlich sein, oder?

Lieber Gruß
LieberTee
 
Eine mögliche Definition: Spiritualität ist der Versuch, Zugang zu dem zu finden und zu halten, was den grundsätzlich beschränkten Verstand übersteigt, was er nicht erfassen kann.
Je nach den Hintergrund des Betroffenen. d.h. seinem Denkmodell, wird er einen anderen Ansatz wählen/benötigen. Somit gibt es unzählige spirituelle Wege (und somit auch Definitionen von Spiritualität), die im Kern aber auf das selbe hinauslaufen.
Dieser Definition stimme ich zu, wobei die spirituellen Wege dann nur einer von vielen Versuchen wäre, Zugang zu dem zu finden, was den Verstand übersteigt. Die Natuwissenschaft, die Philophie (gibts noch mehr?) wären andere Herangehensweisen, das (noch) Unerklärliche zu erfassen.

Bei der Spiritualität kommt für mich noch etwas anders hinzu: gibt es ein "Wissen", dass in uns existiert, welches der Verstand nicht oder nur unzureichend zu erfassen vermag? Das war mein Zugang zur Spiritualität unter anderem. Als gäbe es da eine Wahrheit, die zwar mit den Vorgaben der sogenannten Wirklichkeit nicht immer konform geht, aber nichtsdestowenigertrotz nicht wirklich angezweifelt wird. So wie ein Art Kern, der Bestand hat, selbst wenn die Umwelt oder die persönlichen Erfahrungen anderes glaubhaft machen wollen. Etwas, dass sozusagen unkaputtbar ist, eine Art (innere) Heimat ist, zu der der Verstand nur schwer Zugang findet.

Das ist für mich mehr, als nur das Unerklärliche des Lebens. Wenn mich nur das interessieren würde, wäre ich vielleicht Biologe, Chemiker oder Physiker geworden, wenn denn der Verstand dazu genug hergeben würde.;)

paule schrieb:
Verschiedene Menschen, die einen solchen Zugang gefunden hatten, versuchten anderen zu vermitteln, wie dies geschehen kann - das nennt man dann Religion, wozu ich auch vieles zähle, was Esoterik genannt wird). Das dies mit Worten geschieht, die auf Verstandesebene angesiedelt sind, muss eine solche Beschreibung immer unvollständig und fehlerbehaftet sein. Dies führt dazu, dass sich die Adressaten an den Worten festhalten, aber nicht den Kern der Botschaft verstehen. So wie wenn jemand versucht, sich von Kochbüchern zu ernähren, statt von den Gerichten, die sie beschreiben.
Dies führt dann zu den real existierenden Religionen, wie wir sie kennen, die sich grösstenteils völlig von ihrem Kern entfernt haben, und unglaublichen Schaden anrichten.
Gut beschrieben:)))

Ein lustiges "Kochbuch" habe ich bei you tube gefunden. Es kommt mir vor wie ein fantastischer Science Fiction und ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll:confused:

Ich finde das hast du sehr treffend gesagt, Paule. Alles geht erst einmal über den Verstand, denke ich und das ist in der Regel auch kein Problem. Wenn man zum Beispiel einen guten Roman liest und der Autor es schafft bildlich etwas gut darzustellen, dann wird auch das Verständnis irgendwann da sein für den Inhalt. Aber alle kann man nie erreichen und je nachdem in welcher Zeit es niedergeschrieben wurde, hat es irgendwann keinen Bestand mehr. Gibt aber auch Bücher die sind zeitlos.
Ebenso, wie es solche Musik gibt, z.B. J.S.Bach, die ist so genial, dass ich mich frage, woher kommt sie? Unter den Dichtern zähle ich Rilke dazu.
Juliette schrieb:
Man hätte das, was er ursprünglich meinte, in Worte fassen können, so dass Missverständnissen vorgebeugt wird. Der Heiler sagte einmal von sich selbst, dass er fast Angst habe etwas in Worte zu fassen, weil es von vielen doch falsch verstanden wird. Das ist richtig, denke ich. Denn wenn jemand sagt, die Negativen Energien hätten nur ein Ziel, nämlich zu vernichten und geben nicht eher Ruhe bis es geschafft ist, dann weiß ich nicht, wie ein normaler Mensch damit umgehen soll.
I
Dieses Beispiel verstehe ich nicht, es geht offenbar über meinen Verstand.;)

Lieber Gruß:)
LieberTee
 
Hallo LieberTee,:)

Dieses Beispiel verstehe ich nicht, es geht offenbar über meinen Verstand.

