Mutter und Tochter Beziehungen

Dieses Thema ist sehr spannend und berührt mich schon ein wenig zumal ich sagen kann dass ich keine Mutter und Tochter Beziehung habe und es mir manchmal schon sehr fehlt.
Ich habe seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter.
Wegen einem Streit am Telefon ist der Kontakt von da an abgebrochen.
Ich habe meiner Mutter damals am Telefon zum ersten mal gesagt was ich wirklich denke und von ihr halte. Das hat wohl das Fass zum überlaufen gebracht.
Fange ich aber mal ganz von vorne an wie sich unsere Mutter/Tochter Beziehung entwickelt und schussendlich auseinander gelebt hat.

Meine Eltern trennten sich als ich drei Jahre alt war. Ich kann mich nicht daran erinnern und von da an war meine Mutter alleinerziehend.
Diese Situation machte meiner Mutter sehr zu schaffen.
Sie ging arbeiten und da sie im Restaurant/Bar/Pub arbeitete war ich viel bei meiner Tante oder Grossmutter zu Hause. Ich kann mich noch gut daran erinnern als meine Tante damals öfters gesagt hat: Oh, deine Mami hat dich wieder mal nicht sauber angezogen, oder die Haar gebürstet, sie würde nicht gut für mich sorgen was mich damals sehr traurig machte. Damals nahm ich meine Mutter in Schutz und setzte mich für sie ein. Als kleines Kind sind die Eltern wie Götter auch wenn man geschlagen wird etc...

Als ich drei, vier Jahre älter war war ich dann immer alleine zu Hause und meine Mutter arbeitete viel Abends und Nachts. Sie brachte manchmal fremde Männer nach Hause. Wenn sie eine festere Beziehung hatte zogen diese Männer auch mal bei uns ein und es waren entweder gewalttätige oder Alkoholkrank. Ich habe viel mitbekommen. Oft kam meine Mutter betrunken nach Hause und auch wenn ich im Bett schon geschlafen hatte, ich bin oft aufgewacht und habe jede Auseinandersetzung mitbekommen. Oft hatte ich Angst, dass meine Mutter wieder geschlagen wurde. Manchmal ging ich dazwischen und sie schickte mich dann wieder ins Zimmer. Oft hat sie geweint und ich dann alleine in meinem Zimmer auch weil ich nicht wusste was da genau geschah und wirklich Angst hatte was da passiert.
Schon als Kind hatte ich immer den Gedanken ich muss in die falsche Familie geboren sein. Ich wünschte mir immer eine Mami wie meine Freundinnen es haben. Ein Mami, dass mich gern hat, mich in den Arm nimmt und mit der ich über alles reden kann und am wichtigsten ein Mami, das mir sagt, dass es mich gerne hat.

Später lernte sie einen Mann kennen den ich vom ersten Tag an nicht ausstehen konnte wie das so ist. Heute weiss ich aber wie berechtigt das war.
Ich war gerade am Anfang meiner Pupertät mit ca. 13/14 Jahren und die Probleme überhäuften sich.
Meine Mutter hatte eine 2-Zimmer Wohnung. Er lebte dann auch bei ihr und es war schon sehr beklemmend mit jemandem zusammen zu leben den man bis aufs Blut nicht ausstehen konnte. Er war ein Typ Mann, egoistisch, Geldgierig und bestimmend.
Meine Mutter war tief in ihrem Inneren sehr unzufrieden das habe ich immer gespürt. Er war halt gegen aussen ein starker und für sie attraktiver Mann der sie immer beschützte. Obwohl er einen sehr seriösen wichtigen Beruf hatte war ein kein Unschuldslamm. Nach seinen Saufgelagen nach Feierabend war er schon mal in Schlägereien verwickelt oder er fuhr oft betrunken Auto.
Ich ging halt zur Schule kam nach Hause, musste putzen, waschen und kochen für die Zwei. Meine Mutter arbeitete wie immer Nachmittags oder Abends. Tagsüber schlief sie immer lange. Wenn ich nach Hause kam schrie sie immer rum, wenn ich auch mal meine Meinung äusserte, dann gabs aufs Maul, Kopf etc oder sie zog mich an den Haaren umher.
Wir stritten uns jeden Tag wegen belanglosen Dingen. Sie schrie mich an, wenn ich die Wäsche mal nicht gebügelt habe oder sie in ihrem Chaos in der Wäsche eine Bluse nicht gefunden hat.
Wenn ich mir die Haare färben wollte oder damals mit Löchern in den Jeans rum laufen wollte beschimpfte er mich gleich als Punk oder Junkie und sprach ein Verbot aus so rum zu laufen.
Natürlich habe ich rebelliert weil ich einfach nicht wollte was er wollte.
Meine Mutter hat mich so gut wie nie in Schutz genommen, im Gegenteil. Sie sagte was er meinte...
Ich kann sagen das war eine harte Zeit für mich. Ich fing an zu lügen, ich kam immer zu spät nach Hause, fing an Geld aus dem Portemonnaie zu klauen weil ich keine Lust mehr hatte auf die täglichen Konflikte und mir auch mal was kaufen wollte etc. Meine Mutter drohte mir immer mich ins Heim zu geben und es war mein sehnlichster Wunsch, dass sie es tut...
Ich wollte ausbrechen, Aufmerksamkeit und ich bekam sie zu spüren indem sie Gewalt anwendeten.

