Der Glaubenssatz "Ich bin nicht gut genug" - resp. meine perfektionistischen Ansprüche in mir machen mir mein Leben schwer. Zu diesem Thema gehört auch ein grosser Hang zu Selbstzweifeln und verunsichert Sein.
*ächz* - *stöhn* - *schnief* - *heul* - *brüll*
Ok. ziehe ich doch einfach mal Bilanz:
1. Wo bin ich am meisten perfektionistisch? -
Bei der Arbeit, im Vergleich zu meinen Kolleg/innen, im fachlichen Wissen und Können, in meinen Projekten.
Privat bei Einladungen
Was mache ich intensiv?
mich genauestens vorbereiten auf Präsentationen, Unterricht, Auftritte etc.
Was meide ich?
"Auf der Bühne stehen" (auch im übertragenen Sinne) - "Gesehen werden" - "Fachliche Diskussionen" - direkte soziale Kontakte - engere Beziehungen (Ausnahmen: Mann, Kinder, mit Vorbehalten eine Freundin)
2. Vorteile meines Perfektionismus:
- Ich habe hohe Ansprüche. Wenn ich etwas mache, wird es meistens bis immer am Schluss gut
- Meine Arbeiten sind oft gut.
Nachteile meines Perfektionismus:
- Wenn ich gewissen Ansprüchen nicht entspreche, geht es mir schlecht. Ich werde von Gefühlen überflutet, mein Denken setzt aus
- Manchmal tue ich einfach des Guten zuviel, verliere mich im Detail.
- Ich verlange von anderen auch eine grosse Genauigkeit, die sie nicht leisten können.
3. Was würde passieren, wenn ich eine Aufgabe nicht perfekt erledige? Wovor habe ich Angst?
- Ich würde mich schämen. Angst vor Scham
- Angst, nicht gut genug zu sein.
- Angst vor Selbstablehnung, Selbst- ev. auch Fremdkritik
4. Wie müsste ich denken, um lockerer mit Anforderungen umzugehen?
- Ich bin gut. Das genügt!
- Ich mache das, was ich gerne mache. Ich freue mich am Tun.
- Ich arbeite, um Erfüllung, Sinn und Befriedigung zu erleben.
5. In welchen Bereichen kann ich etwas tun, ohne mich mit diesen Ansprüchen zu quälen?
- Landschaften betrachten
- ein Buch lesen
- einen Kinderpullover stricken
- ein Bad nehmen
- Tagebuch schreiben
Ernsthaft fauna: Bist du ok. auch wenn du nicht perfekt bist?
Bitte fauna, sei ehrlich mit dir selbst! - Schau hin und gib mir nicht einfach eine logische Antwort, nimm dein Gefühl wahr. Öffne diesem Gefühl dein Herz, ich bitte dich darum.
Ja,

tatsächlich... ich weiss auch emotional, dass ich auf jeden Fall wertvoll bin. Es ist nur noch ein kleiner Teil, der bei dieser Frage Schmerz empfindet und traurig wird. - Aber meine innere Mutter wollte mir nicht vermitteln, dass ich bei einem Fehler nichts wert bin. - Für meinen Vater war das irgendwie gar kein Thema.
Ich selber kann mir fast nicht verzeihen, dass ich grosse Teile meines Lebens in Stress und Druck, in Depris und Flashbacks verbracht habe.
Endlich beim Aufschreiben dieses Satzes merke ich, dass ich das weder absichtlich noch bewusst gemacht habe. Ich habe mich immer bemüht und immer mein Bestes gegeben. - fauna, das ist definitiv genug. Du hast alles gegeben. Es hat so lange gedauert. Und ich akzeptiere und anerkenne, dass es dir weh tut! - Das ist verständlich. Es war schmerzhaft, immer wieder zu merken, ich komme an meine Grenzen, ich kann meine Ressourcen nicht leben.
Und es tut weh, jetzt zu merken, es geht nicht alles plötzlich wie ein Wunder weg.
Ich erinnere mich zwar jetzt ganz spontan, dass sich so vieles zum Guten gewendet hat in meinem Leben, dass ich auch oft das Gefühl hatte, ein Wunder zu erleben.
Was ganz sicher auch stimmt: Mein Leben fühlt sich seit einiger Zeit als grosses Abenteuer an. Oft bin ich einfach gespannt, was jetzt kommt...
