Sammelthread Erregungs-Toxizität

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Hall,

wer hat Lust mit mir einen großen allumfassenden Sammelthread zu erstellen?

Vereinzelt findet man hier schon Infos aber keine geht wirklich in die Tiefe.


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Inhaltsverzeichnis:

1.) Was sind erregende und was hemmende Neutrotransmitter?
2.) Natürliche Wege die Erregungstoxizität zu mildern.
3.) Medikamente
4.) Kalium Natrium Pumpe fördern
5.) NEMs die gemieden werden sollten
6.) Weiteres, Threads und Zitate
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1. Neurotransmitter


Acetylcholin
Zentralnervensystem (ZNS) der Wirbeltiere, Motoneurone, präganglionäre sympathische Fasern, prä- und postganglionäre parasympathische Fasern
hauptsächlich erregend

Noradrenalin, Adrenalin
Insekten und Ringelwürmer, Wirbeltiere (Hirnstamm, Hypothalamus), postganglionäre sympathische Fasern
erregend und hemmend

Serotonin
ZNS der Wirbeltiere und Wirbellosen
erregend und hemmend

Dopamin
ZNS der Wirbeltiere
hauptsächlich hemmend

Glutaminsäure, Asparaginsäure
Wirbeltiere und Wirbellose: ZNS, Motoneurone
erregend

γ-Aminobuttersäure (GABA), Glycin
Wirbeltiere, Krebstiere, Insekten
hemmend

Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/neurotransmitter/8752

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Wirkweisen von Supps/ Medikamente

1.) GABA oder andere hemmende NT erhöhen.
2.) Glutamat oder andere erregende NT hemmen.
3.) Die Kalium/Natriumpumpe fördern direkt durch Öffnung des Kaliumkanals oder durch steigerung der ATP Synthese, da ATP benötigt wird um Kalium aus der Kalium/Natriumpunpe zu befördern.
4.) Oxidativen, Nitrosativen Stress sowie Hypoxie vermeiden, da dies zu vermehrten Glutamat führt.

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2 Supplemente

GABA steigern

L-Theanin
Ashwagandha
GABA würde ich pur nicht einnehmen da es zerfällt und so zu Glutamat umgewandelt werden kann.
Mulungu – sol lstark wirken, aber noch nicht getestet, Ev wegen NW recherchieren, soll sich bei manchen Usern nach Vergiftung anfühlen! Jedoch Potenz laut manchen Usern wie bei Benzos.

Glutamat hemmen

Taurin wirkt als NMDA Antagonist.

Acetylcholin Hemmer?
Kennt da wer welche?

Adrenalin/Noradrenalin Hemmer?
Kennt da wer welche?

Dopamin

Mucuna Pruriens mit Grüntee-Extrakt

Antioxidative NEMS

Vitamin C&E
Astataxin

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Medikamente:

Glutamat hemmen

Benzos, Antiepileptika insb Perampanel, Lamogritin (ua NMDA Antagonist), Rilutek (NMDA Antagonist bei ALS zugelassen)

Noradrenalin

Trittico

Dopamin

L-Dopa, Neupro

… bei den anderen binb ich mir bzgl der Wirkung noch nicht sicher...

Kalium-Natrium-Pumpe

D Ribose


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Kalium-Natrium-Pumpe/ selektiv ca++ öffnen


Hier muss ich erst recherchieren, was helfen soll ist Taurin und Magnesium. Und eben die Antiepileptika, aber auch Flupiritin soll auch gut helfen aber schwere NW bei der Leber verursachen können, Alternative?




Hat wer Zeit und Lust das Thema richtig aufzuarbeiten? Glaube auch Melatonin soll helfen?
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NEMS und Arzeimittel die gemieden werden sollten

Folsäure wird zu Glutamat abgebaut, daher besser Methylfolsäure verwenden.

MFG

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5 Weiteres

Weitere hilfreiche Threads: https://www.symptome.ch/threads/glutamat-gaba-polymorphismen-diagnostik-und-therapie.119004/

Zitate aus dem Forum:

Ich habe noch eine gute Seite in deutsch gefunden, die die Problematik um Glutamat gut erklärt.

Glutamat, ein erregender Neurotransmitter, wird im Überschuß selber zu einem Toxin, einem Erregungstoxin.

