Salz - je weniger, desto besser? | Doku | ARTE

Zusammenfassung für Eilige
  • In der China Salt Substitute and Stroke Study (SSaSS) wurden über 15.000 Teilnehmer mit erhöhtem Schlaganfall-Risiko untersucht.
  • Sie erhielten entweder normales Speisesalz oder einen Ersatz mit 75 % Natriumchlorid und 25 % Kaliumchlorid.
  • Ergebnisse nach 5 Jahren unter der Intervention: 14 % weniger erneute Schlaganfälle, eine um 12 % verringerte Gesamtsterblichkeit, 30 % weniger hämorrhagische Schlaganfälle.
  • Fazit: Salzersatz mit Kaliumchlorid könnte eine kostengünstige, praktikable Maßnahme zur Schlaganfallprävention sein. Auch die WHO spricht sich dafür aus.

Die wichtigsten Ergebnisse der gepoolten Datenanalyse:
  • Die Substitution von NaCl durch KCl war mit niedrigeren Blutdruckwerten assoziiert – die systolischen Werte lagen im Mittel um 4,61 mmHg niedriger, die diastolischen Werte um 1,61 mmHg.
  • Dieses Ergebnis war konsistent – und unabhängig vom Wohnort der Studienteilnehmer, von Alter, Geschlecht, initialen Blutdruckwerten, Body-Mass-Index (BMI), gegebenenfalls diagnostiziertem Bluthochdruck (Hypertonie) sowie initialen NaCl- und KCl-Werten im Urin.
  • Jede Reduktion des NaCl-Anteils um 10 % im Salzersatz war mit einer Reduktion der systolische Blutdruckwerte um 1,53 mmHg und einer Reduktion der diastolischen Werte um 0,95 mmHg assoziiert.
  • Die Substitution durch KCl hatte offenbar keine negativen gesundheitlichen Folgen.
  • Salzersatz war mit einer um 11 % geringeren Gesamtsterberate assoziiert; das Risiko eines kardiovaskulär bedingten tödlichen Ereignisses war um 13 %, das von Herzinfarkt oder Schlaganfall um 11 % reduziert.

Unter dem Stichwort „Salz mit KCl“ finden sich viele entsprechende Salze.

Grüsse,
Oregano
 
Da ging es um eine Reduzierung der Natrium-Aufnahme durch den teilweisen Ersatz durch Kalium(chlorid).
Ein echtes unraffiniertes Salz sollte doch alle 84 Elemente im richtigen Verhältnis haben - dann halte ich Salz für gesund, nicht aber das Billigsalz in Fertigprodukten wie Brot, Wurst, Pizza, Käse, Senf, Ketchup, Mayonnaise...
 
Wuhu,
ja, schade, dass diese Studie dieser Artikel @ #61 wohl nicht alles erfasst hat (jedenfalls quasi Werbung für solche fertigen doch teuren Natrium-Kalium-Salze macht ;)) - denn wahrscheinlich ist es eben nicht nur das "zu-viel" an Natrium, sondern auch das "zu-sätzliche" Kalium; Teil aus einem früheren Beitrag aus diesem Thread:
... Zur "Schädlichkeit" vom Salz, finde ich diesen Artikel überaus erhellend: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2018-03/ernaehrung-zu-viel-salz-schadet-immer/

WHO setzt 5 Gramm/Tag als Obergrenze an.
DGE 6 Gramm.
Japaner nehmen ca. 11 Gramm/Tag zu sich.
Chinesen ca. 13 Gramm/Tag ...

Die in der Pharmazeutischen Zeitung genannte Studie: ahajournals.org/doi/10.1161/HYPERTENSIONAHA.117.09928

Ich gehe tatsächlich davon aus, dass diese fernöstliche Ernährung nicht nur viel Natrium enthält, sondern auch entsprechend viel / mehr Kalium - also als NEM wäre es @ "westliche" Ernährung nicht verkehrt - und perplexity.at sieht das genauso:


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die INTERMAP-Studie die Bedeutung der Natriumreduktion in der Ernährung zur Vorbeugung und Behandlung von Bluthochdruck und zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit bekräftigt. Die Stärke der Studie liegt in der objektiven Messung der Natriumaufnahme und dem Nachweis, dass dieser Zusammenhang unabhängig von anderen Ernährungsfaktoren besteht.


