Trigeminusneuralgie durch kaputten Zahn?

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Hallo an alle,

ich bin 30 Jahre alt und vor ca. 2 Monaten bekam ich am rechten Ober- sowie Unterkiefer Zahnersatz.
Im Unterkiefer befinden sich an Position 46+47 zwei Titanimplantate (wurden vor einem Jahr gesetzt), welche mit E-Max-Kronen versorgt sind. Hier hatte ich keine Probleme. Die Region ist absolut schmerzfrei belastbar.

Die Zähne im Oberkiefer (5, 6, 7) wurden zurecht gefeilt und ebenfalls mit E-Max-Kronen versorgt. Der 5er macht bereits seit einem Jahr Beschwerden, da er temperaturempindlich ist und beim Aufbiß auf Hartes (Körnerbrot z.B.) mit Stechen reagiert. Der 6 und 7er haben nie Probleme bereitet. Aber bereits beim Einsetzen der Kronen an den Zähnen 5 und 6 hatte ich starke Schmerzen durch das Andrücken der Kronen. Der Schmerz war tief, dumpf und ging bis zum Ohr und strahlte aus.
Mein Zahnarzt machte vor dem endgültigen Befestigen eine Vitatlitätsprobe an diesen Zähnen, welche positiv ausfiel.

Ich sollte den Zähnen etwas Zeit geben, da es normal ist, dass sie nach so einer Tortur überempfindlich reagieren.
Nun gut. Es legte sich nicht und ich entschied mich für eine homöophatische Spritzenkur (Wirkstoff-Cocktail, den ich jetzt leider nicht auswendig weiß). Ich muss noch dazu sagen, dass ich bereits 2 Wochen vor der ersten Spritze wegen Burnouts krank geschrieben wurde, bereits da bemerkte ich eine Spannen auf der gesamten rechten Gesichtshälfte, sowie einen stechenden Kopfschmerz in der rechten Schläfe.

Ein Tag nach der ersten homöopatischen Spritze, schoß es mir auf einmal wie ein Pfeil in den Oberkiefer ausgehend vom Ohr und von dort in die Stirn. Der Schmerz war so heftig, dass ich erstmal inne halten musste, nach ein paar Sekunden war der Spuk vorbei und ich dachte mir nichts weiter. Ich brach die Spritzenkur hiermit ab, weil ich dachte es handele sich um eine sog. Erstverschlimmerung.
Mit jedem Tag nahmen diese Schmerzattacken zu und dauerten immer länger und wurden heftiger, betroffen sind nun Unter- und Oberkiefer sowie die Stirn. Ich habe in diesen Momenten das Gefühl, dass mein komplettes Zahnfleisch entzündet ist, die Zähne würde ich mir am liebsten vor Schmerzen alle selbst ausreißen. Der Schmerz ist jetzt nicht von einer auf die nächste Sekunde da sondern benötigt ca. 15 Sekunden um von 0 auf 100 zu kommen, das Abklingen nimmt ca. 1 Minute in Anspruch.

Mein Hausarzt schickte mich mit Verdacht auf Trigeminusneuralgie zum Neurologen, dieser traf diesselbe Diagnose und verschrieb mir 25mg Lyrica, welches ich 1-0-1 einnehmen soll aber nur als 7-Tage-Kur.
3mal täglich nehme ich dazu jeweils 30 Tropfen Metamizol, heute ist der 5. Einnahmetag der Medikamente und ich bin nun das erste Mal seit Tagen nahezu schmerzfrei. D.h. ab und ab habe ich das Gefühl, dass eine Schmerzattacke anrollt aber es bleibt bei dem Hauch von Schmerz und ist dann auch wieder weg. Ich nehme aktuell die Höchstdosis Metamizol (120 Tropfen/Tag).

Ein Besuch beim HNO ergab, dass alles ok ist. Mein Zahnarzt schickte mich zum Kieferchirurgen, welcher vermutet, dass die Zähne 5+6 sogenannte Trigger sind, weil ich eine Schmerzattacke bekam, nachdem er an diesen Zähnen klopfte und mit Kältespray testete.
Er gab nun meinem Zahnarzt die Anweisung die Kronen aus der Okklusion zu schleifen damit der Widerstand geringer wird und ich soll die Medikamente der Neurologin erstmal so weiternehmen. Falls sich dann nichts beruhigt müsste meine eine Wurzelbehandlung durchführen.

Was mir im Nachhinein noch einfiel ist, dass mir der Lymphknoten am rechten Unterkiefer bereits seit einem halben Jahr ab und an mal weh tat, ich dachte mir nichts dabei...

Was würden Sie mir empfehlen, soll ich mir die Kronen erstmal beschleifen lassen oder gleich eine Wurzelbehandlung machen lassen?
Ich habe nämlich heute mal in schmerzfreien Zustand selbst die Zähne 4-7 durch Druck mit dem Finger getestet. Der 4er tut weh, der 5er ist extrem druckempfindlich, ich darf nicht mal mit der Zunge dran kommen, es zieht gleich wieder in Richtung Ohr und Schläfe. Der 6er und 7er sind schmerzfrei.

Ich habe morgen meine Zahnarzttermin, soll ich gleich um eine Wurzelbehandlung des 5ers bitten. Ich kann ihn jetzt eindeutig identifizieren oder soll ich noch länger zu warten??

