Natürlich der Osteoporose begegnen

Hier noch eine Metaanalyse zu Osteoporose und Ca und Vit D Supplementierrung:

Die gleichzeitige Gabe von Kalzium und Vitamin D führte in den meisten Studien zu einem Anstieg der Gesamt-BMD [ 26 , 27 , 29 , 52 ], der in Gruppen mit hoher Supplementierung signifikanter ausfiel [ 26 , 52 ], während er in anderen Studien keinen Effekt hatte [ 21 , 25 , 30 ]. Eine Metaanalyse von 23 Studien, in denen Vitamin D plus Kalzium verschrieben wurde (19 Doppelblindstudien und 18 Placebo-kontrollierte Studien), mit einer mittleren Dauer von 23,5 Monaten, darunter 4.083 Teilnehmer (92 % Frauen, Durchschnittsalter 59 Jahre) mit unterschiedlichen Vitamin-D-Dosen (< 800 IE/Tag in 10 Studien), berichtete von einem geringen Anstieg der Knochendichte am Schenkelhals, aber nicht an anderen Stellen, was die Autoren dem Zufall zuschrieben [ 47 ]. Eine hochdosierte und langfristige Supplementierung von Vitamin D kann auch mit Knochenschwund verbunden sein, wahrscheinlich aufgrund eines Rückgangs des Plasma-PTH [ 41 ], der sowohl bei Männern [ 39 ] als auch bei Frauen [ 18 ] beobachtet wird. Veränderungen des PTH bei Vitamin-D-Supplementierung wirken sich wahrscheinlich direkt auf die Nebenschilddrüsenzellen aus, indem sie die Osteoklastenaktivität (CTx) beeinflussen, was zu einem dosisabhängigen beschleunigten Rückgang der Knochenbildung und der beobachteten volumetrischen Knochendichte führt [ 33 , 41 ].

Kalzium und gleichzeitige Vitamin-D-Supplementierung, nicht jedoch Vitamin D allein, führen zu einer Erhöhung der Knochenmineraldichte, während bei der Verringerung des Risikos für Knochenbrüche keine signifikanten Unterschiede dokumentiert wurden.

 
Wegen Calciumüberprüfung hatte ich mir mal folgendes notiert:

Im Januar 2024, als die Diagnose erstmalig gestellt wurde, hat die dortige Ärztin von der Klinik glücklicherweise sofort Parathormon untersucht. Deswegen kann ich jetzt folgendes vermuten:
Der PTH Wert lag im Januar bei wohlgemerkt 75.
Calcium lag bei 2,32 im Januar .
Bei einer etwas späteren Blutuntersuchung im August 2024 lag:
Calcium bei 2,34 trotz erhöhter Calcium Nahrungsaufnahme und das PTH bei 56.
Aufgrund des Diagnose-Schocks und der Calciumempfehlung habe ich es ziemlich hochgefahren. Zwar ohne Tabletten; aber durch CA-reiches Wasser, Käse, Buttermilch, Tahin, alles was sehr CA-reich ist.
Also eine PTH Minderung von Januar bis August durch vermehrte CA-Aufnahme von 23% bei eng reguliertem CA Serum


Deswegen kam ich zunächst einmal zu der Annahme, dass Calcium noch eng reguliert wird, also eine weitere Erhöhung folgen kann, Vitamin D ist ja mit meinen 1000 Einheiten jeden 2 Tag kaum nennenswert und kann nur auf den hohen aktiven VD Spiegel hoffen bzw. wäre natürlich gut, wenn dieser in den Normbereich absinkt.

Vom Bor und seinen Mechanismen weiß ich ja noch nichts und bin etwas unsicher. Danke nochmals an Malvegil für die Erinnerung, dass Calcium nur gehortet wird, wenn keine Magnesiumeinnahme erfolgt. Magnesium nehme ich fast in der Menge, wie in der Studie angegeben, also ca. 250 mg zusätzlich als Tab zurzeit. Wobei die Nahrung zu berücksichtigen wäre.
Deswegen bin ich gespannt auf die nächsten Werte, weil ich ja Calcium noch etwas mehr hochgefahren habe.
Und lieben Dank nochmals an Granit für diese Überprüfungsmöglichkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unabhängig von der Kalziumaufnahme, den zwiespältigen Wirkungen der gegensätzlichen Formen des D3, und der Parathormon-Regulation gibt es einen weiteren guten Grund, regelmäßig kleine Mengen Kalzium zuzuführen:

Kalzium bindet im Darm die freie Oxalsäure und das entstehende Kalziumoxalat wird im Stuhl ausgeschieden.
Wird die Oxalsäure durch die Darmzellen aufgenommen (per SLA26A Familie der Anionentransporter, u.a.) entsteht nämlich vermehrt Calciumoxalat im Körper und kristallisiert in allerlei Zellen und Geweben aus.

