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... Bei den mit Suramin behandelten Kindern verbesserten sich Sprache, Spiel- und Sozialverhalten, eingeschränkte oder wiederholte Verhaltensweisen sowie Bewältigungsstrategien in den sechs Wochen nach der Infusion merklich, im Gegensatz zur Placebogruppe. Ein Sechsjähriger und ein 14-Jähriger hätten etwa eine Woche nach der Arzneimittelgabe die ersten Sätze ihres Lebens gesprochen, berichten die Studienautoren. Die Kinder sprachen zudem besser auf die reguläre Sprach- und Verhaltenstherapie an. Die positiven Effekte der einmaligen Behandlung ließen jedoch innerhalb von Wochen wieder nach.
Die Forscher um den Pädiater und Pathologen Professor Dr. Robert K. Naviaux warnen eindringlich davor, das Mittel nun ohne weitere Studien an Kindern anzuwenden. Der Effekt muss sich erst noch in größeren, multizentrischen Studien reproduzieren lassen, die Dosis und das Dosisintervall genauer bestimmt werden, und vor allem müssen die Nebenwirkungen näher untersucht werden. Denn das Analogon des Azofarbstoffs Trypanblau ist hochgradig zytotoxisch bei geringer therapeutischer Breite. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen Fieber, Übelkeit, Juckreiz, Durchfall, Nephrotoxizität, exfoliative Dermatitis und periphere Polyneuropathie. Bei der einmaligen, niedrigen Dosis Suramin, die die Kinder in der neuen Studie erhielten, traten aber außer vorübergehenden Hautausschlägen keine Nebenwirkungen auf. ..
Suramin: Altes Mittel mit Potenzial bei Autismus
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