Treffen (nur) der Chemotherapie-Verweigerer/innen (II)

Ah, das freut mich, liebe Anomar,
dass Du in Ulm Methadon bekommst.
Frau Dr. Friesen ist ja die Entdeckerin der Wirkung von
Methadon auch gegen den Krebs. In PCa-Kreisen haben
wir das intensiv diskutiert, aber von Erfahrungen hab
ich noch nicht gelesen.

Es ist wohl vor Allem eine adjuvante Wirkung, in
Verbindung mit Bestrahlungen und Chemotherapien.
Ich wage hier, die Chemo zu erwähnen, denn nun geht
es nicht mehr um die 'blinde', adjuvante Anwendung
nach der OP, die hier Thema der Verweigerung ist,
sondern Du bist in einer palliativen Situation, wo jedes
Register gezogen werden darf, das Schmerzkontrolle und
Lebensverlängerung bringen könnte.
Aber Du wirst es wohl eher wie ich halten und weiterhin
Alles tun, die Chemo zu vermeiden.

Ich hatte die SBRT erwähnt, in meinem Fall mit dem CyberKnife,
auf eine Knotengruppe hinterm/überm Schlüsselbein
und ein kartoffelgrosses Konglomerat zwischen Aorta,
Niere und Darm. Die waren ausgewählt worden, da sie
viel schneller wuchsen, als die übrigen Knoten.
In sieben Sitzungen waren die weg, ohne jede Nebenwirkung.

Langwieriger, aber vielleicht noch schonender wäre eine
Protonenbestrahlung, zu haben am HIT in Heidelberg oder
bei Rinecker in München.

Eine ganz andere Art der Bestrahlung ist die PRLT, die ich mir
grad zweimal im Abstand von drei Monaten reingezogen hab.
Da wird ein Radionuklid, das kurze β-Strahlen emittiert, an ein
Eiweiss gebunden, das seinerseits nach der Injektion gezielt
an Krebszellen bindet.
Für Brustkrebs wäre da wohl DOTATOC passend.
Gibt's bei Prof. Haberkorn in Heidelberg.

Auch noch auf dem Radar:
Prof. Mahnke in Marburg führt die Sonden zur Kryotherapie
nicht mit Ultraschall, sondern präzise unterm MRT, womit
er den Gefriervorgang im Bild verfolgen kann. Damit kann
man bis knapp an Nervenbahnen und Gefässe zielen, egal
bei welchem Tumor.

Und wenn wir schon bei Lokalen Therapien sind:
HIFU wird zwar oft bei PCa eingesetzt, aber der Schallkopf
muss ja nicht zwingend in den Enddarm eingeführt werden.
Fokussierter Ultraschall wirkt auch perkutan. Die
HIFU-Maschinen stehen zwar meistens bei Urologen,
aber Prof. Schostak in Magdeburg hält in D die Fäden
zu HIFU in der Hand. Er wird wissen, wo perkutane
HIFU zu haben ist, auch für andere als PCa-Metastasen.

Selbst in fortgeschrittenem Stadium bekommt
man all diese Innovationen nicht angeboten.
Mann muss sie aktiv suchen und auch gegenüber
den eigenen Ärzten und Krankenkassen
durchsetzen. Kein leichter Job, wenn man
dabei vom Krebs aufgehalten wird.

Ich wünsch dir ein gutes Händchen beim setzen
von Prioritäten und der Wahl von Therapien.

Puistola
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, das freut mich, liebe Anomar,
dass Du in Ulm Methadon bekommst.

Hallo Puistola, ich bekomme nicht in Ulm das Methadon, sondern von meinem Hausarzt, der auch alternative Krebstherapien - wie Hyperthermie etc. - anbietet. Und als Schmerzmittel eben das M. Er hat gute Erfahrungen damit gemacht - was Schmerzen angeht.

Aber Du wirst es wohl eher wie ich halten und weiterhin
Alles tun, die Chemo zu vermeiden.