Natürliches Vorkommen in Lebensmitteln:


Auch Trockenmilcherzeugnisse mit 20-60 % müssen gemieden werden. In Bio-Erzeugnissen getarnt als Hefe-Extrakt.

Tierversuche mit Natrium-Glutamat ergaben Schäden an Retina, Hypothalamus (Hormondefizite). Blut-Hirn-Schranke wird durchlässiger. Verringerung der Glucose-Spiegel im Gehirn mit dem Ergebnis einer um 64 % verminderter ATP-Versorgung.

Erregungstoxine verhindern die Glutathion-Bildung in Nervenzellen.

Im Link wird der Zusammenhang zu ATP nochmals gut erklärt.



Wichtig ist deshalb in der Therapie, alles was die ATP- und die NADH-Bildung erhöht: Vitamine B1, B2, B3 (NADH), B5 , Biotin, Coenzym Q10 und Alphalipon-Säure als Coenzyme, sowie Magnesium als Co-Faktor. Weitere Verstärkung bewirken Idebenon (anaerobes Coenzym Q10 ) und Acetyl-L-Carnitin (Mitochondrien-Regeneration).

Desweiteren v.a. Magnesium, Antioxidantien, Niedrigverzehr von Glutamin, Vermeidung der Glutamat-Nahrungsmittel-Additiva. Stärkung der SOD.

Für die Verminderung der Entzündungsmediatioren, die dadurch angeheizt werden: Trans-Resveratrol oder Quercetin, Curcumin, Rosmarin, Ingwer, Oregano, Gr ̧nem Tee bzw. Steroiden.

Die Erregungs-Toxizität durch zuviel Glutamat wird als eine der Hauptursachen für Alterskrankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Schlaganfall und Demenz genannt.

Und vieles mehr.

https://www.vitatest.de/fileadmin/user_upload/Aufsaetze/praeventiv/AufsatzErregung.pdf

LG Gini

Hallo Gisa,

ich weiß, daß es auch zu niedriges Glutamat geben kann, habe mich aber noch nie damit befaßt, und kann leider nichts dazu sagen.

Was ist EHS?

Zum Calcium-Einstrom:



Das Calcium stömt durch die Aktivierung des NMDA-Rezeptors in die Zelle hinein, und nicht aus ihr hinaus. Es liegen zu hohe intrazelluläre nicht extrazelluläre Ca-Spiegel vor. Das nennt man Excitotoxizität, und ist ein hohes Risiko für (zu frühen) Zelluntergang, genannt Apoptose.

Das Problem ist, wie man das zu hohe Ca wieder aus der Zelle hinaus bekommt. Das geschieht nicht von selber, wie man vielleicht meinen könnte. Das Öffnen und Schließen der Ionenkanäle hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von den Rezeptor-Aktivitäten. Viele Rezeptoren, genauer die ionotropen Rezeptoren, sind Ionenkanäle in der Zellmembran.

NMDA-Rezeptor

Neurotransmitteraktivitäten an den ionotropen Rezeptoren und Öffnen/Schließen der Ionenkanaäle hängen unmittelbar miteinander zusammen. Überschießende Rezeptor-Aktivierung bewirkt überschießende Öffnung der Ionenkanäle nur in eine Richtung (hinein). Dazu kommt, daß die Ionenkanäle in unterschiedlicher Konzentration für die verschiedenen Ionen durchlässig sind. NMDA-Rezeptor-Poren sind für Ca-Ionen fünf- bis zehnmal durchlässiger als für Na+- und K+-Ionen. Ist dieser Rezeptor überaktiv, kommt es zu den genannten Schieflagen, die nicht so ohne weiteres ausgeglichen werden können.
Glutamatrezeptoren - Lexikon der Neurowissenschaft

Der Hinweis zur Natrium-Kalium-Pumpe ist richtig: Eine Aktivierung dieser Pumpe würde die Senkung des zellulären Natrium- und Calcium-Spiegels bewirken, diese beiden Ionen also aus der Zelle hinaus schleusen. Das kann man z.B. mit Strophantin, Forskolin oder cAMP-Ampullen bewirken. Dazu gibt es einen neuen Thread von mir, der aber erst im Entstehen ist. Ich muß noch viel zu diesem Thema recherchieren, v.a. dazu, ob wirklich alle Wirkungen dieser NEMs erwünscht, oder auch einige unerwünscht sind.
https://www.symptome.ch/threads/for...ssert-signaluebertragung.119176/#post-1014323

