Hallo Anne
Man sollte sich das Rausgehen nicht verleiden lassen. Wichtig ist, dass man sich gut informiert. Erstens soll man sich so gut wie möglich vor den kleinen Scheisserchen schützen. Lange abschliessende Kleidung. Achtung bei Kindern! Wegen ihrer geringeren Grösse, sind sie zusätzlich im Bereich des Halses/Kopfes gefährdet, eine Zecke abzustreifen. Zusätzlichen Schutz bieten Insektensprays. Aber diese müssen alle 2 Std. frisch aufgetragen werden, wenn sie Zecken abhalten sollen.
Generell gilt: Hohes Gras und Gebüsch meiden. Der Bauer und die wilden Tiere im Wald sind eh dankbar, wenn die Menschen auf den Wegen bleiben.
Bei älteren Menschen empfiehlt sich in FSME-Risikogebieten eine Impfung, weil man weiss, dass diese Krankheit kompliziert verläuft, je älter der Patient ist. Das FSME-Virus sitzt in Speichel der Zecke und wird praktisch unmittelbar nach dem Stich übertragen.
Bei der Borreliose sitzt der Erreger im Darm der Zecke. Die Zecke muss deshalb eine Weile saugen, bis der Erreger übertragen wir. Wie lange genau, da scheiden sich die Geister. Man liest von 8-24 Std. eigentlich alles. Wie es sich verhält, wenn die Zecke vorher unbemerkt gequetscht wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Infektionsrisiko für Borreliose kann also gemindert werden, wenn man sich gegenseitig gut absucht und die Zecke so rasch wie möglich entfernt. Es ist unbedingt auch auf die Zeckennymphen (2. Entwicklungsstadium) zu achten, die nur etwa 1 mm gross sind. Die Zecke möglichst hautnah fassen und unbedingt darauf achten, dass sie nicht gequetscht wird.
Wichtig ist auch die Symptome aller Stadien zu kennen, damit unmittelbar nach dem Ausbruch der Krankheit therapiert werden kann.
Wegen der Blutkontrolle: Der Arzt hat recht. Die Suchtests sind nicht in der Lage zwischen aktiver und ausgestandener Infektion zu unterscheiden. Serologische Kontrollen sind also rausgeschmissenes Geld. Es empfiehlt sich aber, beim Auftreten von dubiosen Symptomen jeglicher Art an eine Borreliose zu denken, auch wenn sie bereits einmal therapiert wurde. 14 Tage Amoxi finde ich auch etwas knapp. Frag doch den Arzt, ob er noch zwei Wochen anhängt.
Hier die therapeutischen Richtlinien von Burrascano:
https://www.bzk-online.de/Burrascano%2015.pdf
Siehe Seite 21. Bei Kindern mit Wanderröte empfiehlt er 6 Wochen. Amoxi ist für Kinder richtig gewählt. 6 Wochen ist halt lang. Andere Therapieempfehlungen lauten 10-21 Tage. Auf jeden Fall muss solange therapiert werden, wie Symptome da sind.
LG und viel Glück
Mungg