Warum Sterbehilfe in Deutschland verboten?

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Hallo liebe Leute warum gibt es in der Schweiz diesen letzten Weg und in Deutschland nicht? Wenn man eine Krankheit hat die von der Schulmedizin nicht anerkannt wird, Behandlungsmethoden von den Krankenkassen nicht bezahlt werden , man keine Hilfe von Freunden und Familien Angehörigen hat und von 400.Euro im Monat Leben muss? Irgendwann kann man eben nicht mehr wenn das ganze Leben dadurch zusammenbricht.

Ich kann verstehen das dieses Thema etwas heikel ist und wenn dieser thread gelöscht wird dann kann ich es auch verstehen. Nur ich frag mich was man machen soll wenn man von keiner Seite Hilfe bekommt und die Krankheit immer weiter voranschreitet. Irgendwann ist das Leben einfach nicht mehr lebenswert.

Daher finde ich es gut wie es in der Schweiz geregelt ist. Wenn dieser thread geschlossen wird (es ist ja nur meine Meinung ich möchte niemanden zu irgend etwas annimieren ). Bitte diesen thread nicht als Hilferuf ansehen ich habe das nicht nur auf mich bezogen sondern auch allgemein gemeint es geht ja vielen Menschen so. Mich interessieren einfach andere Meinungen dazu LG :)
 
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warum sterbehilfe in deutschland verboten?

Hallo Sandkatze,

das tut mir leid, dass du so schlimme Beschwerden hast und dir bisher nicht geholfen werden konnte. Doch gib nicht auf, vielleicht findest du einen Weg. Ich habe deinen Thread nochmals hochgeschupst, vielleicht magst du was dazu schreiben.

Sterbehilfe ist in der Schweiz soweit ich weiß auch nicht so einfach zu bekommen und außerdem recht teuer. Das wird wahrscheinlich ein paar Tausender kosten.
In Deutschland ist es jedoch möglich, dass du eine Patientenverfügung machst um zum Ende hin keine lebenserhaltenden Maßnahmen mehr zu bekommen.
Möglich ist auch das Sterbefasten, das hatte ich mir für mich selbst schon immer so gedacht und vorbehalten, hier ein Artikel darüber:
Sterbefasten - Sterbebegleitung im Erzbistum Köln

So wünsche ich dir, dass deine Verzweiflung vorbei gehen möge und du bald wieder Kraft und Mut und Zuversicht verspürst.

Alles Gute wünscht dir Mara
 
Hallo Sandkatze :wave:,

melde dich doch mal bitte und erzähle wie es dir ergeht, wenn du magst.

Beste Grüße von Mara
 
Zum Thema Sterbehilfe hatte ich vor längerer Zeit mal einen Artikel gelesen. Ein Komentar dazu war in etwa so: Wer spielt denn nun eigentlich Gott?Derjenige, der die lebenserhaltenden Maschienen einschaltet, oder derjenige, der sie ausschaltet?
 
Das ist übrigens nicht unüblich , das mit dem Hungertod , z.B . begleitet von Palliativmedizin.

LG
 
Lebenslang mit einer Krankheit klarkommen zu müssen, die von der Schulmedizin in Deutschland nicht anerkannt wird, bedeutet zumeist

dass es extrem wenige Spezialisten unter den Ärzten gibt, die einem helfen können
Die sind oft 2...3 Bundesländer weit entfernt, weshalb viele a) nicht wissen, was sie haben, weil sie keine Diagnose bekommen und b) sie, wenn sie es wissen, es sich nicht leisten können, dort hinzufahren und wenn doch, c) sich die Therapie nicht leisten können.

dass der Lobbyismus der Pharmaindustrie in D-land auf sämtlichen Gebieten ein „P“ davorgesetzt hat, die schulmedizinisch relevant sind
Im Medizinstudium werden solche Krankheiten wissentlich ausgegrenzt, zu schulmedizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser, Krankenkassen etc. hat man berechtigterweise das Vertrauen verloren, denn es geht um monetäre Gewinnmaximierung und nicht um das Patientenwohl.

dass die Einrichtungen und auch viel zu oft das private Umfeld - wenn es das noch gibt - kein Verständnis zeigen
Mir sind Fälle bekannt von Personen, die eigens ganz privat eine Situation für sich gefunden haben, wo sie unbehelligt blieben und so ihr Ende „einigermaßen“ in Würde fanden.