Yasko listet in ihrem Buch auf Seite 90 folgende NEMs zur Senkung des intrazellulären Calciums auf:

- Magnesium
- Boswellia (Weihrauch)
- Vinpocetin (erhöht auch ATP, und verbessert Gehirndurchblutung)
- Zink
- Lithiumorotat
- Paradex of wormwood (= Echter Wermut, Artemisia absinthium)

Ich habe für diesen Kreislauf bei wikipedia noch ein interessantes Schaubild gefunden:
Dort wird aufgezeigt, daß eine mitochondriale Störung den ATP-Spiegel sowie die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe (= Na+/K+-ATPase) herabsetzt. Also auch von dieser Seite häuft sich das intrazelluläre Calcium an, weil es durch die Pumpe nicht mehr optimal aus der Zelle hinausgeschleust werden kann.
Irgendwie scheint die Na-/K-Pumpe noch mit der Depolarisierung des Membranpotentials zusammenzuhängen (weiß noch nicht wie), was die Voraussetzung ist, daß der NMDA-Rezeptor den Ionenkanal öffnet und das Ca in die Zelle einströmt. In Folge kommte es zu energieverbrauchenden intrazelluläre Prozessen wie z.B. die Freisetzung von Glutamat, Freisetzung des intrazellulär gespeicherten Calciums, was das Problem potenziert, mit der Folge des Zelluntergangs.
Excitotoxizität

Wikipedia spricht bezüglich der Exzitotoxizität von "Selbstzertörungsmechanismus der Nervenzellen". So deutlich habe ich das noch gar nie gesehen, was Toxine über die NMDA-Aktivierung, Ca-Einstrom, Mitochondrienschädigung, ATP-Abfall, Deaktivierung der Na-/K-Pumpe alles anrichten können. Das ist wirklich der pure Tod für die Nervenzellen.

LG Gini

Hallo malk,

du hast mich auf eine Wissenslücke hingeführt, die mir noch gar nicht bewußt war: Ich weiß kaum etwas über Rezeptoren. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb gerade einen Thread über Rezeptoren angefangen, weil dieses Thema ansteht.


Im Moment bringen meine Recherchen, die ich noch intensivieren muß, ans Licht, daß Glutamat den NMDA-Rezeptor aktiviert. Glutamat dockt am Rezeptor an, wie Du geschrieben hast. Wird der NMDA-Rezeptor durch Glutamat aktiviert, verursacht das einen vermehrten Calcium-Einstrom in die Zelle, und Calcium wiederum aktiviert den Botenstoff NO, der eine erhöhte Glutamatfreisetzung auslöst. Es sieht nach einem sich negativ verstärkenden Kreislauf aus.

Aber der Reihe nach mit Quellen :



Klinische Pathophysiologie - Google Books

Im selben Link steht auch, daß der durch die Glutamat-Rezeptor-Überaktivierung bedingte Ca-Einstrom in die Zelle zusätzlich die Freisetzung des Calciums aus intrazellulären Speichern bewirkt, sodaß sich auch von dieser Seite noch zusätzlich das intrazelluläre Calcium erhöht.



NMDA-Rezeptor - DocCheck Flexikon

Und Calcium wiederum bewirkt eine erhöhte Glutamatfreisetzung, die bei "erhöhtem" Calcium auch um so höher ausfallen dürfte.


Yasko schreibt (Seite 89):



Glutamat kann an 6 verschiedene Rezeptoren im Gehirn binden, einschließlich dem NMDA-Rezeptor, der hilft, das Calcium in die Nervenzellen zu bringen. Die Kombination von (wahrscheinlich meint sie erhöhtem) Glutamat und exzessivem Calcium läßt die Nervenzellen nicht zur Ruhe kommen. Die Nervenzellen feuern weiterhin ohne zu stoppen, was die Freisetzung von Entzündgungsmediatoren verursacht, welche zusätzlichen Calcium-Einstorm triggern. Daraus resultiert neuronale Inflammation und der Tod von Neuronen. Mg und Zink können den Calcium-Fluß modulieren, aber Zink kann ebenso die Glutamat-Freisetzung über die Nicht-NMDA-Glutamat-Rezeptoren aktivieren.


