Zu den unterschiedlichen Allergie-Formen habe ich mir mal von Dr. Merz dies hier raus geschrieben, weil ich das hilfreich fand:
Immunprofil und Allergietests
Systemische (chronische) Entzündung
Systemische Entzündungen sind die vermittelnde Ursache vieler Krankheiten wie etwa CFS, MCS aber auch von Enzephalopathien. So sagt etwa die Neurochemie, dass bei allen Schäden am zentralen Nervensystem Entzündungen, oft chronische systemische Entzündungen, eine Rolle spielen. Solche Entzündungen schwächen generell. Veränderung der Redoxpotentiale der Mitochondrien zeigen direkt den Grad der Schwächung. Meist geht eine Ausbeutung des Schwefelpools einher. Therapieerfolge mit ACC und alpha-Liponsäure, bestätigen dies.
Wie sich daraus eine medizinische wie rechtliche Objektivierung für CFS und MCS ableiten lässt wurde gemeinsam produziert.
Dort finden sich auch die wichtigsten Parameter, mit Hilfe derer chronische Entzündungszustände oder chronische Entzündungsbereitschaft diagnostiziert werden können
Systemische chronische Inflammationen sind nicht klinisch definierbar. Es können bei ungleichen Patienten ungleiche Zustände - der eine Hypo- der andere Hyper- - auftreten. Die Immunparameter aber sind eindeutig zuordenbar.
Quellen: Harrison 1998, pp 2065 - 2069, Janaway & Travers 1997
Allergien - 50%-Grenze erreicht
Nach neueren Statistiken aus den USA haben 71,8% aller Kinder und 44% der Erwachsenen Allergien gegenüber Nahrungsmitteln und inhalativen Stoffen. Amerikanische Autoren stellen eine Verdoppelung in den 80er Jahren fest.
Während die Zunahme von Heuschnupfen und allergischem Asthma seit den 50er Jahren schon lange in der Diskussion ist, werden seit den 80ern den Nahrungsmittelallergien mehr Beachtung geschenkt. Allergische Beschwerden im Magen-Darmtrakt und nahrungsmittelbedingte Urticaria wurden schon von Hippokrates beschrieben und diätisch behandelt. 1930 kam durch Rinkel die Erkenntnis hinzu, dass Nahrungsmittelallergien nicht nur Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und der Haut bereiten können, sondern auch in vielen anderen Organen wie Muskeln, Gelenken, Herz und vor allem im Nervensystem mit psychoneurologischer Symptomatik. Solche Beschwerden treten meist mit zeitlicher Verzögerung auf und können dann langanhaltend spürbar sein.
Darüber hinaus können die allergischen Reaktionen auch maskiert sein: bei Provokation mit dem Allergen ohne vorherige Karenz tritt unmittelbar eine Verbesserung des Befindens ein, mit 4 tägiger Karenz kann heftige Reaktion in Minuten auftreten.
Direkter Test - Miller Test
Symptome
Gewöhnliche Symtome von Nahrungsmittelallergien
Quelle: GSDL - Great Smokies Diagnostic Laboratory 1999
Allergien können in (fast) allen Organen zu Störungen oder Beschwerden führen. Sie können „versteckt“ sein und können ungewöhnliche Krankheitsbilder erzeugen. Sie können CFS zur Folge haben und sie spielen bei 80% der MCS-Patienten eine Rolle. Verringerung der allergische Reaktionen ist so Therapievoraussetzung bei vielen chronischen Erkrankungen.
Viele „hoffnungslose“ Fälle müssten keine sein, wenn die Ärzte in solchen Problemfällen die folgenden Diagnostiken anwenden würden.
Moderne Definition
Allergien unterscheiden sich von Pseudoallergien dadurch, dass dem allergischen Geschehen ein oder mehrere immunologische Parameter zugeordnet werden können. Nach Combs und Gell können Allergien in vier Typen unterschieden werden:
Typ-I-Allergie (Soforttyp):
Die allergische Reaktion tritt meist sofort, binnen Minuten, ein. Sie ist IgE-vermittelt. Antikörper der Immunglobulinklasser E identifizieren das Antigen und verursachen, auf der Zelloberfläche der Mastzellen verankert, die Degranulierung und damit eine Kaskade Mediatoren-Freisetzung, u.a. Histamin.
Diagnostik:
Gesamt-IgE-Messung: > 100 IU/ml, Hinweis auf Allergiegeschehen
RAST-Test: spezifische IgE auf Nahrungsmittel und biologische und chemische inhalative Stoffe
ELISA: spezifische IgE und IgG auf Nahrungsmittel und biologische und chemische inhalative Stoffe
Typ-II-Allergie (Cytotoxische Reaktion)
Bindung von IgG oder IgM auf Antigene, die auf Zelloberflächen lokalisiert sind, verursachen eine Kaskade des Complementsystems, die die Zelle zerstören.
Tritt häufig auf bei Sensibilisierung gegenüber Medikamenten.
Typ-III-Allergien (Verzögerte Antwort des humoralen Immunsystem s)
Gewebeschäden durch Phagozyten vermittelt durch IgG. Die IgG-vermittelte Immunantwort tritt um Stunden oder Tage verzögert ein.