DA hast du Recht. Auf Chemo werde ich weiterhin verzichten. Eine OP eventuell, aber nur, wenn allein die kaputten LK rausgeschnitten werden würden. Aber das wäre auch gefährlich - wegen der Ausbreitung des Krebses.
Ich möchte halbwegs in Würde sterben, wenn es denn so weit ist und mich nicht bis zum letzten Tag mit irgendwelchen Therapien quälen lassen. Schaun wir mal. :)

Ich hatte die SBRT erwähnt, in meinem Fall mit dem CyberKnife,
auf eine Knotengruppe hinterm/überm Schlüsselbein
und ein kartoffelgrosses Konglomerat zwischen Aorta,
Niere und Darm. Die waren ausgewählt worden, da sie
viel schneller wuchsen, als die übrigen Knoten.
In sieben Sitzungen waren die weg, ohne jede Nebenwirkung.

Bei mir ist eben diese LK-Gruppe auch angeschwollen. Muss man das C-Knife selbst bezahlen? Es ist aber toll, dass diese Bestrahlungsmaßnahme so gut half. C-K ist aber auch sicherer. weil man es punktgenau ansetzen kann. Das las ich mal.
Das wäre evtl. ein Weg, die LK wegzubekommen, falls es nicht durch meine anderen Ansätze klappen sollte. Aber ich hoffe noch immer. :)

"...Protonenbestrahlung, zu haben am HIT in Heidelberg oder
bei Rinecker in München" wäre auch ein Weg. Da muss ich mich belesen. Noch gehts ja gut und so lange die nicht noch weiter wachsen...

Für Brustkrebs wäre da wohl DOTATOC passend.
Gibt's bei Prof. Haberkorn in Heidelberg.

Hört sich gut an. Ich hätte nicht gedacht, dass die Sm so viel anbieten. Wie lebt man danach? Hält das alles eine Weile an?
Kryotherapie ist, denke ich, bei solch Riesengebilden nicht unbedingt gut, denn das Gewebe muss ja weggeschafft werden. Dann sollte man es gleich nach dem Einfrieren rausnehmen. :)Denke ich.

Er wird wissen, wo perkutane
HIFU zu haben ist, auch für andere als PCa-Metastasen.

Da könnte man mal anfragen. :) Danke für den Tipp und den Namen.

Selbst in fortgeschrittenem Stadium bekommt
man all diese Innovationen nicht angeboten.
Mann muss sie aktiv suchen und auch gegenüber
den eigenen Ärzten und Krankenkassen
durchsetzen. Kein leichter Job, wenn man
dabei vom Krebs aufgehalten wird.

Ich bekomme sowieso nix angeboten von meiner KK, weil ich mich bisher um solche Therapien nicht bemüht habe. ;-) Ich will es erst einmal weiter so versuchen. Nur eine OP wird evtl. nötig werden. Und die LK am Hals, ja, wer weiß, was die noch anstellen können. :-(
Ich weiß auch nicht, was kommen wird und wie ich handeln werde. Es ist gut zu wissen, was es alles gibt. Nur mit dem Durchsetzen bei der Kk, ja, da wird es hapern. Bisher haben die kaum was bezahlt.

Ich wünsch dir ein gutes Händchen beim setzen
von Prioritäten und der Wahl von Therapien.

Danke Puistola, das alles werde ich brauchen. Ich danke dir nochmals für die Infos. Und ich wünsche Dir ebenso alles Gute und mögen all deine Maßnahmen weiterhin fruchten. :) Toi, Toi, Toi. Wir packen das.

anomar
 
Liebe Anomar,
ich hoffe sehr, Du habest mittlerweile die geeignete Therapie gefunden,
um diesen Knoten in der Achsel zu bodigen.


Ich zeig euch mal, was ich mittlerweile so zustandegebracht habe:

28621794wi.jpeg


Im linken PET-Scan sieht man der Körperachse entlang und im Bereich
des Schlüsselbeins viele Metastasen. Ein halbes Jahr später sind
die alle nicht mehr sichtbar (rechtes Bild). Nun, das heisst nicht,
dass die alle nicht mehr da wären, aber sie sind massiv zurückgedrängt
durch die Heilversuche in Heidelberg mit der nuklearen PRLT.

