- Beitritt
- 14.09.08
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Dieses Thema ist sehr spannend und berührt mich schon ein wenig zumal ich sagen kann dass ich keine Mutter und Tochter Beziehung habe und es mir manchmal schon sehr fehlt.
Ich habe seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter.
Wegen einem Streit am Telefon ist der Kontakt von da an abgebrochen.
Ich habe meiner Mutter damals am Telefon zum ersten mal gesagt was ich wirklich denke und von ihr halte. Das hat wohl das Fass zum überlaufen gebracht.
Fange ich aber mal ganz von vorne an wie sich unsere Mutter/Tochter Beziehung entwickelt und schussendlich auseinander gelebt hat.
Meine Eltern trennten sich als ich drei Jahre alt war. Ich kann mich nicht daran erinnern und von da an war meine Mutter alleinerziehend.
Diese Situation machte meiner Mutter sehr zu schaffen.
Sie ging arbeiten und da sie im Restaurant/Bar/Pub arbeitete war ich viel bei meiner Tante oder Grossmutter zu Hause. Ich kann mich noch gut daran erinnern als meine Tante damals öfters gesagt hat: Oh, deine Mami hat dich wieder mal nicht sauber angezogen, oder die Haar gebürstet, sie würde nicht gut für mich sorgen was mich damals sehr traurig machte. Damals nahm ich meine Mutter in Schutz und setzte mich für sie ein. Als kleines Kind sind die Eltern wie Götter auch wenn man geschlagen wird etc...
Als ich drei, vier Jahre älter war war ich dann immer alleine zu Hause und meine Mutter arbeitete viel Abends und Nachts. Sie brachte manchmal fremde Männer nach Hause. Wenn sie eine festere Beziehung hatte zogen diese Männer auch mal bei uns ein und es waren entweder gewalttätige oder Alkoholkrank. Ich habe viel mitbekommen. Oft kam meine Mutter betrunken nach Hause und auch wenn ich im Bett schon geschlafen hatte, ich bin oft aufgewacht und habe jede Auseinandersetzung mitbekommen. Oft hatte ich Angst, dass meine Mutter wieder geschlagen wurde. Manchmal ging ich dazwischen und sie schickte mich dann wieder ins Zimmer. Oft hat sie geweint und ich dann alleine in meinem Zimmer auch weil ich nicht wusste was da genau geschah und wirklich Angst hatte was da passiert.
Schon als Kind hatte ich immer den Gedanken ich muss in die falsche Familie geboren sein. Ich wünschte mir immer eine Mami wie meine Freundinnen es haben. Ein Mami, dass mich gern hat, mich in den Arm nimmt und mit der ich über alles reden kann und am wichtigsten ein Mami, das mir sagt, dass es mich gerne hat.
Später lernte sie einen Mann kennen den ich vom ersten Tag an nicht ausstehen konnte wie das so ist. Heute weiss ich aber wie berechtigt das war.
Ich war gerade am Anfang meiner Pupertät mit ca. 13/14 Jahren und die Probleme überhäuften sich.
Meine Mutter hatte eine 2-Zimmer Wohnung. Er lebte dann auch bei ihr und es war schon sehr beklemmend mit jemandem zusammen zu leben den man bis aufs Blut nicht ausstehen konnte. Er war ein Typ Mann, egoistisch, Geldgierig und bestimmend.
Meine Mutter war tief in ihrem Inneren sehr unzufrieden das habe ich immer gespürt. Er war halt gegen aussen ein starker und für sie attraktiver Mann der sie immer beschützte. Obwohl er einen sehr seriösen wichtigen Beruf hatte war ein kein Unschuldslamm. Nach seinen Saufgelagen nach Feierabend war er schon mal in Schlägereien verwickelt oder er fuhr oft betrunken Auto.
Ich ging halt zur Schule kam nach Hause, musste putzen, waschen und kochen für die Zwei. Meine Mutter arbeitete wie immer Nachmittags oder Abends. Tagsüber schlief sie immer lange. Wenn ich nach Hause kam schrie sie immer rum, wenn ich auch mal meine Meinung äusserte, dann gabs aufs Maul, Kopf etc oder sie zog mich an den Haaren umher.
Wir stritten uns jeden Tag wegen belanglosen Dingen. Sie schrie mich an, wenn ich die Wäsche mal nicht gebügelt habe oder sie in ihrem Chaos in der Wäsche eine Bluse nicht gefunden hat.
Wenn ich mir die Haare färben wollte oder damals mit Löchern in den Jeans rum laufen wollte beschimpfte er mich gleich als Punk oder Junkie und sprach ein Verbot aus so rum zu laufen.
Natürlich habe ich rebelliert weil ich einfach nicht wollte was er wollte.