Schlussendlich bleibt diese Frage wohl so lange offen, wie sich Verantwortliche weigern, aus diesem inhumanen "Sozial"-System alle Störfaktoren zu beseitigen, weil das ein Geflecht von medizinischen, juristischen und sozialen Einrichtungen ist, wo überall viel Geld verdient wird. Und es ist leider nicht so „einfach“ aufzudröseln und Schuldige herauszupicken wie derzeit bei der Autoindustrie.

Mir sind nur privateste Sterbehilfesituationen bekannt, über die ich aber auch nicht weiter schreiben möchte.
 
Philia, ich will dir nicht wiedersprechen, aber deine Abhandlung stellt ja nicht alle Menschen dar, die sterben wollen weil sie krank sind.

Neben den schwer Kranken unheilbaren gibt es einfach Menschen die alt sind und durch ihre Jahrzehntelange Diabetes oder ähnliches in vielerlei Beziehung (fast blind, immer wieder Aszites, etc.) in einem so traurigen gesundheitlichen Zustand sind, dass es ihnen einfach reicht und sie nicht mehr ins Krankenhaus für eine vorübergehende Zustandsverbesserung wollen. Die sagen, mir reichen meine x Jahre Rentnerdasein. Ich will jetzt nicht mehr weiterleben.
Und dies betrifft auch Menschen, die finanziell sehr gut gestellt sind.

Da muss jetzt wirklich keine unerkannte Krankheit dahinterstecken. Es gibt aber auch in D Wege dann zu sterben, wenn man es will.


Ich vermute, dass man sich in D vor einer gesetzlichen Regelung scheut, weil es auch ein hohes Missbrauchspotential gibt.
 
Hallo mara1963,

ich finde es gut, dass Du dich traust, das Thema hier anzusprechen, denn es wird viel zu selten darüber gesprochen.

Es gibt die Möglichkeit für Deutsche bei Dignitas in der Schweiz Mitglied zu werden, aber leider kostet das sehr viel. 120€ Aufnahmegebühr, 240€ Jahresbeitrag. Der andere Verein Exit nimmt nur Schweizer. Bei beiden muss man schon mehrere Jahre Mitglied sein bevor man die Sterbehilfe nutzen kann.

Ich bin der Meinung, dass jeder das Recht hat, selber zu entscheiden, wann er gehen will, Punkt. Dafür werde ich mich immer einsetzen.

Im Jahr bringen sich in D 10.000 Menschen um, 10x so viele versuchen es vergebens. Wer weiss wie viele von denen es sich noch mal überlegen würden, hätten sie die Möglichkeit es mit Unterstützung zu tun. Denn das muss ja aktiv getan werden. Zwei Mittel zu nehmen. Das macht keiner mal so eben. Daher verstehe ich die Diskussionen darum nicht. Ausserdem sollte das immer dokumentiert werden, am besten gefilmt, damit hinterher klar ist, das war definitiv freiwillig. Was in der Schweiz auch getan wird. Es gibt dort einen Sterbehelfer, der einem das Mittel gibt und immer wieder fragt, ob man das wirklich will, bis zur letzten Sekunde kann man sich ja dann doch dagegenentscheiden.

Ich finde es schlimm, dass man in Deutschland, wenn man verzeifelt ist, sich selber einen Weg suchen muss, der dann leider für andere, die einen finden, traumatisierend ist. Aber ich kann jeden verstehen, der gehen will, egal, in welchem Alter. Krankheit, Schmerz, Armut sind für mich alles verständliche Gründe.

Es ist schlimm, dass es Dir so schlecht geht. Leider ist das in diesem Land so, dass man Geld braucht, will man gesund werden. Abhängig zu sein von der Schulmedizin ist alles andere als schön.

Hast Du denn Familie oder Freunde, die Dich begleiten und mit denen Du sprechen kannst?

