Sprachliches in D, Ö, CH

Wie man sieht, stimmt das mit Franken eher nicht ...
Wieso? Ich hab's bloß falsch geschrieben 😇 Nördlich von Nürnberg liegen Bamberg und Coburg, weiter nord-östlich, dort wo die Ecke (Tchechien, soweit ich weiß) reinragt, noch Hof - Franken ist groß. In dem Gebiet sind auch die "Laabla"-Punkte in der Karte.

Weiß es übrigens aus erster Hand und eigener Erfahrung - kann mich auch noch gut erinnern, wie ich als kleiner Pöks angeschaut wurde, als ich dort "Schrippen" kaufen wollte. Die Karte stimmt bezüglich HH nicht, denn auch da weiß ich sicher, dass Schrippen gang und gebe (gäbe?) waren.
 
Also Schrippen habe ich in Hamburg noch nie gehört und ich bin fast täglich beim Bäcker. Hauptsächlich werden Brötchen, Semmeln oder Franzbrötchen bestellt. ;)
Wobei Semmeln ja meist die weichere Brötchenvariante ist wie z.b. ein Schokokusssemmel.

Nachtrag: ich lese gerade: Es gibt auch Kaisersemmel und Knuspersemmel . . .

aber Schrippen würde ich eher als seltene Bestellung einordnen.
 
Na, meine Erfahrung kannst Du kaum leugnen und in Malvegils Karte ist's ja auch drin.
 
Na, meine Erfahrung kannst Du kaum leugnen und in Malvegils Karte ist's ja auch drin.
das kann ich natürlich nicht leugnen Kate.

Aber gehört habe ich das hier noch nicht. Sei es Mittelfranken, Ober- und Unterfranken und in München sowieso nicht. Da sagen das halt die Preußen, damit meint der Bayer in der Regel, alles was nördlich von Bayern liegt 😀

ich kenne vielleicht noch die länglichen Semmeln mit dem Schlitz als Schrippen.
 
German word of the week: Laabla | YouTube


:D
 
Die Karte zeigt doch total klar, daß Franken auf dem Feld des Brötchens alles andere als sprachlich einheitlich ist. Natürlich gibt auch Ecken, wo man Laabla sagt, aber die sind irgendwo jwd (das ist kein ur-fränkischer Ausdruck ;)). Hier (in Mittelfranken) versteht jeder Bäcker sowohl "Semmel" als auch "Brötchen". Und ich wohne auch hier.
 
Ich mag das Wort Semmel lieber als Brötchen - dies fließt so schön beim sprechen.
Jedenfalls könnte ich mir in HH auch vorstellen, dass es von Stadtteil zu Stadtteil viele Variationen an Bötchen/Wecken/Semmeln/Schrippen gibt. Ist man z.B. in der Schanzen-Gegend habe ich den Hör -Eindruck von Klein-Berlin. Dort könnten dann öfter die Schrippen zu hören sein.
 
Da fällt mir doch der Karl Valentin und die Liesl Karstadt ein :giggle: :
...
Liesl Karlstadt: Nein, man sagt schon von jeher Semmelknödel.

Karl Valentin: Ja, zu einem – aber zu mehreren Semmelknödel sagt man Semmelnknödeln.

Liesl Karlstadt: Aber wie tät man denn zu einem Dutzend Semmelknödel sagen?

Karl Valentin: Auch Semmelnknödeln – Semmel ist die Einzahl, das mußt Ihnen merken, und Semmeln ist die Mehrzahl, das sind also mehrere einzelne zusammen. Die Semmelnknödeln werden aus Semmeln gemacht, also aus mehreren Semmeln; du kannst nie aus einer Semmel Semmelnknödeln machen. [...] solang die Semmelnknödeln aus mehreren Semmeln gemacht werden, sagt man unerbitterlich: Semmelnknödeln ...



Grüsse,
Oregano
 
klar, so ist das hier auch. Viele sagen Semmelnknödeln, grad die Älteren. Beim Bäcker kauft man ja auch mehrere Semmeln oder nur 1 Semmel.
Ich sag Semmelknödel. Sagen die Leute, die nördlich wohnen etwa Brötchenknödel oder Brötchenklöße :)
 
Soweit ich weiß, heißt es bei uns auch Semmelknödel; dann gibt es auch noch eine süße Variante mit Fruchtfüllung, die noch einen besonderen Namen hat, der mir aber gerade nicht einfällt.