Toxine können nach Pall also (statt Glutamat) auch die Aktivierung des NMDA-Rezeptors bewirken, und den negativen Kreislauf in Gang bringen.

Im Acumen-Befund des Lymphozyten Sensitivity Test (LST), in dem immunologische Unverträglichkeiten Toxinen gegenüber getestet werden, steht, daß sie eine Labor-Methode verwenden, die es sich zunutze macht, daß Toxine (Allergene), wenn sie sensibilisierten Lymphozyten zugeführt werden, einen schnellen Calcium-Einstrom in die Zelle bewirken:

https://www.symptome.ch/threads/labortests-von-acumen.119203/#post-1015288

Also Toxine sind tatsächlich ein markanter Auslöser für diesen negativen Kreislauf. In meinem Befund sind das Schwer- und Leichtmetalle, und eine Reihe von anderen Toxinen. Ob das über die NMDA-Aktivierung geschieht, oder ob es noch einen anderen Mechanismus gibt, ist im Acumen-Befund offen, aber Toxine bringen jedenfalls über den vermehrten Calcium-Einstrom diesen sich verstärkenden Kreislauf in Gang.

LG Gini

Ich habe noch in Yaskos Buch gelesen.

Sie vergleicht auf Seite 88 Rezeptoren an der Oberfläche der Nervenzellen mit "Angelruten" (fishing poles). Sie hätten die Aufgabe bestimmte Substanzen zu fischen und in die Zelle zu ziehen. Sie schreibt, daß Glutamat-Rezeptoren (allgemein, nicht nur die NMDA-Rezeptoren) "Haken" (Angelhaken) hätten, um Glutamat in die Zelle zu ziehen. Aber nicht nur Glutamat, sondern auch andere exzitatorische Neurotransmitter wie:

Aspartat
Aspartam
Asparginsäure
Glutaminsäure
Glutamin
Monosodiumglutamat
Cystein
Homocystein

Sie vergleicht Glutamat mit einem Gewehr, und Calcium mit der Gewehrkugel. Beides feuert (S. 89)

Erhöhte Glutamatspiegel können Glutathion herabsetzen. (S. 94)

Sie hält es für notwendig, alle Lebensmittel zu vermeiden, die Glutamat, Glutaminsäure, Aspartat, Asparginsäure, und Cystein enthalten. Diese Aminosäuren würden alle als Excitotoxine agieren.
Glutamat kann auch aus Aspartat gebildet werden, und umgekehrt. Monosodiumglutamat und Aspartat sind die am meisten benutzten Nahrungs-Additiva. Auf S. 98 + 99 zählt sie deshalb noch folgende zu vermeidende Lebensmittel auf:

MSG-haltig sind:
- molasses - Melasse (Zuckersirup)
- sugar beet - Zuckerrübe
- cane - Zuckerrohr
- binders and fillers for medications, nutrients and supplements, both prescription and non-prescreption, and some fluids administered intravenously in hospitals may contain MSG -
Binde- und Füllstoffe für Medikamente, Nährstoffe, Supplemente, verschreibungspflichtige und nicht-verschreibungspflichtige, und einige Flüssigkeiten, die in Krankenhäusern intravenös verabreicht werden

MSG- und Aspartam-haltig sind:
- juice to frozen entrees - Früchte in gefrorenen Vorspeisen
- candy - Bonbons und andere Süßigkeiten
- cigarettes - Zigaretten
- anything seasonings (e.g. potato chips, meat, ice cream) - alle Würzmittel (für Kartoffelchips, Fleisch, Eiscreme)

- Produkte von Varivax-Merck enthalten chicken pox vaccine (Varicella Virus Live) - Windpocken-Impfstoffe (L-monosodium-Glutamat, hydrolysierte Gelatine, freie Glutaminsäure)

- der Pflanzen-"Wachstumsbeschleuniger" AuxiGro, der auf Felder gesprüht wird (29 % Glutaminsäure)

Auf Seite 99 zählt sie noch allgemein Gelatine und Glutaminsäure als Monosodiumglutamat-haltig auf.

Weiter habe ich noch im Netz gefunden:


Glutamat - DocCheck Flexikon

Eine Ammoniakproblematik könnte wahrscheinlich die Glutamat-Synthese anheizen.

