Das Cortisol:
Ein Hormon, welches in den Nebennieren gebildet wird. Es hilft dem Körper, mit Belastungen fertig zu werden, und wird daher als Stresshormon bezeichnet. Wirkt entzündungshemmend und setzt Nährstoffe aus dem Vorratsgewebe ins Blut frei, um sie zur Verbrennung bei Aktivität bereitzustellen. Führt daher zu Fett-, Muskel- und Knochenabbau, zu Erhöhung des Blutzuckers und der Blutfette. Cortisol steigert den Blutdruck und Puls ebenso wie die Erregbarkeit des Gehirns und wird daher auch als Weckhormon bezeichnet.
Wenn ich Patienten fragen würde, welches Medikament sie nicht verschrieben haben möchten, dann sagen sie als erstes… gut, als erstes Insulin, wenn sie einen noch mit Tabletten eingestellten Diabetes haben, aber als zweites… genau, Cortison!
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Zusammenfassend ist Cortison je nach Dosierung ein starkes Medikament mit grosser möglicher Wirkung sowohl zum Nutzen wie auch zum Schaden des Patienten. Es sollte daher in der schwächsten für das Ziel ausreichenden Dosierung benutzt werden. Ebenso sollte die Einnahmedauer so kurz wie möglich sein, selbstverständlich aber auch so lange wie nötig. Eine zu lange Einnahme führt zu unnötigen Nebenwirkungen, ein zu frühes Absetzen zu Wiederaufflammen der Krankheit mit erneuten Beschwerden und noch längerem Medikamentenbedarf. Auch für Diabetiker kann auf die einzigartige Wirkung des Cortisols bei manchen Krankheiten nicht verzichtet werden. Dies führt zwangsläufig zu einem schwieriger einstellbaren Diabetes, was bestenfalls mit mehr Aufwand, schlimmstenfalls mit schlechteren Blutzuckerwerten verbunden ist...