Ich meinte damit, dass der Heiler seine Lehre in Gut und Schlecht eingeteilt hat. Negative Gedankenenergien und das dazu passende Gefühl, sah er als dunkle Flächen in der Aura und auch wie sie wirkten, indem sie das dazu passende anzogen, bis der Mensch vergeben hat, oder eine andere Art gefunden hat, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Ich bin der Meinung, dass man mit dem Gut-und-Böse-Modell vielleicht die Menschen anspricht, die froh sind endlich den Schuldigen gefunden zu haben, alle anderen kommen mit einer physikalisch-sachlichen Erklärung besser zurecht. Ich zähle mich zur letzteren Fraktion, da Energien immer unpersönlich sind und sie nichts mit einem anfangen können, wenn man sich das Unbewusste bewusst gemacht hat.
In der Hermetik steht einiges darüber und wie sich die Psyche nach außen projiziert und hier erschafft. Ist irgendwie logisch und ich denke mir Star Wars, der Wüstenplanet, Harry Potter, der Herr der Ringe waren da schon recht nah dran.:) Die Inspiration kommt hier sicher nicht von ungefähr und ähnlich sehe ich es auch mit der Quantenphysik, die keine Geschichte darum spinnt, sondern nur die energetischen Strukturen nimmt. Vielleicht ist vieles noch nicht bewiesen, aber wie bei Einstein, ist es durchaus möglich, dass wir eines Tages Gerätschaften haben, die das können.

Ebenso, wie es solche Musik gibt, z.B. J.S.Bach, die ist so genial, dass ich mich frage, woher kommt sie? Unter den Dichtern zähle ich Rilke dazu.

Musik denke ich hört man über die Seele, die damit in Resonanz geht und sich darin wiedererkennt oder nicht. Nicht jeder mag die gleiche Musik, was denke ich mit den unterschiedlichen Charaktereigenschaften des Menschen zu tun hat.
Meiner Meinung nach kommt die Idee der Musik aus dem Geiste. Anouk Claes hat das gut beschrieben, denke ich. Du hast es an anderer Stelle einmal ähnlich dargestellt. Man nimmt sich vor ein Musikstück zu komponieren, denkt darüber nach und legt los. Während man das macht tauchen immer wieder neue Ideen auf, bis daraus ein Gesamtwerk entstanden ist. Funktioniert wahrscheinlich nur, wenn man ganz bei sich und bei der Sache ist. Manches geht auch recht schnell. Gibt einige Stücke, auch in der modernen Pop-Musik, die zwischen Tür und Angel geschrieben wurden.
Auch wenn jemand nicht spirituell ist, wendet er doch immer diese Mechanismen an und wundert sich vielleicht, woher die guten Einfälle kommen.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein interessanter Gedanke, lieb clody! Spiritualität steht auch dem Agnostiker offen und auch dem Atheisten. Der Agnostiker müsste damit sowieso keine Probleme haben, da er sagt: ich weiß es nicht. Im Grunde müssten wir alle Agnostiker sein, denn wer weiß es schon, bevor es nicht erfahrbar ist? Ich kann da nicht wirklich mitreden, weil ich zwar auch sage, ich weiss es nicht, aber trotzdem immer eine Art von Bewußtsein über "Gott" (oder viele andere Worte dafür) hatte.

Ja das stimmt eigetlich. Leider wird Spiritualiät oft gleichgesetzt mit Esoterik im negativen Sinn von Hokuspokus-Zeugs, Sekten und so. Aber eigetlich ist es ja gerade das Gegenteil. Nichts fördert die Selbstverantworung und das eigene Denken so stark wie Spiritualität. Also das was ich darunter verstehe, da gibt es natürlich auch verschiedene Ansichten und manche praktizierens denoch als Mitläufer.


Steht das für Dich in Bezug auf alles, was Dir begegnet? Ich finde das toll! Aber das allein muss nicht unbedingt zu Spiritualität führen, es kann auch gesunder Zweifel oder Hinterfragen sein, was absolut o.k. ist. Aber ich denke auch, es kann dazu führen, sich auch mit Spiritualität zu beschäftigen und Wege auszuprobieren. Es hat ja auch mit Neugierde zu tun. Aber umgekehrt stimme ich Dir absolut zu. Wer einen spirituellen Weg beschreitet, wird wahrscheinlich unabhängiger und weniger manipulierbar, zumindestens, wenn es ein wirklicher Weg ist und nicht ein Esoterikmarktprodukt. Da wird ja auch vieles geboten, was für mich nur wieder nach neuen Glaubenssätzen und neuer Ersatzreligion aussieht. Da ist kein nach innen horchen mehr, sondern wieder nur nachbeten von neuen Glaubenssätzen neuer Führer und ihnen blindlings nachfolgen, ohne das Wagnis der eigenen Erfahrung einzugehen. Aber auch auf dem "Markt" kann man ja mal schauen und ausprobieren. Ob das dann aber mit Spiritualität wirklich was zu tun hat?