Meine Mutter hat mich so gut wie nie in Schutz genommen, im Gegenteil. Sie sagte was er meinte...
Ich kann sagen das war eine harte Zeit für mich. Ich fing an zu lügen, ich kam immer zu spät nach Hause, fing an Geld aus dem Portemonnaie zu klauen weil ich keine Lust mehr hatte auf die täglichen Konflikte und mir auch mal was kaufen wollte etc. Meine Mutter drohte mir immer mich ins Heim zu geben und es war mein sehnlichster Wunsch, dass sie es tut...
Ich wollte ausbrechen, Aufmerksamkeit und ich bekam sie zu spüren indem sie Gewalt anwendeten.
Meine Mutter machte keinen Streich mehr im Haushalt und sie war einfach nur noch faul. Abends weg in die nächste Bar um zu saufen und Abends besoffen nach Hause kommen. So ging das Jahre lang. Ich machte nach meinen Hausaufgaben den ganzen Haushalt, kümmerte mich um alle Tiere die wir hatten, kochte und waschte...Ich schämte mich eine Freundin nach Hause zu nehmen, weil ich ja kein eigenes Zimmer hatte etc. In der Wohnung roch es immer nach Rauch und es war einfach eng und klein.
Also ich dann 15 Jahre alt war lernte ich meinen ersten Freund kennen. Ich zog bei meiner Mutter aus und mit meinem Freund zusammen. Mit 17 habe ich meine Ausbildung angefangen. Nach meinem Auszug hatte ich kaum noch Kontakt und nur ab und zu redeten wir am Telefon zusammen. Es war immer sehr oberflächlich. Mit der zeit wurde der Kontakt mehr und wir haben uns wieder besser verstanden.
Ich besuchte sie einmal pro Monat.
Später dann als ich die Ausbildung beendet habe und ich von meiner Heimatstadt weg zog, hatte ich dann wieder weniger Kontakt. Wir sahen uns nur noch so drei bis viermal pro Jahr.
Ich hatte nie "Muttergefühle" für sie sondern sie war halt einfach meine Mutter. Ich habe manchmal tagelang darüber nachgedacht was sie mir eigentlich wirklich bedeutet. Ich wollte ihr alles verzeihen und doch war da so ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann. Wenn ich mir ihr geredet habe war da nie ein Gefühl von Verständnis und Geborgenheit.
Meine Mutter lebte immer noch in ihrer kleinen Welt und ich fühlte mich so fern von ihr. Ich wollte seit ich denken kann nie so werden wie sie obwohl sie immer zu mir sagte: aus dir wird nichts, du bist eine von uns etc. Ich habe ihr aber das Gegenteil bewiesen: ich trinke und rauche nicht und das ist wohl das Einzige was ich meiner Mutter verdanken kann und worauf ich stolz bin.
Ja und als ich ca. 26 Jahre alt war hatten wir mal ein Telefongespräch wo es Meinungsverschiedenheiten gab und ich beharrte auf meiner Meinung und da wurde sie ausfällig und sagte so zu mir, was ich denn hätte und warum ich so zu ihr bin. Ich sagte ihr: ich sage doch nur meine Meinung. Dann fragte sie mich:war ich so eine schlechte Mutter? Ich sagte dann zu ihr: das müsstest du am besten wissen...dann fing sie an zu weinen...was mir denn einfalle so was zu sagen. Dann sagte ich zu ihr, das ich das nicht nötig habe und legte das Telefon auf. Ich mache das sonst nie...aber ich habe mich endlich mal getraut mich zur Wehr zu stellen und nicht in Deckung zu gehen wie bei den Schlägen.
Ich kann euch sagen ich habe mich damals noch nie so gut gefühlt und doch so schlecht weil ich nicht wusste ob es das Richtige war.
Bis heute habe ich nichts mehr gehört. Ich habe mit keinem mehr von meiner Familie Kontakt. Es fehlt mir schon eine Familie zu haben, aber nicht diese.
Manchmal frage ich mich schon ob es das wirklich Wert war, doch ich habe Jahrelang resigniert und irgendwann musste das alles ausbrechen.
Was bringt es mir eine Mutter zu haben, die ihre Gefühle nicht zeigen kann oder vielleicht keine hat.
Auf jeden Fall denke ich nicht, dass wir uns jemals wieder hören oder sehen werden.
Im Grunde genommen sehr schade aber es geht mir so viel besser.
Ich glaube es gibt einfach Beziehungen die nicht geführt werden können weil die Menschen so unterschiedlich sind. Da bringt alles reden und jede Toleranz nichts.
Ich wünschte ich hätte eine Mutter mit der ich mich verstehen würde.