Meine Mutter machte keinen Streich mehr im Haushalt und sie war einfach nur noch faul. Abends weg in die nächste Bar um zu saufen und Abends besoffen nach Hause kommen. So ging das Jahre lang. Ich machte nach meinen Hausaufgaben den ganzen Haushalt, kümmerte mich um alle Tiere die wir hatten, kochte und waschte...Ich schämte mich eine Freundin nach Hause zu nehmen, weil ich ja kein eigenes Zimmer hatte etc. In der Wohnung roch es immer nach Rauch und es war einfach eng und klein.

Also ich dann 15 Jahre alt war lernte ich meinen ersten Freund kennen. Ich zog bei meiner Mutter aus und mit meinem Freund zusammen. Mit 17 habe ich meine Ausbildung angefangen. Nach meinem Auszug hatte ich kaum noch Kontakt und nur ab und zu redeten wir am Telefon zusammen. Es war immer sehr oberflächlich. Mit der zeit wurde der Kontakt mehr und wir haben uns wieder besser verstanden.
Ich besuchte sie einmal pro Monat.
Später dann als ich die Ausbildung beendet habe und ich von meiner Heimatstadt weg zog, hatte ich dann wieder weniger Kontakt. Wir sahen uns nur noch so drei bis viermal pro Jahr.
Ich hatte nie "Muttergefühle" für sie sondern sie war halt einfach meine Mutter. Ich habe manchmal tagelang darüber nachgedacht was sie mir eigentlich wirklich bedeutet. Ich wollte ihr alles verzeihen und doch war da so ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann. Wenn ich mir ihr geredet habe war da nie ein Gefühl von Verständnis und Geborgenheit.

Meine Mutter lebte immer noch in ihrer kleinen Welt und ich fühlte mich so fern von ihr. Ich wollte seit ich denken kann nie so werden wie sie obwohl sie immer zu mir sagte: aus dir wird nichts, du bist eine von uns etc. Ich habe ihr aber das Gegenteil bewiesen: ich trinke und rauche nicht und das ist wohl das Einzige was ich meiner Mutter verdanken kann und worauf ich stolz bin.

Ja und als ich ca. 26 Jahre alt war hatten wir mal ein Telefongespräch wo es Meinungsverschiedenheiten gab und ich beharrte auf meiner Meinung und da wurde sie ausfällig und sagte so zu mir, was ich denn hätte und warum ich so zu ihr bin. Ich sagte ihr: ich sage doch nur meine Meinung. Dann fragte sie mich:war ich so eine schlechte Mutter? Ich sagte dann zu ihr: das müsstest du am besten wissen...dann fing sie an zu weinen...was mir denn einfalle so was zu sagen. Dann sagte ich zu ihr, das ich das nicht nötig habe und legte das Telefon auf. Ich mache das sonst nie...aber ich habe mich endlich mal getraut mich zur Wehr zu stellen und nicht in Deckung zu gehen wie bei den Schlägen.

Ich kann euch sagen ich habe mich damals noch nie so gut gefühlt und doch so schlecht weil ich nicht wusste ob es das Richtige war.
Bis heute habe ich nichts mehr gehört. Ich habe mit keinem mehr von meiner Familie Kontakt. Es fehlt mir schon eine Familie zu haben, aber nicht diese.
Manchmal frage ich mich schon ob es das wirklich Wert war, doch ich habe Jahrelang resigniert und irgendwann musste das alles ausbrechen.
Was bringt es mir eine Mutter zu haben, die ihre Gefühle nicht zeigen kann oder vielleicht keine hat.
Auf jeden Fall denke ich nicht, dass wir uns jemals wieder hören oder sehen werden.
Im Grunde genommen sehr schade aber es geht mir so viel besser.
Ich glaube es gibt einfach Beziehungen die nicht geführt werden können weil die Menschen so unterschiedlich sind. Da bringt alles reden und jede Toleranz nichts.
Ich wünschte ich hätte eine Mutter mit der ich mich verstehen würde.
Ich kann nur sagen es ist so wertvoll. Also wenn ihr ein liebes Mami habt dann kümmert euch immer um sie...
Ich würde es auch tun :)
 
Hallo swissjoy,

es macht mich immer tief betroffen wenn ich wieder so eine Geschichte höre weil ich eben ganz genau weiß wie hilflos man als Kind/Jugendlicher ist.

Was ich auch witzig :ironie: finde, da hört man immer wieder von Vertrauenslehrern, oder allgemein sollen die Lehrer ja Pädagogen sein, die sich um die Belange aller Schüler kümmern... Aber leider kann man das meist vergessen. Mir ging es im Gymi und später dann eben auf der Hauptschule total dreckig und das hat keinen Lehrer je interessiert, kein Mensch hat mich je gefragt ob auch nur irgend etwas nicht in Ordnung sein könnte. Daher gilt immer mein spruch: Es gibt sehr viele Lehrer aber eben nur sehr wenige Pädagogen :mad:!
Ich möchte ja jetzt nicht die Schuld auf diese Personen abwälzen, keinesfalls, jedoch stellt sich mir durchaus die Frage warum es so viele solcher Fälle gibt von denen kein Mensch etwas ahnt. Echt traurig!