Vielen Dank und Grüße
Marsa
 
Hallo Marsa,

es könnte ja sein, daß die Kronen tatsächlich zu hoch geraten sind und die Schmerzen dadurch entstehen. Durch den ständigen Druck könnte auch der Trigeminus-Nerv gereizt werden.

Ich würde deshalb erst einmal einschleifen lassen, - ganz vorsichtig, damit nicht zu viel weg genommen wird. Vielleicht beruhigt sich diese Seite ja dann?
Wenn das letztlich nichts hilft, kann immer noch über eine Wurzelbehandlung nachgedacht werden, weil die ja auch nicht sooo unumstritten ist.

Ist denn ein Röntgenbild (Panoramabild) gemacht worden?
Hast Du evtl. verschiedene Metalle im Mund?
Wohin wurde die Homöopathie-Mischung gespritzt?: In den Kiefer oder von außen?

Auch wenn die Diagnose "Trigeminusneuralgie" festzustehen scheint, wäre ich da nicht ganz verzweifelt. Es könnte auch eine Trigeminusneuropathie sein, die im Prinzip die gleichen Symptome verursacht, nur in anderer Form:
Hier werden Beispiele dafür genannt: https://www.zahnfilm.de/af/index.php?option=com_content&view=article&id=567&Itemid=154

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Marsa,

eine falsche Okklusion (also die Bisshöhe) kann auf jeden Fall Probleme machen.

Für mich hören sich die Beschwerden am 5er Zahn doch mehr nach einer apikalen Wurzelspitzenentzündung an.
Gerade beim Beschleifen der Zähne, für eine nachfolgende Überkronung, werden oft die Zahnnerven so gereizt, dass diese absterben.
Das Beschleifen der Zähne ist eine ziemlich diffizile Angelegenheit!
Die Wasserkühlung muss ausreichend sein, der Zahn darf nicht zu warm werden und das Beschleifen sollte auch nicht mit zu hochtourig ablaufen.
Zahnärzte geben das ja nicht so gerne zu, aber ca. 50 % der beschliffenen Zähne sind am Ende wurzeltot.

Dein geschwollener Lymphknoten ist für mich z.B. ein Indiz, dass dein Körper mit einem Zahnherdgeschehen überfordert ist.

Weiter können die verwendeten Zahnmaterialien unverträglich sein, was der Gesundheit auch nicht gerade zuträglich ist.

Lass eine Kieferpanoramaaufnahme anfertigen und lade diese hier im Forum hoch, das würde bestimmt mehr Aufschluss geben.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Ich hatte nach so einem Panoramabild gefragt, aber das wurde bereits Ende 2010 gemacht nachdem die Implantate gesetzt wurden. Es wurde nun nur ein Röntgenbild vom 5+6er gemacht, das ohne Befund ist. Ich muss mal schauen, ob ich das hier anhängen kann.

Der 5er ist seit ca. 8 Jahren mit einer Krone versorgt gewesen, letztes Jahr (oder doch länger?) begannen dann auf einmal die Beschwerden, heiß und kalt empfindlich, dazu kam dann der Aufbisschmerz, der sich stechend äußerte. Zwischendurch habe ich zweimal den Zahnarzt gewechselt und man hat nun die alte Krone am 5er durch eine neue ersetzt, bei der alten hatte u. a. der Randschluss nicht gestimmt. Die Beschwerden sind halt immer noch dieselben, sprich viel heftiger. Ich glaube nicht, dass es an der Höhe liegt, mein neuer Zahnarzt hat diese zig-Mal überprüft bereits bevor er die Krone definitiv befestigte, er ist da sehr gewissenhaft. Ich denke mittlerweile, dass der Zahnnerv am Absterben ist, wenn man bedenkt, dass diese Beschwerden trotz Kronenwechsel schon sehr lange bestehen.

@Anne S.
Auf deinen Tipp hin mit der apikalen Wurzelspitzenentzündung habe ich mal danach gegooglet und festgestellt, dass ich tatsächlich auch das Gefühl habe, der Zahn wäre aus dem Zahnfleisch geschoben. Seit gestern kann ich die Zahnzwischenräume zwischen 4 und 5 selbst mit der feinsten Interdentalbürste nicht mehr so einfach reinigen, das Zahnfleisch fühlt sich gereizt und etwas geschwollen an obwohl es nicht so aussieht. Gestern fühlte er sich noch nicht "zu lang" an...

Metalle habe ich außer die Titanimplantate (Camlog) keine im Mund. Alles andere sind Kunststoff-Füllungen und eben diese E-Max-Kronen.
Den Lymphknoten scheine nur ich zu spüren, Hausarzt sowie Zahnarzt haben nichts Geschwollenes festgestellt :confused:
 
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Hallo Marsa,

wie ist es denn verlaufen? War nach Behandlug des 5ers alles vorbei?

Habe übrigens ähnliche Probleme, und auch meine Lymphknotenschwellung kann kein Arzt bestätigen.

Schöne Grüße,
Giliap
 
Hallo Giliap,

Marsa81 ist seit längerem nicht mehr im Forum gewesen, von daher könnte es sein, dass Du keine Antwort bekommen wirst.

Liebe Grüße,
Malve
 
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