Auf den norddeutschen Speisekarten wird man jedoch sehr selten Knödel finden, bei uns gibt es hauptsächlich Kartoffelvarianten oder eben Reis.
Dann gibt es noch den norddeutschen Dithmarscher Mehlbüddel mit Kirschen oder Pförtchen.

Früher habe ich mir im bayrischen Lenggrieser Urlaubsort sehr gerne frische Semmelknödel bestellt, war halt mal etwas anderes, bei uns würde man, wenn überhaupt, nur die in Plastik verpackte Variante bekommen.
 
In Franken allerdings wird man damit nicht verstanden, da heißen - wohl alle, ob mit oder ohne Schlitz(?) - Brötchen "Labla" (= Leibchen).
Wie man sieht, stimmt das mit Franken eher nicht ...
Natürlich gibt auch Ecken, wo man Laabla sagt, aber die sind irgendwo jwd (das ist kein ur-fränkischer Ausdruck ;)). Hier (in Mittelfranken) versteht jeder Bäcker sowohl "Semmel" als auch "Brötchen". Und ich wohne auch hier.
Ich "kenne" Dich zwar schon eine Weile und gehe selbst meistens ziemlich genau mit Sprache um, verstehe Dich aber erst jetzt ;) Du hast Dich auf das Wort "alle" in meinem ersten Zitat oben fokussiert. Das meinte ich aber - siehe Kontext - auf die Brötchenform (mit oder ohne Schlitz,...) bezogen, nicht auf das Gebiet Gesamt-Franken.

Und: ja, wie Du an meinen Links hier sehen konntest, habe ich auch gesehen/eingestanden, dass "Laabla" offenbar ziemlich beschränkt auf Oberfranken, Frankenwald und Fichtelgebirge ist. Dass es auch andere Ausdrücke in Gesamtfranken gibt, wollte ich auch nie bestreiten ;) "Jwd"
⁉️
Habe schon geahnt dass Ihr (@Mara1963 und Du) Unterfranken seid :rolleyes: Und ich wohne da nicht, habe nur Beziehungen dahin und war sehr oft dort.

könnte ich mir in HH auch vorstellen, dass es von Stadtteil zu Stadtteil viele Variationen an Bötchen/Wecken/Semmeln/Schrippen gibt. Ist man z.B. in der Schanzen-Gegend habe ich den Hör -Eindruck von Klein-Berlin. Dort könnten dann öfter die Schrippen zu hören sein.
Ja, das vermute ich auch. Und es könnte auch einen zeitlichen Wandel gegeben haben. Schrippen bezieht sich nach meiner Erinnerung nur auf die Po-förmigen 🫢
 
Soweit ich weiß, heißt es bei uns auch Semmelknödel; dann gibt es auch noch eine süße Variante mit Fruchtfüllung, die noch einen besonderen Namen hat, der mir aber gerade nicht einfällt.
Hallo Kayen,

meinst Du damit evtl. die eher österreichischen Marillenknödel? - Eine Köstlichkeit.


Grüsse,
Oregano
 
Wuhu,
... die Brötchenform (mit oder ohne Schlitz,...) ...
... Schrippen bezieht sich nach meiner Erinnerung nur auf die Po-förmigen ...

in meiner Gegend (östliches Ö, Niederösterreich, nähe Wien) wurden diese Semmel/n immer "Lange Semmel/n" bezeichnet, sie sahen durch die mittige Teilung länger aus bzw waren es auch idR ggü der "normalen" mit dem "Sonnen-Symbol"...

Die gab es halt beim Bäcker (in meinem ca 3.000-Seelen-Ort gab es vor den Supermärkten 3 "echte" Bäckereien) bzw in den Geschäften, die von den Bäckern beliefert wurden; Nun gibt es von diesen "echten" nur noch 1, der nachfolgende Sohn (mein Jahrgang), der eine kleine Back-Fabrik bauen ließ und nur noch mit Backmischungen arbeitet - was man auch schmeckt, da sind die Bio-Supermarkt-Produkte oft noch besser... :rolleyes:

... auch andere Ausdrücke...

Im (zumindest östlich-) österreichischen Dialekt wird oft abgekürzt (Buchstaben weggelassen) oder durch einfachere Laute ersetzt (statt zB "ich will" "i wü") - Semmel wurde da zu Seme, Semmeln zu Semen - und betr Form war es die "launge Seme" - und, so gab / gibt es auch Semeknädl bzw Semeknädln (also nur zur Hälfte a la Valentin)... 😁
 
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