Methylierungszyklus - Es geht mir besser!

Hitti, ja ich weiß das du das nicht so gemeint hast :)
Ich denke irgendwann werde ich das noch machen lassen. Hatte nur gelesen das Kuklinski das auch macht. Aber sicher ziemlich teuer.

Hi Claudia, das Buch habe ich bereits. Hatte ganz vergessen das er darin Untersuchungsempfehlungen hat. Ich schau nochmal rein, danke.
 
Hallo zusammen,

ich bin aktuell etwas verunsichert bezüglich Glutathion und habe deswegen ein paar Fragen an die Profis hier.
Das hier sind meine Glutathion-Level-Werte:

Oxidativer Stress:
Glutathion gesamt 1295mikromol/l --> 783 - 1346
Glutathin reduziert (GSH) 927 --> 639 - 1146
Glutathion oxidiert (GSSG) 184 mikromol/l --> <72,0 stark erhöht
Glutathion reduziert/gesamt 0,7 Ratio --> > 0,8 zu niedrig

1. Wie kann man GSSG reduzieren, weiß da jemand was? Glutathion ist ja in der Norm
--> Sehr interessant übrigens, besonders der Abschnitt "Glutathion"

==> Also im Endeffekt "nur" Antioxidantien...

2. Ich habe in letzter Zeit etwas über MMS recherchiert, da es mir immer schlechter geht und ich jetzt sogar schon zu Mitteln greife, die ich davor nicht genommen hätte.

3. Ich habe im Vollblut immer stark erhöhte Selenspiegel, obwohl ich es eigentlich gar nicht substituiere... Kann es sein, dass dies (übrigens genau wie bei Folsäure auch) daher rührt, dass ich es nicht/schlecht metabolisieren kann? Ähnlich wie inaktive Folsäure.

MMS verbraucht ja durch Oxidation Glutathion. Einige Parasiten sollen wohl aufgrund dessen zugrunde gehen, da diese auf Glutathion angewiesen sind.

Ich frage mich also, ob Glutathion manchmal berechtigterweise vom Körper niedrig gehalten wird und es evtl. gar nicht so gut ist, es "künstlich" durch NEM's zu pushen.

Ich bin noch nicht so tief in der Methylierungsgeschichte, jedenfalls habe ich relativ sicher eine CBS Mutation, da ich Probleme mit Ammoniak, Schwefel, Glutamat und Calcium habe.
Ich bin mir deswegen eigentlich sicher, da ich erst im Nachhinein vom CBS Polymorphismus erfahren habe, die Schwefel/Ammoniak/Glutamat Problematik ist schon länger bekannt...

Ich frage mich halt eben, ob es dafür - also für den Gen Polymorphismus - eine Berechtigung gibt, die man evtl. gar nicht "ver(schlimm)bessern" sollte bzw. vllt. sogar als Schutzmechanismus dient oder als solcher erst adaptiert wurde, aufgrund bestimmter Xenobiotika mit welchen der Organismus konfrontiert wurde.

Wie seht ihr das, habt ihr da Erfahrungen/Wissen/ wurde das hier schon diskutiert?

Beste Grüße,

David

Edit:

Achja noch was:
Ich liege seit ~4 Wochen im Bett, Muskelschmerzen, totale Erschöpfung, Herzklopfen bei geringster Anstrengung, Schwindel etc.
Blutbild ist komplett unauffällig.

Kann sowas auch eine zu heftige Reaktion auf die Methylierung sein bzw. hat jemand von Euch so heftige Reaktionen durchlebt?

Ich denke zwar eher nicht, dass es daher kommt, aber ich frage einfach mal. Im Moment pausiere ich lieber, denn es ist wirklich angsteinflösend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo David,

diese Symptome mit absoluter Erschöpfung kenne ich z.B. von meiner zu starken Steigerung der einnahme von MTHF (hatte es monatelang abgesetzt und dann nach kinesiologischer Testung wieder mit 200mikrogramm begonnen!). Zwei Tage fast bewegungsunfähig und eine Woche voll im "Ar...". Scheinbar geht das mit B3 wieder weg,da es die Methylierung bremst, habe das damals aber nicht probiert bzw. noch nicht gewusst...aber ohne Gewähr und mit der Bitte um Antworten von anderen erfahrenen Nutzern!

