In den letzten Tagen kam mein tiefverankertes Selbstwertthema hoch. Eigentlich sehr gut, es wird so "bearbeitbar", wenigstens ein weiterer Schritt. - Es ist mir übrigens klar, dass dies das hartnäckigste Thema aller Menschen ist. - Glaube ich wenigstens. - Sicher ein paar wenige ECHTE Ausnahmen, die an einen Punkt gekommen sind, an dem sie sich ihres eigenen Wertes sehr sicher geworden sind und/oder Wege gefunden haben, immer wieder Zugang zur Erinnerung des Wertes von allem, was existiert zu haben - resp. der Essenz dazu. Ja und dann gibt es viele, die abgehoben sind und sich die schmerzhaften Gefühle einfach nicht eingestehen können oder wollen. Es tut auch wirklich sehr weh....
Diesem Schmerz auszuweichen ist für mich schmerzhafter geworden, als halt (einmal mehr... ächz, stöhn, japs, jaul ) hinzuschauen, was ich eigentlich mit mir mache aus dem Irrtum heraus, nicht wertvoll oder nicht gut genug zu sein. - Genug für was auch immer.... grmpff...
In diesem Zusammenhang beschäftige ich mich mit dem Aufbauen und Stärken eines guten Selbstwertgefühls:
Sechs Säulen des Selbstwertgefühls (aus Wikipedia)
Neben den im Laufe der Entwicklung wichtigen Faktoren zu einem gesunden Selbstwertgefühl, nennt der Psychologe Nathaniel Branden die folgenden Bedingungen, die „die sechs Säulen des Selbstwertgefühls“ bilden:
1.Bewusstes Leben
2.Selbstannahme
3.Eigenverantwortliches Leben
4.Selbstsicheres Behaupten der eigenen Person
5.Zielgerichtetes Leben
6.Persönliche Integrität
Authentische Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl sind nach der Meinung Brandens in einem positiven Ansatz weitgehend abgekoppelt von der Rückmeldung eines Gegenübers.
Grad im Moment stehe ich bei Punkt 2. - Unter dem tiefen Muster der Selbstunsicherheit und Labilität ist mein Mangel an Selbstwertgefühl spürbar geworden. - (Mangel natürlich nur in meiner subjektiven Wahrnehmung) - Es geht also jetzt um eine "umgekehrte Gehirnwäsche", um mit den, ach sich so wahr anfühlenden Glaubenssätzen aufzuräumen.
Das Unvermögen, mich beruflich auszurichten, zu wissen, was mich beruflich erfüllt, Klarheit zu haben darüber, auch die allgemeine Unzufriedenheit, Konflikte in meinem Alltag (wenn ich nicht mehr einfach parat bin, die Bedürfnisse anderer über meine zu stellen) sind Zeichen, dass es absolut Zeit ist, mich mit meinem Selbstwertgefühl zu beschäftigen. -
Ich bin mir sicher, wenn ich freundlich mir selber gegenüber bin und auch anderen, sind diese Konflikte leicht lösbar. Doch dafür müsste ich "das wert sein". - Klar bin ich es, doch spüre ich es nicht. Der Kopf / Verstand ist weiter als das Gefühl. Das Herz anfragen löst ungeheimen Schmerz und Trauer aus... - Da lebe ich (unbewusst) mit einer ganz falschen Annahme.... - Nur schon das aufzuschreiben, löst ganz starke Gefühle aus, ist aber definitiv wahr.
Und der Clou am ganzen: Wenn ich mich rumschaue und den Menschen zuhöre und zusehe, merke ich, dass die viele noch viel mehr in dieser Falle gefangen sind. Sie wissen nicht mal von ihrem Urteilsvermögen her, dass das Unsinn ist... - Und wenn ich das schreibe, beginne ich vollautomatisch mit einem Muster, dass eine sehr bekannte Falle ist: mit dem Vergleichen. So absurd es ist, ich beginne mich zu kritisieren, weil ich mich schlecht fühle bezüglich Selbstwertgefühl, weil andere nicht mal vom Verstand her wissen, dass das absoluter Unsinn ist, sich selber als nicht wertvoll (auch jemand anderen oder etwas anderes) zu beurteilen...
Hmm... Ich merke gerade 2. ist eigentlich auch ok. - Ich kann mich annehmen, auch wenn ich mich schlecht fühle - oder doch nicht. - Es ist wirklich beides... Wie steht es mit "Eigenverantwortung"? - Hmm, auch nicht wirklich schlecht, es gibt klar noch Potenzial, aber grundsätzlich ist sie da.
4. Selbstsicheres Behaupten der eigenen Person
Da löste ich ja damit in der vergangenen Woche einiges Schwieriges aus in anderen Menschen: Aggression, alte Verletzungen kamen hoch, weil es Verwechslungen gab, ich fühlte mich auch verletzt, weil jemand entschied (für alle), was klar ist - es ist/war für mich nicht klar. - Es gibt auch völlig andere Sichtweisen. - Und schon bin ich bereit, nur weil ich den anderen Standpunkt nachvollziehen kann und nicht mehr genau erinnern kann, was mündlich ausgetauscht worden ist vor 15 Jahren, auf die rein rechtlichen Fakten, die absolut für mich sprechen über Bord zu werfen. - Das macht mich unzufrieden. - Doch muss das sein?
Wie wäre es, wenn wir einfach und locker einander zu verstehen beginnen würden, wenn die Beziehung wieder auf positiven Annahmen und Sichtweisen der anderen aufbauen würden?
Wie wäre es, wenn ich im Beruf glücklich wäre? - und damit noch vielen Menschen helfen könnte, an sich selber und andere und den Wert von allem und allem zu glauben und dadurch auch wahrnehmen zu können?
Wie wäre es, wenn die LIEBE ganz einfach die Führung in meinem Leben hätte? und ich ganz sicher wäre? und deshalb ganz offen bleiben könnte? und deshalb andere Menschen sich öffnen könnten und Vertrauen haben und ebenfalls sicher sein könnten?
Wie wäre es, wenn die kritische Stimme in mir ganz einfach still wäre? und aufbauend würde? mir selber und anderen gegenüber? wenn dadurch viel mehr erlebt werden könnte, dass wir alle wertvoll sind?
Wie wäre es, wenn ich jederzeit die Quellen meines Selbstvertrauens anzapfen könnte?
Und... wie wäre es, wenn jederzeit Zugang zum SELBST hätte und wüsste oder spürte, was mir gut tut und was ich jetzt tun soll (soll als inneres Sollen und Wollen aus der Verantwortung mir selber und dem Ganzen gegenüber).
Authentische Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl sind nach der Meinung Brandens in einem positiven Ansatz weitgehend abgekoppelt von der Rückmeldung eines Gegenübers.
Das könnte ein wichtiger Schlüssel sein!
Wie wäre es, wenn ich jederzeit authentisch sicher wäre und mich als wertvoll erleben könnte, abgekoppelt von den Rückmeldungen anderer Menschen?
Wie wäre es, wenn ich mich als glücklich und zufrieden und wertvoll erleben könnte, auch wenn da ein Konflikt im Haus ist - oder zu sein scheint?