Positive und negative Altersbilder und ihre Auswirkungen

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Wenn ich mir die "Alten" von heute ansehe, dann unterscheiden die sich häufig total von den "Alten" aus meiner Kindheit. Vor allem in den Dörfern saßen die häufig auf dem "Altenteil", was bedeutete, daß sie den Hof übergeben hatten, nur noch zum Arbeiten aufgefordert wurden, sonst aber häufig mehr oder weniger isoliert im Haus waren. Oft waren das ja Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet hatten und nun durch die Übergabe ihres Hofes keinen "Nutzen" mehr brachten und so durchaus nur als Kostenbringer angesehen wurden. Natürlich gab es auch Ausnahmen...

Daß das nicht einfach für die Alten (zum Teil auch für die Jungen) war, ist verständlich. Daß das nicht unbedingt förderlich für eine positive Einstellung dem Leben gegenüber und neue Aktivitäten war, kann man sich vorstellen. Eine krasse Beschreibung dieser Haltung gegenüber den "Alten" zeigt das Märchen vom alten Großvater und seinem Enkel:

Jeder "Alte" kann für sich selbst über sein Altersbild nachdenken und es korrigieren, wobei Corona-Zeiten dafür nicht wirklich gut geeignet sind. Jeder "Junge" kann über sein Altersbild nachdenken und es korrigieren... Das bringt positive Gedanken mit Folgen auf beiden Seiten, wobei die bisherigen Möglichkeiten der Berufstätigkeiten rund um die Welt da nicht gerade hilfreich sind.

...
Inwieweit Menschen sich jedoch in ihrem individuellen Altersbild von dem gesellschaftlich jahrzehntelang geprägten emanzipieren können, hänge von konkreten eigenen Erfahrungen, dem kulturellen Hintergrund und vom Kontakt zu anderen Generationen über die gesamte Lebensspanne ab. Auch Bildung spiele eine Rolle
Negative Altersbilder können zu einer Diskriminierung von Älteren durch Jüngere führen, sie können aber auch schlimme Folgen für das eigene Selbstvertrauen und die Handlungsmöglichkeiten im Alter haben. Im ungünstigsten Fall, so Klussmann, wird ein negatives Altersbild zur selbsterfüllenden Prophezeiung: ‚ Ich werde jetzt alt, da kann ich nicht mehr so viel laufen, ich muss mich nicht mehr soviel bewegen, es kommen die Krankheiten, dagegen ist man nicht gefeit.‘ Diese Einstellung beeinflusst - das haben Klussmanns Studien gezeigt – das eigene Gesundheitsverhalten massiv und kann krank- machen. Wer Alter mit Defiziten, Gebrechlichkeit, Zurückgezogenheit und dem Abbruch des Lernens verbindet, arbeitet weniger am Erhalt seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten, stellt sich neuen z.B. technischen Herausforderungen nicht mehr und verliert so am Ende tatsächlich körperliche und geistige Fähigkeiten.
Mehrere Studien untersuchten den langfristigen Effekt von Altersstereotypen und konnten zeigen, dass Personen mit negativen Altersbildern Jahre später mit höherer Wahrscheinlichkeit Herzkreis- lauferkrankungen und schlechte Gedächtnisleistungen aufwiesen. Personen mit positiver Sicht auf das Alter, die über 23 Jahre beobachtet wurden, lebten mehrere Jahre Länger als jene mit negativer Sicht. Altersbilder – so zeigte sich – wirken sich stärker auf die Gesundheit aus als umgekehrt der Gesundheitszustand das Altersbild prägt. So gingen Menschen mit positivem Altersbild trotz gesundheitlicher Beschwerden regelmäßig spazieren, während die beschwerdefreie Gruppe mit negativem Altersbild das weniger tat.
Besonders kritisch ist es, wenn Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten und andere Menschen in Pflegeberufen ein negatives Altersbild haben. Gesundheitliche Einbußen und Beschwerden werden unter diesen Umständen fälschlich als normale Begleiterscheinung des höheren Lebensalters angesehen und damit als behandelbare Krankheit weniger ernst genommen. Die Folgen gehen noch weiter: Die geringe Verbreitung und ungleiche regionale Verteilung von Einrichtungen der geriatrischen Versorgung weisen darauf hin, dass in der Gesundheitspolitik einer optimalen Versorgung älterer Menschen keine große Bedeutung beigemessen wird oder Erfolgsaussichten bei Älteren unterschätzt werden. Dazu passen dann auch die Diskussionen darüber, ob kostenintensive medizinische Leistungen sich ab einem bestimmten Lebensalter überhaupt noch lohnen. ...

