Es ist immer interessant zu schauen, wie Krankheiten erfunden werden....hier:
Dengue-Fieber:
Dr. Jochen G. Opitz:
Bis 1960 gab es in Brasilien keine Fälle von hämorrhagischem Denguefieber. Wo kommt dieses plötzlich her? Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesem Fieber und dem kurz zuvor in den 1950er Jahren zugelassenen Paracetamol?
Seit einigen Jahren lebe ich in Brasilien, genauer gesagt auf einer Farm in der Nähe von Salvador da Bahia. Von offizieller Stelle erreichen uns öfter Schreckensmeldungen über neue Denguefieber-Epidemien mit steigenden Zahlen an Erkrankten. Das Gesundheitsministerium sucht verzweifelt nach Möglichkeiten, die Seuche einzudämmen. Bisher ging man einerseits mit Insektiziden gegen die ägyptische Tigermücke (Aedes Aegypti) vor, die das Dengue-Virus übertragen soll. Zum anderen wird die Bevölkerung angehalten, keine Eimer, Autoreifen oder ähnliches im Garten herumstehen zu lassen, wo sich Regenwasser sammeln kann. So will man mögliche Brutstätten für die Mücken verringern.
Seit kurzem wird von staatlicher Seite auf zwei neue Strategien gesetzt:
1. Entwicklung einer Schutzimpfung:
Nach offizieller Aussage steht die Zulassung der Dengue-Impfung unmittelbar bevor. Sie befindet sich zur Zeit noch in der klinischen Phase, soll aber sehr erfolgversprechend sein.
2. Gentechnik
Bei der zweiten Strategie hat man männliche Tigermücken gentechnisch so verändert, dass aus der Paarung mit „normalen“ Tigermücken-Weibchen nur tote Larven hervorgehen sollen. Je mehr männliche gentechnisch veränderte Mücken ausgesetzt werden, um so geringer sind die Chancen, dass sich ein „normales“ Paar finden kann. Die Idee ist, dass sich durch eine entsprechend große Anzahl an gentechnisch veränderten Mücken die Population stark verringert und dadurch das Denguefieber zurückgedrängt wird. Im letzten Jahr wurden in einer Stadt im Norden Bahias die ersten Freiland-Experimente mit einigen Millionen dieser Mücken durchgeführt.
So viel zur offiziellen Darstellung.
Was steckt dahinter?
Was mich an dieser Geschichte von Anfang an gestört hat, ist Folgendes: wenn für die Übertragung der Krankheit eine Mücke verantwortlich ist, warum erkranken so viele Menschen in der Stadt und so wenige auf dem Land. Ich habe einige Jahre in Salvador gelebt. Mücken gibt es dort kaum. Auf dem Land hingegen gehören sie zum Alltag. Jeder, der hier lebt, wird täglich mehrmals gestochen. In den vergangenen zwei Jahren ist jedoch kein einziger Dengue-Fall in unserer Gegend aufgetreten. Da man aus seiner persönlichen Erfahrung jedoch keine generellen Schlussfolgerungen ziehen sollte, wollte ich von offizieller Seite wissen, was es mit Dengue-Fieber auf sich hat. Warum nimmt die Zahl der Erkrankten in den letzten Jahren so unglaublich zu? Ich habe in der Bibliothek der Universität in Salvador eine Doktorarbeit gefunden, die klar aufzeigt: ab 1994 hohe Fallzahlen von Dengue in Brasilien bis zu 700.000 pro Jahr, vorher deutlich unter 100.000. Besonders dramatisch ist die starke Zunahme an hämorragischem Denguefieber. Bei Wikipedia findet man zu den Symptomen des Denguefiebers folgendes:
„Dengue wird durch einen Mückenstich übertragen und hat eine Inkubationszeit von drei bis 14 Tagen. Die meisten Fälle verlaufen mild („oligosymptomatisch“, also mit wenigen Symptomen einhergehend), wie oft bei einem grippalen Infekt beobachtet. Die Symptome umfassen Fieber (bis 40 °C) mit Schüttelfrost und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Zusammen mit einem Ausschlag (Exanthem) werden diese Symptome auch als Denguetrias bezeichnet. Die Krankheit klingt bei den meisten Patienten nach 3 bis 7 Tagen wieder ab. In ungefähr 2 – 4 % der Fälle jedoch nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf und ein Dengue Hämorrhagisches Fieber (DHF) oder ein Dengue shock syndrome (DSS) kann auftreten. Diese schweren Verläufe enden in 1 – 5 % aller Fälle tödlich, die Sterblichkeitsraten können bei einzelnen Epidemien aber auch 15% erreichen. Das hämorrhagische Denguefieber (DHF) ist ein akutes Schocksyndrom mit Hämorrhagien, in dessen Verlauf die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäßwände größer wird und deshalb unkontrollierte Blutungen auftreten“.
