Themenstarter
- Beitritt
- 25.09.07
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- 9.556
Hallo,
durch den Thread von Carrie kam ich auf die Idee meine "Mutter-Geschichte" hier zu erzählen.
Meine Mutter hat mich in meinem Leben schon oft enttäuscht. Und doch war ich immer für sie da, hatte immer Mitleid mit ihr. Sie hat zwei gescheiterte Ehen hinter sich und lebt heute in nicht gerade üppigen Verhältnissen, und das (leider) auf dem gleichen Grundstück.
Obwohl ich mich schon als Kind nicht auf sie verlassen konnte und sie nie für mich da war, wollte ich nicht glauben, was ich inzwischen weiß. Ich bekam seit ich ca. 10 J. war z.B. weder ein Mittagessen wenn ich von der Schule heimkam, noch ist sie morgens mit mir aufgestanden um mir Frühstück und Pausenbrot zu machen. Das waren aber weiß Gott nicht ihre einzigen "Fehlzeiten" als Mutter. Den Übergriffen von meinem Vater denen ich ausgesetzt war hat sie angeblich nie gemerkt, heute glaube ich ihr das nicht mehr.
Jahrelang habe ich und auch mein Mann immer wieder versucht sie etwas aus ihrer tristen Situation zu reißen. Da wir ihr halt am nächsten waren (ich habe noch drei Geschwister), waren wir logischerweise auch am meisten für sie da.
Gut, sie hat auch mal nach unseren Kindern gesehen als sie klein waren, jedoch haben wir ihr dafür mehr als ausreichend geholfen in sämtlichen Bereichen. Ob es eine kleine Reparatur war, oder den Fernseher programmieren, oder ein Schreiben an die Krankenkasse für sie zu schreiben - kein Problem, wir waren zur Stelle.
Von einem früheren Streit, vor ca. elf Jahren mal abgesehen, bei dem sie ausgetickt ist und meinen Mann angegriffen hat (ja, das stimmt echt...!) lief alles ganz gut und wir kamen miteinander aus. Über ihren Egoismus, ihre oft an den Tag gelegte Taktlosigkeit sahen wir großzügig hinweg, war die "arme" Frau doch meine Mutter.
Letztes Frühjahr dann versuchte sie mit dem Rauchen aufzuhören (da muss im Gehirn irgendein Schalter umgelegt worden sein) und war seitdem auch in Rente, also ganz zu hause. Innerhalb von ein paar Tagen entwickelte sich die Situation zu einem Alptraum!!! Sie stalkte mich regelrecht und rannte mir die Bude ein, ich kann es kaum anders nennen. Da ich sehr geduldig und gutmütig bin ließ ich ihr ein paar Tage die Möglichkeit meine ihr aufgezeigten Grenzen zu akzeptieren. Doch weit gefehlt, nun beschwerte sie sich bei den Nachbarn ich hätte keine Zeit mehr für sie
.
Im August, sie rauchte inzwischen übrigens wieder, dann kam der erste Crash. Sie mischte sich von ihrem Fenster, an dem sie nun fast den ganzen Tag unsere Aktivitäten verfolgte, ganz unverschämt in eine Angelegenheit die sie überhaupt nichts anging und wurde dann regelrecht frech. Da ich inzwischen seit Wochen sehr genervt war und mich wirklich sehr aufgeregt habe und mein Mann das mitbekam sagte er ihr die Meinung.
Man sollte denken die Luft wäre nun wieder klar, sie hätte nun vielleicht verstanden, aber keine Chance. Nun rannte sie mir wieder ein paar Tage lang fast die Tür ein mit irgendwelchen bescheuerten Lappalien. Es kam soweit, dass ich total augerastet bin und sie regelrecht angeschrien habe sie soll sofort mein Haus verlassen und mich endlich in Ruhe lassen.
Ihr ahnt es wahrscheinlich schon, ich musste noch zweimal so ausflippen bis sie meine Tür endlich zu ließ.
Im Laufe der Wochen entspannte sich die Situation zwischen mir und ihr soweit, dass wir, wenn wir uns trafen, über alltägliche Dinge sprachen. Mein Mann beachtete sie nicht, er hatte bereits aufgegeben.