Auch in der derzeitigen Situation, in der die Intensivstationen voll sind und die Krankenhäuser am Rande ihrer Kapazitäten sind, spielt die Einstellung gegenüber dem Alter mit Krankheiten bei den Entscheidungen (Triage) eine Rolle...

Grüsse,
Oregano
 
Natürlich gab es auch Ausnahmen...

als kind hab ich anscheinend nur ausnahmen erlebt.

die "alten", die ich da gekannt habe (es waren viele, da ich schon mit 8 j. angefangen habe, mich um ältere leute zu kümmern, weil ich irgendwo gelesen hatte, daß sie hilfe brauchen und dadurch dann auch daran interessiert war, wie andere ältere leben), waren ganz anders.

die meisten älteren, die ich damals kannte und von denen ich gehört und gelesen habe, haben auch noch im rentenalter gearbeitet und gefeiert.
und die nicht gearbeitet haben, weil sie eine fette rente hatten, waren anderweitig aktiv, haben sich mit bekannten getroffen. zum kaffeeklatsch, teils auch zum sport usw., haben noch fremdsprachen gelernt und sind gereist usw.

meine beiden omas haben noch mit weit über 70 gearbeitet und das nicht nur weil die witwenrente gering war, sondern auch weil es für sie ganz normal war.

viele führende politiker waren auch damals schon alt. jetzt wird in amerika sogar jemand präsident, der schon fast 80 ist und der bisherige ist ja auch schon über 70.

und mitglieder bekannter rockbands sind noch mit weit über 70 (mick jagger ist 77 ) auf tournee und füllen gr. stadien.
die rolling stones haben z.zt. nur wegen corona ein pause. eigentlich war für 2020 auch eine gr. tournee geplant.

und wer im rentenalter noch arbeiten will, hat dazu auch jede menge möglichkeiten. teils als angestellte, teils auch selbstständig (da gibt es eh fast keine altersbeschränkungen, mein hausarzt ist schon über 70 und denkt nichts ans aufhören, zumal er auch noch völlig fit ist).

als ich jung war, hab ich mal einer patientin, die mit anfang 70 über altersbeschwerden klagte gesagt, das alter würde erst mit 80 beginnen, heute würde ich sagen mit 90 (in ausnahmefällen auch erst mit über 100 ) , weil sich da ja einiges verschoben hat.

ich weiß nicht, wie alt du bist, aber ich bin 70 und noch weit vom alter entfernt.
die erste zeit nach dem crash fühlte ich mich zwar auch so als wäre ich schon alt, weil ich nur wenige schritte humpeln konnte, mein gedächtnis komplett weg war, koordination und konzentration extrem gestört waren usw., aber das hat sich ja gsd alles wieder so gebessert, daß ich mich zwar noch krank (aber in rekonvaleszenz ), aber nicht mehr alt fühle.
jedenfalls nicht im kopf. daß jemand nicht schnell genug rennen kann um den bus noch zu erreichen und dann erst mal schlecht luft bekommt, ist auch bei viel jüngeren schon so, wenn sie nichts trainieren, sondern nur am pc rumsitzen.