Interessant finde ich wie es bei Euch zum Bruch gekommen ist, eigentlich genauso wie bei mir und meiner Mutter. Als ich das erste Mal sagte (bzw. ja nur ihre 1000. "Floskel" bestätigte) sie sei wirklich keine gute Mutter gewesen war Schluss. Meine Worte waren der Anfang vom Ende, von da an ging es bergab. Ich habe aber eine ganz Zeit lang gebraucht um das als Auslöser zu erkennen.

Mir geht es wie Dir. Ich weiß selbst es ist schade und traurig, dass es so gekommen ist. Aber ich glaube auch für sie und mich ist es wegen dieser Vergangenheit unmöglich geworden "normal" miteinander zu kommunizieren.

Wenn Sie sich heute einen Ruck geben und über ihren Schatten springen würde und uns bzw. wenigstens mich ansprechen und sagen würde es tut ihr sehr Leid was in den letzten Jahren seit diesem Streit passiert ist. Und wenn sie ehrlich bedauern würde was sie z.B. unseren Bekannten für einen Blödsinn erzählt hat und versprechen könnte solche Aktionen in Zukunft sein zu lassen. Wenn Sie sagen würde sie möchte uns, vor allem meinen Mann, zukünftig "neutral" und nicht mehr als Störenfriede ansehen. Wenn sie endlich akzeptieren könnte, dass wir sie doch ganz in Ruhe lassen und von ihr eben auch nichts anderes erwarten. Wenn sie es zukünftig unterließe zwischen uns Geschwistern noch voller Elan Zwietracht zu saen, vielleicht könnten wir dann eine Basis finden die zu unser beider Zufriedenheit wäre.

Doch sicher kann da jeder erkennen es gibt viel zu viele "wenn" in diesen Zeilen. Aber unter den Bedingungen die jetzt herrschen bin ich für einen Kontakt nicht bereit.

Wir nehmen ihr auch heute noch Arbeiten ab die wir ihr einfach ersparen möchten. Ob es da um schwere Mülltonnen geht oder die Straße kehren oder vom Schnee räumen. Aber ich bin ziemlich sicher sie legt uns das eher zur Last als sich darüber zu freuen. Ihr würde ich glatt noch zutrauen, dass sie den Nachbarn erzählt wir würden ihr noch nicht einmal gönnen Schnee räumen zu dürfen :cool:.

Weißt Du swissjoy, ich habe mich genau wie Du dafür entschieden lieber auf sie zu verzichten als sie unter diesen Bedingungen zu haben. Wir wissen beide das ist schlimm, doch geht es uns so besser. Und "nachgegeben" haben wir ja gezwungenermaßen lange genug.

Ich danke Dir für Deine Geschichte :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hi Heather

gerngeschehen...wenigestens gibt es hier Menschen, die mich verstehen :eek:) Denn viele in meinem Umfeld verstehen meinen Entscheid nicht oder sie wollen helfen die Beziehung zu kitten.

Ich empfinde es auch als traurig wenn man so überlegt, dass es noch viele weitere Kinder gibt denen es auch so oder ähnlich oder sogar noch schlimmer ergeht.
Ich für mich habe einen Weg gefunden, wie ich am besten damit umgehen kann. Leider nicht den Weg den ich mir ja wünschen würde, aber es ist halt mal so. Es gibt Dinge die man nicht ändern kann und schon gar nicht einen Menschen.
In meinem Berusfalltag kann ich all das weiter geben, wie ich es mir gewünscht hätte als Kind behandelt und respektiert zu werden.
Mit einer gesunden, liebevollen aber auch konsequenten Art und Weise kann man vieles erreichen und die Kinder betreuen und begleiten.
Wenn ich dann aber Eltern sehe, wie sie die Kinder teilweise vernachlässigen wegen Stress, Egoismus oder Unwissenheit dann macht mich das schon traurig.
Vielleicht wäre es damals gut gewesen, wenn jemand meiner Mutter mal gesagt hätte, dass es nicht der richtige Weg ist...Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn ihr jemand mal die Augen geöffnet hätte...
Wenn ich Mutter wäre würde ich auch mal Kritik von meinem Umfeld wünschen. Manchmal tut es echt gut, wenn man sein eigenes "Spiegelbild" wieder mal vor Augen hat und sich Gedanken machen kann.
In meinem Beruf werde ich in meiner Erzeihungsarbeit auch beobachtet und kritisches wird immer angesprochen. Ich finde es gut, denn nur so erkennt man die eigenen Schwächen und weiss wie damit umgehen.
Wenn wir Elterngespräche haben sprechen wir solche Dinge auch an, wenn wir das Gefühl haben die Kinder sind traurig weil Mama viel arbeitet etc. Was dann die Mutter daraus macht ist ihre Sache, aber es ist ausgesprochen und hat manchmal schon sehr viel geholfen... :) ich könnte viele Beispiele aufzählen...
Die heutige Gesellschaft neigt dazu weg zu schauen und zu sagen: mich geht das nichts an...doch eigentlich gerade bei Geschöpfen die sich nicht zu wehren wissen darf man nicht weg schauen.
Ich denke wenn damals meine Grosseltern nicht für mich da gewesen wäre, wäre ich auf die schiefe Bahn geraten. Bei ihnen hatte ich wenigstens einen kleinen Halt auf den ich immer zählen konnte.