Ich verstehe dich sehr gut! Ich denke wir haben eine ähnliche Ansicht und einen ähnlichen Weg :)
Ja das steht für mich für alles. Aber es ist auch immer ein Weg, dass es für alles stehen kann. Ich war schon immer ein Hinterfragender Mensch, der nicht einfach so etwas geglaubt hat, so bin ich zur Spiritualität gekommen ;)

Das kommt mir irgendwie auch so vor, ein bißchen wie ein Wechsel der Perspektive...Wobei ich erfahre, dass sie sich im Alltag ebensoschnell wieder verändern kann. Woran das nun wieder liegt, weiß ich nicht. Liegt es an dem eventuell doch wackeligen Ich oder daran, dass es sich unverschämterweise immer wieder vordrängt, frage ich mich.

Der Agnostiker könnte auf einem spirituellen Weg eine Erfahrung machen, die dann zur Folge hat, dass er nicht mehr anderen sagen muss, dass sie es auch nicht wissen können, es sei denn, er will sie ermutigen, selbst die Erfahrung zu machen. ;)

Ich glaube es ist auch wichtig zu Erfahren, was der Wechsel der Perspektive wirklich bedeutet. Dass man Dinge selbst aus unterschiedlichen Perspektiven anschauen kann und vorallem, dass es Menschen gibt, die perspektiven haben, die für uns noch nicht erschliessbar sind. Ganz wertfrei.

Ich erlebe die Agnostiker teilweise so, dass sie sich sehr an wissenschaftliche Beweise klammern und nicht an ihr inneres Selbst. Somit sind sie oft auch von sich entfernt und Abhängig vom Glaubenssystem Wissenschaft. Und oft nicht bereit das Innere zu Wort kommen zu lassen.

Dazu gibt es eine sehr witzige (ok ziemlich sarkastische) Southpark folge. Echt gut dargestellt!

Mein Eindruck ist nicht so sehr, dass die innere Empfindung sich wandelt. Eher bemerke ich, dass ich ihr mehr und mehr vertraue. Das aber ist auch eine Wandlung meiner Selbstwahrnehmung und des Vertrauens in mich, in das Leben... ja, und Wachstum empfinde ich auch dabei.

Die Wandlung der Selbstwahrnehmung spüre ich auch und auch das wachsende Vertrauen in mich selbst und das Leben (stell dir vor ich habe seit diesem Jahr keine Flugangst mehr. Einfach so!) Aber die Empfindung wandelt sich auch, villeicht wäre auch intensiviert das bessere Wort. Sie ist auch nicht jeden Tag gleich, manchmal spüre ich sehr viel, manchmal weniger, es ist nie gleich.

Aber nicht, dass ich das Gefühl habe, über andere hinauszuwachsen, nur über mich selbst wachse ich hinaus und nehme sogar bei meinen Gegenübern viel mehr wahr und sehe auch mehr Gemeinsamkeit als Trennung. Selbst bei Konflikten oder scheinbaren Konkurrenzsituationen kann ich das Vereinende eher erkennen als früher, ohne aber meine Auffassung selbst niederzumachen. Der Austausch gewinnt für mich dadurch und er wird interessanter. Es ist, als ob ich dadurch, dass ich mich selbst mehr sehe, auch meine Umwelt besser wahrnehme. Ist es das, was als Achtsamkeit gemeint ist?

Das Verstehe ich auch sehr gut! Ich denke schon dass es mit Achtsamkeit zu tun hat, aber auch mit Wertfreiem Beobachten, und uUnvoreingenommen sein.


Leider funktioniert es nicht immer. Ich schaffe es beispielsweise immer noch, ab und zu ohne böse Absicht in den einen oder anderen Fettnapf zu trampeln. :D Sorry, dass ich hier auch von mir schreibe und das in einem Philosophiethema. Aber Philosophie muss ja auch nicht unbedingt unpersönlich sein, oder?

Lieber Gruß
LieberTee

Ich finde philosophische Themen werden erst dann richtig Interessant, wenn sie persönlich werden :) Über 'Sachen' zu reden geht nie so tief wie über das Selbst, oder die Einstellung und das eigene Empfinden.
 
