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Parathormon ist ein Hormon, das aus 84
Aminosäuren (Eiweiß-Bausteinen) besteht und auch PTH oder Parathyrin genannt wird. Sinkt der Calcium-Wert des Blutes (Hypocalciämie), bilden die sogenannten Hauptzellen der Nebenschilddrüsen Parathormon. Dieses gelangt über das
Blut in erster Linie zu den Knochen. Hier stimuliert es über ein komplexes System die Osteoklasten. Das sind besondere Zellen, die Knochengewebe abbauen. Dabei werden Calcium und
Phosphatfreigesetzt.
Gleichzeitig beeinflusst Parathormon die
Niere und sorgt dafür, dass über den Urin vermehrt Phosphat ausgeschieden und Calcium in den Körper rückresorbiert wird.
Insgesamt bedeutet das: Parathormon erhöht den Calcium-Spiegel und senkt den Phosphat-Spiegel im Blut. Je weniger Phosphat im Blut vorhanden ist, desto mehr Calcium kann frei im Blut vorliegen, da sich sonst beide zu einem schwerlöslichen Komplex verbinden. Die Calcium-Phosphat-Komplexe können sich in Gewebe, Organen und auch Arterien ablagern und zu
Durchblutungsstörungen führen.
Ebenfalls in der Niere wird durch Parathormon vermehrt Vitamin D3 (
Calcitriol) synthetisiert. Es erhöht im
Darm die Calcium-Aufnahme aus der Nahr.
Der Gegenspieler des Parathormons ist das Hormon
Calcitonin, das in der
Schilddrüse produziert wird. Es hat den gegenteiligen Effekt zu Parathormon: Calcitonin senkt den Calcium-Spiegel und erhöht den Phosphat-Spiegel.
Wann bestimmt man das Parathormon?
Der Arzt misst den Parathormon-Spiegel im Blut, wenn er eine Störung des Calcium-Phosphat-Haushaltes vermutet. Außerdem liefert der Messwert
Hinweise auf Erkrankungen der Nebenschilddrüse wie beispielsweise einer Über- oder Unterfunktion. Der Parathormon-Wert (PTH-Wert) wird immer zusammen mit dem Calcium- und Phosphat-Wert bestimmt.
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