Ja Heather so verbinden uns unsere Schicksale und ich glaube alles hat seine Gründe wie alles andere im Leben...vielleicht hat uns das dazu gemacht wie wir heute sind und was wir alles schon erreicht haben und das ist doch so was gutes oder? :)
 
Hallo swissjoy,

Ja Heather so verbinden uns unsere Schicksale und ich glaube alles hat seine Gründe wie alles andere im Leben...vielleicht hat uns das dazu gemacht wie wir heute sind und was wir alles schon erreicht haben und das ist doch so was gutes oder?
genau so sehe ich das auch. Wahrscheinlich musste alles so passieren damit wir zu den Menschen wurden die wir eben sind :). Und in meiner jetzigen Situation fühle ich mich eben wohl :kraft:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Swissjoy,
Im Großen und Ganzen ist Deine Geschichte ähnlich wie Meine. Was ich am Wenigsten verstehe ist daß meine so tut, als hätte sie keinen blassen Schimmer, warum ich sie nicht mehr sehen will, als hätte sie alles vergessen was sie getan hat. Sie erwartet Respekt und Fürsorge von ihren Kindern, als hätte sie alles perfekt gemacht.
 
Ich staune nur immer wieder.......:rolleyes:
Im Großen und Ganzen ist Deine Geschichte ähnlich wie Meine

wievielen ist es hier nur auch so schlecht ergangen?:eek:) Wieso ist dem so? :confused:Sollte nicht gerade die Kindheit die Zeit sein, die am besten erlebt / gelebt werden sollte? solch eine eigentlich unbeschwerte Zeit gibt es nie wieder im Leben!:rolleyes:

Ob unsere Mütter vlt mal z. B. in diesem Forum lesen, was sie uns angetan haben???? gewiss nicht...aber, es tröstet irgendwie....wenn man "Leidensgenossen" hat. Liest sich doof, aber irgendwie ist dem doch so!

Menno, ich wünsche mir so sehr, dass dieses Leid ein Ende hat! dass Mütter mal überlegen, wie sie es den Kids gegenüber doch besser machen könnten. Natürlich gilt das auch für die Väter........

Ich wünsche mir mehr Liebe - nicht nur den Kindern gegenüber!

In diesem Sinnen
einen lieben Gruß :wave:
Eure Marina
 
Seufzt - mich dir anschliesse Mariana

Manchmal kann aus Leid etwas sehr schönes erwachsen
Dies meine ich jetzt keinesfalls ironisch....

Doch mal eine Frage einwerfe:
Woraus entsteht eigentlich Leid?
Wenn wir versuchen ein Stück tiefer zu schauen.

Generell kann man sagen, dass vieles was hier beschrieben wurde, durch ein Mangel (gefühl ) entstehen konnte, natürlich bei der Mutter

Wenn es Mutter selbst schlecht geht, wie soll sie dann das Kind gut versorgen können?

Sicherlich ist es die Aufgabe, und das habe ich wo anders schon ausführlich beschrieben, der Eltern, sich Fehler einzugestehen, zu Reflektieren. Um dann wie in diesem Falle mit selbst Erwachsenen-Kinder darüber zu Reden um Verzeihung zu bitten.

Besser währe es früher - wenn Eltern noch etwas wieder gut machen könne.

Ansonsten, wenn Eltern dies nicht können, so werden sie ihre Kinder verlieren

Herzlichst Morja
 
...
Manchmal kann aus Leid etwas sehr schönes erwachsen
Dies meine ich jetzt keinesfalls ironisch....

....

Generell kann man sagen, dass vieles was hier beschrieben wurde, durch ein Mangel (gefühl ) entstehen konnte, natürlich bei der Mutter

Wenn es Mutter selbst schlecht geht, wie soll sie dann das Kind gut versorgen können?

Nun, Morja,
ich hab mir als Kind schon geschworen, dass ich es mit meinen Kindern besser machen werde. Und ich muss sagen, auch wenn meine Zeit - als Kind - nicht toll war, so denk' ich doch, dass ich vieles bei unserer Tochter besser gemacht habe (als ich es selber erlebt habe). Nur - gerade gestern hatte ich wieder "Beschwerden" von meiner Tochter bekommen: Sie macht eben später vieles noch besser! nun, gut, dann muss es ja bald nur noch glückliche kinder geben?! Schön wäre es doch - oder?