Ich meinte damit, dass der Heiler seine Lehre in Gut und Schlecht eingeteilt hat. Negative Gedankenenergien und das dazu passende Gefühl, sah er als dunkle Flächen in der Aura und auch wie sie wirkten, indem sie das dazu passende anzogen, bis der Mensch vergeben hat, oder eine andere Art gefunden hat, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Ich bin der Meinung, dass man mit dem Gut-und-Böse-Modell vielleicht die Menschen anspricht, die froh sind endlich den Schuldigen gefunden zu haben, alle anderen kommen mit einer physikalisch-sachlichen Erklärung besser zurecht. Ich zähle mich zur letzteren Fraktion, da Energien immer unpersönlich sind und sie nichts mit einem anfangen können, wenn man sich das Unbewusste bewusst gemacht hat.
Liebe Juliette,
danke für die Erläuterung. Jetzt verstehe ich Dich besser.

Gibt es überhaupt "Schuldige" frage ich mich. Sind nicht alle Menschen, auch die, die anderen Unrecht zufügen, letztlich nicht auch nur "Opfer" ihrer persönlichen Geschichte? Wenn man die Reihe in die Vergangenheit fortsetzt, wird man irgendwann den Schuldigen finden. War es vielleicht doch die böse Schlange, die Verführerin?:D:schock:

Ich würde mir wünschen, die Begriffe verschwinden irgendwann: gut und böse, schuldig und unschuldig, Opfer und Täter. Jemand, der Leid und Traumatisierung erfuhr, erfährt nicht dadurch Heilung, indem jemand schuldig ist. Er erfährt wohl eher Heilung durch Güte und Berührung, durch Geduld und Verstehen. Was ist entscheident, die Verletzung, ob durch Unfall, Mißhandlung, Krieg, Verluste, das heißt zum einen das Ereignis wertfrei betrachtet, zum anderen die tiefe Verletzung, die es bewirkte anerkennend, oder die Benennung eines Schuldigen. Manchmal findet sich ja nicht einmal ein Täter, z.B. bei einer Traumatisierung durch Naturkatastrophe.

Findet sich ein "Täter" ist es sicher eine Gnade, auch in diesem Menschen etwas zu erkennen, was es ermöglicht, zu vergeben. Wem diese Gnade nicht gegeben ist (und manchmal geht es eben nicht), dann ist es vielleicht heilsamer, den Blick auf die Wunde und die Heilung zu richten, als bei der Wut und dem Hass kleben zu bleiben. Wut und Hass sind zerstörerisch und können m.E. nur Heilung verhindern. Mitgefühl, ja sogar Mitgefühl mit einem Scheusal, kann Kräfte freisetzen, die für heilsame Prozesse benötigt werden.

In der Hermetik steht einiges darüber und wie sich die Psyche nach außen projiziert und hier erschafft. Ist irgendwie logisch und ich denke mir Star Wars, der Wüstenplanet, Harry Potter, der Herr der Ringe waren da schon recht nah dran.:) Die Inspiration kommt hier sicher nicht von ungefähr und ähnlich sehe ich es auch mit der Quantenphysik, die keine Geschichte darum spinnt, sondern nur die energetischen Strukturen nimmt. Vielleicht ist vieles noch nicht bewiesen, aber wie bei Einstein, ist es durchaus möglich, dass wir eines Tages Gerätschaften haben, die das können.
Es wäre schön, wenn Du noch etwas genauer erklären könntest, was Du unter Hermetik verstehst und was Du genau damit meinst, dass sich die Psyche nach außen projizeirt und erschafft. Meinst Du, dass das psychische Erleben etwas bewirken kann?

Ich habe in einem Thread über Hypnose diesen Film gefunden, der das auch noch mal beleuchtet, welche Energien unter anderem die inneren Bilder bewirken können.

Musik denke ich hört man über die Seele, die damit in Resonanz geht und sich darin wiedererkennt oder nicht. Nicht jeder mag die gleiche Musik, was denke ich mit den unterschiedlichen Charaktereigenschaften des Menschen zu tun hat.
Meiner Meinung nach kommt die Idee der Musik aus dem Geiste. Anouk Claes hat das gut beschrieben, denke ich. Du hast es an anderer Stelle einmal ähnlich dargestellt.
Ich kann mich garnicht mehr erinnern, wo ich mal was dazu geschrieben habe. Weißt Du, wo man Anouk Claes nachlesen kann? Oder hast Du es aus einem Filmbeitrag von ihr. Ich habe noch nichts von ihr gelesen, aber ihre Filmbeiträge sind faszinierend.

Die Musik wird vielleicht von der Seele aufgenommen, aber sie wirkt auf den ganzen Menschen. In dem oben benannten Film wird dies auch noch einmal illustriert bei dem Cellisten, der an einem Tumor erkrankte. Sie wirkt auch je nach Musikrichtung ordnend auf das Gehirn. Z.B. die Barockmusik, die ja sehr klar und strukturiert ist, wirkt klärend. Ob das wohl auch schon mal per bildgebenden Verfahren beobachtet wurde?