Hallo hitti,

auch Kuklinski schreibt in seinem Buch "Das HWS-Trauma" von Zusammenhängen zwischen Glutamat und Epilepsie. Dort heißt es auf Seite 108:



Das ist in anderen Worten noch einmal dieser negative Kreislauf, ausgehend vom mitochondrialen Energiemangel. Zu den ATPasen zählt die Na-/K-Pumpe.

Martin Pall hat diesen Kreislauf, in dem Superoxid und Peroxynitrit noch eine wichtige Rolle spielen, mit NO/ONOO-Zyklus bezeichnet. Das ist dieser fatale Kreislauf, der zur ständigen Übererregung und zum vorzeitigen Zelluntergang führt.



Ich füge noch an, was Kuki alles zum NMDA-Rezeptor schreibt:

S. 108:
- Die NMDA-Rezeptor-Aktivität wird außerdem gesteigert durch NO, Superoxid, Peroxinitrit, Substanz P, Selenmangel, Zinkzufuhr, Stress, Formaldehyd und Cocain.

Ab S. 136 ff:
- HWS- und Hirntraumata steigern Glutamatrezeptor-Aktivitäten. Ebenso Ischämien.
- Selenit (Na2SeO3) hemmt die Glutamat-Rezeptoraktivität, da es die Aktivierung von Transkriptionsfaktoren wie NF KB und AP-1 hemmt.
- Mitochondrialer Energiemangel ist der "Knackpunkt" für die Überaktivität des Glutamatrezeptors und die hierdurch induzierte Apoptose.

S. 174f:
- Glutamat kann in folgenden Speisen enthalten sein: Ketchup, Wurst (Gewürzsalze), viele salzige Knabbereien, Fertigsoßen und Fertiggerichte.

S. 205f:
- Taurin wirkt als Antagonist gegen Erregungsreize des NMDA-Rezeptors. Taurin sei die letzte Staffel des Antioxidantienschutzes, da es die intrazelluläre Ca-Überlastung bei Membranschädigungen (Peroxidation), Glutamat-Überaktivität oder Mitochondrien-Schädigung abfängt. Deshalb sei es auch bei kardialen Rhythmusstörungen oder bestimmten Epilepsieformen wirksam.

- Flupirtin (Katadolon) öffnet selektiv neuronale spannungsabhängige Kaliumkanäle des NMDA-Rezeptors. Durch Stabilisierung des Ruhepotenziales tritt Schmerzhemmung in den Schmerzneuronen ein. - "Für uns bedeutsamer war die Dämpfung des NMDA-Rezeptors. Bei zellulärem ATP-Mangel ist ja der NMDA-Rezeptor stets latent überaktiv. Er ist das Damoklesschwert, das über der Nervenzelle hängt. Seine Stimulierung durch NO, sein Superoxid-Feuer und der Calcium-Einstrom können für sie tödlich sein. - Die Dosierung liegt niedriger als bei der Schmerzbehandlung. Empfohlene Tagesdosis: 100 mg abends, bei MCS-Patienten sind Zäpfchen à 75 mg günstig"

LG Gini

Hallo Gisa,

ich weiß, daß es auch zu niedriges Glutamat geben kann, habe mich aber noch nie damit befaßt, und kann leider nichts dazu sagen.

Was ist EHS?

Zum Calcium-Einstrom:



Das Calcium stömt durch die Aktivierung des NMDA-Rezeptors in die Zelle hinein, und nicht aus ihr hinaus. Es liegen zu hohe intrazelluläre nicht extrazelluläre Ca-Spiegel vor. Das nennt man Excitotoxizität, und ist ein hohes Risiko für (zu frühen) Zelluntergang, genannt Apoptose.

Das Problem ist, wie man das zu hohe Ca wieder aus der Zelle hinaus bekommt. Das geschieht nicht von selber, wie man vielleicht meinen könnte. Das Öffnen und Schließen der Ionenkanäle hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von den Rezeptor-Aktivitäten. Viele Rezeptoren, genauer die ionotropen Rezeptoren, sind Ionenkanäle in der Zellmembran.

