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Rhabdomyolyse nach Isotretinoin (Aus der UAW-Datenbank)Rhabdomyolyse nach Isotretinoin (Aus der UAW-Datenbank)
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Orale Retinoide werden in der Dermatologie zum Beispiel eingesetzt zur Behandlung der Psoriasis, der Ichthyosis und des Lichen ruber planus (Acitretin), beim schweren chronischen Handekzem (Alitretinoin) und bei schweren Formen der Akne (Isotretinoin). Bei der Behandlung mit Retinoiden sind neben der Teratogenität zahlreiche weitere unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu beachten, wie Veränderungen des Blutbilds, von Leberwerten und Blutfetten und psychiatrische Reaktionen. Auf das erhöhte Risiko für die Entwicklung einer Colitis ulcerosa durch orale Behandlung mit Isotretinoin hat die AkdÄ kürzlich hingewiesen (1).
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In der Fachinformation von Isotretinoin wird hingewiesen auf Myalgien, Arthralgien und erhöhte CK-Werte im Serum besonders bei erheblichen körperlichen Anstrengungen (8). Das Risiko einer Rhabdomyolyse wird bislang jedoch nicht erwähnt. Aus Sicht der AkdÄ sollten Patienten auf diese Gefahr und mögliche Warnsymptome wie Muskelschmerzen, Schwäche und dunkler Urin hingewiesen werden. Dies gilt vor allem bei ausgeprägter sportlicher Aktivität. Bei den laut Fachinformation empfohlenen Kontrollen von Leberenzymen und Serumlipiden sollte auch die CK routinemäßig überprüft werden (vor der Behandlung, einen Monat nach Beginn der Behandlung und anschließend in Abständen von drei Monaten). Bei deutlichen Erhöhungen der CK oder muskulären Symptomen sollte Isotretinoin abgesetzt werden. Besonders sorgfältig sollte die Indikation für Isotretinoin geprüft werden, wenn gleichzeitig weitere, potenziell muskelschädigende Medikamente eingenommen werden, wie z. B. Statine, Glukokortikosteroide oder Penicillamin, oder wenn ein ausgeprägter Alkoholkonsum vorliegt (9).
Hier wird von einem Mann berichtet, der orales Isotretinoin (40 mg täglich) und topische Azelainsäure eingenommen hat. Letztlich hat das bei ihm durch Rhabdomyolyse zum Tod geführt.
Rhybdomyolyse als "Nebenwirkung" bei Isotreptinoin und anderen Medikamenten ist bekannt.
Pharmazeutische Zeitung online: Rhabdomyolyse und mehrDas wohl bekannteste Beispiel einer unerwünschten Arzneimittelwirkung am Muskel ist die Rhabdomyolyse. Diese kostete vor einigen Jahren einen bekannten Lipidsenker sogar die Zulassung. Medikamente können aber auch andere unerwünschte Wirkungen auf die Muskulatur haben.
Als Rhabdomyolyse bezeichnet man den Untergang von quergestreiften Muskelfasern. Aus den zerstörten Muskelzellen treten unter anderem große Mengen von Myoglobin aus, die renal ausgeschieden werden und im sauren Milieu der Nierentubuli ausfallen können. Ein akutes Nierenversagen ist daher eine potenziell tödliche Komplikation. Ein Patient mit Rhabdomyolyse ist in aller Regel in sehr schlechter Verfassung und die betroffenen Muskelgruppen sind teigig geschwollen.
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Grüsse,
Oregano