A.
Hohe C-Peptid und Insulinspiegel bei eher niedrigen Blutzuckerspiegeln
Insulinom (Insulin-produzierender Tumor)
Insulinome sind meist gutartige kleinere Tumoren in der Bauchspeicheldrüse. Auffällig werden sie durch die Beschwerden des Insulin-bedingt niedrigen Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie-Beschwerden, siehe Abschnitt Blutzucker).
Zur Abklärung reicht eine einfache Messung des C-Peptids im Blut meist nicht aus. Man führt einen Hungerversuch durch (maximal 3-tägiges Fasten). Meist zeigt der Insulinom-Patient in der Hungerphase trotz niedriger Blutzuckerspiegel Insulinspiegel von 6 mU/l oder höher und zu hohe C-Peptidspiegel (>= 0.7 µg/l).
Missbräuchliche Verwendung von Diabetes-Medikamenten
Fallweise werden auch Medikamente gegen Zuckerkrankheit missbräuchlich verwendet. Diese Medikamente fördern die Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse. Die Befunde sind daher von denen des Insulinoms praktisch nicht zu unterscheiden. Auch hier findet man im Hungerversuch trotz niedrigen Blutzuckers hohe Insulinspiegel. Auch das C-Peptid bringt keine Klärung es ist in beiden Fällen hoch. Im Verdachtsfall muss man daher versuchen, die in Frage kommenden Medikamente im Blut nachzuweisen.
Bestimmte Autoimmun-Erkrankungen (sehr selten)
Sehr selten gibt es Antikörper, die die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung von Insulin anregen. In diesen Fällen ist neben dem Insulin das C-Peptid ebenfalls zu hoch.
B. Hohe C-Peptid- und Insulinspiegel bei hohen oder normalen Blutzuckerspiegeln
Zuckerkrankheit (Diabetes)
Diabetes mellitus Typ 2 ("Erwachsenendiabetes")
Patienten mit dieser Art von Zuckerkrankheit können erhöhte C-Peptid- und Insulinspiegel im Blut zeigen. Bei Diabetes Typ 2 reagieren die Gewebe (z.B. Muskel- und Fettgewebe) zu wenig auf Insulin. Die Bauchspeicheldrüse schüttet daher mehr Insulin (und C-Peptid) aus um das auszugleichen.
Seltene, spezielle Formen von Zuckerkrankheit
Verschiedene angeborene Fehler des Erbguts führen dazu, dass die Zellen nicht auf Insulin reagieren. Dass passiert z.B., wenn die Andockstelle für das Insulin auf den Zellen defekt ist. Als Ausgleich wird mehr Insulin (und C-Peptid) ausgeschüttet. Diese Erkrankungen treten oft bereits in der Kindheit auf, manche später. Meist sind schwere Missbildungen damit verbunden.
Nur namentlich erwähnt seien: die
Insulinresistenz Typ A, der Leprechaunismus, das Rabson-Mendenhall-Syndrom und der Lipatrophische Diabetes.
Auch seltene Autoimmunerkrankungen, bei denen unsere eigene Abwehr Antikörper gegen die Andockstelle des Insulins bildet, können dazu führen, dass das Insulin nicht mehr ausreichend auf die Zellen wirken kann. Man hat dies auch
Insulinresistenz Typ B genannt.
Andere Erkrankungen mit erhöhtem Blutzucker und erhöhtem Insulin
Prinzipiell führen viele Krankheiten mit erhöhtem Blutzucker, bei denen die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse noch regelrecht funktioniert, zu erhöhten C-Peptid- und Insulinspiegeln (Beispiele:
Blutzucker - bersicht). Der erhöhte Insulinspiegel ist dabei als normale Antwort auf den hohen Blutzucker aufzufassen.
Fettleibigkeit
Auch bei Fettleibigkeit kann man erhöhte C-Peptid- und Insulinwerte finden.