- Beitritt
- 06.08.08
- Beiträge
- 873
Nein, liebe FreeDee,
genau hier, egal, ob ich es weiter schaffe, der Chemo auszuweichen,
oder ob ich vor die ultimative Wahl Docetacel, Natriumbarbitural oder
Qual gestellt werde.
Mehrere Jahre verweigere ich nun die frühe Chemotherapie, mit der
mir die Urologen und Onkologen immer wieder in den Ohren lagen.
Ich hab neue Hormontherapien vor deren Zulassung erzwungen
und wage enun eine andere in einem Frühen Studienstadium.
So wehrt man sich gegen die Chemotherapie (warum eigentlich?)
Natürlich gibt es jene vielen Fälle von Brustkrebs, in denen
die Doctores nicht ganz sicher sind, ob mit OP oder Bestrahlung
alles draussen sei. Und da schlagen die so zur Absicherung mal
noch eine Chemo vor, weil es keine brauchbaren Tumormarker gibt.
Sagt man dann NEIN, ist das ein einmaliger Entscheid, der sich
Monate oder Jahre später zumeist als richtig herausstellt,
manchmal eben nicht. Die wenigen Betroffenen Frauen und
noch weniger Männer werden sich dann doch noch für die
Chemo entscheiden wollen, nun aber nicht mehr kurativ,
sondern palliativ. Ob denen die frühe Chemo geholfen hätte
kann allerdings mit Fug bezweifelt werden.
So, was soll ich denn tun, wenn dereinst Docetaxel als letzte Therapie-
Option gegeben sein wird? Verweigern und qualvoll zugrunde gehen,
Pentoparbital trinken, oder vielleicht doch noch mal einen
Aufschub gewinnen gegen die im Verhältnis zu Krebsschmerzen
(die kommen dann später) erträglichen Nebenwirkungen?
FreeDee, Du standest nie vor einer solchen Entscheidung, und ich
auch noch nicht, aber die kommt für mich ganz sicher, falls mich
nicht mein Herz früher fällen sollte.
Therapieverweigerung gehört in der ganzen Konsequenz diskutiert
und nicht nur im Falle der subsidiären Anwendung bei Brustkrebs.
Die meisten Chemo-Entscheide in dutzenden von Krebsarten werden
gefällt in Leben-oder-Tod-Situationen, und all diesen Patienten ist
es bewusst, dass sie nicht um Heilung, sondern um Aufschub
pokern. Mancher entscheidet sich dabei für Leiden, Morphium
oder NaP. Schon möglich, dass auch ich dereinst einfach nicht mehr
will und die Chemo verweigere. Aber nicht aus verbohrter Ideologie!
Fünf Jahre mit aktivem Krebs, OP, Hormontherapien in Staffeln,
Bestrahlung von Metastasen, die im Begriff waren, mich zu erwürgen.
Irgendwann mag die Kraft fehlen, weiterzumachen.
Ich habe keine Ahnung, wie es sich anfühlt, ein Los wegzuwerfen,
das eine 25%-Chance auf ein weiteres Lebensjahr enthält. Du auch nicht.
Soll ich das wirklich wegschmeissen? Oder mir doch mal eine oder zwei
Infusionen geben lassen und den PSA-Wert und die Nebenwirkungen
beobachten?
Sag Du mir nicht, was ich wählen soll. Weder Du noch ich kennen die
dannzumalige Ausgangslage wenn ich anderweitig austherapiert sein werde.
Ich hab mein Teil Chemotherapieverweigerung über Jahre 'geleistet',
wobei ich hinterher durchaus unsicher bin, ob es mir jetzt nicht besser ginge,
wenn ich mich Mitte des letzten Jahres auf den Infusionssessel gesetzt hätte.
Aber diese Chance auf eine frühe Therapie hab ich verpasst. Aber ob
früh oder spät ändert an der (vielleicht) gewonnenen Lebenszeit wohl wenig.
Nur hätte man früher wohl noch mehr Kraft im Umgang mit den Nebenwirkungen.
Da werden übrigens originalabgefüllte Plasticbeutel aufgehängt,
sauber etikettiert und mit genauer Inhaltsangabe.
Keine Alufolie um Glasflaschen mit Totenkopf drauf, wie in diesem
Forum irgendwo behauptet.
Es gibt auch keine Krankenhausapotheke mehr, in der Hilfs-
Pharmazeuten abenteuerliche Giftcocktails mit Senfgas
zusammenmischen unter eigener Lebensgefahr.
Viele PCa-Leidensgenossen, die sich für die Chemo entschieden haben,
kommen zu Fuss, per ÖV oder Auto und fahren dann auch so heim.
Viele gehen ihrem Beruf nach und fragen, auf das Thema
"Chemoverweigerung" angesprochen, verwundert:
"Warum denn das?"