Im linken Oberschenkelhals allerdings sah man vor einem halben Jahr
noch ein bescheidenes Knötchen (das allerdings reichlich schmerzte),
dann ist das aber im Volumen um ein vielfaches gewachsen.

Das hab ich dann einmal SBRT-bestrahlen lassen mit 8Gy.
Nun sind die Schmerzen weg und ich gehe wieder wie befreit
in die Berge. Ob diese Knochenläsion mit dieser sehr bequemen
Therapie-Option ganz beseitigt sei, wird sich weisen.


Meine Onkologin ist beeindruckt. Mit der Chemo, gibt sie offen zu,
hätte mam sowas nicht erreicht.
Jetzt gucken wir halt weiter, wie nachhaltig dieser märchenhaft
scheinende Erfolg sei.

Irgendwann, wenn es gelingt, die Tränen- und Speicheldrüsen
und die Nieren vor den Folgen der PRLT zu schützen, mag es dann heissen:

"Spritze rein, und gut ist!"


Erleben werde ich das wohl nicht mehr.
Puistola
 
Lieber Puistola,das freut mich sehr und auch ich bin stark beeindruckt.Ich wünsche dir von ganzem Herzen weiterhin alles,alles Gute.
Meinen großen Respekt dafür,dass ihr nicht aufgebt und uns eure Wege immer wieder mitteilt.Es berührt mich sehr.
Ich wünsche euch nur das Beste.

Liebe Grüße auch an anomar von Wildaster
 
Hallo Puistola,
auf deinem PET Bild ist ganz schön viel Schwarzes zu sehen. :-( Aber du hast eben auch gewisse Metas wegbekommen. Und das ist super. Immer eins nach dem anderen, so lange sie nicht zu viele Probleme bereiten. Du bist ein Kämpfer. Ich ebenso. Du hast schon so viel geschafft, wie machst du das nur. ich könnt derzeit wegen der olen Schmerzen manchmal verzweifeln.

Das Ding in der Achsel schrumpft. Doch mit jeder Veränderung wird mein Arm dicker und die Schmerzen werden schlimmer. Scheinbar sind einige Gefäße tangiert oder gar angewachsen??
Ich ziehe mittlerweile eine OP in Betracht, habe meine Unterlagen nach Tübingen und Freiburg geschickt. Bin gespannt, ob es operabel ist. ES muss bei der OP ein Gefäßchirurg anwesend sein. Eventuell auch ein Neurologe.
Wie man die Dinger am Hals (Schlüsselbein) behandeln wird, weiß ich noch nicht, die standen nie zur Debatte. Ich weiß noch nicht, inwiefern sie irgendwelche Gefäße tangieren können und was da alles so entlang läuft. Evtl. kommt da auch so eine Bestrahlung in Frage, wie du sie gemacht hast. Mal sehen, was sie mir anbieten werden...wenn notwendig.

cache_62998160.jpg
Ich hoffe, das Bild kommt zum Vorschein. :)

Ich wünsche Dir, Puistola weiterhin viel Kraft und alles, alles Gute. Ich werd immer wieder reinschaun bei symptome.ch um zu sehen, wie es dir geht. :)
L.G. anomar

@ Wildaster: Danke für die Grüße :)
 
Danke Anomar und Wildaster für die guten Wünsche.

Ja, bei mir WAR ganz viel "schwarz", aber im rechten Bild sieht man
das nicht mehr, ausser im Oberschenkelhals, aber der ist mittlerweile
perkutan bestrahlt. Was noch schwarz ist, sind Blase, Leber, Niere etc.,
aber nur, weil die damit beschäftigt sind, den radioaktiven PET-Tracer
wegzuräumen. Die Krankheit sieht man auch in den Detailbildern
dieses PETs kaum mehr.

Am 1. Mai gibt es eine weitere Messung des PSA-Tumormarkers.
Dann wird man sehen, ob da schon wieder was am wachsen sei,
oder ob ich endlich mal eine Atempause bekomme.


