Schlitteln im Mondschein

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Auch wunderbar zum Thema Winter passt die Geschichte, wie ich sie vor ein paar Jahren erlebt habe:

Ein paar Freunde und ich zogen an einem schönen Winter-Abend los und wanderten einen Bergweg hoch. Jeder hatte einen Schlitten dabei. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis wir endlich oben am Berg ankamen. Es war schon zappenduster und wir waren verschwitzt vom laufen und Schlitten-ziehen. Oben nahm uns dann aber eine gemütliche Bergbeiz in Empfang. Es war warm und gesellig dort. Auch andere Leute hatten eine ähnliche Idee gehabt und so war die Beiz ziemlich voll. Trotzdem war es sehr schön, nach dem "Aufstieg" dann hinzusitzen und in der Gruppe um einen Tisch zu sitzen und aus einem Topf heraus Fondue zu essen.

Dann, es war etwa Mitternacht und man sah nur die vielen Sterne, den Mond und den leuchtenden Schnee auf dem Weg ... sassen wir auf unsere Schlitten und fuhren mit viel Geschwindigkeit und Gebrüll talwärts. Ab und zu überholte man jemanden, den es aus der Kurve geschmissen hatte. Und die ersten, die unten ankamen, versteckten sich und bombardierten die nachfolgenden aus dem Hinterhalt mit Schneebällen.

Das war so toll! Leider war der Weg nach unten wesentlich kürzer als der nach oben. Aber es hatte soviel Spass gemacht, dass wir beinahe nochmals nach oben gelaufen wären.

Warum war das so schön? Vielleicht gerade weil es so schön kindisch war, Schlitten zu fahren, zu grölen und zu lachen.
Vielleicht weil der Wechsel von warm zu kalt zu warm und der Wechsel von Anstrengung zu Ruhe zu Anstrengung den Körper einfach aufblühen liess.

Ich warte auf den Moment, wo ich das wiederhole. Dürfte nicht mehr allzu lange dauern ...

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel!

Das hört sich sehr schön an! Ich denke es ist eher das "Wiederkindsein". Aus dem Bauch heraus etwas unternehmen, draussen an der frischen Luft sein und Dinge tun, die man sich sonst nicht "gönnt", raus aus dem Alltäglichen Kopfdenken und mittenrein ins Leben!
Sowas sollt ich auch mal wieder tun. Bei mir läuft eigentlich so ziemlich jeder Tag nach einem imaginären Programm ab. Durch meine zusätzliche Ausbildung am Wochenende und die vielen Wochenend- und Nachtdienste haben mich da etwa unflexibel werden lassen.
Wobei man aus einem einzigen solchen Erlebnis wieder immens Kraft sammeln kann für den "Alltag".

Lieber Gruss Karin
 
Hallo ihr
Leider ist das etwas, das man nur in schneereichen Gebieten mit natürlichem Gefälle tun kann. Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen und war als Kind dankbar für die Böschung am Rhein und die Bahndämme, die wir hinunterrodeln konnten. Heute habe ich die Auswahl zwischen vielen Rodelbahnen und Schigebieten, es ist alltäglich für mich geworden.
Oft denke ich aber an die Tage meiner Kindheit zurück, an denen ich mich über jede Schneeflocke gefreut hab und froh war, wenn mein Vater mich auf dem Schlitten über einen Weg ziehen konnte. Meine Sehnsucht galt ab dem ersten Urlaub in Tirol immer dem Süden Deutschlands und den Bergen.
Viele in Deutschland bekommen aber den Schnee sehr selten zu sehen und haben keine Hügel oder dergleichen zum Rodeln oder Schifahren. Ihnen sollten wir nicht das Herz schwer machen, weil ihnen solche Wonnen nur im Urlaub in den Bergen vergönnt sind. Was sie aber als Alternative in Betracht ziehen könnten wäre das Schlittschuhlaufen, das in den Eislaufhallen auch viel Freude bereiten kann.
Auch wenn man nicht die Gelegenheit zum Rodeln und Schifahren hat, irgendetwas kann man immer machen, man muß sich nur den Gegebenheiten anpassen.

Liebe Grüße
Gaby
 
hey Marcel!

war das in Bergün? Da waren wir nämlich auch schon schlitteln!:wave:

liebe Grüsse
Elfe
 
Nein, weiss den Ort nicht mehr genau. Aber es gibt soviele davon, wenn man sich mal durchfragt.

Gruss, Marcel
 
dachte nur, weil da gibt es ja eine meeeega lange schlittelbahn! kurvenreich und ziemlich lustig, aber auch etwas gefährlich...

;) :wave:
 
Ich denke, es ist umso schöner, wenn noch Kinder dabei sind. Wenn es auch für einen selbst alltäglich geworden ist. Eben gerade wenn ein Kind dabei ist, welches sich über die weisse Pracht, die Hänge, das Tempo etc. enorm freut, dann weckt das auf jeden Fall auch immer das Kind in uns und wir spüren die Freude auch. Ist es nicht so?

Gruss, Marcel
 
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