Vorsicht!: Bisphosphonate und Zahnimplantate

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Eine wachsende Zahl von Patientinnen und Patienten wird mit Bisphosphonaten behandelt. Diese Substanzen hemmen zwar den Abbau von Knochengewebe, vermindern aber auch dessen Umbaurate sowie die Neubildung von Knochen. Zum Einsatz kommen sie etwa in der Therapie der Osteoporose, aber auch bei Krebspatienten, bei denen Metastasen Knochengewebe zerstören.

Risikofaktor Bisphosphonate.

Während oder nach einer Bisphosphonat-Behandlung können in seltenen Fällen Nekrosen des Kieferknochens auftreten, die schwer zu behandeln sind. Dosis und Dauer der Bisphosphonat-Therapie, die Applikationsform (intravenös oder Tabletten) sowie das jeweilige Medikament beeinflussen das Osteonekrose-Risiko. Doch auch noch andere Faktoren spielen eine Rolle, etwa eine Entzündung des Zahnbetts (Parodontitis), Druckstellen von Prothesen sowie zahnärztliche oder kieferchirurgische Eingriffe.

Geht es um Zahnimplantate, muss darum bei betroffenen Patienten im Einzelfall das Risiko einer Osteonekrose gegen den Nutzen einer Implantattherapie sehr genau abgewogen werden. Denn eine Implantatbehandlung ist zwar ein chirugischer Eingriff, nach dem sich Knochen- und Weichgewebe regenerieren muss, vermeidet aber andererseits beispielsweise Druckstellen durch Prothesen und kann den Erhalt der verbliebenen Zähne unterstützen.
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nzwischen steigt auch die Zahl der Patienten, die bereits Implantate tragen und sich einer Bisphosphonat-Behandlung unterziehen müssen. Dann können Entzündungen der Gewebe um ein Implantat herum, auch schon eine Entzündung der Schleimhaut zum Ausgangspunkt einer Kiefernekrose werden. „Darum müssen Entzündungen vor Beginn einer Bisphosphonat-Behandlung unbedingt behandelt werden“, sagt Professor Grötz. Ebenfalls erforderlich sind engmaschige Kontrolluntersuchungen. Kann eine Entzündung nicht eingedämmt werden kann eine Explantation der künstlichen Zahnwurzel erforderlich werden.
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Risikofaktoren einer Implantatbehandlung abschätzen und kontrollieren

https://www.dgzmk.de/uploads/tx_szd...ienten_unternach_Bisphosphonat-Medikation.pdf

In diesem Artkel wird noch eimal auf die Prophylaxe und Behandlung von Zahnprobleme unter Bisphosphonat-Therapie eingegangen.

Grüsse,
Oregano
 
Bisphosphonate haben eine ganze Reihe von möglichen Nebenwirkungen, nicht nur Kiefernekrosen:

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Da Bisphosphonate Komplexe mit Kalzium bilden, können Phosphonate Nebenwirkungen auslösen. So beispielsweise:

zu niedriger Kalziumspiegel im Blut (Hypocalcämie) und
Mineralisationsdefekte der Knochen bis hin zu einer Knochenerweichung (Osteomalazie).
Eine weitere mögliche Gefahr durch die Komplexbildung von Bisphosphonaten mit Kalzium ist die Ausbildung einer Niereninsuffizienz, insbesondere bei zu schneller intravenöser Gabe der Bisphosphonate.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden (gastrointestinale Nebenwirkungen) wie:
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Das Risiko des Auftretens dieser Nebenwirkungen kann durch die Einnahme mit reichlich Flüssigkeit und das Einhalten einer aufrechten Körperhaltung für einige Zeit nach der Einnahme verringert werden.

Eine gefürchtete Komplikation bei der Behandlung mit Bisphosphonaten ist die Entwicklung von Nekrosen im Bereich des Kieferknochens (Osteonekrosen). Auch wurde ein gehäuftes Auftreten von atypischen Oberschenkelbrüchen (Femurschaftfrakturen) bei einer Langzeittherapie mit Bisphosphonaten berichtet.

Viele Patienten entwickeln während der Einnahme von Bisphosphonaten auch Symptome wie

- Kopfschmerzen
- Schluckstörungen
- starken Juckreiz
- Haarausfall (der genaue Entstehungsgrund ist bisher unbekannt)
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Bisphosphonate Nebenwirkungen

Grüsse,
Oregano
 
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