Und, Morja, wenn es auch der Mutter schlecht geht, so kann sie es doch dem Kind gut gehen lassen. das muss kein finanzieller Aufwand sein und auch bei körperlichen Leiden ist das Kind über Aufmerksamkeit gewiss dankbar. Mal in den Arm nehmen und ihm sagen, dass man es gerne hat, das bringt schon sehr viel! Wie gerne hätte ich das mal von meiner Mutter gehört?

Wann habt Ihr das eurem Kind das letzte mal gesagt?

Lieben Gruß
Marina
 
Guten Tag.
Auch ich schaue auf keine besonders glückliche Kindheit zurück.
Ich wurde nie in den Arm genommen, nie wurde mir gezeigt, dass man mich gerne hat.
Ich habe versucht, davon Abstand zu nehmen und die Kindheit keinen Einfluss auf mein jetztiges Leben nehmen zu lassen.
Mir fällt das um so leichter, da ich weiss, wie schwer es meine Mutter als Kind hatte.
Man darf ruhig sagen, dass sie es bei uns Kindern besser gemacht hat als ihre Eltern bei ihr davor.
So gesehen glaube ich, dass die meisten ( leider nicht alle ) Mütter im Rahmen ihrer Möglichkeiten für ihre Kinder da sein wollen. Nur sind diese Möglichkeiten leider durch gewisse Lebensumstände oft sehr eingeschränkt.
Vielleicht hilft diese Sichtweise auch, Vergebung walten zu lassen. Das hilft, um sich von traurigen Erinnerungen zu lösen.
Liebe Grüsse, Sine
 
Guten Tag.
Auch ich schaue auf keine besonders glückliche Kindheit zurück.
Ich wurde nie in den Arm genommen, nie wurde mir gezeigt, dass man mich gerne hat.
Ich habe versucht, davon Abstand zu nehmen und die Kindheit keinen Einfluss auf mein jetztiges Leben nehmen zu lassen.
Mir fällt das um so leichter, da ich weiss, wie schwer es meine Mutter als Kind hatte.
Man darf ruhig sagen, dass sie es bei uns Kindern besser gemacht hat als ihre Eltern bei ihr davor.
So gesehen glaube ich, dass die meisten ( leider nicht alle ) Mütter im Rahmen ihrer Möglichkeiten für ihre Kinder da sein wollen. Nur sind diese Möglichkeiten leider durch gewisse Lebensumstände oft sehr eingeschränkt.
Vielleicht hilft diese Sichtweise auch, Vergebung walten zu lassen. Das hilft, um sich von traurigen Erinnerungen zu lösen.
Liebe Grüsse, Sine

Hallo Sine,

auch ich hatte eine schwere Kindheit, aber meine Mutter hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten damals getan was sie tun konnte.
Ich selbst habe sicher auch Fehler gemacht, Überforderung als sehr junge und unglückliche Frau, eine schlechte Ehe, ich habe auch getan was mir möglich war, ich wäre für meine Kinder durchs Feuer gegangen und habe sie geliebt, ich habe alleine gekämpft, Existensnöte, aggresive Kinder, Armut, wer ist da immer Herr der Lage? Wer ist da immer die liebevolle Mutter, die eigentlich die meisten sein wollen?
Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Kindern, obwohl ich sagen kann, ich habe die letzten 30 Jahre für sie viel getan, ich war da, Zeitlich, finanziell (wenn ich konnte), tröstend, habe meinen Enkel genommen wann immer ich konnte, um der alleinerziehenden Mutter Zeit für sich zu geben.
Aber......ich habe nie ein nettes Wort bekommen,nicht mal eine nette Geste, das Gegenteil aber reichlich, nicht immer sind Mütter an allem Schuld, es gibt Umstände, es gibt versagende Väter...und irgendwann muss jeder sein Leben alleine regeln und nicht immer die Schuld bei der Mutter suchen.

Bitte das nicht als Kritik aufzufassen, es gibt sicherlich Mütter, die wissentlich ihr Unheil getrieben haben, aber nicht alle, manche haben einfach ums Überleben gekämpft.
 
Also, nachdem ich letzens Mal so darüber nachgedacht habe.

Ich hab als Kind ein Bild von einer Schauspielerin an dem Küchenschrank meiner Oma angebracht. Da war die Frau drauf, die ich so nett fand und die ich mir deshalb als Mama gewünscht habe.:cool:

Meine Mutter hat super gekocht.
Das Essen war schon deshalb immer pünktlich auf dem Tisch, weil mein Vater sonst voll abgetiert ist.
Es war immer alles pikobello, weil meine Mutter ein Sauberkeit- und Ordnungsjunkie war. Da sass die Wäsche im Schrank, wie beim Militär und der Boden hatte so sauber zu sein, dass man davon essen konnte.:bang: Auch wenn das keiner wollte.:rolleyes:
Da hatte das blutende Kind leider vor der Tür zu bleiben, damit der Boden nicht versaut wurde.
Da wurden die Kinder geschlagen, weil für sie schmutzige Kinder die Hölle waren. Nur noch mehr Schmutzwäsche.:rolleyes:
Da wurde schon mal wegen einer Lapalie mit Worten so verletzt, dass ich manchmal heulend da sass, und es nicht fassen konnte, dass eine Mutter wohlgemerkt ihrem Lieblingskind wegen Nichts so etwas Gemeines und Erniedrigendes sagen konnte.
Da hat dieses Lieblingskind bis zu seinem 11. Lebensjahr am Daumen geluscht und manchmal ins Bett gemacht und die Mutter machte sich noch darüber lustig.

