Hallo Sally!
Bei mir gingen die Probleme Anfang der 90er Jahre los. Die Hormonstörungen wurden immer schlimmer, die Myome wuchsen, ohne dass sie jemand aufhalten konnte. Ich habe gekämpft und gekämpft, weil ich so gerne Kinder haben wollte. 2003 musste ich den Kampf aufgeben, denn die Myome waren so groß, dass ich Nierenstau bekam.
Was glaubst du, was die mir alles verordnet haben an Hormonen und allem möglichen Mist. Ich selber habe gesucht und recherchiert, nichts hat geholfen. Nach meiner Operation hatte ich dann über wirklich lange Zeit schlimme Brustschmerzen, auch dafür bekam ich Hormone. Hat nichts geholfen, wurde nur noch schlimmer, außerdem bekam ich davon auch noch eine Brustzyste. Ich war richtig verzweifelt.
Wegen meiner schlechten Leukozytenwerte wurde ich von einem Spezialisten zum anderen geschickt, auch wegen meiner dauernden Fieberschübe. Selbst in einer sehr geachteten Hochschule (ich schreibe mal nicht den Namen), in der Immunologie, sind sie nicht auf den Trichter gekommen. Sie schrieben, es gäbe keine Anzeichen für eine Autoimmun-Erkrankung. Allerdings – danke, liebe Hochschule – schrieben sie wenigstens, dass die Schilddrüse nochmal vorsichtshalber angeschaut werden sollte.
Da bin ich dann zu dem Radiologen, wo ich vor Jahren schon mal war, höre mir alles an, er schimpft, weil ich so lange nicht da war (woher sollte ich das wissen, wo die Ärzte zu der Zeit noch schön untereinander Briefe ausgetauscht haben, ohne was zu sagen...), und er erzählte mir, dass mit meiner Schilddrüse was nicht stimmt. Erzählte was von totem Gewebe und wildem Gewebe und dass ich für den Rest meines Lebens eine Tablette bräuchte, die mir helfen würde. Dann ginge es mir wieder gut. Allerdings müsse er noch die Laborwerte abwarten.
Ich bin aus der Praxis raus und dachte: Hurra! Ich bin krank!!! Endlich wusste ich, wo ich ansetzen musste. Ich fand das Hashimoto-Forum und machte mich schlau, wartete ungeduldig darauf, dass mein Hausarzt den Brief vom Radiologen bekam, saß zitternd vor Aufregung vor der Besprechungstür und bekam dann zu hören, dass mit meiner Schilddrüse laut Befund alles ok sei. Da bin ich in Tränen ausgebrochen. Mein Hausarzt sagte dann, dass er doch nichts machen könne, wenn da steht, dass keine Hormone benötigt werden.
Ich bin dann los und habe alle Befunde von überall eingesammelt. Auch bei meinem ehemaligen Hausarzt war ich. Ich hatte angerufen, dass ich die Befunde wollte. Da er mir die selber geben wollte, musste ich auf den Doc warten. Er drückte mir dann EINEN Brief in die Hand, den er noch hatte. Er hörte sich an, was ich erzählte mit meiner Schilddrüse, und gab mir den Befund mit den Worten: Das verstehe ich nicht, ich habe Sie doch extra untersuchen lassen, Sie haben doch gar nichts an der Schilddrüse!
In der Straßenbahn las ich den Befund dann. Dort stand als erstes, eingerückt mit Sternchen davor: Autoimmunthyreopathie. Das ist ein anderes Wort für Hashimoto. Auf der anderen Seite bei Empfehlungen stand, dass sich viele Beschwerden verbessern werden, wenn meine Schilddrüse behandelt wird.
Ich sammelte dann auch die alten Befunde vom Radiologen, bei dem ich damals in Behandlung war, ein. Auch dort waren schon Antikörper in den Tausenden gefunden worden. Wusste ich leider auch nichts von.


Und was hatte mir der Doc verschrieben? JODthyrox!!! Das ist bei Hashimoto ganz schlecht. Jod heizt alles nur an. Zum Glück hatte ich das nicht vertragen, und mein damaliger Hausarzt sagte mir nur, dass ja gar nichts an der Schilddrüse wäre. Ich solle die Tabletten weglassen und schön immer Jodsalz nehmen. Hab ich auch!
Ich fand dann zum Glück eine Radiologin, die gesehen hat, dass bei allen Befunden Bewegung in den Werten ist. Durch die kam dann alles in Gang. Leider war ich da schon so weit, dass ich keine Medikamente mehr vertragen habe. Mein Körper ist völlig ausgetickt bei einem Krümel einer Schilddrüsen-Hormontablette. Jetzt sind wir am Tun und Machen, um mich da irgendwie wieder rauszukriegen.
Ich schreibe dir das so genau, weil jetzt der Clou kommt. Bei meinen Brustschmerzen hatte nichts geholfen. Aber nachdem ich 3 x einen Krümel Schilddrüsenhormon genommen hatte, waren diese elenden Brustschmerzen, die mich so viele Monate richtig gequält hatte, DAUERHAFT WEG!!!
Ich war bei Endokrinologen, bei Frauenärzten mit angeblichem Hormonfachgebiet, bei Radiologen/Nuklearmedizinern, in der Hochschule – nichts, keiner ist auf die Schilddrüse gekommen, in all den Jahren nicht, obwohl mir bei heutigem Wissen klar ist, dass die Symptome schon immer auf die Schilddrüse schließen ließen.
Darum lass dich nicht verunsichern, sondern such so lange, bis du den richtigen Arzt gefunden hast. Lass Ultraschall machen, lass die FREIEN Werte testen, lass die Antikörper testen und dann schreib uns die Befunde auf! Glaub keinem was, das nicht mehrmals überprüft wurde.
Vor ein paar Tagen unterhielten sich zwei Frauen in der Straßenbahn über Hormonstörungen und Schlafstörungen und so und dass nichts hilft, dass alle Tablettenversuche nichts genützt haben und so. Ich saß da so bei und tat unbeteiligt. Als ich dann ausstieg, konnte ich es mir nicht verkneifen, die Frau darauf anzusprechen, dass sie mal die Schildi untersuchen lassen solle, weil das zusammenhängen könne. Und sofort erzählte mir die Frau, dass sie mit der Schilddrüse heftige Probleme hätte, die aber nicht behandelt würden. Die Ärzte sagten, das könne nicht zusammenhängen, denn die Werte wären in der Norm. Auch die Knoten in der Schildi hätten nichts zu sagen usw.
Puh, jetzt habe ich mich richtig in Fahrt geschrieben!
Machs erstmal gut!
Liebe Grüße :wave:
Sonora