Lieben Gruss
julisa
 
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viele menschen würden nicht sterben wollen, wenn die behandlung, sowohl die medizinische als auch die im pflegeheim usw. besser wäre.

ich hab ja früher in versch. med. bereichen gearbeitet, u.a. ein paar jahre bei einem homöop. arzt, zu dem überwiegend schwerkranke kamen, darunter auch etliche krebspatienten im endstadium, die mit der üblichen therapie sehr gelitten haben (ich hab es vorher bei tätigkeiten in krankenhäusern auch erlebt, daß viele trotz morphium usw. ganz extreme schmerzen hatten) und die durch die andere behandlung nach kurzer zeit völlig schmerzfrei waren (ohne schmerzmittel) und sehr viel länger gelebt haben als von uniklinik usw. gesagt worden war.
teils weit über 3 jahre statt 3 tage und das schmerzfrei und so fit, daß sie wieder lange wanderungen usw machen konnten und völlig neue interessen entwickelt und tolle sachen gemacht und erlebt haben (ich hab in der praxis nicht nur die gesundheits-und ernährungsberatung gemacht und die sachen, die die arzthelferin nicht machen durfte, sondern auch lange gespräche mit den patienten geführt und versucht sie auf andere gedanken zu bringen und zu aktivieren und das ist auch sehr oft gelungen und das auch bei den schwerstkranken und bis dahin eher lebensmüden. das nicht zu machen empfinde ich genauso als unterlassene hilfeleistung wie nicht retten, wenn ein nichtschwimmer ertrinkt o.ä.).

ein alter mann (auch krebs im endstadium) mußte schon im krankenwagen gebracht werden, weil er noch nicht mal mehr sitzen konnte und schon mehr tot als lebendig war, aber noch leben wollte, nur nicht in diesem elenden zustand.
er wurde wie alle schmerzfrei und konnte zwar nicht mehr lange draußen rumlaufen, aber problemlos in der wohnung und vor allem wieder normal am tisch essen und auf dem sofa sitzend tv schauen und war damit sehr zufrieden und ist dann einige monate später nachts im schlaf friedlich und schmerzfrei gestorben, wie er es sich auch gewünscht hatte.

viele, die noch nicht so alt waren, wären vorher wegen der schmerzen usw. gern gestorben, aber durch die behandlung ging es ihnen wieder so gut, daß sie nicht sterben, sondern noch möglichst lange so gut leben wollten.

und die, die rechtzeitig gekommen waren, wurden wieder ganz gesund (ohne op, obwohl der arzt allen mit krebs empfohlen hat, sich erst operieren zu lassen und dann zur homöop behandlung zu kommen, aber das wollte keiner).

wenn die leute keine schmerzen haben und etwas sinvolles zu tun oder genug interessen haben und gut behandelt werden, will normalerweise keiner sterben, noch nicht mal wenn er schwer krank oder behindert ist.

ein beispiel ist z.b. stephen hawking. noch extremer kann man ja nicht behindert sein und trotzdem wollte er nicht sterben, sondern hat alles dafür getan um ein interessantes und erfülltes leben zu haben und hat dadurch auch länger gelebt als mit a.l.s üblich (selbst bei der langsamen verlaufsform sterben andere viel früher). und erhat bis zum schluß gearbeitet, geforscht, bücher geschrieben usw. und alles mögliche ausprobiert (z.b. auch als er schon komplett gelähmt war einen parabelflug um zu erleben wie es ist, schwerelos durch den raum zu schweben)

ich habe insgesamt ein paar tausend schwerkranke erlebt, die aber nicht wirklich sterben, sondern einfach nur nicht mehr unter den schimmen umständen leben wollten. mit besserer behandlung und betreuung hat sich das aber geändert. leider haben die nicht alle bekommen. in den krankenhäusern gab es nur op, chemo, pillen usw, bei den ambulanten meist auch nur 08/15 therapie mit pillen usw., die bei schwerkranken selten genug gebracht hat. jedenfalls nicht genug positives, nebenwirkungen gab es reichlich.

bei den teils üblen bedingungen in der heutigen gesellschaft und den teils scheußlichen pflegeheimen (meist durch personalmangel) wollen natürlich manche menschen nicht mehr leben, aber da ist doch sterbehilfe doch keine lösung, sondern eher so als würde man einen ertrinkenden nicht retten, sondern ihm nur das ertrinken erleichtern.

besser wäre es doch, wenn man ihnen wieder zu einem guten leben verhilft.
und daß das möglich ist, hab ich halt ein paar jahre lang bei insgesamt ein paar hundert schwerstkranken menschen miterlebt. :)

lg
sunny
 
Jetzt ist es nur so, ich habe das nämlich heute recherchiert, wer am ehesten Suizid begeht, sind eben nicht diejenigen sind, die im Pflegeheim sitzen, sondern überwiegend die, die Angst davor haben dahin zu kommen (wobei ich gerade an Gunther Sachs denken muss) und diejenigen, denen der Partner weggestorben ist. Ist auch irgendwie klar. Wenn man noch einen Partner hat, den man liebt, dann geht man viel eher nochmal ins Krankenhaus, weil man noch einen Grund zum leben hat.