Bei mir selbst ist Ende der 1980er Jahre in Salvador Denguefieber diagnostiziert worden. Die Symptome entsprachen der bei Wikipedia beschriebene Denguetrias. Ich hatte noch niemals zuvor ein so schweres Krankheitsgefühl. Deshalb ist es mir auch heute noch lebhaft in Erinnerung. Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass jeder, der als Dengue-Patient in der Statistik auftaucht, auch „meine“ Symptome aufweist. Umso erstaunter war ich, als ich beim Gesundheitsministerium in Salvador erfuhr, dass heutzutage klassisches Denguefieber lediglich folgende Bedingungen erfüllen muss:
Fieber für 7 Tage mit mindestens zwei der folgenden Begleit-Symptome:
+ starken Kopfschmerzen
+ Schmerzen hinter den Augen
+ Gelenk- und Muskelschmerzen
+ Erschöpfung
+ Appetitlosigkeit
+ Exanthem (Hautausschlag)
Ich habe dann noch einmal nachgefragt: „Wenn ich Fieber, Appetitlosigkeit und Erschöpfung für eine Woche habe, könnte bei mir Dengue diagnostiziert werden?“ Antwort: „Theoretisch ja, im Zweifelsfall kann man noch den Dengue-Virus Subtyp bestimmen“. Es gibt aber noch weitere Symptome, die auch zu Dengue gehören, darunter starke Bauchschmerzen, Erbrechen, Schwindel, Blutdruckabfall, Atembeschwerden, kalte Hände und Füße, Unruhe, Schlaflosigkeit.
Mein Fazit lautet: die Definition von klassischem Denguefieber ist geändert worden und die Symptome sind inzwischen so allgemein gehalten, dass jede Grippe oder jeder kleine Infekt als Denguefieber-Verdachtsfall diagnostiziert werden kann. (Anm. d. Redaktion: Das, was von Seiten der Medizin als „Infekt(ion)“ behauptet wird). So erhält man natürlich eine viel höhere Zahl an Erkrankten als nach der ursprünglichen Definition.
Deshalb ist es auch nicht mehr möglich, festzustellen, ob heutzutage mehr Menschen an Dengue erkranken als früher. Als weiterer Punkt kommt hinzu, dass bei vorliegender Symptomatik ein PCR-Test den Dengue-Virus Subtyp „nachweisen“ soll.
Ohne das Virus jemals isoliert und sein Erbgut bestimmt zu haben, kann ein solcher Test natürlich nicht geeicht sein und ist damit vollkommen bedeutungslos.
Auf diese Art und Weise kann man sich jede beliebige Krankheit basteln: man nehme für die Jahreszeit typische Symptome und behaupte irgend ein Stück körpereigene DNA als Teil eines Virus, das für diese Symptome verantwortlich ist. Jetzt braucht nur noch ein Labor bei den Erkrankten die behauptete Virus-DNA nachzuweisen und schon hat man seine neue Krankheit oder bei Bedarf seine Epidemie.
Zur Klärung der Ursache des hämorrhagischen Denguefiebers hat mir eine Recherche im Internet weitergeholfen. Dr. Lanka wies mich darauf hin, dass die Blutungen mit der Medikamenteneinnahme zu tun haben könnten.