Da ihr aber nun nicht mehr die Beachtung geschenkt wurde die ihr ihrer Meinung nach gebührt kam der große Knall. Sie schimpfte bei Verwandten über meinen Mann in den übelsten Tönen (die Wortwahl lasse ich besser außer acht) und das idiotischerweise im beisein unseres Sohnes.
Könnt ihr Euch das vorstellen? Wie kann man sich denn so benehmen?
Unser Sohn hat uns natürlich fassungslos alles erzählt und seitdem ist zwar Ruhe, jedoch kommt uns immer wieder zu Ohren wie sie sich über uns beschwert. Wir hätten ihr z.B. verboten aus "ihrem" Fenster zu sehen und solche bekloppten Anschuldigungen. Ihrer Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Meinem Mann hat sie inzwischen sogar gesagt er sei hier nicht gerne gesehen
, dabei gehört hier alles uns, sie darf das zweite Haus nur wegen Nießbrauch nutzen.
Dann hat sie auch schon versucht über unsere Kinder uns (vor allem natürlich meinem Mann) Seitenhiebe auszuteilen.
Inzwischen ist sie, glaube ich, ganz schön einsam. Meine Geschwister helfen ihr auch wenn was ist, ganz klar, jedoch wissen sie ganz genau was für eine egoistische Frau sie ist und haben für uns volles Verständnis. Immer schon war es ihr eine Freude zwischen uns Geschwistern Unruhe zu stiften, deshalb ist der Kontakt zu ihren anderen Kindern eben auch begrenzt. Und alle sind dankbar, dass sie nicht in unserer Lage sind.
Man sollte wenigstens meinen sie hätte aus dem ganzen Ärger etwas gelernt, aber nee! - sie nicht! Sie hätte sich heute noch bei meinem Mann zu entschuldigen, aber das würde sie nie, nie, nie tun, denn mit Sicherheit zieht sie nicht einmal in Erwägung an irgend etwas Schuld zu tragen.
Sie ist ein typisches Beispiel dafür, dass wirklich Jeder seines Glückes Schmied ist. Wer immer nur jammert und immer nur andere für sein Schicksal verantwortlich macht hat niemals eine Chance glücklich zu sein.
Habt Ihr auch so komplizierte Beziehungen zu Eurer Mutter?
Liebe Grüße :wave:.
Heather
durch den Thread von Carrie kam ich auf die Idee meine "Mutter-Geschichte" hier zu erzählen.
Meine Mutter hat mich in meinem Leben schon oft enttäuscht. Und doch war ich immer für sie da, hatte immer Mitleid mit ihr. Sie hat zwei gescheiterte Ehen hinter sich und lebt heute in nicht gerade üppigen Verhältnissen, und das (leider) auf dem gleichen Grundstück.
Obwohl ich mich schon als Kind nicht auf sie verlassen konnte und sie nie für mich da war, wollte ich nicht glauben, was ich inzwischen weiß. Ich bekam seit ich ca. 10 J. war z.B. weder ein Mittagessen wenn ich von der Schule heimkam, noch ist sie morgens mit mir aufgestanden um mir Frühstück und Pausenbrot zu machen. Das waren aber weiß Gott nicht ihre einzigen "Fehlzeiten" als Mutter. Den Übergriffen von meinem Vater denen ich ausgesetzt war hat sie angeblich nie gemerkt, heute glaube ich ihr das nicht mehr.
Jahrelang habe ich und auch mein Mann immer wieder versucht sie etwas aus ihrer tristen Situation zu reißen. Da wir ihr halt am nächsten waren (ich habe noch drei Geschwister), waren wir logischerweise auch am meisten für sie da.
Gut, sie hat auch mal nach unseren Kindern gesehen als sie klein waren, jedoch haben wir ihr dafür mehr als ausreichend geholfen in sämtlichen Bereichen. Ob es eine kleine Reparatur war, oder den Fernseher programmieren, oder ein Schreiben an die Krankenkasse für sie zu schreiben - kein Problem, wir waren zur Stelle.
Von einem früheren Streit, vor ca. elf Jahren mal abgesehen, bei dem sie ausgetickt ist und meinen Mann angegriffen hat (ja, das stimmt echt...!) lief alles ganz gut und wir kamen miteinander aus. Über ihren Egoismus, ihre oft an den Tag gelegte Taktlosigkeit sahen wir großzügig hinweg, war die "arme" Frau doch meine Mutter.