Ein anderer Punkt ist unsere Leistungsgesellschaft ganz allgemein. Also die Tatsache, dass sich viele wertlos fühlen und darüber im Klaren sind, dass sie nun die Gesellschaft nur noch Geld kosten. Hätte nicht gedacht, dass das manche Rentner belastet.
Aber das sind alles keine Gründe für Sterbehilfe. Da gebe ich dir Recht.


Auch in Sachen Krebs sehen wir das ähnlich. Aber es liegt ja auch an den Menschen, wenn sie sich trotz allem (und da wurde sogar mal eine der vielen negativen Studien zur Chemotherapie in der Bildzeitung veröffentlicht) nicht umfassend informieren und lieber an die Schulmedizin glauben wollen. Das kann man der Schulmedizin nur bedingt anlasten. Es sollte nun wirklich allen bekannt sein, dass die Schulmedizin die Handlanger von Pharma sind und auch nichts anderes lernen, sofern sie sich nicht in Naturheilkunde etc. weiterbilden. Zumal wir per Gesetz die volle Verantwortung für die Behandlung tragen, wenn wir zugestimmt haben. Müssen wir ja nicht. Also zustimmen.

Jeder Chefarzt ist dazu angehalten seine Klinik strikt nach den schulmedizinischen Vorgaben zu führen. Das sollte klar sein.
Als mein Mann 2010 im Krankenhaus war und während der Visite die Ärzte nach alternativen Methoden befragte, haben die gesagt, dass können sie ruhig machen. Aber lassen sie unsere Aussagen bitte den Chefarzt nicht hören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als mein Mann 2010 im Krankenhaus war und während der Visite die Ärzte nach alternativen Methoden befragte, haben die gesagt, dass können sie ruhig machen. Aber lassen sie unsere Aussagen bitte den Chefarzt nicht hören.


ja, da wäre vieles verbesserungsbedürftig. aber es gibt gsd auch andere ärzte und andere kliniken.
eine anthroposophische in herdecke, die seit einigen jahren auch uniklinik ist, behandelt auch mit homöop. und alternativen mitteln. es gibt auch noch einige andere kliniken, die auch homöopathisch und naturheilkundlich behandeln. natürlich immer in kombi mit schulmedizin wenn nötig.
mir teils sehr fremd (ich hab mich früher mal kurz theoretisch mit anthroposophie befaßt, weil der hom. arzt anthroposoph war, aber für mich ist das nichts. ich hab keine lust, meinen namen zu tanzen :)))
nein, ist wohl nur in den waldorfschulen so. :D

in der praxis gab es nur ernsthafte homöopathie und gesundheits- und ernährungsberatung und gespräche, die auch dazu dienten, den krebspatienten, die schon im endstadium waren, wenn sie zu uns kamen, neuen lebensmut zu vermitteln.
würde das auch in anderen praxen und in kliniken gemacht, wären sicher sehr viel weniger menschen an sterbehilfe interessiert.

lg
sunny
 
in der praxis gab es nur ernsthafte homöopathie und gesundheits- und ernährungsberatung und gespräche, die auch dazu dienten, den krebspatienten, die schon im endstadium waren, wenn sie zu uns kamen, neuen lebensmut zu vermitteln.
würde das auch in anderen praxen und in kliniken gemacht, wären sicher sehr viel weniger menschen an sterbehilfe interessiert.

lg
sunny
Das fängt ja schon beim Verständnis zu Krebs an.

Die meisten Menschen sollen mit dieser Diagnose psychisch komplett zusammenbrechen, diese Diagnose immer mit ihrem nahen Ende assoziieren und deshalb ganz schnell noch viele andere Krankheiten bekommen.