Dein Bollen ist ja riesengross. Die OP wäre wohl schwierig und
von Spezialisten zu begleiten, aber die Strahlenbelastung, um
den wegzumachen, wäre auch erheblich.
Ich denke daher, eine OP wäre ein Weg und hinterher nach
einer gewissen Zeit ein PET-Bild. Falls das Residuen oder ein
Rezidiv anzeigen würde, könnte man das dann in einer einzigen
Sitzung per SBRT wegmachen, vielleicht auch in drei oder fünf mal.
Dasselbe Bestrahlungs-Verfahren taugt auch für einzelne Knoten
am Schlüsselbein, wie ich selbst erfahren durfte.

Bitte versteh meine Hinweise nicht falsch:
Es sind keine abgesicherten Therapievorschläge, sondern Hinweise
darauf, was man mit den Ärzten besprechen könnte. Und leider
sind solche Therapien bei fortgeschrittenen Krebsen meist nicht
heilend, sondern palliativ gedacht. Immerhin kann man damit
Schmerzen unterbinden und Monate, Jahre gutes Leben gewinnen.

Puistola
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu ihr beiden,

Puistola - nicht schlecht :kraft: mach so weiter ..

Anomar - so ein Mist, dass der Krebs zurück ist. Ich hoffe, du findest die für dich passende Therapie, bzw den für dich passenden Weg (und machst es Puistola nach)

Alles Gute euch beiden! :)
Anahata
 
Anahata77,
ich werde es wie Puistola halten und Chemo weiterhin verweigern. :) Eine OP indess werde ich in Betracht ziehen. Evtl. auch Cyber-Knife, wenn meine KK das bezahlt. Wenn ich es überhaupt "angeboten" bekomme.
Leider sind die Knoten am Schlüsselbein so groß geworden, dass ich kaum noch einen Rückfluss der Lymphe habe. Muss heut zum Doc. Mal sehen, was der sagt. :)
Danke für deine Wünsche. :)
L.G. anomar
 
. Evtl. auch Cyber-Knife, wenn meine KK das bezahlt. Wenn ich es überhaupt "angeboten" bekomme.

Liebe Anomar

SBRT ist nicht nur CyberKnife, sondern auch "Rapid Arc", "Tomotherapie"
etc. Gemeinsames Merkmal dieser Maschinen ist, dass sich der Strahl
während der Bestrahlung unter Bildkontrolle bewegt.
Damit sind pro Sitzung bedeutend höhere Dosen möglich,
was eine geringere Gesamtdosis benötigt bei gleichem biologischem
Effekt. Mit dieser Hypofraktionierung (Wenige Fraktionen) ist die
Bestrahlung in einer bis sieben Sitzungen erledigt, statt dass man
sechs Wochen täglich zum Strahlemann dackelt.

Angeboten bekommst Du, was (noch) üblich ist, wohl eine IMRT.
Wenn Du was anderes willst, musst Du danach fragen oder aktiv
an eine Uniklinik gehen, zum Tumorboard oder direkt zum
Strahlemann (Rsdioonkologen).

Puistola
 
Danke Puistola.
Wo bist du gewesen? In München? Und wo findet man die Institute? Ich habe heute nach SBRT gesucht und nur eines in Dresden gefunden.
L.G. anomar
 
Nein, liebe Anomar, nicht in München, auch wenn das nah wäre.
Ich war für zwei CyberKnife-Therapien in Bern bei Prof. Aebersold
und neulich für eine Tomotherapie auf eine Knochenmetastase
in St. Gallen bei Prof. Plasswilm.
Beides sind Sstereotaktische Bestrahlungsverfahren von Accuray.

SBRT-taugliche Maschinen gibt es wohl an jeder Uniklinik und in
vielen Privatkliniken und -praxen.
Die Maschinen von Accuray gibt es hier (die Marker in der Karte sind
sehr ungefähr, die Adressen stimmen):
TREATMENT CENTERS Germany | Accuray

Maschinen anderer Hersteller gibt es noch viel mehr.
Ich hoffe, dass Dir dieser Tipp weiterhelfe.
Puistola
 
Danke Puistola, deine Tipps sind sehr gut. Nur noch eines. Übernehmen die KK die Kosten? Oder muss man die selber tragen? Und wenn ja, was kostet so was?
Ich glaube, privat könnte ich mir das nicht leisten. :-(
Liebe Grüße und alles Gute und ein schönes WE für dich. :)
 
Liebe Anomar

Meine Kasse hat bisher SBRT anstandslos bezahlt.
Wie das in Deutschland sei, weiss ich nicht.

