Parästhesien bei Pyridoxin-Überdosierung

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Hallo zusammen,
wenn ich Pyridoxin zu hoch dosiere führt das zu neurologisch bedingten Missempfindungen, genannt Parästhesien, also z.B. Stechen, Kribbeln und Jucken auf der Haut. Diese Missempfindungen sind dann von der Art ziemlich ähnlich denjenigen, die ich bei zu wenig Vitamin B6 bekomme. Bei P5P scheinen diese Probleme bei mir nicht aufzutreten.

Gibt es hier Betroffene, denen es ähnlich ergeht?
Mich würde interessieren, wie sich dieses Phänomen,
a) insbesondere bei so einer niedrigen Dosis, erklären und,
b) von einer Verringerung der Dosis abgesehen, mindern ließe.

Vielleicht hat der ein oder andere dazu ja auch schon Erfahrungen sammeln können. Mich interessieren aber auch Ideen von nicht direkt Betroffenen.

Ich habe zwei Gedankenwege dazu:
Der eine beruht auf einer Unverträglichkeitsreaktion, der andere auf einer Erschöpfung des B6-Umwandlungspotentials. Letzteres wäre also ein verkappter B6-Mangel.

Zur Verdeutlichung wann die Beschwerden auftreten, füge ich diese Grafik bei:
Diagramm: ausgewählte Symptome im Verhältnis zur Vitamin-B6-Supplementation

Zu sehen ist der Verlauf eines Teils meiner Beschwerden im Verhältnis zur Vitamin B6-Einnahme. Dazu wurden die entsprechenden Symptomscores über eine, bzw. vier Wochen gemittelt und dann grafisch dargestellt.
Für das Thema relevant sind die violette Linie, die die Intensität der Missempfindungen zeigt und die blauen Linien, die die Pyridoxin-Supplementation darstellen.
Die roten, nach oben zeigenden Pfeile zeigen den Punkt an dem die Missempfindungen bei Pyridoxin-Überdosierung auftreten, die nach unten zeigenden Pfeile weisen auf den entsprechenden Punkt bei B6-Unterdosierung.


Viele Grüße
Hans
 

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Hallo Hans,

Deine Graphik kann ich leider nicht öffnen. Wieviel Pyridoxin nimmst Du denn? Ich weiß es nicht genau: aber bei der Einnahme von Vitamin B12 soll man ja den ganzen B-Komplex einnehmen, damit das B12 gut aufgenommen werden kann. Vielleicht gilt das auch für das B6?

...
Pyridoxin als Supplement - Dosierung: Der tägliche Bedarf an Vitamin B6 wird bei Erwachsenen mit circa 2 mg pro Tag angegeben. Im Rahmen der Nahrungsergänzung sollten nicht mehr als 25 mg Pyridoxin pro Tag aufgenommen werden.
In der Selbstmedikation bei gesicherten oder möglicherweise sinnvollen Indikationen sollten nicht mehr als 100 mg Vitamin B6 pro Tag eingenommen werden.
Die langfristige Einnahme sehr hoher Dosen von Vitamin B6 (> 100 bis 500 mg pro Tag) kann schwere Neuropathien verursachen.
...
Pharmazeutische Zeitung online: Sensibel substituieren

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

vielen Dank für deinen Beitrag.:)
Deine Graphik kann ich leider nicht öffnen.
Ich habe das Bild ein zweites Mal hochgeladen und den Beitrag entsprechend korrigiert. Ist es jetzt von Dir abrufbar?
Wieviel Pyridoxin nimmst Du denn?
Die Überdosierungsbeschwerden treten auf, wenn der 4-Wochendurchschnittswert zwischen 24 und 32 mg Pyridoxin/Tag liegt. Die Einzeldosis liegt meist bei 25 mg.
bei der Einnahme von Vitamin B12 soll man ja den ganzen B-Komplex einnehmen, damit das B12 gut aufgenommen werden kann. Vielleicht gilt das auch für das B6?
Ein B-Komplex wird meist dazu genommen. Wenn nicht, achte ich insbesondere darauf B2 einzunehmen, da das für die Verwertung von B6 benötigt wird. Die Beschwerden scheinen aber unabhängig vom übrigen B-Vitamin-Status aufzutreten.
Im Augenblick experimentiere ich mit Riboflavin-5'-phosphat (aktiviertes B2). Ich gehe damit der Möglichkeit nach, ob ich zu wenig aktiviertes B2 im Blut habe, das vielleicht auf diese Weise für eine gestörte B6-Aktivierung verantwortlich ist.

