Osteopathische Medizin: was genau bedeutet das?

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Im Nachbarort hat eine Praxis neu angefangen mit einer Therapeutin, die ihre Arbeit mit "Osteopathische Medizin" bezeichnet. Im Inserat bzw. dem Link zur Praxis steht, daß die Therapeutin Heilpraktikerin ist und eine 5-jährige Osteopathie-Ausbildung hat.

Mich irritiert, dieser Begriff etwas, und ich kann mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Kann mich jemand aufklären?

Wenn ich hier nachlese, scheint "Osteopathie" und "Osteopathische Medizin" das gleiche zu bedeuten. Ob das der Versuch der Aufwertung des Begriffs von "nur" Osteopathie ist?

Grüsse,
Oregano
 
Danke, ory :). Den Artikel hatte ich auch schon gesehen und bin nicht wirklich klug daraus geworden in Bezug auf meine Frage.
Aber er verstärkt meinen Eindruck, daß mit der Bezeichnung "Osteopathische Medizin" angedeutet werden soll, daß es sich hier um eine ärztliche Ausbildung bzw. Behandlung handeln soll, was ja nicht stimmt. Vielleicht scheint hier auch eine Art Wettbewerb auf zwischen Ärzten, die osteopathisch behandeln und Heilpraktikern?

In diesem Fall ist - denke ich - "osteopathische Medizin" gleichzusetzen mit "Osteopathie".

Grüsse,
Oregano
 
hallo oregano ,

Mein eindruck war eher das tatsächlich der versuch der aufwertung des begriffs von "nur" osteopathie mit ein mehr an akademische ausbildung /bachelor oder master als abschluss gekennzeichnet werden soll /erwünscht wird .

In diesem Fall ist - denke ich - "osteopathische Medizin" gleichzusetzen mit "Osteopathie".
das denke ich auch ,halt nur mit dem unterschied das "osteopathische medizin" den hinweis auf eine ausgereifte(rte) akademische ausbildung gibt .

..... für den Osteopathen die Akademisierung mit Master Abschluss und eine klare Limitierung
der Zulassung („Qualität vor Quantität“) zu erreichen

lg ory
 
Da sind wir uns soweit einig, ory :).
Wenn dann aber als Ausbildung eben die Block-Kurse in Osteopathie über 5 Jahre und die Heilpraktiker-Prüfung angegeben werden, dann scheint mir das weiter eher etwas angeberisch und täuschend.

Grüsse,
Oregano
 
Wenn dann aber als Ausbildung eben die Block-Kurse in Osteopathie über 5 Jahre und die Heilpraktiker-Prüfung angegeben werden, dann scheint mir das weiter eher etwas angeberisch und täuschend.
.........fast würde ich daraus entnehmen das es sich um ein neuling in diesem fach handelt welches sich allerdings selber unbewusst durch diese angaben enorm unter druck setzt ..........hoffen wir für den patient , das sie ,sich auch beweisen kann . ;)

lg ory
 
Hallo, bin hier gerade zufällig dazu gekommen :)

Soweit ich weiß, gibt es tatsächlich große Unterschiede in der Osteopathie-Ausbildung. Am besten ist es, wenn Interesse besteht, den Ausbildungsträger zu erfragen und sich dann zu erkundigen.

Es gibt auch Osteopathen in D, die ihre große Ausbildung in den USA gemacht haben und dort teils auch drüber promovieren. Und das sind auch nicht alles Ärzte.

In Deutschland gibt es das Problem, dass mit der "nur"-Osteopathie-Ausbildung, egal wie umfangreich und gut sie ist, nicht praktizieren darf, wenn ich mich nicht irre. Wer also kein Arzt oder Physiotherapeut ist, der macht am besten zusätzlich eine HP-Ausbildung, um eine Praxis eröffnen und behandeln zu können. Aber daran kann ich nichts verwerfliches finden. Das müssen andere Therapeuten auch und dürfen das eben in D auch. In anderen EU-Nachbarländern gibt es diese Möglichkeit wiederum nicht.

Ich denke mal, es geht darum zu definieren, was "Medizin" beinhaltet. Für mich ist Medizin auf jeden Fall nicht nur das, was ein ausgebildeter Arzt praktiziert.

Ich habe auf die Schnelle folgende Definition gefunden:
Die Medizin (von lateinisch medicina bzw. ars medicina, „ärztliche Kunst“ die „Heilkunde“, von mederi, ‚heilen‘ - zu indogermanisch med-, ‚Heilkundiger‘)[1] ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen bei Menschen und Tieren. Sie wird von Ärzten, von den Angehörigen weiterer anerkannter Heilberufe, und von anderen Therapeuten wie den in Deutschland zugelassenen Heilpraktikern ausgeübt mit dem Ziel, die Gesundheit der Patienten wiederherzustellen oder zu erhalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Medizin

Viele Grüße

hitti
 
Hallo hitti,

noch dürfen Osteopathen in Deutschland auch ohne Heilpraktikerprüfung praktizieren, aber es wird anscheinend immer schwieriger. Für die Osteopathen ist das ein Problem, weil die, die schon eine eigene Praxis haben, die gut läuft, kaum Zeit haben, für die Hp-Prüfung zu lernen...

Danke für Deine Erklärung. - Ich habe für mich beschlossen, daß der Schwerpunkt bei dieser "osteopathischen Medizin" auf der "viszeralen Osteopathie" liegt, weil hier ja die Organe in ihrer Eingebundenheit in die Hüllen behandelt werden. Wie auch immer: es wird darauf ankommen, wie gut die Ausbildung war (da gibt es ja - wie Du schon schreibst - gewaltige Unterschiede) und wie begabt und geübt ein solcher Osteopath ist.

Viszerale Osteopathie - IFAO

Grüsse,
Oregano
 
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