Auch wenn jemand nicht spirituell ist, wendet er doch immer diese Mechanismen an und wundert sich vielleicht, woher die guten Einfälle kommen.
Liegt nicht in der Kreativität schon eine eigene Spiritualität? Die Fähigkeit, den Geist, die Hände, die Sinne, den ganzen Menschen, zum einen auf etwas zu richten und sich gleichzeitig zu öffnen für die Eingebung: dieses "es geschehen lassen" (manche Schriftsteller stellen es auch so dar: "nicht ich schreibe, es schreibt mich":)), ist das nicht ebenso Spiritualität wie Meditation oder geistige Vertiefung in ein Thema, oder auch bestimmte Formen des Gebets, alles hat damit zu tun, einerseits loszulassen, andererseits sich zu öffnen, sich einzulassen. Alles hat mit Vertrauen in das, was ist und was geschieht, zu tun und es entsteht auch Vertrauen dadurch.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Ja das stimmt eigetlich. Leider wird Spiritualiät oft gleichgesetzt mit Esoterik im negativen Sinn von Hokuspokus-Zeugs, Sekten und so. Aber eigetlich ist es ja gerade das Gegenteil. Nichts fördert die Selbstverantworung und das eigene Denken so stark wie Spiritualität. Also das was ich darunter verstehe, da gibt es natürlich auch verschiedene Ansichten und manche praktizierens denoch als Mitläufer.
Liebe clody,

Du sprichst mir aus der Seele!

Ich verstehe dich sehr gut! Ich denke wir haben eine ähnliche Ansicht und einen ähnlichen Weg :)
Ja, das erscheint mir auch so.

Ja das steht für mich für alles. Aber es ist auch immer ein Weg, dass es für alles stehen kann. Ich war schon immer ein Hinterfragender Mensch, der nicht einfach so etwas geglaubt hat, so bin ich zur Spiritualität gekommen ;)
Ich überlege, ob es bei mir auch so war. Viele sagen, man müsse werden wie ein Kind, dass sich noch völlig gedankenlos in etwas verlieren kann. Ich war aber anders als Kind. Ich stand oft neben mir und habe mich selber beobachtet. Deshalb habe ich auch noch Erinnerung aus sehr früher Kindheit. Ich habe mich von außen beobachtet. Ich habe über mich selbst gestaunt, aber auch mich selbst leider beurteilt manchmal. Ich habe aber den Eindruck, dass ich dadurch oft mich "vom Leben getrennt" habe. Und ich habe das auch sogar gemerkt und reflektiert als Kind und wußte auch, dass ich darunter leide, zeitweise.

Ich habe das Leben mehr betrachtet, als spontan einfach gelebt. Im Grunde hat mich aber genau diese Trennung auch zur Verbindung mit dem geführt, was über mich hinausreichte. Die Erwachsenen, mit denen ich als Kind zu tun hatte, nannten es "sie träumt mal wieder". Es war also beides da, die Trennung vom Leben, die ein Einlassen auf das was ist, verhinderte, und auch die Betrachtung dessen, was war, aber über mich selbst, meine persönliche Beteiligung hinausgehend. Es ging ineinander über. Erst in der Pubertät katapultierte ich mich mit Macht (der Hormone:confused::D:rolleyes:) ins Leben und das war gar nicht so einfach. Das Staunen aber über das Leben in einem übergreifenden Sinn und über das Universum, behielt ich zeitweilig bei und verlor es auch nie ganz.

Ein besonderes Schicksal, dass als junge Frau mein Leben bestimmte und noch heute beeinflusst, trug wohl auch dazu bei, immer wieder die Sinnfrage (eher in Richtung: "was bedeutet Menschsein?", als in Richtung "Leben nach dem Tod") aufzuwerfen, wobei ich lange Zeit keine wirkliche befriedigenden Antworten fand. Ich wußte nur eines, wir sind mehr, als wir sind. Aber wie dieses mehr aussieht, darüber konnte ich kaum mit jemand reden und da ich als Kind oft genug zu hören bekam, ich mache mich wichtig (altklug:D) schämte ich mich sehr lange und war wenig in der Lage, spirituelle Themen zuzulassen und/oder darüber zu reden. Ich mochte auch nicht über "Gott" reden und Religion (im Sinne der Kirche und ihrer dort geregelten Ausübung) fand ich mehr als heuchlerisch. Es war kein Weg.

