Sollen Patente für Impfstoffe freigegeben werden?

Sollen die Patentrechte für Covid-19-Impfstoffe freigegeben werden?

  • Ja

    Stimmen: 5 71.4%
  • Nein

    Stimmen: 2 28.6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    7
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Themenstarter
Beitritt
18.03.16
Beiträge
6.553
Das spannende Thema derzeit ist, ob die Patente für Covid-19-Impfstoffe freigeben werden sollen. Die Amerikaner haben diesen Vorschlag gemacht, damit ärmere Länder auch eine Chance in der Pandemie bekommen. Wie seht ihr das?

 
Wenn man sieht, wie lang es gedauert hat, in Marburg eine neue Produktionslinie zum Laufen zu bringen, dann kann man erahnen, welche Anlagentechnik, welches Personal und welches Know-How nötig ist, um einen solchen Impfstoff herzustellen. Das Patent allein liefert das alles nicht mit.

Patente haben ja auch bisher die Nachnutzung nicht verboten, das heißt, es geht hier nur um eine Verbilligung der Produktion in ärmeren Ländern, aber nicht um eine Beschleunigung.
 
Die erste Frage ist für mich, wieso die Amis überhaupt auf so eine antikapitalistische Idee kommen. Der Hintergrund könnte sein, dass sie (richtig und aus eigener Erfahrung) erkannt haben, dass Länder, die die Pandemie nicht in den Griff bekommen, gleichzeitig auch die Brutstätte für immer neue Covid-19-Mutationen sind. Je mehr Menschen erkranken, desto mehr und immer besser angepasste Mutationen gibt es auch. Dabei müssen die Viren keineswegs harmloser werden, wie oft behauptet wird. Der Covid-19-Virus hat noch sehr viel Spielraum nach oben, um noch infektiöser und tödlicher zu werden, bevor er selbst durch die vollständige Eliminierung seiner Wirte Opfer der Selektion werden könnte.

Vielleicht wollen sie aber nur Europa schaden, um ihre eigene Wirtschaft nach vorne zu bringen. Dieser von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene Wirtschaftskrieg läuft schon seit geraumer Zeit.
 
es geht hier nur um eine Verbilligung der Produktion in ärmeren Ländern, aber nicht um eine Beschleunigung.

Das ist eines der Probleme. In Indien hat man gut beobachten können, dass eine lokale und verbilligte Impstoffproduktion nichts gebracht hat. Denn damit bekommt man nur einen linearen Anstieg der Impfquoten hin und hat keine Chance gegen den explosiven exponentiellen Anstieg der Infizierten, wenn ein Lockdown nicht möglich ist.
 
Der vermutlich erfolgreichere und schnellere Weg sollte es sein, die Impfstoffe in der ersten Welt zu produzieren und billig abzugeben (weil die erste Welt nur Vorteile hat, wenn das Virus im Rest der Welt nicht weitergrassiert, genau wie du schreibst). Die Produktionsengpässe, die jetzt noch da sind, lassen sich auch mit Patentfreigaben nicht verringern.

Wozu die neue Linie aus Amerika gut sein soll, ist mir sehr fraglich. Ist das nur nette Symbolpolitik?
 
Ein linker Kampfartikel hier:

Er kann aber auch nicht zeigen, wie es mit Patentfreigaben schneller gehen soll.
Immerhin erfährt man dort, daß ein zentrales Patent vom NIH (National Institute of Health), also einer staatlichen Einrichtung der USA, gehalten wird.
 
Nicht einmal die erste Welt ist schnell genug mit der Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen. Alle Erfolge, die wir bis jetzt hatten, verdanken wir den Lockdowns. Das kann aber keine Perspektive für die Zukunft sein, weil die Folgekosten viel zu hoch sind. Andere Länder sind mit ihren Strategien viel besser aufgestellt, insbesondere die asiatischen. Von denen müssen wir lernen, und zwar möglichst schnell.
 
Mit den Strategien hast du recht, das sehe ich auch so, aber was die Impfstoffentwicklung angeht, sehe ich keine verpaßten Beschleunigungsmöglichkeiten. Das ging alles schneller und erfolgreicher, als man Anfang 2020 noch realistisch gehofft hatte.
 
