Umweltmedizinische Praxisleitlinie (DBU)

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04.12.10
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Der DBU gibt eine Leitlinie für Umweltkrankheiten heraus:

www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf
 
Allerdings verwässert diese Leitlinie leider die MCS-Problematik unnötig in die psychische Richtung anstatt Gifte als Ursache klar zu benennen und auch die sich daraus ergebenden zielführenden Behandlungen aufzuzeigen.
 
Diese Klinik für Psychiatrie ist als Ansprechpartner angegeben:

Korrespondenzadresse:
Fachkliniken Nordfriesland gGmbH
Dr. rer.nat. Anke Bauer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Abteilung für Psychosomatik, Psychotherapie und Umweltmedizin
Krankenhausweg 3
25821 Bredstedt

Fachkliniken Nordfriesland gGmbH: Home

www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf

Den Punkt Umweltmedizin findet ihr auf der Homepage der Klinik dem Bereich Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin untergeordnet!
 
Einige Auszüge aus der Leitlinie:

"7.2.1 Psychoedukation
Es wird empfohlen die Patienten über ihr Krankheitsbild aufzuklären, wobei ein multifaktorielles
und individuelles Modell der Erkrankung vermittelt werden sollte.
Bei chronischen Verlaufsformen sollte die grundlegende Problematik chronifizierter Gesundheitsstörungen
angesprochen werden. Es sollte vermittelt werden, dass Beeinträchtigungen
in körperlichen, seelischen und sozialen Bereichen auftreten können, die einer multifaktoriellen
Therapie bedürfen. Monokausale Zuschreibungen sollten vermieden werden.

8. Patientenkommunikation
...
Es wird empfohlen, dem Patienten mit Empathie und Einfühlungsvermögen zu begegnen
und das berichtete Beschwerdebild zunächst wertfrei aufzunehmen.
Die Hinführung zu einem multifaktoriellen Krankheitsmodell ist häufig erst im längeren Verlauf
der Behandlung nach dem Aufbau eines tragfähigen Vertrauensverhältnisses zwischen
Arzt und Patient möglich. Bezüglich der mnestischen Probleme sollte Zeit eingeplant und
ggf. Hilfspersonen (Partner, Kinder o.ä.) mit hinzugebeten werden.

9. Obsolete bzw. schädliche Verfahren
...
Monokausale Zuschreibungen („Vergiftungshypothese“) bei chronischen Verlaufsformen"

Quelle: www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf
 
Immerhin steht dort auch:

Als Fazit beeinträchtigt die Dauer der Erkrankung bei MCS-Patienten signifikant und negativ gesundheitsbezogene,
seelische und soziale Parameter sowie den Erfolg der Behandlung. Die Ergebnisse unterstützen
die Annahme, dass seelische und soziale Beeinträchtigungen Folge und nicht Auslöser des MCS-Syndroms
sind, was darauf hin weist, dass diese Faktoren präventiven Maßnahmen zugänglich sind. Besondere
Anstrengungen sind gerechtfertigt, um eine frühzeitige Diagnose und Therapie der MCS innerhalb der
ersten zwei Jahre nach Beginn der Symptome zu erreichen.
www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Umwelt/UMG_1_2010_Follow_up_MCS_Abstract.pdf

Früher gab es in Bredstedt immerhin 6 Betten für Umweltkranke. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Aktuell kann man auf fklnf.de Fachkliniken Nordfriesland gGmbH zu den Leitlinien
www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf


folgende Mitteilung lesen:

"Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass es sich nicht um eine Leitlinie zur MCS handelt."

www.fklnf.de/projekte/umweltmedizin.html

Der Satz lässt viele Interpretationen offen.


Ich bevorzuge die klare Ansage eines Kaufmanns.

Ebenfalls nachlesbar auf der Internetseite der Fachkliniken:


Ingo Tüchsen Geschäftsführer der Firma Fachkliniken Nordfriesland gGmbH
schreibt in der Hauspostille

Zitat

"Meilensteine in der Umsetzung.....

Wechsel in der umweltmedizinischen Versorgung von einem somatischen in
ein psychologisches Behandlungsangebot"

www.fklnf.de/fileadmin/downloads/Presse/Dialog_HP_12_2011_2.pdf
 
Die Mitteilung

"Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass es sich nicht um eine Leitlinie zur MCS handelt."

findet man nicht im Internetauftritt des DBU

Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner

Obwohl die Fachkliniken Nordfriesland den DBU als Ansprechpartner nennen:

Zitat:

"Wer ernsthaft an Informationen zur umweltmedizinischen Leitlinie interessiert ist oder Rückfragen zu unklaren Abschnitten der Leitlinie hat, kann uns gern eine email schreiben, wir werden uns bemühen, sie zügig zu beantworten (anke.bauer(at)fklnf.de oder dbu(at)dbu-online.de). "

www.fklnf.de/projekte/umweltmedizin.html

Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die Fachkliniken Nordfriesland Sprachrohr des DBU sind.
 
Auf Seite 36 der Leitlinien kann man schon nachlesen:

Protokoll über die Konsenzkonferenz zur S2-Leitlinie Umweltmedizin (Innenraumschadstoffe)

Datum: 27.2.2010

Ort: Hotel Wiesenmühle, Fulda

Tagesordnungspunkt: Leitlinie 13.40 – 16.10

Die von Frau Anke Bauer vorbereiteten Passagen wurden verlesen und anschließend diskutiert.

www.dbu-online.de/fileadmin/grafiken/Sonstiges/Leitlinie_Langfassung_11_2011_Umweltmed.Praxis.pdf

Siehe auch

CSN Blog » Umweltmediziner auf Kreuzfahrt
 
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