Dabei war aber sie der Mensch in unserer Familie, den keiner sonst verstehen konnte, weil es uns allen ja vollständig an emotionaler Tiefe fehlte und sie doch so viel tiefer fühlte als die anderen. *Kotz*
Die anderen sind dann leider auch alle emotional auf der Strecke geblieben.:cool:

Und wie sie immer ihre Szenen machte, manchmal abends-bis mein Vater sie schlug, weil sie sonst nicht aufhörte (obwohl er sie wirklich vorher zigMal darum bat) und auch spätnachmittags, weil wir zu schmutzig vom Spielen kamen- auch da gab sie keine Ruhe, bis wir von meinem Vater geschlagen wurden.

Und dann hat sie sich hingestellt und war nicht nur das Opfer, sondern auch die Märtyrerin, die ja so leidet.
Und die Sprüche: Lerne leiden ohne zu klagen. Die, die sich erniedrigen, werden erhöht. Die Letzten werden die Ersten sein. Oh, Mann.:rolleyes:

Ja. Ich habe sie zeitweise verachtet. Einmal bin ich demonstrativ über sie gestiegen, als sie weinend am Boden lag.:cool: Das hat meinen Vater komplett geschockt. Er hat sie geliebt und ich denke heute, irgendwie sogar verstanden.

Ich hoffe nur, dass ich sie soweit aus meinem eigenen Verhalten verbannt habe, wie ich das wollte, auch wenn das echt Arbeit war. Ich bin damit zwar fertig. Aber ganz vergessen werde ich es natürlich nicht und will ich auch nicht.:cool: Ist ja die Wurzel meines Lebens.

Nachdem ich mir schon immer sehr viele Gedanken darum gemacht habe, wieso meine Brüder eigentlich noch viel mehr Probleme anschließend hatten als ich, glaube ich, dass ich gerade einen weiteren Teil der Ursachen gefunden habe.
Ich erinnere mich nämlich auch an andere Zeiten. Früher. Als ich noch keinen oder erst einen Bruder hatte.
Ich hatte z.B. immense Probleme als ich mit 3 in den Kindergarten kam und habe wochenlang geheult, wenn meine Mutter dann weg ist und mich alleine gelassen hat.
Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich einmal (als ich sehr klein gewesen sein muss) nach dem Mittagsschlaf aufwachte und keiner da war. Da hab ich das Küchenfenster aufgemacht und mich auf die breite Fensterbank des Altbaus gesetzt, mit den Blumen davor und mich sehr gefreut, als ich sah dass meine Mutter über den Hof nachhause kommt.
Das hat sie sicher geschockt, sonst wüsste ich das heute vielleicht nicht mehr.:D Obwohl. Ich fand das ganz toll.:D
Ich denke, ich hatte damals einen engen Draht zu ihr.
Ich war auch sehr stolz auf meinen ersten Babybruder.
Und ich erinnere mich auch daran, wie mein Vater mich manchmal gefüttert hat. Besonders bei Spinat.:D Oder wie wir im Wald Ostereier suchen waren. usw.
Ich glaube, ich hatte einen Nestschutz, weil es für mich nicht immer so war. Etwas, dass meine Brüder dann so nicht mehr erlebten. Und deshalb habe ich immer gewusst, dass meine Eltern mich trotzdem lieben.

Da erklärt mir aber gerade auch meine Gefühle im Krankenhaus. Als sie vor ihrem Tod nach einem Sturz ins Krankenhaus kam und praktisch gewaltsam entzogen wurde, habe ich sie besucht. Da hab ich gefühlt, dass da wieder meine Mama steht. Ich kann es nicht erklären. Aber ich wollte da am Liebsten nicht mehr von ihr weg gehen.
Damals jedoch dachte ich, dass sie jetzt so ist, wie ich es mir immer gewünscht habe und konnte gar nicht erkennen, dass ich sie so schon kannte.

Leider habe ich sie so nie mehr wieder gesehen. Sie ist dann ein paar Tage später ins Koma gefallen und später gestorben.
Während unserem Telefonat, in dem ich ihr sagte, dass ich so viel Arbeit habe, dass ich erst in ein paar Tagen wieder ins Krankenhaus kommen könne, hatte sie eine Art epileptischen Anfall. Da sagte ich ihr, ich rufe jetzt die Schwestern an, dass jemand kommt. Das wird schon wieder. Und sie sagte mir, das ist zu spät. Nein, das wird nicht mehr.
Sie hatte Recht.

Meine Mutter war noch sehr jung, als sie schwanger wurde. Ich denke, sie hat das wohl irgendwann nicht mehr auf die Reihe bekommen und spätestens mit dem 3. Kind (das sie eigentlich am Liebsten hätte abtreiben lassen:cool:) war sie vollkommen überfordert. Jedenfalls ist sie ab da ständig ausgetickt mit ihren Szenen.

