Hallo Uta,
Der zitierte Artikel widerspricht langjähriger ärztlicher Erfahrung. Ich kommentiere ihn mal aus meiner Sicht.
> Nehmen wir als Beispiel die Modekrankheit Zöliakie.
Zöliakie ist keine Modekrankheit, sondern eine degenerative Erkrankung der Dünndarmschleimhaut, die mit deutlich steigernder Prävalenz weltweit in 'zivilisierten' Ländern auftritt.
> Es ist dies eine Störung im Dünndarm, die dazu führt, daß der
> Dünndarm ''glatt'' wird, also seine Fähigkeit verliert, die Nahrung zu
> verarbeiten.
So kann man die Degneration des Dünndarmepithels natürlich auch euphemistisch beschreiben...
> Unumstößliches Dogma der strenggläubigen Zöliakie-Betroffenen ist,
> daß ihre ''Krankheit'' durch eine Gluten-Unverträglichkeit ausgelöst ist.
Was aber genau genommen korrekt ist, denn das Gluten ist tatsächlich
Auslöser der Beschwerden. Es ist aber nicht
Ursache der Krankheit. Die Zöliakie wird durch den langjährigen Verzehr raffinierter Kohlenhydrate (Fabrikzucker und Auszugsmehle) bzw. generell vitalstoffarmer Nahrung verursacht. Das wußte man früher sehr gut, als die Krankheit noch "Mehlnährschaden" hieß.
> Und der Lebensinhalt besteht dann auch vordergründig darin, eine
> möglichst glutenfreie Ernährung zu ritualisieren.
Da die Ursachen der Zöliakie in der Medizin leider meist nicht bekannt sind, hat der Betroffene keine Wahl und muß sich mit der Linderung der Symptome begnügen. Auch wenn die Krankheit ursächlich behandelt wird, muß das Gluten zunächst(!) gemieden werden.
> Dabei gibt es das Heilmittel für Zöliakie bei Aldi: Eine Tüte
> Haushaltszucker für 39 Cent.
Das ist ein sehr schlechter Rat, denn hier empfiehlt der Artikel genau das, was letztendlich die Krankheit verursacht hat.
> Was nämlich in Vergessenheit geraten ist: Zucker ermöglichst
> erst die Premukose.
Da der Begriff Premukose scheint eine Erfindung des Autors zu sein, in der Medizin ist dieser Begriff unbekannt - zumindest weiß der Pschyrembel damit nichts anzufangen.
> Gemeint ist Mukos - die Schleimhaut und unter Premukose versteht
> man die Aufnahme von Stoffen durch die Schleimhaut.
Dann könnte man auch den allgemein üblichen Begriff der Resorption verwenden..
Wenn Zuckerstoffe an Resorptionsprozessen in der Dünndarmschleimhaut beteiligt sind, dann darf man diese Zuckerstoffe auf keinen Fall mit Fabrikzucker gleichsetzen. Es ist ein enormer Unterschied, ob man dem Organismus den Zucker im organischen Verbund (ein Apfel bspw.) zuführt oder das isolierte und konzentrierte Kohlenhydrat.
In keinem Fall - und das zeigt die ärztliche Praxis - darf man Fabrikzucker als Heilmittel bezeichnen. Fabrikzucker ist ein Schadstoff und fördert eine Zöliakie.
Daß die Idee, man könne eine Zöliakie mit Fabrikzucker heilen, nicht stimmen kann, sieht man bereits daran, daß diese Krankheit vor Einführung der raffinierten Kohlenhydrate in die menschliche Ernährung vor ca. 120 Jahren paktisch nicht existierte. Sie begann mit der Einführung des Fabrikzuckers und der Auszugsmehle, weshalb sie zunächst ja auch Mehlnährschaden genannt wurde.
Die Zöliakie ist eine ernährungbedingte Zivilisationskrankheit, die ursächlich nur durch Abstellen der Krankheitsursachen behandelt werden kann.