Und noch was, auf die Gefahr hin, hier in der Luft zerrissen zu werden:
Ich begleite meine Strahlentherapien immer mit einer adjuvanten
Androgendeprivation.
Wie weit hormonelle Therapien bei fortgeschrittenem Brustkrebs anzuwenden
seien weiss ich nicht. Dazu gibt es wohl spezifische Brustkrebsforen,
wo sich Patientinnen und auch Patienten austauschen.
Falls der Strahlentherapeut stattdessen eine adjuvante Chemotherapie
empfehlen würde, wäre es wohl angezeigt, wenigstens
diesmal von der Anti-Chemo-Ideologie Abstand zu nehmen.

Wer weiss, ob eine frühe Chemo deine heutigen Probleme verhindert
oder doch wenigstens verzögert hätte?
Ich weiss, dass in vielen Fällen auch ohne die frühe Chemo ein Rezidiv
nicht eintritt, aber Du bist in diesem und dem Ersten Thread mit diesem
Titel nun schon die Zweite mit Rezidiv, von vielleicht zehn Schreibenden.
Doch sichere Aussagen dazu gibt es abseits der Statistik nicht.
Man tappt da im Dunkeln.

Meine eigenen Therapieoptionen neigen sich dem Ende zu, radioaktive
PSMA-Infusionen gehen jedesmal massiv auf Tränen- und Speicheldrüsen,
die Nieren und auch den Darm.
Danach bleiben, neben SBRT auf einzelne Metastasen, noch nebenwirkungs-
reiche Immuntherapien im Zuge von Studien oder eben die Chemotherapie
mit Docetaxel oder gleich mit Cabazitaxel und gar Carboplatin,
oder langsam erwürgt werden vom Krebs, Einmalige, terminale Einnahme
von NaP oder Basejumping ohne Fallschirm ...


Carpe diem, quam minimum credula postero!**
Konrad


**Horaz' "Carmen" I,11.8
Nimm den Tag, ohne dich zu sehr auf die Versprechungen des nächsten zu verlassen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Puistola,
Nochmals bedanke ich mich für deine Antwort. Du hast mir schon weitergeholfen. :)
Was du begleitend zur Strahlentherapie machst, ist voll und ganz deine Angelegenheit. Ich glaube kaum, dass man sich negativ dazu äußern wird, denn wenn es ums Überleben geht, kann man schon andere Register ziehen.

Ich würde jedoch auch im Bestrahlungsfall keine Chemo machen lassen. Ist halt meine Ansicht, denn ich will die Vergiftung nicht. Zu viel gesundes wird zerstört.

Ob es mir, hätte ich von Beginn an Chemo machen lassen, besser gehen würde, ist halt Spekulation. Ich könnte genausogut daran gestorben sein.;)

Ich denke, dass es mir eigentlich nur deswegen so gut geht, weil ich so viele Alternativen mache. Mir geht es gut, bis auf die Schmerzen und Probleme durch die beiden Tumoren. Und wäre der Druck auf die Gefäße in Achsel und am Hals nicht wären, würde ich wohl auch nicht operieren lassen und warten, bis sie von selbst verschwinden. Aber manch Tumoren verschwinden eben auch nicht und müssen raus.
Nun schaun wir mal. Wir gehen jeder unseren Weg und ich finde Foren wie diese gut, weil man sich hier austauschen und gegenseitig ein wenig helfen kann. Schade ist eben, dass viele Therapien diese blöden Nebenwirkungen haben. :-(, die z.B. dir auch solche Probleme bereiten.

Hoffen wir das Beste. Ich jedenfalls wünsche dir bei deinem weiteren Tun alles alles Gute und viel Erfolg.
L.G. anomar
(ramona)
 
Guten Morgen liebe Anomar,

wie geht es Dir?
Hast Du nun eine Bestrahlung oder OP gewählt gegen den
Knoten in der Achsel, oder beides zusammen?