Eine Behandlung von Dengue-Patienten erfolgt rein symptomatisch. Gegen das hohe Fieber und die Kopfschmerzen wird normalerweise Paracetamol gegeben. Heutzutage wird auch alternativ Novalgin eingesetzt. Beides ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Zusätzlich sollte man genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Bis 1960 gab es in Brasilien keine Fälle von hämorrhagischem Denguefieber.
Ein Kinderarzt aus São Paulo beschreibt sehr schön auf seiner Internetseite den Zusammenhang zwischen Paracetamol und dem Auftreten von hämorrhagischem Dengue. Er empfiehlt Dengue-Patienten völlig auf Medikamente zu verzichten und nur sehr viel zu trinken.
In einem Artikel vom 19. Januar 2012 auf Focus-Online (Tödliche Schmerzmittel verbieten?: Aspirin und Paracetamol gefährden Leben) ist folgendes zu lesen:
„Paracetamol würde heute nicht mehr zugelassen werden, auch nicht auf Rezept“, sagt Kay Brune, Professor an der Universität Erlangen. „Bereits bei der zugelassenen Dosis von vier Gramm pro Tag können Patienten schwere Leberschäden davontragen. Nimmt jemand die doppelte Dosis ein, kann das zu einem Leberversagen führen.“ Der erfahrene Pharmakologe rät Patienten generell davon ab, Paracetamol einzunehmen. „Wir haben hier ein Medikament auf dem Markt, das bereits bei geringer Überdosierung tödlich wirkt.
Mir wurde hier von verschiedenen Ärzten bestätigt, dass die Todesfälle bei hämorrhagischem Denguefieber im wesentlichen Babies (Kleinkinder) und alte Menschen betraf. Es ist den Ärzten hier auch bekannt, dass Paracetamol problematisch im Zusammenhang mit Dengue ist. So ist sein Einsatz beim geringsten Verdacht auf hämorrhagisches Denguefieber strengstens untersagt. ASS (Aspirin) ist aufgrund der erhöhten Blutungsneigung schon lange bei Dengue kontraindiziert.
Ich vermute, dass das „hämorrhagische Denguefieber“ folgendermaßen entsteht:
der normale Dengue-Patient geht zunächst nicht zum Arzt, sondern nimmt in einer Selbstbehandlung nach eigenem Gutdünken Paracetamol ein. Da können natürlich sehr leicht Überdosierungen stattfinden, was eine Schädigung der Leber nach sich ziehen kann. Das gleiche kann bei normaler Paracetamol-Einnahme passieren, wenn die Leber bereits anderweitig vorgeschädigt ist. Da unsere Gerinnungsfaktoren zum größten Teil in der Leber gebildet werden, kann eine Schädigung dieses Organs zu einer erhöhten Blutungsneigung führen. Wenn dieser Patient jetzt mit Blutungen ins Krankenhaus kommt und angibt, dass er seit einer Woche Denguefieber hat, werden die Blutungen als hämorrhagische zweite Phase der Erkrankung interpretiert. Offensichtlich sind in Brasilien steigende Fallzahlen für Dengue gewünscht. Auf den ersten Blick ergibt das keinen Sinn.
Warum sollte man mit so einem großen Aufwand eine Krankheit in die Köpfe der Menschen pflanzen, an der es kaum etwas zu verdienen gibt. Wenn man sich natürlich die vielen staatlichen Impfkampagnen ansieht, die bei Mensch und Tier immer weiter vorangetrieben werden, könnten solche Krankheiten wie Dengue interessant sein. Bei Bedarf könnte man beispielsweise einen schweren Impfschaden mit starken Blutungen einfach zum hämorrhagischem Denguefieber-Fall umetikettieren und keiner stellt dann dumme Fragen. Aber ob das der Grund ist oder ob sich nur ein aufgeblähtes System seine Existenzgrundlage sichert, werden wir wohl nicht erfahren.