Setzt sich Oxalsäure in den Knochen nieder so ist bekannt, dass die Osteoklasten hyperaktiv werden (Knochenabbau).

Die Glycolsäure- und Oxalsäurebelastung ist
genetisch,
metabolisch bei suboptimalen enzymatischen Prozessen (per Glycolat<->Glyoxylat als Stoffwechselabbauprodukte des Kollagenstoffwechsels, aber z.B. auch das Abbauprodukt von Salicylaten (ASS u.a.)),
vom Darmschleimhautszustand
und der zugeführten Nahrungsmittel bedingt.
Ein Richtwert für die Ernährung sei, 50mg Oxalsäure per Tag besser nicht zu überschreiten.

Frei von den Plagen auskristallisierenden Oxalsäure ist vermutlich niemand: In obduzierten Schilddrüsen nimmt der Grad der Ca-Oxalat Verkalkung im Mittel mit steigendem Lebensalter zu.
Generell sind, soweit bekannt, eigentlich alle Mikroverkalkungen der Schilddrüse (und vieler anderer Organe) aus Ca-Oxalat bestehend. Bei Malignität (bösartige Tumoren) kann es dagegen Calciumcarbonat sein - vielleicht wegen des Calciumcarbonat begünstigenden noch alkalischeren intrazellulären Milieus von Krebszellen (extrazellulärer Raum ist dabei saurer)).
Ca-Oxalat-verkalkte Schilddrüsen-Follikel sind nicht mehr aktiv; sie tragen nicht mehr zur Hormonproduktion bei. Möglicherweise liegt das daran, dass der Oxalat-Stoffwechsel nicht nur über das Cytosol sondern im Besonderen auch über die Peroxisome der Zellen abläuft und die Peroxisome wesentlich für die Schilddrüse im Beginn der Bildung der Hormone sind.

Mit viel Obst und Gemüse und Getreide und Hülsenfrüchten und Nüssen kann man sich leichtens immense, übermäßige Mengen Oxalsäure zuführen. Solche Nahrungsmittel bräuchten zumindest gleichzeitige Ergänzung um Kalziumquellen, um die Oxalsäure zu binden (Milchprodukte evtl.).

Wobei bei Problemen mit der Fettverdauung und -aufnahme natürlich das Problem gesteigert wird, da die freien, nicht resorbierten Fettsäuren sich im Darm mit Kalzium verseifen, wodurch diese Mengen Ca nicht mehr zur Bindung der freien Oxalsäure verfügbar sind.

Möglicherweise ist deswegen nicht die ketogene sondern insbesondere die carnivore Ernährungsform für einige Leute so ausgesprochen zuträglich: Wegen der minimierten Oxalsäure-Zufuhr aus der Ernährung und einer höheren Zufuhr des für die körpereigene Umwandlung von Oxalsäure zu Glycin benötigten Vitamin B6.
(Vermehrtes Vitamin B6 kann bei allen einschließlich derer mit genetischer, primärer Hyperoxalurie Typ 1 helfen, außer bei den genetischen Hyperoxalurie Typ 2 oder 3).

Nur so als Anregung.

Peace out.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kalzium bindet im Darm die freie Oxalsäure und das entstehende Kalziumoxalat wird im Stuhl ausgeschieden.
Ähnlich funktioniere das auch mit Magnesium.
Wobei auch zusätzlich vom resorbierten Magnesium welches an freie Oxalsäure im Körper bindet und dann diese als, im Gegensatz zu Ca-Oxalat, wasserlöslichere Mg-Oxalat-Verbindung leichter ausgeschieden werden kann.
Also auch hier, wie in anderen beschriebenen Mechanismen, eine gegenseitig unterstützende/ersetzende Wirkung zwischen Mg und Ca.
 

Medizinisch ist das Buch mit Sicherheit veraltet.
Falls es jemanden interessiert: Ich habe das Buch jetzt endlich ergattert und es übertrifft meine ohnehin hohen Erwartungen deutlich!

Ob es tatsächlich medizinisch veraltet ist, mag ich noch nicht oder vielleicht auch nie beurteilen, was ich aber beurteilen kann, ist der Verfall der medizinischen Versorgung allein in den letzten 20 Jahren. Die momentane medizinische Versorgung hat sich sich vor vielen Jahren schon mal deutlich besser angefühlt.