Sie hat viele Fehler gemacht. Sie hat anderen aus ihrer Unfähigkeit heraus Schaden zugefügt. Sie war überfordert und unglücklich. Und als sie sich irgendwann für den Alkohol entschied, als sie selbst eh schon lange eine Katastrophe war (und für sie selbst ihr eigenes Leben), da wurde es noch Schlimmer.

Aber ich liebe sie trotzdem. Also die Mama, die ich mal hatte als ich noch klein war und die sie dann vor ihrem Tod wieder kurz war.
Und ich habe mich immer wieder darum bemüht, diese Mama wieder zu bekommen. Dazu habe ich ihr sogar angeboten, nach einem Entzug bei mir und meiner Familie zu wohnen.

Das war jetzt irgendwie eine öffentliche Psychoanalyse.:cool:
Und ja, ich habe geweint, als ich den letzten Teil schrieb (auch weil ich mich mit ihrem Tod nicht sonderlich auseinandersetzte) und denke, dass ich heute noch mehr Klarheit über mich und meine Kindheit bekommen habe.:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo ihr lieben

hab heute einige Beiträge in diesem Thread gelesen (leider noch nicht alle, sind ja soviele :eek: ), aber das hat mich echt aufgewühlt und bin auch etwas schockiert, was hier einige schon erleben mussten =( dagegen war meine Kindheit ja echt heilig..

@nicht der papa: Deine Geschichte ist ja wirklich sehr traurig, weiss gar nicht was ich dazu sagen bzw. schreiben soll :-(
hast du das denn irgendwann einigermassen verarbeiten können?
 
@nicht der papa: Deine Geschichte ist ja wirklich sehr traurig, weiss gar nicht was ich dazu sagen bzw. schreiben soll :-(
hast du das denn irgendwann einigermassen verarbeiten können?
Da weiss ich fast nicht was ich schreiben soll, dass Du jetzt gerade meine Geschichte rausgepickt hat.

Sicher. Damals war es schlimm für mich. Zeitweise der reine Terror, weil mein Vater eh ein autoritärer Patriarch war.
Ich war aber immer sehr eigensinnig und hätte mich eher totschlagen lassen, als etwas nicht zu tun, was mir wichtig war.:cool: Daneben habe ich damals zudem Spielmöglichkeiten gehabt, die Kinder heute kaum noch haben und hatte damit einen Ausgleich.

Ich bin ein sehr extrovertierter Mensch und hatte früh Freunde, mit denen ich reden konnte. Mit Anfang 30 habe ich dann mal eine Gesprächstherapie gemacht und mein Mann hat damals auch zu mir gestanden.:) Im Vergleich zu meinem Mann wurde ich sowieso nur gestreichelt.:cool:

Meine Mutter ist schon bald 19 Jahren tot und mein letzter Beitrag, den ich eigentlich ganz anders habe schreiben wollen, hat mir nur den kleinen Rest klar gemacht, der mir für die Erklärung der Zusammenhänge noch gefehlt hat.;)

Ich denke es ist, wie konfus geschrieben hat, obwohl ich das erst im Nachhinein gelesen habe.:)
Ich habe mein Leben trotzdem auf die Reihe bekommen und bin heute bezogen aufs Berufsleben der beste Sohn meines Vaters, wie eine Bekannte immer sagt.:rolleyes:
Wirklich leid tut es mir für meine Brüder, von denen man das nicht sagen kann bzw. konnte.

Wäre meine Kindheit für mich das Schlimmste in meinem bisherigen Leben gewesen, wäre ich allerdings wirklich glücklich.:cool:
 
Hallo,

@Marina
es wäre herrlich wenn es nur noch glückliche Kinder geben würde, ich hoffe zumindest es werden doch immer mehr :rolleyes:.

@Sine
Das ist ja mein Problem an "meiner Geschichte". Es ging nicht darum was sie zu der Zeit in der damaligen Situation geben "konnte" - nein, vielmehr, dass sie kein Interesse daran hatte mir etwas geben zu "wollen" bzw. keine Lust dazu hatte. Und das ist etwas das nicht wirklich zu verzeihen ist.

@nicht der papa
Ich habe Deine Geschichte eben erst gelesen und kann mich so gut in Dich hineinversetzen. Schön, dass Du mit Deiner Mama doch noch "Frieden schließen" konntest :).

Davon bin ich weit entfernt, auch wenn wir in letzter Zeit wieder "normal" miteinander reden, wenn man das unter diesen Umständen so sagen kann. Ich warte aber insgeheim wieder darauf, dass sie sich wieder nicht bändigen kann und bei irgend jemandem, sei es Familie oder Freunde, mit ihrem losen Mundwerk ihr Leid über uns klagt... :cool:. Und dann ist für mich wieder Schluss! Aber, wir werden sehen...


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Ich warte aber insgeheim wieder darauf, dass sie sich wieder nicht bändigen kann und bei irgend jemandem, sei es Familie oder Freunde, mit ihrem losen Mundwerk ihr Leid über uns klagt... :cool:. Und dann ist für mich wieder Schluss! Aber, wir werden sehen...