Grüße
Hans
 
Hallo,

wenn man nachliest, was bei einer Überdosierung von B-Vitaminen für Symptome auftreten, findet man eben auch diese Symptome, die Du schilderst.

Ich hatte von einem Neurologen vor x-Jahren ein hochdosierte Vitamin-B-Präparat verordnet bekommen. Ich bekam Gangstörungen, dass ich nur noch laufen konnte als wenn ich betrunken bin.
Als ich die Tabletten absetzte, war der Spuk vorbei.
Diese Erfahrung ist einer der Gründe, weshalb ich vor Hochdosis-Therapien bei Vitaminen und Mineralstoffen warne. Man muss dann immer mit Symptomen einer Überdosierung rechnen.

lg
margie
 
Wie ich bei einer genaueren Analyse festgestellt zu haben meine, gehen mit den neuronalen Überdosierungssymptomen (Neuropathie) auch meine typischen B6/P5P-Mangelsymptome einher, was sich ganz besonders am steigenden Haarausfall zeigt.
Das deutet für mich darauf hin, dass das Pyridoxin dann als B6-Quelle weitestgehend wegfällt.

Das könnte dann ggf auch als Teilerklärung dafür dienen, warum Pyridoxin bei manchen HPUlern nicht wirkt – die Nichtwirkung wäre dann einfach die Folge einer Überdosierung (ohne dass es dabei zwangsläufig zu Neuropathien kommen muss).
Der therapeutische Rahmen scheint dann eng bemessen. 15 mg sind bei mir zu wenig, 25 mg zu viel. 25 mg Pyridoxin entsprechen bei mir 0,25 mg/Tag/kg KG. Ein Leichtgewicht könnte dann schon im Fall des Falles mit 12,5 mg überdosiert und mit 7,5 mg unterdosiert sein.

So wie ich meine Daten (vorläufig) interpretiere, läuft der Pyridoxin/P5P-Stoffwechsel häufig trotz anschließender starker Verringerung der Dosis erstaunlicherweise für ca. 2 Wochen wieder an (Haarausfall sinkt), um dann (nach Erschöpfung der zuvor reichlichen, körperlichen B6-Vorräte?) wieder abzufallen (Haarausfall steigt).Weiter ist mir aufgefallen, dass während des Pyridoxin-Minimums Aug-Nov 14 der Haarausfall, wie es etwa aus dem Minimum vom Apr-Mai 14 zu erwarten gewesen wäre, nicht angestiegen ist. Den einzigen möglichen Grund, den ich dafür bisher identifiziert habe, war der, dass ich in den vorangegangenen Monaten die Pyridoxin-Tagesdosis auf mehrere kleinere Einzeldosen verteilt habe. Dies könnte vielleicht zu einer besseren Verwertung/ intensiveren zellulären Ansättigung geführt haben, von der die Haarwurzel länger/besser zehren kann. Allerdings besitze ich dazu nur eine Episode – insofern ist diese Möglichkeit noch sehr vage.
 