wie auch bei allem anderen hilft auch bzgl. alt oder nicht alt sein positives denken sehr.
als ich mit der ausbildung für meinen jetzigen beruf angefangen habe, war ich eigentlich auch schon viel zu alt, daher gab es keine möglichkeit an der hochschule zu studieren (in dem fach wurden aber auch leute abgewiesen, die mitte 20 waren, weil es viel mehr bewerber als studienplätze gibt) und alle, mit denen ich da zu tun hatte, waren mind. 20 jahre jünger als ich, haben mich aber nicht anders behandelt als ihre gleichaltrigen freunde und die, die ich nicht nur mal im vorübergehen gesehen habe, haben mich auch zu ihren geburtstagsfeiern etc. eingeladen und sich teils auch so mit mir privat getroffen um abends mal in einer kneipe ein bierchen zu trinken (ich alkfrei) oder ins konzert zu gehen usw. (sind leider alle sehr weit weggezogen).

also für mich hab ich beschlossen, daß mein alter frühestens mit 90 beginnt, da ich noch einiges vorhabe, vor allem beruflich, zumal da einiges wegen corona dieses jahr nicht ging (z.b. die ausstellung).
aber nächstes oder übernächstes jahr sieht es damit ja wieder besser aus. :)


lg
sunny
 
also für mich hab ich beschlossen, daß mein alter frühestens mit 90 beginnt
Ein guter Entschluß, zu dem ich Dir die Kraft zur Verwirklichung wünsche.

Wobei ich an dieser Stelle an die Beiträge von Dir denke, in denen weder positives Denken noch das Bild einer jungen 70igerin durchscheint. Da lese ich eher von Depression, Kraftlosigkeit, Umfallen ohne erkenntliche Ursache, Crash-Folgen seit Frühjahr, Traurigkeit über Einsamkeit usw. usw. : Das sind für mich nicht unbedingt Zeichen von positivem Denken.
Das mögen vorübergehende Zustände sein, aber wie gesagt: Im Augenblick sieht das für mich nicht nach einem Leben ohne Alters- und Krankheitsbeschwerden aus.

Und es trifft nicht das Thema, um das es mir eigentlich geht: Es ist wichtig, immer mal sein eigenes Altersbild in Bezug auf sich selbst und das eigene Leben und das Bild, das man allgemein von alten Menschen hat, zu überdenken und zu versuchen, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, sich selbst zu fördern ebenso wie andere Menschen.
Das ist meiner Meinung auch wichtig für den Fall, daß man mit Therapeuten zusammen kommt, die der Ansicht sind, daß es nicht lohnt, alte Menschen Ernst zu nehmen und auch ihnen lohnende Therapieen zugute kommen zu lassen, weil sie es wert sind.

Grüsse,
Oregano
 
Die Friedrich-Ebert-Stiftung befaßt sich auch mit Altersbildern:

Für moderne und realistische Altersbilder
Der Beitrag des bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen

Inhalt:

- 4 Vorwort
Dr. Heinz Bongartz
Forum Politik und Gesellschaft
- 6 Einführung: Neue Altersbilder braucht das Land Angelika Graf, MdB
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus
- 14 Impulsreferat: Altersbilder – Engagement – Partizipation Dr. Peter Zeman
Deutsches Zentrum für Altersfragen, Berlin
Beiträge: Erfahrungen aus Engagementfeldern
- 29 Der Beitrag der Seniorenvertretungen für realistische Altersbilder
Dr. Jan Steinhaussen
Landesseniorenvertretung Thüringen
- 31 Ältere Migrant/innen in der bezirklichen Altenpolitik
Altun Aktürk
Mitglied der Seniorenvertretung Berlin-Neukölln
- 33 Engagement älterer Menschen in Schulen
Dr. Manfred Heeß
Seniorpartner in School e.V. – SIS
- 35 Jung und Alt mit Zukunft – Altern im ländlichen Raum, Kyritz (JAZ)
Andrea Rutkowski
Evangelische Fachhochschule Berlin
- 37 Theater der Erfahrungen – Werkstatt der alten Talente
Dr. Clemens Rufer
- 40 Diskussion im Plenum

...
Das Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung fördert das bürgerschaftliche Engagement der älteren Menschen gezielt mit Weiterbil- dungsseminaren und Kompetenztrainings. Dabei wird deutlich, wie hoch die Motivation zum Engagement in der nachberuflichen Phase ist, wie wichtig gleichzeitig aber auch der gesellschaftspolitische Diskurs darüber ist. Dazu wollen wir auch mit dieser Publikation beitragen. So können für das Engage- ment wichtige Rahmenbedingungen kontinuierlich weiterentwickelt werden. ...