Andere sind besser, das zählt unter dem Strich. Die Entwicklung war tatsächlich überraschend schnell, aber ein Jahr ist immer noch viel zu lange, realistisch betrachtet. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten resistenten Varianten auftauchen, wahrscheinlich noch bevor hier alle durchgeimpft sind.
 
Bei mRNA-Impfstoffen ginge die Anpassung an neue Gensequenzen jetzt viel schneller, es muß nicht die ganze Arbeit noch mal von vorn gemacht werden. Nur die Wirksamkeitsstudien dürften ein Zeitproblem sein.
 
Ich denke auch, dass eine Freigabe der Patente, nichts zu einer aktuellen Beschleunigung beitragen würde. Allenfalls für eine kommende Pandemie, da mRNA - Impfstoffe zukünftig wohl eine immer größere Rolle einnehmen werden?
 
Der Covid-19-Virus hat noch sehr viel Spielraum nach oben, um noch infektiöser und tödlicher zu werden

ja, aber die viren sind meist nicht so dumm wie die menschen, die sich durch rauchen, rasen (mit dem auto), ungesunde lebensweise und ernährung, alk und sonstige drogen usw. selbst umbringen.

man sieht es z.b. am grippevirus, der 1918 viele umgebracht hat und seitdem meist nur noch rel. wenige.

corona ist zwar sehr viel gefährlicher als die virusgrippe, aber wenn alles gut geht, wird es schon rel. bald so sein, daß eine corona-welle einfach nur noch etwas schlimmer ist als eine sehr heftige virusgrippewelle, bei der ja rel. oft auch ein paar tausend leute sterben.

vorausgesetzt, die impfungen wirken und die nicht geimpften halten sich bei weiteren coronawellen an die vorsichtsmaßnahmen (maske plus abstand).
wenn sie es diesmal schon gemacht hätten, wären auch nicht so viele menschen gestorben...........

und evtl. erfindet ja mal jemand ein mittel, das nur die viren tötet, für menschen aber harmlos ist.
das gibt es noch nicht, sonst hätte schon längst eine pharmafirma ein kl. bißl dran geändert, ein patent angemeldet und es für sehr viel geld vermarktet.
 
@MaxJoy Nicht nur, dass die Infektionen und Todesfälle in Indien nach Beginn der Impfungen steil angestiegen sind.
Auch ein weiterer Punkt darf nicht übersehen werden. Indien hat lange mit billigen Mitteln wie HCQ und Ivermectin gearbeitet und hatte damit die Pandemie recht gut unter Kontrolle.
Wie wir aus Südamerika wissen, will Pharma diese Mittel unbedingt vom Markt haben, da sie billig sind und helfen. Deshalb hatte Indien die Vergabe dieser Mittel gestoppt. Angefangen hat es damit, dass die WHO Studien mit hohen (alleine schon tödlichen) Dosen HCQ an schwer Erkrankten vorgenommen hat, die praktisch negativ ausgehen mussten. HCQ kann nur als Sofortmittel bei ersten Symptomen in niedriger Dosierung eingesetzt werden.
In Australien, das schon vor Jahren ein Terror-Impfregime errichtet hat, ist Ärzten unter Strafe verboten worden HCQ einzusetzen. Daher nicht verwunderlich, dass man auf einer australischen Seite eine Auswertung zu HCQ findet. https://joannenova.com.au/2020/08/c...oroquine-may-have-80-lower-covid-death-rates/
Durch die HCQ-Fakestudien hat die WHO dafür gesorgt, dass HCQ in den meisten Ländern abgesetzt wurde.
Indien ist dann erstmal umgestiegen: https://timesofindia.indiatimes.com...in-up-to-replace-hcq/articleshow/77423417.cms Man hat dann Ivermectin eingesetzt, das nach zahlreichen Studien sehr wirkungsvoll ist. Doch dann hat die WHO sich auch gegen die Verschreibung von Ivermectin ausgesprochen. Wen wunderts noch.
https://seemorerocks.is/when-india-...n-and-started-vaccinating-the-deaths-shot-up/

Da stellt sich mir nur einmal mehr die Frage, ob wir nicht gerade und sowieso ganz generell sehen, wie die Empfehlungen der WHO und die Impfungen die Pandemie sehr viel größer machen, als sie normalerweise geworden wäre. Das sind für mich alles nur Maßnahmen, die Pandemie größer zu machen, um Impfungen zu rechtfertigen, die unter normalen Umständen längstens vom Markt genommen worden wären.