Ich glaube es ist auch wichtig zu Erfahren, was der Wechsel der Perspektive wirklich bedeutet. Dass man Dinge selbst aus unterschiedlichen Perspektiven anschauen kann und vorallem, dass es Menschen gibt, die perspektiven haben, die für uns noch nicht erschliessbar sind. Ganz wertfrei.
Kannst Du genauer erklären, was Du mit dem Wechsel der Perspektive meinst?
Ich erlebe die Agnostiker teilweise so, dass sie sich sehr an wissenschaftliche Beweise klammern und nicht an ihr inneres Selbst. Somit sind sie oft auch von sich entfernt und Abhängig vom Glaubenssystem Wissenschaft. Und oft nicht bereit das Innere zu Wort kommen zu lassen.
Wenn sie wirklich ehrlich gegenüber sich selbst sind, dürften sie offen für alles sein, oder? Denn das einfache "ich weiß es nicht", müsste Neugierde beinhalten. Alles andere wäre Abwehr. Wer weiß aus welchem Grund und zu welchem Zweck. Ja, die Wissenschaft sehe ich auch als eine Art Glaubenssystem, wenn man nicht offen sein kann. Oft hindert die Angst vor der Öffnung, glaube ich. Die Angst vor dem Unkontrollierbaren, dem Unvorhersehbaren, dem nicht Erfassbaren. Manchmal ist es wohl auch die Angst, sich lächerlich zu machen und dann ausgestoßen zu werden. Wir sind ja immer noch "Herdentiere" und aus der Herde ausgestoßen werden, erzeugt verständlicherweise sehr große Angst, auch wenn diese rational nicht nachvollziehbar ist.

Es scheint ein Überbleibsel aus der Anfangszeit des Menschen, da das Überleben vom Wohlwollen und Angenommensein der Gemeinschaft abhing. Heute müssen wir wohl eher wieder erneut diese gegenseitige Abhängigkeit, bzw. die Zusammengehörigkeit erfahren. Es ist nicht nur alles voneinander abhängig im Zusammenspiel des Systems Leben, sondern es ist in Wirklichkeit gar nicht getrennt. Diese Erfahrung scheint uns gleichermaßen zurückzuwerfen in einen Zustand der Vorbewußtheit und doch birgt er die Chance, über das begrenze Ich hinauszuwachsen.
Dazu gibt es eine sehr witzige (ok ziemlich sarkastische) Southpark folge. Echt gut dargestellt!
Schade, die kenne ich nicht.

Die Wandlung der Selbstwahrnehmung spüre ich auch und auch das wachsende Vertrauen in mich selbst und das Leben (stell dir vor ich habe seit diesem Jahr keine Flugangst mehr. Einfach so!) Aber die Empfindung wandelt sich auch, villeicht wäre auch intensiviert das bessere Wort. Sie ist auch nicht jeden Tag gleich, manchmal spüre ich sehr viel, manchmal weniger, es ist nie gleich.
Ich gratuliere Dir zur Überwindung Deiner Flugangst:).

Ja, bei mir schwankt es auch noch fast täglich, aber im großen und ganzen habe ich mehr Möglichkeiten gefunden, zu mir selbst Zugang zu bekommen. Auch wenn man allein letztendlich auf dem Weg ist, so ist es doch sehr schön, sich austauschen zu können und sich auch im Einklang manchmal zu befinden.

Das Verstehe ich auch sehr gut! Ich denke schon dass es mit Achtsamkeit zu tun hat, aber auch mit Wertfreiem Beobachten, und uUnvoreingenommen sein.

Ich finde philosophische Themen werden erst dann richtig Interessant, wenn sie persönlich werden :) Über 'Sachen' zu reden geht nie so tief wie über das Selbst, oder die Einstellung und das eigene Empfinden.
Ich freue mich über diesen Austausch:)

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo LieberTee,:)

War es vielleicht doch die böse Schlange, die Verführerin?

Das würde den Religionen so gefallen. :D Ich denke es liegt an unserem anatomischen Aufbau und dass man, das sogenannte Böse nur dann erkennen kann, wenn man den Hintergrund verstanden hat.

Findet sich ein "Täter" ist es sicher eine Gnade, auch in diesem Menschen etwas zu erkennen, was es ermöglicht, zu vergeben. Wem diese Gnade nicht gegeben ist (und manchmal geht es eben nicht), dann ist es vielleicht heilsamer, den Blick auf die Wunde und die Heilung zu richten, als bei der Wut und dem Hass kleben zu bleiben. Wut und Hass sind zerstörerisch und können m.E. nur Heilung verhindern. Mitgefühl, ja sogar Mitgefühl mit einem Scheusal, kann Kräfte freisetzen, die für heilsame Prozesse benötigt werden.