Die Schulmedizin mit ihren Drohungen, man könnte auch sagen negativer Konditionierung nach dem Motto wenn sie nicht sofort diese Maßnahmen ergreifen, haben sie noch x Monate zu leben, ist allerdings auch wenig geeignet halbwegs locker und vernünftig zu bleiben.:eek:)


Ich finde es auf jeden Fall toll, dass Du so viele positive Erfahrungen machen konntest.
 
Hallo Sandkatze,

In anderen Ländern ist das sicherlich anders. Das ist auf jeden Fall ein schwieriges Thema.
Die Frage ist dann wohl was moralisch richtig wäre und da spalten sich die Geister. Jeder Mensch ist anders und hat andere Gründe, solch eine Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Dann liegt es bei dem Arzt zu entscheiden, ob er diese Hilfe auch anbieten möchte. Eine gute Freundin von mir macht derzeit ein Palliativmedizin Seminar.. Sie beschäftigt sich mit dem Begleiten von sterbenden. Ich will sie mal zu ihrer Meinung fragen. Meistens ist es ja so, dass man jemanden, der Suizid begehen will, davon abhalten will. Selbst bei unheilbaren und schmerzhaften Krankheiten kann man ggf. mit Schmerzmitteln aushelfen und das Leben mit etwas Hilfe noch Lebenswert gestalten. Aber du hast recht, Unterstützung von Außen ist sehr wichtig.
 
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In Deutschland (und wahrscheinlich auch in anderen alleinig noch profitorientierten Ländern) entscheidet die Krankenversicherung wie lange man lebt. So lange die bezahlen, darf oder muss man durchhalten...
 
In Deutschland (und wahrscheinlich auch in anderen alleinig noch profitorientierten Ländern) entscheidet die Krankenversicherung wie lange man lebt. So lange die bezahlen, darf oder muss man durchhalten...
Also ganz ehrlich. Erstmal entscheiden Ernährung und Lebenswandel und sicher auch die eigene Genetik, wie lange man lebt und nicht die Krankenversicherung. Und wenn etwas ist, dann hat man zum Einen selbst die Entscheidung und Verantwortung, was man tut, kann Etliches in einer Vorsorgevollmacht regeln, und zum Anderen ist manches im Leben leider auch einfach nur Glück oder Pech.
Sämtliche Verantwortung für das eigene Leben den Krankenversicherungen zuzuschieben, ist in meinen Augen nicht nur völlig deplaziert, sondern auch falsch.
 
Natürlich spielen zunächst einmal in erster Linie auch die von Dir genannten Faktoren eine Rolle. Lebensführung, Konstitution usw. Aber zum Schluss entscheidet nicht selten, ob der Daumen von der KV nach oben oder nach unten zeigt. Das hat mir mal jemand erzählt, der selbst als Sanitäter gearbeitet hat. Und ich habe es auch schon ein paar mal selbst mit erlebt (also in der näheren Verwandtschaft). Krankheit und Pflege sind riesige Märkte und unsere Regierung macht es Investoren dank Privatisierungen möglich sich auch in diesen Bereichen eine goldene Nase zu verdienen. Gibt auch einige Reportagen dazu u.a. Sterben verboten usw.

Viele Grüße blunsi2
 
Natürlich spielen zunächst einmal in erster Linie auch die von Dir genannten Faktoren eine Rolle. Lebensführung, Konstitution usw. Aber zum Schluss entscheidet nicht selten, ob der Daumen von der KV nach oben oder nach unten zeigt. Das hat mir mal jemand erzählt, der selbst als Sanitäter gearbeitet hat. Und ich habe es auch schon ein paar mal selbst mit erlebt (also in der näheren Verwandtschaft). Krankheit und Pflege sind riesige Märkte und unsere Regierung macht es Investoren dank Privatisierungen möglich sich auch in diesen Bereichen eine goldene Nase zu verdienen. Gibt auch einige Reportagen dazu u.a. Sterben verboten usw.

Viele Grüße blunsi2
Ich habe meine demente Tante betreut.
Die ersten zwei Jahre ging das noch so, dass sie zuhause leben konnte und ich alles organisierte und auch selbst häufig vor Ort war. Und das war auch der ausdrückliche Wunsch des Richters, also, dass sie solange als möglich zuhause leben konnte, um das mal erwähnt zu haben.
Warum Richter.
Ich hatte das Essen nicht über den örtlichen Pflegedienst organisiert, sondern über ein Altenheim, bei dem das Essen besser war. Das hat die ziemlich geärgert, denn dafür habe ich von denen eine Anzeige bekommen und wurde vor das Betreuungsgericht zitiert.
Angefangen hatte das Ganze aber damit, dass erstmal ein prof. Betreuer bestellt wurde. Dem musste ich natürlich als letzte enge Angehörige auch widersprechen.

