Mit TSH von 2, 5 L-Thyroxin 100 nehmen?
Könnt ihr mir vielleicht noch erklären wieso L-Tyroxin bei einer Entzündung der Schilddrüse gegen die Entzündung selbst helfen soll? Ich mein das wird doch nur T4 sein … und aufgrund des höheren Spiegels von T3 und T4 im Blut regelt mein Gehirn den TSH Wert runter. Dadurch wäre meine Schilddrüse… entlastet aber ich sehe da keinen Zusammenhang warum das gegen den Entzündungsprozess helfen könnte.
Ich habe das genau so verstanden, wie du es schreibst: das SD-Hormon soll die SD entlasten. Das hat keinen anti-entzündlichen Effekt. Und natürlich braucht man SD-Hormon, wenn man in die Unterfunktion gerutscht ist. Gegen die autoimmune Entzündung sollen andere Maßnahmen helfen, besonders Selen als anorganisches Natriumselenit. Dazu alle diejenigen anti-entzündlichen Maßnahmen, die man auch bei jeder anderen Autoimmunerkrankung anwendet. Bei Hashimoto ist offenbar das Ausschalten von Gluten besonders wichtig. Aber auch das Ausschalten anderer möglicher Trigger wie Infektionen, Metallbelastungen ect. und anti-entzündliche pflanzliche Mittel. Evt. auch, was im Forum an anderer Stelle diskutiert wird, Paleo Ernährung.
p.s. Es gibt ein Forum, ht-mb, (hashimoto thyroiditis-morbus basedow), wo man sich mit Betroffenen austauschen kann. Was ich hier schreibe, und das bitte ich zu beachten, ist erst mal nur eine einzelne Meinung.
Und auf jeden Fall, sollte Selen (100-150 mcg) dazu gegeben werden
Diese Infos von Dr. Mutter haben mich etwas irritiert.
https://www.symptome.ch/threads/selenmethionin-unwirksam-und-evtl-schaedlich-lt-dr-mutter.104956/
Welche Infos hast du, welches Selen man nehmen kann/soll? Natriumselenit ist in Ordnung oder? Selenmethionin sollte man besser nicht nehmen?
Ja, habe das auch so gelesen, wie in dem verlinkten Thread (habe aber dort jetzt nur Seite 1 gelesen): KEIN Selenomethionin (Selenhefe), sondern Natriumselenit. Das müßte man Neulingen tatsächlich immer dazusagen inclusive dieses Links.
Was die Dosis anbetrifft, habe ich Unterschiedliches gelesen, aber insgesamt scheint die Tendenz zu höheren Dosen zu gehen, weil Studie
gezeigt haben, daß die Antikörperspiegel erst bei höheren Dosierungen sinken und sich das Ultraschallbild bessert. In einem Buch stand 200-300 mcg, in einem anderen bis 400 mcg (toxisch angeblich erst ab ca 700 mcg). Das muß ich aber selber nochmal nachlesen. Habe (leider) auch über Jahre Selenomethionin genommen, als ich das noch nicht wußte, und, wie immer bei mir, hat kein Arzt je den Mund aufgemacht und irgendwas Hilfreiches gesagt. Vit E arbeitet mit Selen zusammen. Außerdem noch Eisen, B12, B-Komplex, Zink wichtig und allgemein Nährstoffe, die im Mangel sind.
Selenium supplementation in patients... [J Clin Endocrinol Metab. 2002] - PubMed - NCBI
J Clin Endocrinol Metab. 2002 Apr;87(4):1687-91.
Selenium supplementation in patients with autoimmune thyroiditis decreases thyroid peroxidase antibodies concentrations.
Gärtner R1, Gasnier BC, Dietrich JW, Krebs B, Angstwurm MW.
Seit 2013 die ganze Arbeit online hier:
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selbst ein leichter Selenmangel kann zur Entstehung und zur Aufrechterhaltung von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen beitragen.
Die mittlere Konzentration der TPO- Antikörper ging deutlich auf 63,6 % (P = 0,013) in der Selen-Gruppe vs. 88 % in der Placebo-Gruppe zurück
Neun Patienten in der Selen-behandelten Gruppe hatte vollkommen normale Antikörper-Konzentrationen, im Gegensatz zu nur zwei Patienten in der Placebogruppe. Das Ultraschallbild zeigte eine normalisierte Echogenität.
Wir schließen daraus, dass die Substitution mit Selen die entzündliche Aktivität bei Patienten mit Autoimmun-Thyreoiditis verbessern kann, besonders bei denen mit hoher Aktivität.
Ich muß die ganze Arbeit erst selber nochmal lesen.
Es ist immer soooo viel zu lesen, ich schaff das auch nicht. Bei mir wurde schilddrüsenmäßig alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, bis heute. Und in den Jahren, als es noch kein Internet gab, war es extrem schwierig, sich zu informieren. Die Ignoranz von Endokrinologen und Nuklearmediziner hat u.a. dazu geführt, daß ein normales Leben nicht mehr möglich war, und bis heute trage ich die Konsequenzen.
Diese Arbeit sagt, daß Selen z.B. vor zu viel Jod schützt:
Supplemental selenium alleviates the tox... [Biol Trace Elem Res. 2011] - PubMed - NCBI
Biol Trace Elem Res. 2011 Jun;141(1-3):110-8. doi: 10.1007/s12011-010-8728-8. Epub 2010 Jun 2.