Gute Besserung und liebe Grüße
Libero
 
Oxidativer Stress:
Glutathion gesamt 1295mikromol/l --> 783 - 1346
Glutathin reduziert (GSH) 927 --> 639 - 1146
Glutathion oxidiert (GSSG) 184 mikromol/l --> <72,0 stark erhöht
Glutathion reduziert/gesamt 0,7 Ratio --> > 0,8 zu niedrig

1. Wie kann man GSSG reduzieren, weiß da jemand was? Glutathion ist ja in der Norm

Hallo David,

Das oxidierte Glutathion wird durch die Glutathionreduktase über das NADPH-System in reduziertes Glutathion zurückverwandelt. Wenn das NADPH-System gestört ist, hast Du hohen oxidativen Streß. Vor allem NADH wandelt oxidiertes Glutathion in reduziertes um, aber auch Vitamin E und Vitamin C könnten Dir hier helfen.

2. Ich habe in letzter Zeit etwas über MMS recherchiert, da es mir immer schlechter geht und ich jetzt sogar schon zu Mitteln greife, die ich davor nicht genommen hätte.

Rich v. K. schreibt hier daß die Immunantwort auf eine Darminfektion hohen oxidativen Streß verursachen kann. Wenn Du MMS nimmst, erhöhst Du den oxidativen Streß noch mehr, abgesehen davon, daß man immer noch weiß, was MMS mit dem Darm macht.
3. Ich habe im Vollblut immer stark erhöhte Selenspiegel, obwohl ich es eigentlich gar nicht substituiere... Kann es sein, dass dies (übrigens genau wie bei Folsäure auch) daher rührt, dass ich es nicht/schlecht metabolisieren kann? Ähnlich wie inaktive Folsäure.

Das ist bei mir auch so, seit 5 Jahren, seit ich Mineralstofftests im Vollblut mache. Die Orthomolekularmedizinerin meinte, das hängt mit der Ausleitung zusammen: Quecksilber hält Selen in der Zelle, ausgeleitet wird, wird Hg mobilisiert, und Selen mitmobilisiert. Ich beobachte den Selenwert seit 5 Jahren, es ist tatsächlich so, daß bei hoher Ausleitung der Selenspiegel stark ansteigt, und phasenweise bei niedriger Ausleitung (lt. GD) der Selenspiegel in der Norm ist. Supplementiert habe ich Selen noch nie.

Ich bin noch nicht so tief in der Methylierungsgeschichte, jedenfalls habe ich relativ sicher eine CBS Mutation, da ich Probleme mit Ammoniak, Schwefel, Glutamat und Calcium habe.
Ich bin mir deswegen eigentlich sicher, da ich erst im Nachhinein vom CBS Polymorphismus erfahren habe, die Schwefel/Ammoniak/Glutamat Problematik ist schon länger bekannt...
Ich frage mich halt eben, ob es dafür - also für den Gen Polymorphismus - eine Berechtigung gibt, die man evtl. gar nicht "ver(schlimm)bessern" sollte bzw. vllt. sogar als Schutzmechanismus dient oder als solcher erst adaptiert wurde, aufgrund bestimmter Xenobiotika mit welchen der Organismus konfrontiert wurde.

CBS kannst Du auf jeden Fall behandeln, GABA (für Glutamatstoffwechsel), Molybdän (für CBS-Stoffwechsel), und Ornithin oder Yuccawurzel (für Ammoniakabbau) können nur nützen, und stehen ganz am Anfang der Methylierungsthematik.

Die Gründe, daß die Methylierung blockiert ist, liegen lt. Ben Lynch fast immer bei einer Candida- oder Schwermetallthematik. Schutzmechanismus ist da keiner dahinter, die Enzyme werden von dern Schwermetallen oder vom wuchernden Candida blockiert.

Achja noch was:
Ich liege seit ~4 Wochen im Bett, Muskelschmerzen, totale Erschöpfung, Herzklopfen bei geringster Anstrengung, Schwindel etc.
Blutbild ist komplett unauffällig.