Nachfrage 1:



Ja, die zusätzliche Einnahme von Kalium als Nahrungsergänzungsmittel bei normalem Natriumsalz-Verbrauch wäre im Einklang mit den Studienergebnissen zur Blutdrucksenkung. Allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
...
5. Natürliche Quellen: Es ist generell ratsam, Kalium zuerst über die Ernährung aufzunehmen, bevor man zu Nahrungsergänzungsmitteln greift. Kaliumreiche Lebensmittel können eine gesunde Alternative sein15.
...
Zusammenfassend kann eine zusätzliche Kaliumaufnahme bei normalem Salzkonsum durchaus im Sinne der Studienergebnisse zur Blutdrucksenkung sein, sollte aber unter Berücksichtigung individueller gesundheitlicher Faktoren und idealerweise unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.


Nachfrage 2:


Ja, die von Ihnen verlinkte Studie [ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39908026/ @ #61 ] unterstützt diese Ansicht und geht sogar noch weiter! Hier sind die wichtigsten Punkte, die Ihre Annahme bestätigen:
  • Die Studie zeigt, dass die Verwendung von Salzersatz (75% Natriumchlorid, 25% Kaliumchlorid) bei Patienten mit Schlaganfall das Risiko für einen erneuten Schlaganfall signifikant reduziert.
  • Ebenso wurde eine signifikante Reduktion der Sterblichkeit festgestellt, insbesondere bei Todesfällen im Zusammenhang mit Schlaganfällen.
  • Die Studie zeigt, dass die Verwendung von Salzersatz sicher ist und kein erhöhtes Risiko für Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) verursacht.
  • Die Studie bestätigt, dass Salzersatz den Blutdruck senkt, was ein wichtiger Faktor bei der Prävention von Schlaganfällen und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.
  • Die Studie betont, dass die Verwendung von Salzersatz eine kostengünstige Maßnahme ist, die erhebliche gesundheitliche Vorteile bringen kann.
Im Wesentlichen zeigt diese Studie, dass der teilweise Ersatz von Natriumchlorid durch Kaliumchlorid im Speisesalz nicht nur sicher ist, sondern auch das Risiko von Schlaganfällen und Todesfällen bei Patienten mit Schlaganfall reduziert. Dies unterstreicht die Bedeutung der Natriumreduktion und der Kaliumerhöhung in der Ernährung zur Verbesserung der Herz-Kreislauf-Gesundheit und zur Prävention von Schlaganfällen.


Nachfrage 3:
Also als Fazit kann festgestellt werden, dass es immer im Verhältnis ausreichend Kalium zum Natrium benötigt, um diese gesundheitlichen Benefits erreichen zu können?


Ja, das ist eine korrekte Zusammenfassung der Erkenntnisse. Die Forschung zeigt, dass das Verhältnis von Kalium zu Natrium in der Ernährung entscheidend für die gesundheitlichen Vorteile ist:
  1. Ausgewogenes Verhältnis: Ein optimales Verhältnis von Kalium zu Natrium liegt bei etwa 2:19. Dies bedeutet, dass man idealerweise doppelt so viel Kalium wie Natrium zu sich nehmen sollte.
  2. Blutdruckregulation: Ein ausreichender Kaliumkonsum kann die negativen Auswirkungen einer hohen Natriumaufnahme auf den Blutdruck ausgleichen910.
  3. Empfohlene Mengen: Die Empfehlungen liegen bei etwa 4700 mg Kalium und 2300 mg Natrium pro Tag9. Allerdings erreichen die meisten Menschen diese Werte nicht.
  4. Kaliumquellen: Kaliumreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte sollten regelmäßig in die Ernährung integriert werden910.
  5. Gesamternährung: Kalium sollte nicht aus einer einzelnen Quelle, sondern aus der Gesamternährung bezogen werden10.
  6. Individuelle Faktoren: Die optimale Aufnahme kann je nach individuellen Risikofaktoren und Gesundheitszustand variieren9.
Es ist wichtig zu betonen, dass eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kalium und einem moderaten Natriumkonsum der Schlüssel zu den gewünschten gesundheitlichen Vorteilen ist.

 
Ich hatte eigentlich von der anderen Studie gesprochen, der Meta-Studie von 2022. Die bezieht sich auf Studien weltweit, nicht nur in Fernost.

Die Studie, die du jetzt ansprichtst, enthält den Satz
a data pattern suggesting that the higher the 24-hour urinary Na, the less the capacity of K intake to dampen the Na–BP relation.
ein Datenmuster, das dafür spricht, dass je höher die 24-Stunden-Natrium-Urin-Ausscheidung, desto weniger kann die Kaliumzufuhr den Zusammenhang von Natrium und Blutdruck dämpfen.