Supplemental selenium alleviates the toxic effects of excessive iodine on thyroid.
Xu J1, Liu XL, Yang XF, Guo HL, Zhao LN, Sun XF.
Daraus ließe sich schlußfolgern, daß zusätzliches Selen die toxische Wirkung von zu viel Jod auf die Schilddrüse mildern könnte. Die optimale Dosierung von Selen reicht von 0,2 bis 0,3 mg/L, was vor einer Dysfunktion der Schilddrüsenhormone durch übermäßige Jod-Aufnahme schützen kann.
https://www.endocrine-abstracts.org/ea/0026/AbstractBook.pdf
13th European Congress of Endocrinology, Rotterdam, The Netherlands
Endocrine Abstracts (2011) Vol 26
Selenium treatment in chronic autoimmune thyroid diseases
I Z Kun, Zs Szanto & I Kun
Schlußfolgerung: Bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen mit oder ohne Hypo- / Hyperthyreose reduziert Selen in einer Dosierung von etwa 0,1 mg/Tag-Dosis erheblich die hohen ATPO-Spiegel und kann möglicherweise die Weiterentwicklung eines autoimmunen Schilddrüsenprozesses verlangsamen.
Und diese Arbeit sagt z.B. daß auch subklinische Zustände bereits behandelt werden sollen:
Subclinical hypothyroidism is mild t... [J Clin Endocrinol Metab. 2001] - PubMed - NCBI
J Clin Endocrinol Metab. 2001 Oct;86(10):4585-90.
Subclinical hypothyroidism is mild thyroid failure and should be treated.
McDermott MT1, Ridgway EC.
Division of Endocrinology, Metabolism and Diabetes, University of Colorado USA.
Last but not least:
Datis Kharrazian
Why Do I Still Have Thyroid Symptoms?, Ausgabe von 2010, Seite 21
Vermutlich gibt es in unsnerem Gesundheitssystem keine Krankheit, die häufiger übersehen wird als Hashimoto, ein Autoimmun-Prozeß, bei dem der Körper seine eigene Schilddrüse angreift und zerstört.
Obwohl diese Erkrankung in den Vereinigten Staaten die häufigste Ursache für eine Hypothyreose [SD-Unterfunktion] ist, testen viele Ärzte nicht auf Hashimoto, weil [sie meinen], daß die Diagnose Hashimoto die Standardtherapie [einer Hypothyreose] sowieso nicht ändern würde, nämlich die Verschreibung von Schilddrüsenhormon.
Stattdessen überwachen sie [lediglich] die Serum Hormonspiegel und passen die Hormondosis weiter an, weil sie davon ausgehen, daß die Schilddrüse eh kontinuierlich ihre Funktion verliert. Tauchen dann weitere Symptome einer Unterfunktion auf, besteht die Standardtherapie darin, starke Medikamente zu verordnen, wie etwas Prozac für Depressionen oder sogar Medikamente, um das Herz zu verlangsamen, oder um die Nebennieren zu unterdrücken. Ein anderer Ansatz ist, die Schilddrüse zu entfernen, was auch nicht immer zum Erfolg führt, weil zwangsläufig immer etwas [krankes] Gewebe zurückbleibt, das weiter Ziel für autoimmune Angriffe sein kann.
Es ist nicht so, dass …. die Erkrankung dieser Patienten falsch diagnostiziert wird, es ist das aktuelle konventionelle Gesundheitssystem,
das kein Modell dafür hat, wie man Hashimoto erfolgreich behandelt. In der Regel ist die Standardbehandlung einer Autoimmunerkrankung das Immunsuppressivum Prednison, aber das ist für Hashimoto zu aggressiv.
Stattdessen warten die Ärzte darauf, daß die Schilddrüse „ausbrennt“, was nichts anderes bedeutet, als daß sie ihre Funktion aufgrund umfangreichen Untergangs von Schilddrüsengewebe verliert. Dann verschreiben sie Schilddrüsenhormon-Ersatz.
Perhaps no disease is more overlooked in the health care system than Hashimoto's, an autoimmune condition in which the body attacks and destroys its own thyroid gland. Although the disorder is the most common cause of hypothyroidism in the United States, many doctors don't test for it since a diagnosis doesn't change the standard treatment, which is to prescribe thyroid hormone.
Instead, because they expect the thyroid to continually lose function, they just monitor serum hormone levels and adjust medication accordingly. As other hypothyroid symptoms pop up, the standard of care is to prescribe powerful medications, such as Prozac for depression or even drugs to slow the heart or suppress the adrenal glands. Another approach is to remove the thyroid gland, which doesn't always work either, as some tissue is inevitably left behind and can still serve as a site for autoimmune attacks.
It's not that these people's care is being mismanaged, or their condition misdiagnosed, it's just that current conventional health care has no model to successfully manage Hashimoto's. Typically the immune suppressant prednisone is a standard treatment for autoimmune disease, but it's too aggressive for Hashimoto's. Instead, doctors wait for the thyroid to „burn out“, meaning to lose function due to extensive tissue death. Then they prescribe thyroid replacement hormone.