Aber ohne die vielen Alten, die nicht mehr alleine lebensfähig sind, gäbe es das ganze Gewerbe nicht, um das mal klar zu sagen.

Zudem kann man als Betreuer eine Art Betreuungsvollmacht ausfüllen, welche Maßnahmen im Ernstfall ergriffen werden sollen und welche nicht. Es ist also keinesfalls so, dass die Krankenkasse entscheidet und man der künstlichen Ernährung und solchen ernsten Eingriffen zustimmen und einen alten, dementen Menschen, der nur noch den Mund öffnen kann, künstlich am Leben halten muss. Da setzt Du mal eben Gerüchte in die Welt.
 
Es ist also keinesfalls so, dass die Krankenkasse entscheidet und man der künstlichen Ernährung und solchen ernsten Eingriffen zustimmen und einen alten, dementen Menschen, der nur noch den Mund öffnen kann, künstlich am Leben halten muss. Da setzt Du mal eben Gerüchte in die Welt.
Das habe ich anders erlebt:
Meine Mutter hatte - ist schon etwas länger her - eine Mini-Patientenverfügung geschrieben, als es ihr noch gut ging. Als im Altersheim (sie wollte dorthin, wir fanden es eher nicht so gut dort) eine üble Bronchitis umging, mußte sie jedes Mal fürchterlich husten, wenn sie etwas essen oder trinken wollte. Also hat man ihr "vorübergehend" eine Sonde gelegt, die dann - als die Bronchitis vorbei war - auf unser Drängen hin auch wieder entfernt wurde. Bei der nächsten Bronchitis, die ja in so einem Heim meistens überall landet, wurde wieder eine Sonde gelegt. Jetzt war meine Mutter schon etwas dement und konnte sich nicht wehren. Das Heim fand diese Art der Ernährung sehr angenehm: kaum zeitaufwendig, schnell und hygienisch...
Als ich den betreuenden Arzt fragte, ob er da nicht eingreifen wolle, sagte er: nein,d as ist Sache des Heims. Wenn Sie da andere Vorstellungen haben, müssen Sie Ihre Mutter zu sich nach Hause nehmen. Das war aber nicht möglich, definitiv nicht.
Ich habe danach gehört, daß ein Heim gerne 2-4 solcher "Insassen" hat, weil die eben den stressigen Job der PfegerInnen erleichtern und gut abgerechnet werden können.

Und ich war nicht die einzige, die solche Erfahrungen gemacht hat.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo NichtderPapa,

warum glaubst Du wohl, dass unser Gesundheitsminister Jens Spahn so vehement gegen die aktive Sterbehilfe eintritt ? Den Artikel hast Du weiter vorne selbst verlinkt !

Hier nochmal ein aktuellerer Bericht dazu: https://www.tagesspiegel.de/politik...ns-spahn-verhindert-sterbehilfe/24010180.html

Ich finde das unerhört ! Ein selbstbestimmter Tod ist für mich in einem "Rechtsstaat", wie er hier angeblich herrschen soll, eigentlich genau so selbstverständlich wie ein selbstbestimmtes Leben !

Hier kann man jedoch nur, indem man die Leute unter bestimmten Voraussetzungen verhungern lässt (oder eben selbst nichts mehr isst, allerdings muss man dann hoffen, dass man zum Schluss nicht noch, mit schwersten Gehirn- und anderen Schäden, wieder belebt wird !), ein Ende erreichen. Wenn man Glück hat (und die Reserven bei der Versicherung entsprechend ausgeschöpft sind...) und man auf einen verständnisvollen Palliativmediziner trifft, dann kann man das ganze evt. mit Verdursten beschleunigen... Anstatt dass man, wie bei einem Tier auch, das ganze human mit entsprechenden Medikamenten macht, wo die Leute sanft einschlafen könnten ! Ich finde das unerhört !

Viele Grüße blunsi2
 
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