wenn man mir mal thyroxin verschreibt. muss ich da auch beachten von welchem hersteller?
L-Thyroxin Henning® 25 mcg wäre gut.
Damit würde ich anfangen.
(Um jetzt jeglicher Diskussion von anderer Seite vorzubeugen: Mit Thyroxin anzufangen, ist natürlich nicht der allein seligmachende Weg, man könnte z.B. auch mit einem Kombinationspräparat mit T4 u. T3 anfangen, entweder bioident. aus Kälber-Schilddrüse, oder synthet. wie z.B. Novothyral®. ABER ich persönlich würde nicht mit einem Kombinationspräparat anfangen, denn ich finde es sehr viel schwieriger, wenn man gerade erst anfängt, die Wirkung von
zwei Hormonen im Körper einzuschätzen und dann im Verlauf die Dosis von
zwei Hormonen anzupassen. Außerdem gibt es kein einziges Kombi-Präparat, egal ob bioident. oder synthetisch, bei dem das Verhältnis von T4 zu T3 dem Verhältnis in der menschlichen SD entspricht. Ich – bzw. ich meine natürlich dein Arzt - würde 1) mit 25 mcg T4 anfangen, mir dann 2) reichlich Zeit lassen (mindestens 2 Monate), bevor ich (bzw. dein Arzt) die Dosis auf 50 mcg erhöhen würde. Wieder lange Zeit lassen. Das hat zwei Gründe a) Weil durch die Einnahme von Thyroxin
sehr viel in deinem Organismus passiert, und das sind auch viele äußerst
subtile Dinge, die kriegst du so erst mal gar nicht mit. b) Weil dein Organismus vermutlich schon ziemlich lange an die Mangelsituation gewöhnt ist, und je länger so ein Zustand bestanden hat, desto länger muß man dem Organismus Zeit geben, sich an die neue Situation anzupassen. Schließlich würde ich 3) unbedingt im Hinterkopf behalten, daß irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo du (dein Arzt) T3 (z.B. Thybon®) ergänzen solltest, weil die meisten SD-Patienten sich auf Dauer sehr viel besser fühlen, wenn sie eine winzige Menge T3 dazu nehmen. Ein Weg ist, man wartet mit dem T3, bis sich unter einer T4-Dosis die Symptome merkbar gebessert haben und die Werte im Blut in einem guten Bereich sind. Dann behält man diese T4-Dosis erst mal bei und nimmt zusätzlich ein kleines bißchen T3 (höchstens ¼ Tbl. von der 20mcg Thybon-Tbl.). Das ist meiner Meinung nach ein guter und vor allem in der Situation in Deutschland, mit deutschen Ärzten, gangbarer Weg.)
Wenn du selber (sehr) gut Bescheid weißt und es dir gelingt, mit deinem Arzt
eine gute Gesprächsebene zu finden, ihn für das, was du gelernt hast, zu interessieren, dann kannst du nur gewinnen!
In fast jedem zweiten Buch, das ich von einem englischen oder amerikanischen Arzt gelesen habe, bedankt sich der Arzt im Vorwort bei seinen Patienten und schreibt: DAS MEISTE HABE ICH VON MEINEN PATIENTEN GELERNT. Und das sind keine Floskeln.
Und natürlich, was die SD betrifft, die anderen Dinge beachten, die für eine gute SD-Funktion wichtig sind (guter Ferritinspiegel, B12, Zink, Selen, u.a. Nahrungsergänzung). Und schließlich nach und nach alle die (neuen) Erkenntnisse integrieren, die wir im Forum über Autoimmune SD-Erkrankungen gerade lernen.
Grüsse von Paula