Das Bild in Beitrag #184 mit den Metastasen von Aug. 16
und ohne diese von März 17, habe ich mittlerweile
ausgetauscht. Man sieht jetzt auch den Zustand vom Mai 17:
Alle Metastasen sind wieder herangewachsen, schneller als
ich erwartet hatte.

Unter Aufwendung aller meiner verbliebenen Kräfte hab ich
es noch einmal in die Nuklearmedizin nach Heidelberg geschafft,
wo mir eine erneute PRLT injiziert worden ist.

Nun lieg ich im Kantosspital St. Gallen und warte auf einen
Eingriff an der Speiseröhre, und auch der linke Harnleiter
wird von einer Metastase zugedrückt.

Für eine Chemo mit pflanzlichen Taxanen wäre ich derzeit
zu schwach, aber mittlerweile sind auch die Onkologen
beeindruckt, was dieses radioaktive PRLT-Zeug kann, auch
wenn dazu keinerlei Studien oder Zulassungen bestehen.
Das sind "Heilversuche", die nur eine verschwindend kleine
Minderheit meiner von metastasiertem Prostatakrebs
Mitbetroffenen bekommen. Alle Anderen haben nur noch die
Chemo, bevor dann das grosse Schulterzucken und das
hässliche Wort "Austherapiert" kommen und das grosse Leiden.

Aber auch die PRLT lässt sich nicht beliebig oft wiederholen.
Vielleicht bin ich dann doch wieder so kräftig, dass ich mir
dann noch ein paar Monate Lebenszeit holen könnte mit
einer Chemo.
Doch vielleicht ist ja gut gestorben (mit EXIT) besser,
als schlecht gelebt.

Puistola
 
Hallo Puistola,
das, was Du schreibst hört sich nicht unbedingt gut an. Es ist traurig, dass trotz all der Maßnahmen die Metas weiter wachsen, oder immer wieder kommen.
Du findest wenigstens Chirurgen, die gewisse Eingriffe machen. Trotzdem ist es schit, wenn die irgendwann gar nicht mehr weiter wissen. Dann heißt es - selber improvisieren und weiter nach Mitteln suchen.

Ich war letztens in Freiburg im Metastasenzentrum und da sagte man mir, dass NUR noch Chemo oder Bestrahlung Abhilfe schaffen könnten. OP unmöglich!!! Cyberknife und Co auch unmöglich - weil ZU GROß!!!
Mittlerweile wachsen aus meiner Achsel heraus schöne Knoten und das Ganze beginnt zu nässen - so eine leichthellrot- aber durchsichtig, eine nicht unbedingt schlecht riechende Flüssigkeit.
Auf alle Fälle kann man NICHT operieren. Am Hals nicht wegen der ganzen Sehnen und Gefäße, die dort sind, und in der Achsel nicht, weil sonst mein Arm noch dicker werden würde.

Ich wurschtel nun dahin und probiere ein neues Mittel aus, das mir von einer Freundin empfohlen wurde. Außerdem nehm ich H2O2 zum Inhalieren und besprüher der Knoten.
Schlechter geht es mir mit dem neuen Mittel nicht. Ich denke, dass es gewisse Wirkungen hat, aber bei meiner Riesenbaustelle alles ein bisschen länger dauert.
Seit einiger Zeit habe ich noch Asthma bekommen...Oder ist es das Herz? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich schnell Luftnot, wenn ich laufe oder etwas tue.

Heute gehts mal ganz gut. Nächste Woche muss ich zum Arzt und werde Blutwerte usw. testen lassen.

Ja, mein leiber Pistuola, uns beide hat es schon besch... erwischt.
Trotzdem sollten wir nicht aufgeben. Ich hoffe immer, dass sich irgendwann etwas tun wird und so lange ich noch atmen und laufen kann, werde ich weiter machen.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute, wünsche Dir gute Besserung und hoffe, dass die letzten Therapien Wirkung zeigen - auf längere Zeit hin.
Liebe Grüße anomar
 
Liebe Anomar

ich bin geschockt, wie das bei dir weitergegangen ist.
Nun ist wohl rasch Bestrahlung angesagt, denn solche
Metastasen wachsen exponentiell.
Ich hatte dir ja schon berichtet von SBRT, mit der man
hypofraktioniert, also in wenigen Sitzungen bestrahlt.
Mindestens danach fragen solltest Du den Radioonkologen.