Grüsse,
Oregano
 
sieht das für mich nicht nach einem Leben ohne Alters- und Krankheitsbeschwerden aus

der crash hatte doch absolut nichts mit dem alter zu tun, sondern mit den falschen medis, die mich fast umgebracht haben.

und das nicht zum ersten mal.
wie schon erwähnt, gab es das auch schon als ich mit anfang 20 durch uv medis mehrere tage im koma war und da kann niemand behaupten, daß ich da alt war.

ebenso mit bei weiteren crashs mit ende 20 durch falsche medis usw., weil ich damals noch keine infos bzgl. der aip hatte.

hätte ich nicht immer positiv gedacht, hätte ich nicht trotz der schweren krankheiten (aip, sle usw.) immer gearbeitet (jetzt immer noch und mit sicherheit noch viele jahre), etliche weitere aus- und fortbildungen gemacht, mich viele jahre um kinder gekümmert, die hilfe brauchten, sport gemacht bis es wegen der augen nicht mehr ging, etliche reisen unternommen (bin mehrmals allein durch halb europa getrampt und ein paar mal mit bekannten verreist), viel mit anderen zusammen unternommen usw. usw.

und auch den sehr schlimmen crash anfang des jahres durch die falschen medis nicht überlebt und schon nach kurzer zeit wieder gearbeitet.

über einsamkeit klagen auch viel jüngere (und bringen sich teils auch um) , die noch verwandte usw. haben und überall hingehen können, was bei mir schon sehr lange nicht mehr der fall ist.
würde ich nicht positiv denken, wär ich auch schon im jenseits um nicht permanent ganz allein zu sein.

Kraftlosigkeit, Umfallen ohne erkenntliche Ursache, Crash-Folgen seit Frühjahr : Das sind für mich nicht unbedingt Zeichen von positivem Denken.


??? was hat denn bewußtlosigkeit durch folgen von falschen medis bei aip mit positivem denken zu tun ??????

das ist ein symptom dieser schlimmen krankheit (hatte ich aber auch schon erwähnt), genauso wie ohnmacht oder koma bei anderen schweren krankheiten.

und bei krankheitsbedingtem extremen abnehmen in kurzer zeit plus monatelangem fast nicht schlafen durch krankheit ist auch kraftlosigkeit normal.

ohne positives denken hätte ich da garnichts mehr gemacht, aber ich hab die ganze zeit bis auf die 10 tage im krankenhaus und die ersten 4 tage nach der entlassung gearbeitet und mich ohne hilfe selbst mit essen usw. versorgt.
und ohne diese blöde coronapause hätte ich auch dieses jahr im herbst trotz der krankheiten usw. eine ausstellung gemacht usw. usw.

Und es trifft nicht das Thema, um das es mir eigentlich geht: Es ist wichtig, immer mal sein eigenes Altersbild in Bezug auf sich selbst und das eigene Leben und das Bild, das man allgemein von alten Menschen hat, zu überdenken und zu versuchen, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, sich selbst zu fördern ebenso wie andere Menschen.

?????

genau das mach ich doch .

und das nicht nur in bezug auf meine eigenen aktivitäten usw., sondern auch bei meinen schülern sind schon mal ältere dabei, die ich dabei unterstütze oder auch erst auf die idee bringe.

wie z.b. eine frau mit anfang 70, die nur noch rumgejammert hat, obwohl sie noch gesund war und eine fette pension hatte und noch einige verwandte, die sie jederzeit besuchen konnte und die dann immer aktiver wurde und mit ihrem neuen hobby dann auch mal den leuten in einem altenheim eine freude gemacht hat.