NMDA-Rezeptor

Neurotransmitteraktivitäten an den ionotropen Rezeptoren und Öffnen/Schließen der Ionenkanaäle hängen unmittelbar miteinander zusammen. Überschießende Rezeptor-Aktivierung bewirkt überschießende Öffnung der Ionenkanäle nur in eine Richtung (hinein). Dazu kommt, daß die Ionenkanäle in unterschiedlicher Konzentration für die verschiedenen Ionen durchlässig sind. NMDA-Rezeptor-Poren sind für Ca-Ionen fünf- bis zehnmal durchlässiger als für Na+- und K+-Ionen. Ist dieser Rezeptor überaktiv, kommt es zu den genannten Schieflagen, die nicht so ohne weiteres ausgeglichen werden können.
Glutamatrezeptoren - Lexikon der Neurowissenschaft

Der Hinweis zur Natrium-Kalium-Pumpe ist richtig: Eine Aktivierung dieser Pumpe würde die Senkung des zellulären Natrium- und Calcium-Spiegels bewirken, diese beiden Ionen also aus der Zelle hinaus schleusen. Das kann man z.B. mit Strophantin, Forskolin oder cAMP-Ampullen bewirken. Dazu gibt es einen neuen Thread von mir, der aber erst im Entstehen ist. Ich muß noch viel zu diesem Thema recherchieren, v.a. dazu, ob wirklich alle Wirkungen dieser NEMs erwünscht, oder auch einige unerwünscht sind.
https://www.symptome.ch/threads/for...ssert-signaluebertragung.119176/#post-1014323

Yasko listet in ihrem Buch auf Seite 90 folgende NEMs zur Senkung des intrazellulären Calciums auf:

- Magnesium
- Boswellia (Weihrauch)
- Vinpocetin (erhöht auch ATP, und verbessert Gehirndurchblutung)
- Zink
- Lithiumorotat
- Paradex of wormwood (= Echter Wermut, Artemisia absinthium)

Ich habe für diesen Kreislauf bei wikipedia noch ein interessantes Schaubild gefunden:
Dort wird aufgezeigt, daß eine mitochondriale Störung den ATP-Spiegel sowie die Aktivität der Natrium-Kalium-Pumpe (= Na+/K+-ATPase) herabsetzt. Also auch von dieser Seite häuft sich das intrazelluläre Calcium an, weil es durch die Pumpe nicht mehr optimal aus der Zelle hinausgeschleust werden kann.
Irgendwie scheint die Na-/K-Pumpe noch mit der Depolarisierung des Membranpotentials zusammenzuhängen (weiß noch nicht wie), was die Voraussetzung ist, daß der NMDA-Rezeptor den Ionenkanal öffnet und das Ca in die Zelle einströmt. In Folge kommte es zu energieverbrauchenden intrazelluläre Prozessen wie z.B. die Freisetzung von Glutamat, Freisetzung des intrazellulär gespeicherten Calciums, was das Problem potenziert, mit der Folge des Zelluntergangs.
Excitotoxizität

Wikipedia spricht bezüglich der Exzitotoxizität von "Selbstzertörungsmechanismus der Nervenzellen". So deutlich habe ich das noch gar nie gesehen, was Toxine über die NMDA-Aktivierung, Ca-Einstrom, Mitochondrienschädigung, ATP-Abfall, Deaktivierung der Na-/K-Pumpe alles anrichten können. Das ist wirklich der pure Tod für die Nervenzellen.

LG Gini

Hallo Rota,

ich bin Deinem Hinweis mit Strophantin nachgegangen, weil es evtl etwas für meine Mutter ist, die von den ACE-Hemmern zur Blutdrucksenkung ebenfalls die Nase voll hat. Die ACE-Hemmer machen Nebenwirkungen in Form von nächtlichen Krämpfen in den Beinen, was sie extrem belastet.

Und was lese ich da über Strophantin bei wikipedia? Daß es in niedrigen Dosierungen, wie sie als Hormon gegeben werden, die Natrium-Kalium-Pumpe stimulieren, was zur Senkung des zellulären Natrium- und Calciumgehalts führt.
g-Strophanthin

Über genau diese Wirkungsweise berichtet Harry im oben verlinkten cAMP-Thread über die cAMP-Ampullen. Die Natrium-Kalium-Pumpe wird aktiviert. Womit wir wieder beim Thema sind.