Ich kann nur sagen es ist so wertvoll. Also wenn ihr ein liebes Mami habt dann kümmert euch immer um sie...
Ich würde es auch tun
Ich habe seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter.
Wegen einem Streit am Telefon ist der Kontakt von da an abgebrochen.
Ich habe meiner Mutter damals am Telefon zum ersten mal gesagt was ich wirklich denke und von ihr halte. Das hat wohl das Fass zum überlaufen gebracht.
Fange ich aber mal ganz von vorne an wie sich unsere Mutter/Tochter Beziehung entwickelt und schussendlich auseinander gelebt hat.
Meine Eltern trennten sich als ich drei Jahre alt war. Ich kann mich nicht daran erinnern und von da an war meine Mutter alleinerziehend.
Diese Situation machte meiner Mutter sehr zu schaffen.
Sie ging arbeiten und da sie im Restaurant/Bar/Pub arbeitete war ich viel bei meiner Tante oder Grossmutter zu Hause. Ich kann mich noch gut daran erinnern als meine Tante damals öfters gesagt hat: Oh, deine Mami hat dich wieder mal nicht sauber angezogen, oder die Haar gebürstet, sie würde nicht gut für mich sorgen was mich damals sehr traurig machte. Damals nahm ich meine Mutter in Schutz und setzte mich für sie ein. Als kleines Kind sind die Eltern wie Götter auch wenn man geschlagen wird etc...
Als ich drei, vier Jahre älter war war ich dann immer alleine zu Hause und meine Mutter arbeitete viel Abends und Nachts. Sie brachte manchmal fremde Männer nach Hause. Wenn sie eine festere Beziehung hatte zogen diese Männer auch mal bei uns ein und es waren entweder gewalttätige oder Alkoholkrank. Ich habe viel mitbekommen. Oft kam meine Mutter betrunken nach Hause und auch wenn ich im Bett schon geschlafen hatte, ich bin oft aufgewacht und habe jede Auseinandersetzung mitbekommen. Oft hatte ich Angst, dass meine Mutter wieder geschlagen wurde. Manchmal ging ich dazwischen und sie schickte mich dann wieder ins Zimmer. Oft hat sie geweint und ich dann alleine in meinem Zimmer auch weil ich nicht wusste was da genau geschah und wirklich Angst hatte was da passiert.
Schon als Kind hatte ich immer den Gedanken ich muss in die falsche Familie geboren sein. Ich wünschte mir immer eine Mami wie meine Freundinnen es haben. Ein Mami, dass mich gern hat, mich in den Arm nimmt und mit der ich über alles reden kann und am wichtigsten ein Mami, das mir sagt, dass es mich gerne hat.
Später lernte sie einen Mann kennen den ich vom ersten Tag an nicht ausstehen konnte wie das so ist. Heute weiss ich aber wie berechtigt das war.
Ich war gerade am Anfang meiner Pupertät mit ca. 13/14 Jahren und die Probleme überhäuften sich.
Meine Mutter hatte eine 2-Zimmer Wohnung. Er lebte dann auch bei ihr und es war schon sehr beklemmend mit jemandem zusammen zu leben den man bis aufs Blut nicht ausstehen konnte. Er war ein Typ Mann, egoistisch, Geldgierig und bestimmend.
Meine Mutter war tief in ihrem Inneren sehr unzufrieden das habe ich immer gespürt. Er war halt gegen aussen ein starker und für sie attraktiver Mann der sie immer beschützte. Obwohl er einen sehr seriösen wichtigen Beruf hatte war ein kein Unschuldslamm. Nach seinen Saufgelagen nach Feierabend war er schon mal in Schlägereien verwickelt oder er fuhr oft betrunken Auto.
Ich ging halt zur Schule kam nach Hause, musste putzen, waschen und kochen für die Zwei. Meine Mutter arbeitete wie immer Nachmittags oder Abends. Tagsüber schlief sie immer lange. Wenn ich nach Hause kam schrie sie immer rum, wenn ich auch mal meine Meinung äusserte, dann gabs aufs Maul, Kopf etc oder sie zog mich an den Haaren umher.
Wir stritten uns jeden Tag wegen belanglosen Dingen. Sie schrie mich an, wenn ich die Wäsche mal nicht gebügelt habe oder sie in ihrem Chaos in der Wäsche eine Bluse nicht gefunden hat.
Wenn ich mir die Haare färben wollte oder damals mit Löchern in den Jeans rum laufen wollte beschimpfte er mich gleich als Punk oder Junkie und sprach ein Verbot aus so rum zu laufen.
Natürlich habe ich rebelliert weil ich einfach nicht wollte was er wollte.
Meine Mutter hat mich so gut wie nie in Schutz genommen, im Gegenteil. Sie sagte was er meinte...