Die Frage ist für mich, wie zu erwarten war, was daran überhaupt diskussionswürdig ist, wenn man die Impfstoffe aufgrund der vielen offenen Fragen und den mit ihnen verbunden Risiken gar nicht hätte zulassen dürfen.
 
Bei so viel verordneter Alternativlosigkeit seitens der WHO braucht einen nichts mehr wundern. Die WHO erzählt halt, was ihre Geldgeber für richtig halten. Und wer sind die noch mal? :unsure:
 
Auch werden WHO-Projekte teilweise als öffentlich-private Partnerschaft finanziert, u. a. die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (Global Alliance for Vaccines and Immunization; GAVI) zu 8,39 %[42], welche zu 75 % von der Bill and Melinda Gates Foundation (BMGF) finanziert wird, wobei letztere selbst mit weiteren fast 10 % Finanzanteil lt. WHO-Statistik 2018/2019 zur Verfügung steht.[43] Der Stiftung wird u. a. von Medico international vorgeworfen, dass sie gezielt Maßnahmen von Firmen propagiere und unterstütze, deren Aktien sie hält. Das Budget der Weltgesundheitsorganisation speist sich zu etwa 18 % aus Spenden beider Stiftungen, so dass diese auf die Politik der WHO großen Einfluss ausüben. Neben den USA nehmen diese die ersten drei Plätze der Geldgeber an die WHO ein. Die Gates Foundation empfiehlt die Vergabe von Aufträgen der WHO an Konzerne wie MSD, GlaxoSmithKline, Novartis und Pfizer, deren Aktien von der Stiftung gehalten werden.[44] „Big Pharma, die Pharmakonzerne, und Big Food, die Nahrungsmittelkonzerne, nutzten skrupellos genau diesen Interessenkonflikt der WHO“, so der indische Gesundheitsexperte Amit Sengupta.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltgesundheitsorganisation#Finanzierung_und_Interessenkonflikte
 
Bei so viel verordneter Alternativlosigkeit seitens der WHO braucht einen nichts mehr wundern. Die WHO erzählt halt, was ihre Geldgeber für richtig halten. Und wer sind die noch mal? :unsure:
Nun ja, wenn so manchen Spendern zuviel Platz eingeräumt wird bzw. sich manche ganz zurückziehen?

Diese Balance könnte durchaus verschoben werden, wenn man wollte...
 
Die Pandemie grassiert ausschließlich in Ländern, die Mitglieder der WHO sind. Ausnahmen sind lediglich Australien und Afrika, wohl weil es isolierte Kontinente sind, die von den Reisebeschränkungen profitieren. In China und Russland ist Covid-19 kein Thema. Sehr interessant ...

Danke Bill. 🤢

Pandemie.jpg
 
und evtl. erfindet ja mal jemand ein mittel, das nur die viren tötet, für menschen aber harmlos ist.
das gibt es noch nicht, sonst hätte schon längst eine pharmafirma ein kl. bißl dran geändert, ein patent angemeldet und es für sehr viel geld vermarktet.
Dass es das längst gibt, ist ja ein Thema hier im Forum. Und auch, warum es nicht patentierbar ist. Deshalb muss jeder Hinweis darauf zensiert werden, um die Gruppe der Anwender klein zu halten. Aber das ist hier nicht das Thema. So wie ich es verstehe, geht es hier darum, ob die Profiteure der Impfstoffe davon profitieren, wenn sie deren Patente freigeben. Das wird wohl nur möglich sein, wenn es für sie in irgendeiner Form profitabel ist, oder ein weiteres Ausbreiten der Infektionen für sie bedenklich würde.

Vielleicht kommt der Punkt, wo den Gewinnern aufgeht, dass sie an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. An reine Menschenfreundlichkeit würde ich gern glauben.
 
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