Hast du gut formuliert, finde ich. Braucht aber auch Zeit dahin zu kommen. Wenn die Wunden noch frisch sind, dann finde ich es gut Wütend sein zu dürfen, überhaupt die ganze Pallette der Gefühle zuzulassen und dann anfangen zu sortieren, was kann ich tun damit es mir wieder gut geht im Laufe der Zeit.

Du fragst wegen der Hermetik. Ich setze hier einmal die Erklärung des Wiki ein.

Das besondere Ansehen der hermetischen Schriften beruhte auf dem Glauben, dass es sich um Zeugnisse uralten Wissens handle, da man den sagenhaften Verfasser zumindest für einen Zeitgenossen des Moses hielt, womöglich sogar für einen Vorgänger. Diese Ansicht wurde gestützt durch Cicero, der in De natura deorum einen ägyptischen Merkur mit dem Gott Thot identifizierte, der den Ägyptern lange vor den Griechen und Römern die Schrift und Gesetze gebracht habe:

Ich habe die Bücher von Franz Brandon zum Teil gelesen. Es ist eine Art Alchemie des Geistes, ich nenne es eher Anatomie und wie die Kräfte darin wirken.

Hier eine Seite über seine Person und sein Werk:

Franz Bardon - Wege ins Licht

Obwohl die Lehren recht streng sind, unterscheiden sie sich von den fernöstlichen Lehren. Ich würde auch vieles davon nicht eins zu eins umsetzen, geht bei mir doch vieles über das Verstehen, als über "muss" und "soll". Aber ich kann mit der Sichtweise gut umgehen. Es geht darum, sich das Unbewusste bewusst zu machen, so dass man nicht mehr Opfer im eigenen Körper ist, sondern selbstständig darin walten kann. Selbstständiges Denken, Beobachten und Üben wird hier viel Bedeutung beigemessen. Ich habe die Bücher erst vor kurzem gelesen, vorher aber vieles selbstständig gemacht, halt mit modernen Methoden, wie dem Focusing usw., was mir auch ein bisschen besser gefällt. Als Ergänzung finde ich sie aber gut.
Hat auch ein bisschen mit Magie zu tun. Magie, also das Anwenden der seelischen Kräfte im positiven Sinne ist hier eine Art Zwischenstufe, bis man alles nur noch über das Wort macht. Aber im Grunde wenden wir die seelischen Eigenschaften und die Energie, die dahinter steckt alle an, nur leider auch unbewusst. Menschen, die die Aura sehen können, sehen was wir damit erschaffen.
In den Spiegelgesetzen von Christa Kössner wird das gut erklärt, finde ich.

Ich sehe es in etwa so, was das projizieren der Seele angeht. Die Seele ist schöpferisch und besteht laut Hermetik aus den Urelementen Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die positiven Gefühle und Gedanken, die mit allem eins sind gehören zu ihr. Braucht man etwas oder hat man einen Wunsch, der einem selbst hilft oder anderen, dann wendet man sich nach innen und dieser Wunsch bekommt Kraft. Die Seele verströmt ihre schöpferischen Aspekte in diesen Gedanken, der dann im Außen Realität werden kann. Im umgekehrten Falle, wenn man etwas braucht oder wünscht und man versucht es im Außen zu bekommen, hat man das Gefühl etwas dafür tun zu müssen, zu kämpfen, weil man sich des Innenlebens nicht bewusst ist usw. Dieser Vorgang ist automatisch mit negativen Gefühlen verbunden und der Gedanke, Wunsch wird nicht von der Seele gestärkt, bekommt nicht deren schöpferische Energie und ist deshalb unvollständig. Der Wunsch verlangt im Außen das er erfüllt werde und zieht gleiche unerlöste Energien an. Heiler sehen diese unvollständigen, unerlösten Gedanken als energetische Larven, Elementwesen usw. Das heißt aber nicht, dass man im Außen nicht handeln soll. Bei uns geht es gar nicht anders. Aber wenn man handelt, dann ist es, laut diesem Prinzip, sinnvoll es erst in sich als Gedanke auszusprechen und zu wissen, dass man hier an der richtigen Adresse ist, die diesen positiven Gedanken unterstützt. Und erst dann kann es mit dem Wunsch auch was werden.
Von Bestellungen beim Universum und von Allmacht halte ich an dieser Stelle aber nicht viel. Es sind ganz normale Vorgänge, die dabei helfen, dass man bei sich bleibt und versteht, wie es funktioniert. Alles andere ist ein langer Weg und wer die Meinung vertritt, dass jemand, der sich damit befasst, alles wissen müsse und riesen Wunder vollbringen soll, der weiß nicht, was das für eine Arbeit ist und das man dabei nicht alles richtig machen kann und das man dabei immer wieder Fehler machen kann. Mir ist noch niemand begegnet der perfekt ist und dass trotz viel geistiger Kraft. Und ich denke es ist einfach noch alles in der Entwicklung und dass jeder selbst viel dazu beitragen kann, indem er Verantwortung für das eigene Denken übernimmt, Altes prüft und mit den neuen Erkenntnissen verbindet.