Man wird dir aus demselben Grund wie vor Jahren nach
der Primärtherapie eine Chemo anbieten: Um nach der
Therapie verbliebene Krebszellen auch noch abzutöten.

Dabei ist es keineswegs sicher, ob das damals Erfolg
gehabt hätte, oder ob das diesesmal so wäre.
Wahrscheinlich bekämest Du aber mehr Zeit, um den
Preis des negativen Einflusses der Chemo auf die
Lebensqualität (LQ).
Einen Rat diesbezüglich kann ich dir nicht geben.
Ideologie darf da keine Rolle spielen. Die Mitbetroffenen
hier im Thema werden sehr wohl zu unterscheiden
wissen zwischen der adjuvanten Fragestellung nach
Primärtherapie und unseren fortgeschrittenen Stadien.


Was mich angeht, haben die Chirurgen wegen der Metastasen
bereits vor fünf Jahren abgewunken, sämtliche hormonellen
Optionen hab ich ausgeschöpft, ebenso mehrfache SBRT-
Bestrahlung auf ausgewählte Läsionen, u.A. auch am Hals,
wo das Zeug nun ebenfalls wieder spriesst. eine adjuvante
Chemo hätte dies durchaus um Wochen, Monate oder Jahre
verzögern können. Wieviel das gewesen wäre und zu
welchem über Jahre zu Zahlenden Preis in LQ, weiss niemand.

Für Immuntherapien ist die Zeit noch nicht reif, die PRLT
wird mich noch etwa bis Ende Jahr tragen, und dann bin ich
wohl ohnehin zu schwach für die letzte verbleibende Therapie:

Die Cemo.
Chance oder Fluch, ich hab sie wohl 'verpasst'.
Auch gut.

Puistola



PS: Ich stosse mich seit Jahren an deiner Signatur.
Weder Du noch ich haben unsere deplorable Gesundheit
selbst geschmiedet. Ob das mit dem Glück so machbar
sei, bezweifle ich auch. Dass ich heute trotz all dieser
Krankheit glücklich bin, habe ich wahrlich nicht selbst
zurechtgeschmiedet.
Vielleicht möchtest Du deine Signatur der Machbarkeit
mal überdenken?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Puistola,

bei mir hat man auch die SBRT abgelehnt, die man ja auch in Freiburg macht. Die Dinger seien zu groß. Es könne nur noch normal bestrahlt werden, also mit den normalen Geräten, die aber auch sehr gut seien. ;-)Ich werde abwarten, ob meine neuen Mittelchen was bringen werden. :) Die Bestrahlungen machen ja auch Schaden....

Ja, wer weiß, was gewesen wäre, hätte man gleich zu Beginn Chemo machen lassen? Ich denke, dass ich das nicht überlebt hätte. Und v.a., die Meisten, die wirklich Krebs hatten, werden ja auch trotz Chemo wieder krank - meistens.
Ich habe immer gedacht, zuerst Alternativ. Wenn das nicht klappt, kann man - wenn man mag - immer noch die Chemo machen lassen.

Schaun wir, wie es uns ergehn wird, lieber Puistola. Ich wünsch Dir jedenfalls weiterhin viel Kraft und alles Gute .
L.G.
 
Ist hier schon über das Methadon-Phänomen bei Chemo geschrieben worden? Vielleicht ist das ja eine Chance für Betroffene?
 
Guck dazu Beitrag #181 von Anomar und folgende.

Es wird ja behauptet, Methadon adjuvant zu Chemo gegeben,
verstärke deren Wirkung. Hier geht es aber um die Verweigerung
der Chemotherapie.

Methadon ist für uns wohl vor allem ein Schmerzmittel
und somit eine Alternative zur Chemo. Statt Schmerzen
vorübergehend mit einer Chemo zu lindern, versucht
man mit Methadon die Schmerzen noch vorübergehender
erträglicher zu machen.


Puistola
 
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