Letztes Frühjahr dann versuchte sie mit dem Rauchen aufzuhören (da muss im Gehirn irgendein Schalter umgelegt worden sein) und war seitdem auch in Rente, also ganz zu hause. Innerhalb von ein paar Tagen entwickelte sich die Situation zu einem Alptraum!!! Sie stalkte mich regelrecht und rannte mir die Bude ein, ich kann es kaum anders nennen. Da ich sehr geduldig und gutmütig bin ließ ich ihr ein paar Tage die Möglichkeit meine ihr aufgezeigten Grenzen zu akzeptieren. Doch weit gefehlt, nun beschwerte sie sich bei den Nachbarn ich hätte keine Zeit mehr für sie
Im August, sie rauchte inzwischen übrigens wieder, dann kam der erste Crash. Sie mischte sich von ihrem Fenster, an dem sie nun fast den ganzen Tag unsere Aktivitäten verfolgte, ganz unverschämt in eine Angelegenheit die sie überhaupt nichts anging und wurde dann regelrecht frech. Da ich inzwischen seit Wochen sehr genervt war und mich wirklich sehr aufgeregt habe und mein Mann das mitbekam sagte er ihr die Meinung.
Man sollte denken die Luft wäre nun wieder klar, sie hätte nun vielleicht verstanden, aber keine Chance. Nun rannte sie mir wieder ein paar Tage lang fast die Tür ein mit irgendwelchen bescheuerten Lappalien. Es kam soweit, dass ich total augerastet bin und sie regelrecht angeschrien habe sie soll sofort mein Haus verlassen und mich endlich in Ruhe lassen.
Ihr ahnt es wahrscheinlich schon, ich musste noch zweimal so ausflippen bis sie meine Tür endlich zu ließ.
Im Laufe der Wochen entspannte sich die Situation zwischen mir und ihr soweit, dass wir, wenn wir uns trafen, über alltägliche Dinge sprachen. Mein Mann beachtete sie nicht, er hatte bereits aufgegeben.
Da ihr aber nun nicht mehr die Beachtung geschenkt wurde die ihr ihrer Meinung nach gebührt kam der große Knall. Sie schimpfte bei Verwandten über meinen Mann in den übelsten Tönen (die Wortwahl lasse ich besser außer acht) und das idiotischerweise im beisein unseres Sohnes.
Könnt ihr Euch das vorstellen? Wie kann man sich denn so benehmen?
Unser Sohn hat uns natürlich fassungslos alles erzählt und seitdem ist zwar Ruhe, jedoch kommt uns immer wieder zu Ohren wie sie sich über uns beschwert. Wir hätten ihr z.B. verboten aus "ihrem" Fenster zu sehen und solche bekloppten Anschuldigungen. Ihrer Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Meinem Mann hat sie inzwischen sogar gesagt er sei hier nicht gerne gesehen
Dann hat sie auch schon versucht über unsere Kinder uns (vor allem natürlich meinem Mann) Seitenhiebe auszuteilen.
Inzwischen ist sie, glaube ich, ganz schön einsam. Meine Geschwister helfen ihr auch wenn was ist, ganz klar, jedoch wissen sie ganz genau was für eine egoistische Frau sie ist und haben für uns volles Verständnis. Immer schon war es ihr eine Freude zwischen uns Geschwistern Unruhe zu stiften, deshalb ist der Kontakt zu ihren anderen Kindern eben auch begrenzt. Und alle sind dankbar, dass sie nicht in unserer Lage sind.
Man sollte wenigstens meinen sie hätte aus dem ganzen Ärger etwas gelernt, aber nee! - sie nicht! Sie hätte sich heute noch bei meinem Mann zu entschuldigen, aber das würde sie nie, nie, nie tun, denn mit Sicherheit zieht sie nicht einmal in Erwägung an irgend etwas Schuld zu tragen.
Sie ist ein typisches Beispiel dafür, dass wirklich Jeder seines Glückes Schmied ist. Wer immer nur jammert und immer nur andere für sein Schicksal verantwortlich macht hat niemals eine Chance glücklich zu sein.
Habt Ihr auch so komplizierte Beziehungen zu Eurer Mutter?
Liebe Grüße :wave:.
Heather
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