Daß auf diesem Weg das intrazelluläre Calcium gesenkt werden kann, könnte für uns CFS-Kranke von großer Bedeutung sein, da ein überaktiver NMDA-Rezeptor zum unerwünschten Calcium-Einstrom in die Zelle führt, der wiederum zum vorzeitigen Zelluntergang führen kann.

Ich habe beides: Zu hohes intrazelluläres Calcium (wenngleich es in den letzten 4 Jahren etwas zurückgegangen ist), und erhöhter Zellzerfall: Es gehen doppelt soviele Zellen zugrunde wie bei Gesunden (Labortest cell-free DNA/Acumen).

Beides: cAMP und Forskolin regulieren die Natrium-Kalium-Pumope hoch:


Na+/K+-ATPase - Wikipedia, the free encyclopedia

Mutationen in der Natrium-Kalium-Pumpe sind mit neuroloigschen Leiden assoziiert. Genannt werden Parkinsonismus (nicht zu verwechseln mit Parkinson) und die alternierende Hemiplegie im Kindesalter

Forscher enthüllen den Mechanismus der Natrium-Kalium-Pumpe - Astropage.eu / Wissenschaftsnachrichten

LG
Gini

Ich habe noch in Yaskos Buch gelesen.

Sie vergleicht auf Seite 88 Rezeptoren an der Oberfläche der Nervenzellen mit "Angelruten" (fishing poles). Sie hätten die Aufgabe bestimmte Substanzen zu fischen und in die Zelle zu ziehen. Sie schreibt, daß Glutamat-Rezeptoren (allgemein, nicht nur die NMDA-Rezeptoren) "Haken" (Angelhaken) hätten, um Glutamat in die Zelle zu ziehen. Aber nicht nur Glutamat, sondern auch andere exzitatorische Neurotransmitter wie:

Aspartat
Aspartam
Asparginsäure
Glutaminsäure
Glutamin
Monosodiumglutamat
Cystein
Homocystein

Sie vergleicht Glutamat mit einem Gewehr, und Calcium mit der Gewehrkugel. Beides feuert (S. 89)

Erhöhte Glutamatspiegel können Glutathion herabsetzen. (S. 94)

Sie hält es für notwendig, alle Lebensmittel zu vermeiden, die Glutamat, Glutaminsäure, Aspartat, Asparginsäure, und Cystein enthalten. Diese Aminosäuren würden alle als Excitotoxine agieren.
Glutamat kann auch aus Aspartat gebildet werden, und umgekehrt. Monosodiumglutamat und Aspartat sind die am meisten benutzten Nahrungs-Additiva. Auf S. 98 + 99 zählt sie deshalb noch folgende zu vermeidende Lebensmittel auf:

MSG-haltig sind:
- molasses - Melasse (Zuckersirup)
- sugar beet - Zuckerrübe
- cane - Zuckerrohr
- binders and fillers for medications, nutrients and supplements, both prescription and non-prescreption, and some fluids administered intravenously in hospitals may contain MSG -
Binde- und Füllstoffe für Medikamente, Nährstoffe, Supplemente, verschreibungspflichtige und nicht-verschreibungspflichtige, und einige Flüssigkeiten, die in Krankenhäusern intravenös verabreicht werden

MSG- und Aspartam-haltig sind:
- juice to frozen entrees - Früchte in gefrorenen Vorspeisen
- candy - Bonbons und andere Süßigkeiten
- cigarettes - Zigaretten
- anything seasonings (e.g. potato chips, meat, ice cream) - alle Würzmittel (für Kartoffelchips, Fleisch, Eiscreme)

- Produkte von Varivax-Merck enthalten chicken pox vaccine (Varicella Virus Live) - Windpocken-Impfstoffe (L-monosodium-Glutamat, hydrolysierte Gelatine, freie Glutaminsäure)

- der Pflanzen-"Wachstumsbeschleuniger" AuxiGro, der auf Felder gesprüht wird (29 % Glutaminsäure)

Auf Seite 99 zählt sie noch allgemein Gelatine und Glutaminsäure als Monosodiumglutamat-haltig auf.

Weiter habe ich noch im Netz gefunden:


Glutamat - DocCheck Flexikon

Eine Ammoniakproblematik könnte wahrscheinlich die Glutamat-Synthese anheizen.
 
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wundermittel
Weil ich unter erhöhter bzw schwankender Hirnaktivität leider und mir dadurch eine Behandlung erhoffe.
 
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