Diagnostik:
ELISA: spezifische IgE und IgG auf Nahrungsmittel und biologische und chemische inhalative Stoffe
Typ-IV-Allergie (Verzögerte Antwort des zellulären Immunsystems)
Entzündliche Reaktion vermittelt durch sensibilisierte T-Zellen nach Antigenkontakt mit Schleimhäuten. Verzögerung 36 bis 72 h.
Diagnostik:
ALCAT-Test: in-vitro Test einiger Lympho- und Leukozyten auf bis zu 120 Stoffe bei einer Blutabnahme.
Diagnostische Strategie
Alle Allergietestverfahren sind unvollständig. Prick- und Intradermaltest können zwar rasch einen Überblick bieten, falsch-negative Ergebnisse müssen aber generell erwartet werden. Der IgE-Test (RAST) genügt nicht: Bei 80% der Allergie-Patienten wurden IgG-Beteiligung am Allergiegeschehen gefunden. Eine andere Studie – doppelblind, placebokontrolliert – zeigte, dass bei 60% der Patienten verzögerte Reaktionen stattfanden. Ohne IgG findet man nur einen Teil der Allergene und riskiert einen unvollständigen oder falschen – im Sinne von kontraproduktiv – Diätplan. ELISA oder ALCAT sind generell wünschenswert.
Maskierte Allergien können durch die Millertestung gefunden oder bestätigt werden. Zielführend für den Verdacht ist die „Lieblingsspeise“: Intrakutan-Test mit Einzelallergenen mit verschiedenen Verdünnungen. Die neutralisierende Verdünnungsstufe wird für die Therapie benutzt.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass ein großer Teil der Patienten nach ALCAT-Test Gewicht reduziert oder gar ihr Übergewicht verloren haben. Roger Deutsch ist deshalb der Überzeugung, dass Übergewicht kein Kalorienproblem ist, sondern ein Ergebnis einer zur biochemischen Individualität des Betroffenen inkompatible Ernährung, resp. erworbene Inkompatibilität.
Diagnostische Strategie bei unklaren Krankheitsbildern, CFS, MCS oder psychoneurologischen Syndromen
Soweit Allergien die Ursache von CFS sind, ist Karenz und Heilung durch Desensibilisierung die Voraussetzung für eine Heilungschance bei CFS. Soweit Allergien MCS begleiten ist Karenz, Diät und Desensibilisierung Voraussetzung für eine therapeutische Reduktion der chemischen Sensitivität.
Bei unklaren Krankheitsbildern kann die aufgeführte Diagnostik bereits die Lösung sein, bei psychoneurologischen Syndromen kann sie hilfreich sein.
Auch hier gilt: ELISA ist Pflicht, ALCAT wünschenswert, Millertestung ggf. Einleitung erster therapeutischer Schritte.
Ende Text T. Merz.
Quelle:
Immunprofil & Allergietests - Meine Homepage
Zum Schimmelpilz hab ich noch einige Extra-Texte.
Ich erkläre noch, warum mich das interessiert: Bestimmt schon 100 Artikel und mehr habe ich über Schimmelpilz gelesen, und häufig liest man, dass die IGA/IGE ect. im Blut nicht immer festgestellt wird, trotz hohem Stress mit Schimmelpilzen.
Ergo, wenn keine Antikörper zu finden sind, kann es keine Allergie geben. Also muss es noch andere Schimmelpilz-Erkrankungen geben, die zu heftigen Reaktionen führen. In der Literatur ist aber immer sehr ungenau beschrieben, wie die allergische und nicht allergische Form zu unterscheiden ist (bezüglich Symptome, Vorkommen, Behandlung etc.).
Fündig wird man höchstens bei der Aufnahme von Mykotoxinen über Nahrungsmittel, die zu Systemmykosen führen können.
Aber gibt es denn auch Pilzerkrankungen, die über die Sporen in der Luft entstehen und keine Allergie sind?
die Pilzsporen kannst du ja in der Lunge haben, und dann entsteht oder kann diese chronisch obstruktive Lungenkrankheit entstehen. Genaueres darüber findet man auch bei Chemical network.
Man findet deshalb nichts, vermute ich, weil das irgendwie Umweltkrankheiten sind und damit hat es die Schulmedizin nicht. Es gibt ja kaum Umweltmediziner. Allergologen machen nur diese dämlichen IgE - und Pricktests. Alles andere interessiert sie nicht. Dabei wären sie auch für die anderen Allergieformen zuständig. Wer denn sonst?
Natürlich kann man solche Blutwerte selber machen lassen, wenn man denn einen Arzt findet, der das macht, diesbezüglich möchte ich noch auf diese Selbsthilfegruppe hinweisen:
Candida-Info.de • Foren-Übersicht
aber weitergehend wird man dann, wie so immer, mit seinen chronischen Krankheiten alleine gelassen. D.h. man m uss selber rum frickeln, was oft mühselig ist, lange dauert, sehr teuer ist und nicht von Erfolg gekrönt, dh. die Chronizität verfestigt sich.
Heilbar ist es nicht, wenn es chronisch wird. Ab dem Punkt ist nix mehr mit heilen. Tja und dann müssen halt alle zahlen. Was man, bei anderem Vorgehen der "Ärzteschaft", hätte möglicherweise verhindern können.