Liebe Grüße :wave:.

Heather
Nach dem Auszug hatte ich für die ersten paar Jahre kaum Kontakt . Da hatte ich privat auch noch kein Telefon. Als sie danach am Telefon öfter Stress machte, konnte ich vorbeugen, in dem ich ihr an einem bestimmten Punkt sehr schnell sagte, zu meinen Bedingungen oder gar nicht mehr. Das ging dann eigentlich gut.:D
Wenn man das nicht frühzeitig macht und dann noch nebenan wohnt, ist das sicher schwierig.

Liebe Grüsse:wave:
 
Hallo nicht der papa,

Wenn man das nicht frühzeitig macht und dann noch nebenan wohnt, ist das sicher schwierig.
das ist wahr. Lange Jahre war ich viel zu gutmütig und geduldig. Ich änderte mein Verhalten eben erst als das Fass bereits übergelaufen war, erst dann konnte ich auch begreifen welch dominanter und egoistischer Mensch sie ist... :mad:.

Heute habe ich glücklicherweise aber auch (meist ;)) den nötigen Abstand :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Guten Abend zusammen

@nicht der papa: da dein Beitrag der aktuellste war, noch niemand darauf geantwortet hatte und er so emotional geschrieben ist, konnte ich den doch nicht einfach so ohne Reaktion da stehen lassen :) ich hab wirklich einen Respekt vor dir, dass du trotz allem doch auch noch das positive darin siehst, wie eben z.B. dass du dafür Spielmöglichkeiten hattest, die andere Kinder heute nicht mehr haben etc..

Bis ich 15 wurde hatten wir eine relativ gut harmonisierende Familie, danach zerbrach sie wie aus dem nichts :( aber ich muss wirklich dankbar sein, dass ich ganze 14 Jahre eine tolle Familie haben durfte und eine relativ unebschwerte Kindheit so verbringen konnte, wenn ich hier so einige Geschichten lese, läuft es mir kalt den Rücken runter..

Grüessli
 
klinke mich einfach heute hier ein.sehe das ich nicht die einzige bin mit „mutter“probleme.

heute morgen ist das fass übergelaufen und ich bin weggelaufen ,ich konnte nicht’s mehr hören ………wir hatten heute morgen einen termin beim augenarzt weil ……………ich muß langsamer schreiben sonst komme ich durcheinander .

sie klagt schon seit geraumer zeit über sehprobleme . nach mehrmaligen untersuchungen sind wir überein gekommen sie solle entscheiden wann sie eine op wegen "grauen star" machen möchte .es sollte noch jetzt im frühjahr sein oder halt im herbst , es eilt nicht. .………..ein paar wochen nach diesem gespräch kam mutter morgens und sagte es ist soweit sie möchte die op .machen .sie sieht nichts mehr und und und ………….das gespräch um den zeitpunkt (tag) der op sollte heute stattfinden .nachdem ich auf der autobahn war fragte ich sie welchen tag nehmen möchte ………..da sagte sie wieso op!!!!???? ich will meine augen NUR untersuchen lassen .
ich versuchte ihr zu erklären (wie schon gestern und vorgestern) das sie die op wollte und der augenarzt damit einverstanden ist .nein..nein .nei…..so etwas hat sie NIE gesagt .warum sollte sie einer op zustimmen wenn mit ihren augen alles ok wäre ………………….
Ich bin wieder nach hause gefahren .habe zuhause in der praxis angerufen und uns entschuldigt .
dann bin ich einkaufen gegangen,mutter kam mit .wir haben einen cafe zusammen getrunken (.kein wort mehr über die augen ).als der cafe kam setzte sich auch mein mann zu uns ,und fragte nicht’s ahnend : und was sagte der augenarzt ?.erwiderte doch tatsächlich mein mutter :" in 2 jahren soll sie wieder kommen …………………so weit käme es noch das sie sich von mir manipulieren ließ .
seit 25 jahren wohnt sie hier und hat den himmel auf erden .ich kümmere mich um alle ihre sachen ,was mir nie etwas ausgemacht hat .aber ich bekomme immer wieder einen auf den deckel .mein bruder wird in den himmel gehoben (er ruft einmal im jahr seine mutter an .)
Ich kann mich an meine kindheit nicht erinnern ,erst ab meinen 10 lebensjahr .
heute beim essen viel mir die gabel aus dem mund ,……..ich sah meine mutter mit meinem bruder an der küchentür stehe und mein bruder rief immer ……mami ,mami mach was , er schläg sie ja tot…… .er schlug mit einem polizei knüppel auf mich ein und meine mutter sah zu.
heute bin ich respektlos ,habe demenz und weiß nicht mehr was ich mache ……...laut meiner mutter .
aber vielleicht hat ja auch meine mutter demenz und wir beachten es nicht richtig !!!!!!!!!?????????
könnte nur heulen
lg ory
 
vielleicht hat ja auch meine mutter demenz

Hallo, liebe ory!

Mal ganz ehrlich – so weit hergeholt ist das gar nicht. Ein wenig klingt es schon danach. Wie alt ist deine Mutter?

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
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