Bsp.: Heute wird bei jeder Fraktur sofort geschraubt, was das Zeug hält, das MRSA Risiko steigt, Hauptsache Profit. Früher hat man eine Gipsbinde gewickelt. Aber ist die Gipsbinde jetzt veraltet? Oder vielleicht eher eine bewährte Therapie?
 
Bor ist eines der interessantesten Wirkstoffe, die ich bisher probiert habe und sogar verträglich, was für mich nicht selbstverständlich ist.
Mich würde das Buch vielleicht auch interessieren, obwohl ich etwas abgeschreckt war vom Inhaltsverzeichnis, (viel Chemie)
Eher würde mich genauer interessieren ob damals schon Wirkungen im Bereich der Östrogenanhebung bekannt waren, was Bor für die Vitamin D Umwandlung tut oder für die Calciumverwertung.

Wenn Du magst, würde ich mich freuen, wenn Du nach Durchsicht berichten könntest, ob sich das Buch in puncto obiger Fragen lohnt, sauerkraut.

Viel Freude beim Lesen
Kayen
 
Hier gibts einen interessanten Artikel über Bor, vielleicht hilft das ein Stück weiter @Kayen vorerst:

Bor und Borax - Der Stoff für Knochen und Gelenke​

Bor ist ein Spurenelement, das in Form von Borax als Nahrungsergänzung eingenommen werden kann. Bor fördert den Knochenaufbau, lindert Arthrose und Arthritis, erhöht den Testosteronspiegel und scheint Vitamin D besser wirken zu lassen. Es erhöht den Testosteronspiegel bei Männern und den Östrogenspiegel bei Frauen nach den Wechseljahren. Natürlich kommt Bor auch in Lebensmitteln vor, ganz besonders in einem.



Hier noch ein Artikel von Rene Gräber:

Bormangel und Osteoporose​

Neben der Wirkung von borhaltigen Verbindungen auf Arthrose konnte auch eine positive Wirkung auf die Knochenkrankheit Osteoporose nachgewiesen werden. So führt anhaltender Bormangel zu einer vermehrten Ausscheidung von knochenstabilisierendem Calcium.

Eine erhöhte Aufnahme von Bor trägt zur Stabilisierung der Knochen und somit zu einer Verringerung des Osteoporoserisikos bei. Eine optimale Borzufuhr stimuliert darüber hinaus das Knochenwachstum, indem vermehrt Östrogen gebildet wird – eine wichtiges Sexualhormon, dessen Produktion vor allem während des Klimakteriums verringert gebildet wird.

 
Zu Bor haben wir diverse Threads, z.B.:


Im letztgenannten ist in #2 der Artikel vom Zentrum der Gesundheit schon mal verlinkt worden.

Weitere (insgesamt 7 Suchergebnisse):

 
Ihr Lieben,

diese Bor Details sind mir von hier bekannt, sonst könnte ich ja garnicht diese Fragen stellen:

Eher würde mich genauer interessieren ob damals schon Wirkungen im Bereich der Östrogenanhebung bekannt waren, was Bor für die Vitamin D Umwandlung tut oder für die Calciumverwertung.


Mich interessiert nunmehr, was in dem von sauerkraut erworbenen Buch über diese Wirkweisen steht, vielleicht sogar noch detaillierter oder weitere bereits vergessene Erkenntnisse. Daraus schlussfolgere ich, ob es vielleicht Sinn für mich macht das Buch zu erwerben.

Liebe Grüße an Euch von Kayen
 
Ja, liebe Kayen, ich habe die Threads auch nur für alle Mitlesenden verlinkt, weil ich so etwas grundsätzlich wegen der Vernetzung im Forum immer gern einmal aufliste. Dass diese Essentials Dir längst bekannt sind, vermutete ich.

Deine Fragen finde ich interessant und schließe mich an.
 
Hier werden als Leseprobe (ca. 90 Seiten) nicht wenige Seiten angezeigt:


Ich habe mal kurz drüber geschaut - viel Chemie, Formeln und fachspezifische Ausdrücke, auch von ganz anderen Gebieten, wie Pflanzen - bin mir da nicht so sicher, ob das zum einen vom Kenntnisstand noch alles so stimmt und ob es wirklich hilfreich ist, eigene Fragen zu klären oder man eher noch verwirrter zurückbleibt, weil man einiges als Laie nicht versteht und zum anderen, nicht gerade billig für vielleicht wenig Info für sich.

Aber schaut mal rein, was ihr dazu meint.
 