Das heißt: Wenn man zuviel Na zu sich nimmt, hilft zusätzliches Kalium nicht mehr so gut.
 
Wuhu,
... Meta-Studie von 2022. Die bezieht sich auf Studien weltweit, nicht nur in Fernost.

Die Studie, die du jetzt ansprichtst, ...

die war (veraltet?) aus 2018, welche ich lediglich deshalb hervorkramte, weil Asiatinnen wohl grundsätzlich viel mehr Natrium zu sich nehmen; Und angeblich - zumindest bei klassischer Ernährung - uns "Wessis" um Nasenlängen voraus seien; Weshalb ich auch denke, dass sie damit (also zumindest bisher, deren Essgewohnheiten nähern sich "unseren" ja Anscheins auch an) jedenfalls auch mehr Kalium zu sich nahmen; Denn am Ende geht es wohl trotz allem um das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium, welches man nicht unbedingt mit teuren "Fertig"-Salzen herstellen bzw gewährleisten kann - und das ist der eigentliche Kritikpunkt meinerseits...
 
Weshalb ich auch denke, dass sie damit (also zumindest bisher, deren Essgewohnheiten nähern sich "unseren" ja Anscheins auch an) jedenfalls auch mehr Kalium zu sich nahmen
Nein, taten sie nicht. Die US-Gruppe hatte verglichen mit der japanischen niedrigere Natrium-Zufuhr (3,6 g : 4,6 g) und höhere Kalium-Zufuhr (2,9 g : 2,7 g). (China sogar nur 1,8 g.)
Denn am Ende geht es wohl trotz allem um das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium
Nicht unbedingt. Nochmal:
Wenn man zuviel Na zu sich nimmt, hilft zusätzliches Kalium nicht mehr so gut.
Gerade in den Fällen, bei denen das Ersatzsalz was bringt, weil sie zu viel Natrium verwenden, bringt es eben gar nichts, einfach noch zusätzliches Kalium einzuwerfen.

Das zeigt diese Grafik aus dem Artikel:
1740168179577.png
Bei den Leuten ganz rechts, die mit der höchsten Na-Zufuhr, liegen alle vier Kalium-Punkte eng beeinander. Da ist es also egal, ob die Leute viel oder wenig Kalium zu sich nehmen, der Na-Konsum gibt den Ausschlag. Anders sieht es bei den sparsamen Salzern aus (ganz links). Da haben die mit der geringsten Kalium-Zufuhr (die blaue Linie) den höchsten Blutdruck, die mit dem höchsten Ka (die violette Linie) den niedrigsten.
 
Wuhu,
... Die US-Gruppe hatte verglichen ...

taten die das mit deren ("westlichen") Nährstoff/Inhalts-Werten in Lebensmitteln für die andersartigen ("fern-östlichen")?
Sonst ists ja ein Vergleich zwischen (bildhaft!) süßen Supermarkt-Äpfeln und kaliumreichen Erdäfpeln - wobei ich eh vermute, dass sowas nicht im Studien-Design aufscheint, falls es überhaupt als Parameter gedient hätte...

Ja, ich weiß, die Studien seien "ernährungsunabhängig", doch Ethnien mit einerseits jahrhundertelanger natrium- und kalium-reicher Nahrung und andererseits sehr lange "degeneriertere" mit jeweils über ein paar Tage "teurem Kalium-Salz" statt "Natrium-Salz only" zu vergleichen ist halt auch so eine Sache...
 
taten die das mit deren ("westlichen") Nährstoff/Inhalts-Werten in Lebensmitteln für die andersartigen ("fern-östlichen")?
Sie haben doch zusätzlich die tatsächliche Ka- und Na-Ausscheidung im 24-h-Urin gemessen.

Das steht auch in dem PZ-Artikel, den du offenbar auch nicht gelesen hast:
Der Salzverzehr wurde nicht nur anhand der Angaben berechnet, sondern auch anhand der im Urin gemessenen Natrium- und Kalium-Werte bestimmt.

Und da sieht es für das Kalium bei den Japanern noch schlechter aus!
Weshalb ich auch denke, dass sie damit (also zumindest bisher, deren Essgewohnheiten nähern sich "unseren" ja Anscheins auch an) jedenfalls auch mehr Kalium zu sich nahmen
Offensichtlich hast du falsch gedacht ...

