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Saubere HWS-Diagnose : Wer machts?
Hallo Markus,
ich bin ja kein großer Experte auf dem Gebiet, aber ich schreib mal, was ich gefunden habe:
E. Volle [: Stellenwert des Neuroradiologie, ihre Möglichkeiten bei "Instabilitäten" des cranio-occipitalen Übergangs, in: Uwe Moorahrend (Hrsg.): Kontroverses zum HWS-Schleudertrauma. Unfallmechanik, Erstdiagnose, Neuroradiologie, Phsysikalische Therapie, OP-Indikation, Darmstadt 2003, S. 33-38] bringt auf S. 37 zwei MRT-Bilder. Bild 1 zeige einen Ligamentum alare-Normalbefund. Bild 2 zeige eine "[e]inseitige Vergrößerung der Atlanto-dentalen Distanz=Dens-shifting" (S. 37), verursacht durch ein komplett rupturiertes Lig. al. Daraus scheint man schließen zu können, dass beim Gesunden sich dieser Abstand auch durch Bewegung nicht wesentlich ändert. Steht der dens nicht mehr mittig, soll daraus ein Kompression des Rückenmarks resultieren können. Diese ist nach Volle pathogen (vgl. aaO., S. 34f). Allerdings werde nach Volle neuerdings in Deutschland vereinzelt die Meinung vertreten, dass dies ein physiologischer Zustand sei, also auch beim Gesunden geschehen könne. Volle äußert nichts- und doch vielsagend zugleich, dass diese Behauptung (noch) nicht einmal einer weiteren Kommentierung bedürfe. (vgl. S. 35)
Mir gegenüber äußerte vor einiger Zeit ein Arzt in der Nähe von Bad Wörishofen die Vermutung, dass Autoren, die behaupten, dass sogar auch durch (konkrete) Unfälle der subarachnoidale Pufferraum nicht aufgebraucht worden sei bzw. werde, dies gegen ihr eigenes besseres Wissen und u.a. aus finanziellen Gründen täten. Hier gehe es um sehr viel Geld und Interessen, die nicht im Sinne von Patienten und Verunfallten sind. An einem Beispiel verdeutlichte er mir - für mich auf sehr beeindruckende Weise- , dass bei einer konkreten Veröffentlichung wissenschaftliche Redlichkeit sicherlich nicht handlungsleitend gewesen sein kann.
Zu Deiner Frage, ob denn der Dens immer mittig stehen müsse, habe ich eben mal bei M. Hülse, W. Neuhuber, H-D. Wolff (Hrsg.): Die obere Halswirbelsäule. Pathophysiologie und Klinik, Heidelberg 2005 reingeschaut und da auf die Schnelle weder diese - m.E. wichtige - Frage noch eine Antwort darauf gefunden.
Ein Atlastherapeut in Oberstdorf erklärte mir, dass es sehr wichtig sei, dass der Atlas mittig stehe. Auf meinen Röntgenbildern markierte er den seiner Meinung nach pathologischen unterschiedlichen Abstand zw. Dens und Atlas.
Mich interessieren hier wie Dich klare Zitate zu dieser Frage. Vielleicht wissen andere mehr.
LG Karolus
Hallo Markus,
Oder hast du eine Literaturstelle wo drinsteht, dass der atlanto-dentale Abstand immer gleich bleiben muss? Dann kann ich vielleicht noch mal mit dem Radiologen reden, aber ohne Literatur - keine Chance.
ich bin ja kein großer Experte auf dem Gebiet, aber ich schreib mal, was ich gefunden habe:
E. Volle [: Stellenwert des Neuroradiologie, ihre Möglichkeiten bei "Instabilitäten" des cranio-occipitalen Übergangs, in: Uwe Moorahrend (Hrsg.): Kontroverses zum HWS-Schleudertrauma. Unfallmechanik, Erstdiagnose, Neuroradiologie, Phsysikalische Therapie, OP-Indikation, Darmstadt 2003, S. 33-38] bringt auf S. 37 zwei MRT-Bilder. Bild 1 zeige einen Ligamentum alare-Normalbefund. Bild 2 zeige eine "[e]inseitige Vergrößerung der Atlanto-dentalen Distanz=Dens-shifting" (S. 37), verursacht durch ein komplett rupturiertes Lig. al. Daraus scheint man schließen zu können, dass beim Gesunden sich dieser Abstand auch durch Bewegung nicht wesentlich ändert. Steht der dens nicht mehr mittig, soll daraus ein Kompression des Rückenmarks resultieren können. Diese ist nach Volle pathogen (vgl. aaO., S. 34f). Allerdings werde nach Volle neuerdings in Deutschland vereinzelt die Meinung vertreten, dass dies ein physiologischer Zustand sei, also auch beim Gesunden geschehen könne. Volle äußert nichts- und doch vielsagend zugleich, dass diese Behauptung (noch) nicht einmal einer weiteren Kommentierung bedürfe. (vgl. S. 35)
Mir gegenüber äußerte vor einiger Zeit ein Arzt in der Nähe von Bad Wörishofen die Vermutung, dass Autoren, die behaupten, dass sogar auch durch (konkrete) Unfälle der subarachnoidale Pufferraum nicht aufgebraucht worden sei bzw. werde, dies gegen ihr eigenes besseres Wissen und u.a. aus finanziellen Gründen täten. Hier gehe es um sehr viel Geld und Interessen, die nicht im Sinne von Patienten und Verunfallten sind. An einem Beispiel verdeutlichte er mir - für mich auf sehr beeindruckende Weise- , dass bei einer konkreten Veröffentlichung wissenschaftliche Redlichkeit sicherlich nicht handlungsleitend gewesen sein kann.
Zu Deiner Frage, ob denn der Dens immer mittig stehen müsse, habe ich eben mal bei M. Hülse, W. Neuhuber, H-D. Wolff (Hrsg.): Die obere Halswirbelsäule. Pathophysiologie und Klinik, Heidelberg 2005 reingeschaut und da auf die Schnelle weder diese - m.E. wichtige - Frage noch eine Antwort darauf gefunden.
Ein Atlastherapeut in Oberstdorf erklärte mir, dass es sehr wichtig sei, dass der Atlas mittig stehe. Auf meinen Röntgenbildern markierte er den seiner Meinung nach pathologischen unterschiedlichen Abstand zw. Dens und Atlas.
Mich interessieren hier wie Dich klare Zitate zu dieser Frage. Vielleicht wissen andere mehr.
LG Karolus
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