Hallo Hans F,

Dr. Kamsteeg empfiehlt ja garkein Pyridoxin einzunehmen. Darüber habe ich aber auch erst vor kurzem gelesen:

Nehmen Sie die folgenden Nahrungsergänzungsmittel ein, die bei vielen verschiedenen Firmen erhältlich sind:

  • Zink maximal 30 mg täglich (zu einer warmen Mahlzeit)
  • Mangan maximal 25 mg täglich (zu einer warmen Mahlzeit)
  • Pyridoxal-5-Phosphat oder B6-Phosphat (kein Vitamin B6 in der Form von Pyridoxin oder Pyridoxinhydrochlorid) 50 mg täglich morgens

Hier ein Link von Keac dazu

KEAC - Hämopyrrollaktamurie (HPU) und HPU-Test®: Empfehlung bei positivem HPU-Test

Wobei ich 50 mg P5P ebenso viel zu viel empfinde und sogar vermute, dass diese Menge auf Dauer Parästhesien auslöst. Davon abgesehen, dass ich bereits bei 25 mg Schlafstörungen bekomme.

Grüsse von Kayen
 
Dr. Kamsteeg empfiehlt ja garkein Pyridoxin einzunehmen.
Hallo Kayen,

danke für den Hinweis. Dass es so eine Empfehlung von ihm gibt war mir neu.
Denn immerhin bietet er es auf seinen Webseiten ja auch zum Kauf in diversen Depyrrol-Produkten an.

Grüße
Hans
 
Hallöle,

Du gehst das Ganze ja sehr strukturiert und akribisch an. Vitamine sind aber nur ein Aspekt der Vitalstoffe, die der Körper braucht. Ich bitte zu bedenken, dass es da auch noch z.B. Mineralien (Elektrolyte) oder auch Aminosöuren gibt. So finden sich z.B. Zusammenhänge zwischen VB6 und L-Glutamin und auch zu Mg.

Vielleicht hast Du das aber auch schon alles berücksichtigt. Dann ignorier meinen Beitrag.

Gruß
Werni
 
Hallo,

Ich habe gestern zum ersten mal P5P 25mg genommen und die schlimmste Nacht meines Lebens so dass ich schon den Notarzt rufen wollte. Ich habe so stark entgiftet dass ich die Panikattacke meines Lebens hatte mit einem Ruhepuls von 180. Dasselbe hatte ich schonmal als ich 20 Tabletten Bierhefe nahm.
Im Internet steht auch dass B5 an der Entgiftung beteiligt ist. Ich würde jedem raten sehr vorsichtig zu sein bei NEMs.
 
Gibt es mit Pyridoxin und 5p5 neue Erkenntnisse in Beug auf HPU.
Wurde durch Test bei mir vor drei Jahren auch festgestellt. Nun habe ich einen B6 Mangel (Vollblut)und dachte wieder an meine HPU. Besonders, da wenn ich ein Vitaminpräparat nehme mit ganz geringem Vit 6, bekomme ich schon nach kurzem Parästhesien und meine psychischen Störungen verstärken sich noch mehr. Kann das davon kommen? Bin langsam völlig am Ende und würde mich freuen, wenn mir jemand antwortet, wie sich das alles verhält. Was soll man bei HPU einnehmen an Vitamin B 6?
Gruß Viekies
 
Hallo an alle
Was hier geschildert wird sind alte Hüte und seit langem bekannt. Leider nicht bei den empfehlungsfreudigen Zeitungsärzten und Internetdoktoren.
B-Vitamine verursachen in höheren Dosierungen Neuropathien. Massive.
https://www.toxcenter.org/klin-tox/nahrung/vitamine.pdf Seite 17.
Udo Pollmer; Wo er recht hat, hat er recht.
https://www.deutschlandfunkkultur.d...-erwachen.3522.de.html?dram:article_id=414906
https://www.deutschlandfunkkultur.d...e-schatten.993.de.html?dram:article_id=291473
https://www.deutschlandfunkkultur.d...llkornreis.993.de.html?dram:article_id=295308
Und über Folsäure
https://www.euleev.de/lebensmittel-und-ernaehrung?start=10
Grüße, Bizzi
 
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