Ich kann sagen das war eine harte Zeit für mich. Ich fing an zu lügen, ich kam immer zu spät nach Hause, fing an Geld aus dem Portemonnaie zu klauen weil ich keine Lust mehr hatte auf die täglichen Konflikte und mir auch mal was kaufen wollte etc. Meine Mutter drohte mir immer mich ins Heim zu geben und es war mein sehnlichster Wunsch, dass sie es tut...
Ich wollte ausbrechen, Aufmerksamkeit und ich bekam sie zu spüren indem sie Gewalt anwendeten.
Meine Mutter machte keinen Streich mehr im Haushalt und sie war einfach nur noch faul. Abends weg in die nächste Bar um zu saufen und Abends besoffen nach Hause kommen. So ging das Jahre lang. Ich machte nach meinen Hausaufgaben den ganzen Haushalt, kümmerte mich um alle Tiere die wir hatten, kochte und waschte...Ich schämte mich eine Freundin nach Hause zu nehmen, weil ich ja kein eigenes Zimmer hatte etc. In der Wohnung roch es immer nach Rauch und es war einfach eng und klein.
Also ich dann 15 Jahre alt war lernte ich meinen ersten Freund kennen. Ich zog bei meiner Mutter aus und mit meinem Freund zusammen. Mit 17 habe ich meine Ausbildung angefangen. Nach meinem Auszug hatte ich kaum noch Kontakt und nur ab und zu redeten wir am Telefon zusammen. Es war immer sehr oberflächlich. Mit der zeit wurde der Kontakt mehr und wir haben uns wieder besser verstanden.
Ich besuchte sie einmal pro Monat.
Später dann als ich die Ausbildung beendet habe und ich von meiner Heimatstadt weg zog, hatte ich dann wieder weniger Kontakt. Wir sahen uns nur noch so drei bis viermal pro Jahr.
Ich hatte nie "Muttergefühle" für sie sondern sie war halt einfach meine Mutter. Ich habe manchmal tagelang darüber nachgedacht was sie mir eigentlich wirklich bedeutet. Ich wollte ihr alles verzeihen und doch war da so ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann. Wenn ich mir ihr geredet habe war da nie ein Gefühl von Verständnis und Geborgenheit.
Meine Mutter lebte immer noch in ihrer kleinen Welt und ich fühlte mich so fern von ihr. Ich wollte seit ich denken kann nie so werden wie sie obwohl sie immer zu mir sagte: aus dir wird nichts, du bist eine von uns etc. Ich habe ihr aber das Gegenteil bewiesen: ich trinke und rauche nicht und das ist wohl das Einzige was ich meiner Mutter verdanken kann und worauf ich stolz bin.
Ja und als ich ca. 26 Jahre alt war hatten wir mal ein Telefongespräch wo es Meinungsverschiedenheiten gab und ich beharrte auf meiner Meinung und da wurde sie ausfällig und sagte so zu mir, was ich denn hätte und warum ich so zu ihr bin. Ich sagte ihr: ich sage doch nur meine Meinung. Dann fragte sie mich:war ich so eine schlechte Mutter? Ich sagte dann zu ihr: das müsstest du am besten wissen...dann fing sie an zu weinen...was mir denn einfalle so was zu sagen. Dann sagte ich zu ihr, das ich das nicht nötig habe und legte das Telefon auf. Ich mache das sonst nie...aber ich habe mich endlich mal getraut mich zur Wehr zu stellen und nicht in Deckung zu gehen wie bei den Schlägen.
Ich kann euch sagen ich habe mich damals noch nie so gut gefühlt und doch so schlecht weil ich nicht wusste ob es das Richtige war.
Bis heute habe ich nichts mehr gehört. Ich habe mit keinem mehr von meiner Familie Kontakt. Es fehlt mir schon eine Familie zu haben, aber nicht diese.
Manchmal frage ich mich schon ob es das wirklich Wert war, doch ich habe Jahrelang resigniert und irgendwann musste das alles ausbrechen.
Was bringt es mir eine Mutter zu haben, die ihre Gefühle nicht zeigen kann oder vielleicht keine hat.
Auf jeden Fall denke ich nicht, dass wir uns jemals wieder hören oder sehen werden.
Im Grunde genommen sehr schade aber es geht mir so viel besser.
Ich glaube es gibt einfach Beziehungen die nicht geführt werden können weil die Menschen so unterschiedlich sind. Da bringt alles reden und jede Toleranz nichts.
Ich wünschte ich hätte eine Mutter mit der ich mich verstehen würde.
Ich kann nur sagen es ist so wertvoll. Also wenn ihr ein liebes Mami habt dann kümmert euch immer um sie...
Ich würde es auch tun