und dann sogar mit 73 noch in eine gegend gezogen ist, wo es ihr aufgrund der schönen landschaft und der nähe ihrer verwandten besser gefällt als hier in der großstadt und sie ihr hobby voll ausleben kann und wanderungen machen kann ohne erst mit einem überfüllten bus an den stadtrand fahren zu müssen.

z.zt. hab ich keine schüler im rentenalter, aber einen mit mitte 50, also einem alter, in dem andere auch nicht einfach einen sehr gut bezahlten job aufgeben um noch mal etwas ganz anderes zu machen.
er hat es gemacht und fühlt sich damit immer wohler.
wenn es so weitergeht, wird er auch im rentenalter noch vieles machen und weiter positiv denken. wobei er aber auch vorher schon in die richtung unterwegs war, aber durch einige anregungen im unterricht noch mehr.

einige andere hab ich erst dazu animiert, mal positiver zu denken und das zu tun, was sie wirklich gern tun wollen und was sie auch mit zunehmendem alter noch machen können.
und sie machen es immer noch mit begeisterung, einige nebenberuflich, einer hauptberuflich (teils kann ich es im inet verfolgen, teils bekomm ich auch schon mal eine mail oder eine nette karte) und haben jetzt auch pläne für ein positives alter.

auch die, die jetzt erst ende 30 sind, weil es besser läuft, wenn man das alter schon früh vorbereitet.


lg
sunny
 
Hallo sunny,

es tut mir leid, wenn ich - so wie Du schreibst - so vollkommen falsch gelegen habe mit meiner Antwort.
Das hast Du ja jetzt richtig gestellt: Du hast natürlich wie eigentlich immer Recht.

Grüsse,
Oregano
 
Wichtig ist, nicht dem nachzutrauern, was nicht mehr geht, sondern sich an dem zu freuen, was man noch kann, und es zu üben. Wenn die Gelenke ein wenig steif werden, muss ich eben Dehnübungen machen. Arthrose wird durch Übung, nicht durch Ruhigstellen gemildert. Mit 82 Jahren lebe ich schon länger als beide Eltern und drei meiner Großeltern. Da im Augenblick das Fitnesstraining ausfallen muss, kaufe ich bewusst zu Fuß ein und trage oft 8-10 kg 20 Minuten im Rucksack bergauf. Ich lese Sachbücher zu Gesundheitsfragen und zu Themen der Zeit. Vor Wahlen informiere ich mich auch über Parteien, die ich wahrscheinlich nicht wählen werde. Den Fernseher habe ich trotz Zwangsgebühren oft 4-6 Wochen nicht an. Mein Vorbild sind Menschen wie die Frau, die mit 102 Jahren einen neuen Reisepass beantragte, auch wenn ich wohl nicht mehr dazu kommen werde, große Reisen zu machen. Im Dauerlauf über unübersichtliche Flughäfen zu hetzen, um vielleicht den Anschlussflug noch zu erreichen, trotz Verspätung des vorigen Flugs, wie vorletztes Jahr in Amsterdam und in Dulles, Washington D.C., und dann doch noch anzukommen, da der letzte Flug auch verspätet war, ist halt nicht mehr ratsam.
Wichtig ist auch, immer bereit zu sein, sein Weltbild und die eigene Stellung zum Leben zu korrigieren, wenn sich neue Situationen ergeben, neugierig zu bleiben und immer wieder Neues auszuprobieren, ohne aber deshalb jede Mode mitzumachen.
Wer meint, das Leben könne ihm nichts Neues mehr bringen, hat schon verloren, egal ob man noch fit ist, im Rollstuhl sitzt oder gar bettlägerig ist. Das ist leicht gesagt, wenn man noch voll für sich und den Ehemann sorgen kann. Aber ich hatte eine Tante, die mit 98 Jahren starb, nachdem sie, fast blind und schwerhörig, im Pflegeheim aktiv am Leben teil nahm, über die drei nachfolgenden Generationen einer sehr großen Verwandtschaft detailliert informiert war und am Schicksal der Mitbewohner/innen regen Anteil nahm.
 
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