Ich kann mich garnicht mehr erinnern, wo ich mal was dazu geschrieben habe. Weißt Du, wo man Anouk Claes nachlesen kann? Oder hast Du es aus einem Filmbeitrag von ihr. Ich habe noch nichts von ihr gelesen, aber ihre Filmbeiträge sind faszinierend.
Ich habe ein Buch von Anouk Claes, dass heißt: Müssen war gestern. Sie beschreibt lebendig wie die Zusammenarbeit von Intuition, Ego und Geist funktioniert. Es ist ähnlich einem Computer. Ohne Eingabe, was man will oder braucht, bekommt man auch nicht die dazu passenden Ideen, Antworten, Kraft.

Bücher von Amazon
ISBN: 3778774352


Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe noch mal nach Anouk Claes gesucht und die Videos gefunden
Es ist ja auch interessant, sich dem Thema von verschieden Seiten her anzunähern. Besonders gut an ihr gefällt mir ihre Sichtweise, allem Raum zu geben, was ist, was Akzeptanz beinhaltet.

In einem andern Thread bekam ich auf die Frage nach dem Weg (der Erkenntnis), folgende Antwort:
Akim schrieb:
Gewiss, die Wahrheit ist ein pfadloses Land. Doch dieses Land musst Du bereisen. Es ist vor allem die Wahrheit über Dich selbst. Wer drum herum segelt, segelt im Kreis.
Meine Antwort darauf lautete:
LieberTee schrieb:
Für mich ist es wohl eher die Wahrheit in mir selbst. Was soll ich über mich erfahren? Ist das überhaupt wichtig und wenn, wozu ist es wichtig?
Die Antwort lautete:
Erkennst Du das eine, erkennst Du auch das andere.
Erkennst Du Dich nicht, erkennst Du auch Gott nicht.
Wenn ich das richtig verstehe, geht es auch in dieser Antwort darum, nicht nur diese spirituelle Ebene zu erfahren, sondern auch das, was Anouk Claes die Handlungsebene nennt, zu verstehen.

Spiritualität ist für mich auch eine Möglichkeit, die Wirklichkeit aus einer über mich hinausreichenden Perspektive zu "sehen". Ich für meinen Teil sollte hier besser "ahnen" sagen, denn ich betrachte mich nicht im Geringsten als "erleuchtet". Auf dem Weg, das ja und auf dem Weg sind wir alle auf die eine oder andere Weise, manchmal eben auch ganz und gar unbewusst.

Es gibt viele Menschen, die sind ganz und gar bei sich selbst angekommen und leben darin und daraus, man spürt es. Aber es kann sogar sein, dass diese Menschen sich nie in ihrem Leben mit Spiritualität oder Esoterik beschäftigt haben und nicht mal gläubig oder religiös sind. Manche werden als Sonderling oder Spinner angesehen, manche aber sind auch hochangesehene Persönlichkeiten. Sie erscheinen absolut integer.

Ich frage mich dann, haben die einen es nicht geschafft, ihr "Leuchten" in die Welt zu "übersetzen", zu integrieren und den anderen war es aus irgendwelchen Gründen möglich? Dann denke ich an den Spruch von Einstein: "Du musst die Welt nicht verstehen, Du musst Dich in ihr zurechtfinden."

Das ist wohl das Schwerste, sich in der Welt zurechtfinden, ohne ein angepasster "Ja-Sager" zu sein und auch ohne ein abgehobener "Spinner" zu sein. Der Grat dazwischen ist schmal. Da es in uns offenbar angelegt ist (schon genetisch), dass wir zum einen dazugehören wollen zu einer Gemeinschaft, zum anderen bedeutungsvoll sein wollen (warum auch immer) ist dieser schmale Grat anscheinend auch die größte Herausforderung für den Einzelnen. Wenn Spiritualität für die Gemeinschaft und das soziale Leben im Alltag keinen Nutzen hat, scheint sie mir sinnlos. So bleibt die Sehnsucht, zu erfahren und erleben und gleichzeitig der Wunsch, dem Leben damit zu dienen.

So, jetzt hoffe ich nur, dass diese Gedanken nicht gar zu kraus und unverständlich sind.

Lieber Gruß
LieberTee

P.S. Habe gerade noch diese Seite gefunden, aber erst oberflächlich angeschaut. Das Angebot Die Neugierde bleibt...;)
 

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