Hier wird auch genauer auf Bor, auch aus aktuelleren Studien eingegangen:

Biochemische Funktionen​

Folgende biochemische Funktionen für Bor wurden beschrieben bzw. werden diskutiert (Gröber und Kisters, 2015, Rondanelli et al., 2020):

  1. Anti-entzündliche Wirkungen durch Hemmung von Cyclooxygenasen und Lipoxygenasen und Interaktionen mit NF-кB.
  2. Beeinflussung der Biosynthese von Steroidhormonen wie 17-ß-Östradiol und Testosteron durch Modulation der Hydroxylierung des Steroid-Rings.
  3. Beeinflussung des mitochondrialen Energiestoffwechsels durch Inhibierung von Serin-Proteasen. Dies kann auch beim Prostata-Carcinom von Bedeutung sein.
  4. Regulation des Calcium-, Magnesium- und Vitamin D-Stoffwechsels und damit wichtige Bedeutung für die Knochengesundheit.

In einer älteren Arbeit (Miljkovic et al., 2004) wurde die Hypothese aufgestellt, dass durch eine hohe nutritive Aufnahme von Bor die katabole Umwandlung in inaktive (wenig aktive) Vitamin D-Metabolite begrenzt wird. Dies könnte zugleich mit einem Anstieg von 25-Hydroxy-Vitamin D3 bzw. 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 einhergehen.

In einer doppelt-blinden, Placebo-kontrollierten Studie an Patienten mit einer Osteoarthritis, die für 14 Tage Calcium-Fructo-Borat in einer Dosierung von 216 mg/die erhielten, wurde ein Anstieg von 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 von 19 % nachgewiesen, während die Konzentrationen von 25-Hydroxy-Vitamin D3 keine signifikanten Unterschiede aufwiesen (Reyer-Izquirdo et al., 2012). In einer weiteren Studie (Rondanelli et al., 2020) wurde ein Anstieg von 25-Hydroxy-Vitamin D3 um 20 % beschrieben unter Gabe von Calcium-Fructo-Borat (6 mg Bor/die).

Die Gabe von 3 mg Bor/die führte zu einer Reduktion der Harn-Ausscheidung von Calcium- und Magnesium (Rondanelli et al., 2020).

Verschiedene Tierstudien (Rondanelli et al., 2020) zeigen eine Erhöhung der Serum-Konzentration von Calcium sowie eine Verbesserung der Knochendichte durch Bor-Gabe. Nach einer in-vitro-Studie (Capati et al., 2016) kann Bor die Proliferation und Differenzierung von Osteoblasten durch verstärkte Aufnahme von Calcium positiv beeinflussen.

In einer Studie in der Türkei an postmenopausalen Frauen aus Gegenden mit hoher (ca. 7 mg/die) und niedriger (ca. 1,2 mg/die) Bor-Aufnahme über das Trinkwasser war die höhere Aufnahme von Bor mit statistisch signifikant höheren Osteocalcin-Konzentrationen assoziiert, einem wichtigen Marker des Knochenaufbaus (Boyacioglu et al., 2018).

Da unter Bor-Gabe ein Anstieg der Plasma-Konzentration von 17-ß-Östradiol und Testosteron (Nielsen et al., 1987, Rondanelli et al., 2020) nachgewiesen wurde, kann auch durch diesen Effekt der Knochenstoffwechsel günstig beeinflusst werden.

Auch eine ausgeprägte anti-entzündliche Wirkung von Bor in Form von Calcium-Fructo-Borat (Scorei and Scorei, 2013) kann mit günstigen Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel einhergehen.


Möglicherweise findet man auch in den hier erwähnten Studien noch einige Antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du magst, würde ich mich freuen, wenn Du nach Durchsicht berichten könntest, ob sich das Buch in puncto obiger Fragen lohnt, sauerkraut.
Zu Östrogen, Cholecalciferol und Calcium steht in der von Dir erhofften Weise nicht viel drin. Allerdings steht viel über Physiologie drin und der Wälzer strotzt vor Quellenangaben.
 
Ich esse viel Biogemüse und -obst und habe einen Wert von 39 μg/l, gerade gemessen. Viel zu wenig!
Ich habe gerade auch meine Ergebnisse bekommen:

58,5 - was ist denn eigentlich ein guter Wert? Bei mir steht da nur 0-100 bei dem Referenzwert 

Obst esse ich kaum, Nektarinen aß ich eine Zeitlang (2-3 Wochen) eine halbe am Tag, aber jetzt ist anscheinend Saison vorbei.
 
Ich habe jetzt mal Bor genommen, aber irgendwie bin ich nicht sicher, ob ich das vertrage. Mein Magen fühlt sich seltsam an und habe etwas Übelkeit. Kennt das jemand nach Bor?
 
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