Daneben sind verschiedene Zielorte unterschiedlich in der Zusammensetzung, so dass auch diese Tatsache bei der Wahl des Medikamentes berücksichtigt werden muss. Bsp. kann ein fettlösliches Medikament an einem vorwiegend aus Wasser bestehenden Organ keine Wirkung erzielen, da es gar nicht dahin gelangt. Anderseits werden fettlösliche Medikamente im Fettgewebe gespeichert und müssen somit höher dosiert werden, damit am Zielorgan genügend Wirkstoff vorhanden ist. Schlecht durchblutete Körperanteile benötigen ebenso eine höhere Dosierung um genügend Wirkstoff an den Zielort zu bringen. So werden bsp. Antibiotika je nach erkranktem Organ verschieden dosiert. Durch diese notwendige höhere Dosierung besteht anderseits die Gefahr von Nebenwirkungen an anderen Systemen, da diese zu viel Wirkstoff erhalten. Dies kann umgangen werden, in dem eine Therapie mit niederen Dosen zum Beispiel länger durchgeführt wird, oder aber, das Medikament wird direkt an den Zielort verabreicht, bsp. durch Spritzen direkt in den Krankheitsherd. Eine spezielle Situation stellt das Hirn dar. Die Blutgefässe am Hirn haben eine spezielle Wand mit einem speziellen Filter, der sogenannten Blut-Hirn-Schranke, welche gewisse Substanzen gar nicht durch lässt. Somit müssen am Hirn wirksame Medikamente eine ganz bestimmte Form ausweisen, um diese Schranke überwinden zu können.