Puistola
genau hier, egal, ob ich es weiter schaffe, der Chemo auszuweichen,
oder ob ich vor die ultimative Wahl Docetacel, Natriumbarbitural oder
Qual gestellt werde.
Mehrere Jahre verweigere ich nun die frühe Chemotherapie, mit der
mir die Urologen und Onkologen immer wieder in den Ohren lagen.
Ich hab neue Hormontherapien vor deren Zulassung erzwungen
und wage enun eine andere in einem Frühen Studienstadium.
So wehrt man sich gegen die Chemotherapie (warum eigentlich?)
Natürlich gibt es jene vielen Fälle von Brustkrebs, in denen
die Doctores nicht ganz sicher sind, ob mit OP oder Bestrahlung
alles draussen sei. Und da schlagen die so zur Absicherung mal
noch eine Chemo vor, weil es keine brauchbaren Tumormarker gibt.
Sagt man dann NEIN, ist das ein einmaliger Entscheid, der sich
Monate oder Jahre später zumeist als richtig herausstellt,
manchmal eben nicht. Die wenigen Betroffenen Frauen und
noch weniger Männer werden sich dann doch noch für die
Chemo entscheiden wollen, nun aber nicht mehr kurativ,
sondern palliativ. Ob denen die frühe Chemo geholfen hätte
kann allerdings mit Fug bezweifelt werden.
So, was soll ich denn tun, wenn dereinst Docetaxel als letzte Therapie-
Option gegeben sein wird? Verweigern und qualvoll zugrunde gehen,
Pentoparbital trinken, oder vielleicht doch noch mal einen
Aufschub gewinnen gegen die im Verhältnis zu Krebsschmerzen
(die kommen dann später) erträglichen Nebenwirkungen?
FreeDee, Du standest nie vor einer solchen Entscheidung, und ich
auch noch nicht, aber die kommt für mich ganz sicher, falls mich
nicht mein Herz früher fällen sollte.
Therapieverweigerung gehört in der ganzen Konsequenz diskutiert
und nicht nur im Falle der subsidiären Anwendung bei Brustkrebs.
Die meisten Chemo-Entscheide in dutzenden von Krebsarten werden
gefällt in Leben-oder-Tod-Situationen, und all diesen Patienten ist
es bewusst, dass sie nicht um Heilung, sondern um Aufschub
pokern. Mancher entscheidet sich dabei für Leiden, Morphium
oder NaP. Schon möglich, dass auch ich dereinst einfach nicht mehr
will und die Chemo verweigere. Aber nicht aus verbohrter Ideologie!
Fünf Jahre mit aktivem Krebs, OP, Hormontherapien in Staffeln,
Bestrahlung von Metastasen, die im Begriff waren, mich zu erwürgen.
Irgendwann mag die Kraft fehlen, weiterzumachen.
Ich habe keine Ahnung, wie es sich anfühlt, ein Los wegzuwerfen,
das eine 25%-Chance auf ein weiteres Lebensjahr enthält. Du auch nicht.
Soll ich das wirklich wegschmeissen? Oder mir doch mal eine oder zwei
Infusionen geben lassen und den PSA-Wert und die Nebenwirkungen
beobachten?
Sag Du mir nicht, was ich wählen soll. Weder Du noch ich kennen die
dannzumalige Ausgangslage wenn ich anderweitig austherapiert sein werde.
Ich hab mein Teil Chemotherapieverweigerung über Jahre 'geleistet',
wobei ich hinterher durchaus unsicher bin, ob es mir jetzt nicht besser ginge,
wenn ich mich Mitte des letzten Jahres auf den Infusionssessel gesetzt hätte.
Aber diese Chance auf eine frühe Therapie hab ich verpasst. Aber ob
früh oder spät ändert an der (vielleicht) gewonnenen Lebenszeit wohl wenig.
Nur hätte man früher wohl noch mehr Kraft im Umgang mit den Nebenwirkungen.
Da werden übrigens originalabgefüllte Plasticbeutel aufgehängt,
sauber etikettiert und mit genauer Inhaltsangabe.
Keine Alufolie um Glasflaschen mit Totenkopf drauf, wie in diesem
Forum irgendwo behauptet.
Es gibt auch keine Krankenhausapotheke mehr, in der Hilfs-
Pharmazeuten abenteuerliche Giftcocktails mit Senfgas
zusammenmischen unter eigener Lebensgefahr.
Viele PCa-Leidensgenossen, die sich für die Chemo entschieden haben,
kommen zu Fuss, per ÖV oder Auto und fahren dann auch so heim.
Viele gehen ihrem Beruf nach und fragen, auf das Thema
"Chemoverweigerung" angesprochen, verwundert:
"Warum denn das?"
Puistola
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