Ja, ich weiß, die Studien seien "ernährungsunabhängig", doch Ethnien mit einerseits jahrhundertelanger natrium- und kalium-reicher Nahrung und andererseits sehr lange "degeneriertere" mit jeweils über ein paar Tage "teurem Kalium-Salz" statt "Natrium-Salz only" zu vergleichen ist halt auch so eine Sache...
Wenn du der Studie schlicht gar nicht glauben willst bzw. sie für irrelevant halten willst, warum hast du sie dann überhaupt hier angebracht?
 
Wuhu,
Sie haben doch zusätzlich die tatsächliche Ka- und Na-Ausscheidung im 24-h-Urin gemessen.
...
Offensichtlich hast du falsch gedacht ...

ist halt Deine Ansicht - denn nur, weil etwas Essentielles also Lebensnotwendiges (zB Natrium und Kalium) "tatsächlich" in einer gewissen Zeit vom Körper ausgeschieden wird, macht es dies insgesamt nicht per se "schädlich/er" (was mir zumindest schon vor diesen Artikeln bekannt war) - vgl zB auch essentielles Vitamin C...

Wenn du der Studie schlicht gar nicht glauben willst bzw. sie für irrelevant halten willst, warum hast du sie dann überhaupt hier angebracht?

Wie schon erwähnt tat ich das, weil es um die Gesamt-Mengen in Relation an div Mineralien und Vitamine auch (freilich nicht nur!) geht, die sich ethnisch / gebietsweise sehr unterscheiden und dadurch nicht unbedingt 1:1 für jeden Menschen vergleichbar sind, bei div Studien aber leider alles über nur einen Kamm geschert wird...
 
ist halt Deine Ansicht - denn nur, weil etwas Essentielles also Lebensnotwendiges (zB Natrium und Kalium) "tatsächlich" in einer gewissen Zeit vom Körper ausgeschieden wird
Oh Herr, wirf Hirn vom Himmel. Natrium und Kalium sind Elemente, die kann (und muß) der Körper in genau derselben Menge wieder loswerden, wie man sie oben reinstopft. Da stellt sich ein Gleichgewicht ein, und das heißt, man kann anhand der Menge im Urin wirklich feststellen, wieviel jemand davon in den letzten Tagen zu sich genommen hatte. Natürlich gibt es auch Schwankungen (das ist das berühmte angebliche "water weight" nach übertriebenem Salzkonsum, der zu einer kurzfristigen Bunkerung von Natrium + Wasser im Körper führen kann). Hier geht es aber um Durchschnittswerte von Tausenden von Probanden! Die Salzbrezel gestern, das mittelt sich dabei komplett raus.

Wenn 1000 Japaner im Durchschnitt eine um 25% niedrigere 24-h-Kalium-Ausscheidung hatten als US-Amerikaner, dann essen sie im Durchschnitt ca. 25% weniger Kalium. Außer du willst ihnen eine ganz andere Biologie andichten, die dazu führt, daß sie ihr Kalium und Natrium ausatmen oder auf sonstigem, im Westen unbekannten Weg ausscheiden. Aber bevor du damit anfängst: die Niere ist das Organ, das für die Ausscheidung von Salzen ganz primär zuständig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wuhu,
am interessantesten ist hier wohl grade, wie man sich über so etwas derartig äh echauffieren (und ausfällig werden) kann... 🫣

Wenn 1000 Japaner im Durchschnitt eine um 25% niedrigere 24-h-Kalium-Ausscheidung hatten als US-Amerikaner, dann essen sie im Durchschnitt ca. 25% weniger Kalium ... die Niere ist das Organ, das für die Ausscheidung von Salzen ganz primär zuständig ist.

Ach, so? Ganz was Neues... 🤭

Tja, wahrscheinlich "trainierten" bestimmte Ethnien durch deren traditionelle Essgewohnheiten ihren Organismus aber auch entsprechend anders als US-Amerikaner...

So gesehen ist der durchschnittliche Natrium-Konsum von Fernost-Asiaten wohl tatsächlich kein sinnvoller Vorschlag für "westliche" Leute wie überm großen Teich oder hier bei uns...

... wie man sie oben reinstopft. Da stellt sich ein Gleichgewicht ein, und das heißt, ...

... halt auch andersrum, dass die Biologie bzw unsere Körper wohl eben "klüger" sind als alle "Studien" zu dem Thema bisher; Und: wo hab ich gesagt, man solle sich Natrium-Salz (wo auch immer) "reinstopfen"?! :unsure:
 
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