Frischkornbrei bei Fructoseintoleranz
Hallo Binnie,
> Was soll denn der Arzt tun, wenn die Leute mit über 60 zu ihm
> kommen, und sich jahrelang falsch ernährt haben ?
Die Behandlung eines älteren Menschen unterscheidet sich nicht von der eines jungen Menschen. In beiden Fällen müssen die Krankheitsursachen abgestellt werden. Der Arzt sollte also in jedem Fall die Ernährung korrigieren. Das Problem dabei ist meist eher, daß Leute in diesem Alter dazu selten bereit sind und von ihren lieben Gewohnheiten so gar nicht lassen wollen.
> Er kann ja die Zeit auch nicht zurück drehen!
Natürlich nicht. Aber das kann doch kein Argument sein, die Krankheitsursachen weiter bestehen zu lassen und zuzuschauen, wie sich die Krankheit weiter verschlimmert.
> Dann haben die Leute eben nicht mehr ausreichend Enzyme, der
> Darm ist durch jahrelanges Glutenessen mit den nicht ausreichenden
> Enzymen verschlackt und kann die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen.
Wenn der Darm keine Nährstoffe aufnehmen könnte, wären die Betroffenen in wenigen Wochen tot. Das ist also nicht der Fall.
Wenn Enzyme nicht mehr richtig gebildet werden können, dann ist das Folge von Stoffwechselstörungen und die sind in der Regel ernährungsbedingt. Korrigiert man die Ernährungsfehler, dann werden auch die Enzyme wieder richtig gebildet und das ganze funktioniert wieder.
Das Gluten ist nie Ursache einer Krankheit, jahrelanges Glutenessen führt daher auch nicht zu Krankheiten. Die Fehlreaktion des Organismus ist Folge von gestörten Stoffwechselvorgängen primär im Eiweißstoffwechsel - und auch die sind in der Regel ernährungsbedingt. Das Gluten kann nichts für diese Störung im Eiweißstoffwechsel.
> Tja, und dann muss man sich eben als Arzt etwas einfallen lassen.
Was schwierig ist, wenn man sich mit Krankheitsursachen so gar nicht auskennt.
> Dann muss der Darm erst mal gereinigt werden und die jahrelange
> Fehlernährung muss versucht werden irgendwie rückgängig zu machen.
> Dies geht jedoch leider meist nicht von heute auf morgen...
Doch, man kann die Ernährungsfehler problemlos von heute auf morgen abstellen. Man muß das aber auch wollen und da hapert es meist. Ich kenne persönlich Menschen, die jahrzehntelang verstopft waren und nur mit Medikamenten Stuhlgang hatten. Das Abstellen der Ernährungsfehler beseitigt dieses Problem im Schnitt in drei Tagen. Ohne 'Darmreinigung'. Das macht der Darm schon selbst, wenn man ihn läßt...
> Mein Vater ernährt sich seit seinem 40. Lebensjahr von Frischkornbrei
> zum Frühstück. Allerdings ist das so ziemlich die einzige gesunde
> Mahlzeit, die er zu sich nimmt.
Da liegt das Problem. Du kannst eine sonst ungesunde Ernährung nicht durch ein Frischkorngericht zum Frühstück zu einer gesunden machen. Bruker verglich das immer mit einem Orchester: Alle müssen richtig spielen - wenn nur einer falsch spielt, funktioniert das ganze nicht. Es muß also die gesamte Ernährung richtiggestellt werden.
> Tja, und anscheinend ist er jetzt total verschlackt.
Wie zeigt sich diese 'Verschlackung' denn?
> Das ist doch die Realität, oder ? Ein gesunder 30jähriger würde
> wohl kaum "rechtzeitig" zu ihm (dem Arzt) kommen...
Ja, das ist die Realität, da stimme ich dir zu. Und ein gesunder 30er würde auch nicht zu Arzt gehen, keine Frage. Das wirkliche Problem an der ganzen Sache ist nunmal, daß ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten eine Vorlaufzeit von mehreren Jahrzehnten haben - man kann sich also lange Zeit ungesund ernähren und sich dabei gesund fühlen, bevor irgendwann die ersten Symptome dieser Fehlernährung auftreten.