Kann sowas auch eine zu heftige Reaktion auf die Methylierung sein bzw. hat jemand von Euch so heftige Reaktionen durchlebt?

Ich denke zwar eher nicht, dass es daher kommt, aber ich frage einfach mal. Im Moment pausiere ich lieber, denn es ist wirklich angsteinflösend.

Oje, das ist schlimm. Falls das seit Methylfolat und MethylB12 ist (das hast Du hier nicht beschrieben), ist das eine sehr häufige Reaktion, und Du hast völlig recht, sofort aufzuhören mit den NEMs. Wie hoch hast Du denn dosiert?

Liebe Grüße, Eva
 
Hallo David und Eva,

ich habe bei Kukis Buch "Mitochondrientherapie" nachgelesen und er schreibt auf S. 24, dass für das Recycling von Glutathion die Glutathionredukase zuständig ist. Sie braucht neben B3 auch B2 und Vitamin E (alle 8 Vitmamere!) und Vitamin C!
Auf S. 75ff schreibt er, dass er 200mg B2 tgl. empfiehlt, falls das oxiderte Glutathion zu hoch ist. Danach kann man auf 10-20mg tgl. runtergehen. Bitte selbst nochmal genau nachlesen!

Liebe Grüße
Libero
 
Was ich sehr gut finde punkto Glutathion ist hier ab Seite 41: https://www.seminarwerk-aids.de/Mikronaehrstoffe.pdf
Seite 44

8.2.3 Vitamin B2 kann Glutathion „recyclen“

Da 26% der HIV-Patienten niedriges Vitamin B2 haben, funktioniert einer der wichtigsten Recyclingprozesse für verbrauchtes Glutathion nicht. Eigentlich ist Vitamin B2 kein Antioxidans. Es ist aber Teil des Enzyms (Glutathionreduktase), das Glutathion wieder recycelt, nachdem es ein freies Radikal abgefangen hat.

Viele Stoffe sind am Glutathion beteiligt. Um die Glutathionproduktion „wiederherzustellen“, brauchen Sie die Vorläufersubstanzen Eiweiß, Cystein und Glutamin. Zusätzliches Cystein bringt am besten die Glutathionproduktion hoch. Außerdem brauchen Sie Vitamin B6, Selen. Um Glutathion „einzusparen/zu recyceln“, brauchen Sie eine hochdosierte Mischung der Antioxidantien A, C, E, Alpha Liponsäure und Vitamin B2.
Hier wird das was ihr schon gesagt habt noch um B6 und ALA ergänzt.

LG de bear
:kraft:
 
Ihr seid die Besten! So viele gute Ratschläge, vielen Dank!

Hallo David,
diese Symptome mit absoluter Erschöpfung kenne ich z.B. von meiner zu starken Steigerung der einnahme von MTHF (hatte es monatelang abgesetzt und dann nach kinesiologischer Testung wieder mit 200mikrogramm begonnen!).

Gute Besserung und liebe Grüße
Libero
Hi Libero, danke für deine Antwort! Dann werde ich mir wohl mal NADH besorgen!

Hallo David,
Das oxidierte Glutathion wird durch die Glutathionreduktase über das NADPH-System in reduziertes Glutathion zurückverwandelt. Wenn das NADPH-System gestört ist, hast Du hohen oxidativen Streß. Vor allem NADH wandelt oxidiertes Glutathion in reduziertes um, aber auch Vitamin E und Vitamin C könnten Dir hier helfen.

Hi Eva, vielen Dank auch für deine Antwort! Das hilft mir schonmal sehr weiter.

Rich v. K. schreibt hier daß die Immunantwort auf eine Darminfektion hohen oxidativen Streß verursachen kann. Wenn Du MMS nimmst, erhöhst Du den oxidativen Streß noch mehr, abgesehen davon, daß man immer noch weiß, was MMS mit dem Darm macht.

Ich habe den Pseudomonas Aeruginosa im Stuhl, wenn das Sanum Präparat nicht anschlägt, dann probier ich es mal mit Autovaccinen.
MMS nehme ich vielleicht mal kurzfristig, für den Darm ist es mit Sicherheit nicht gut, aber manchmal muss man halt zu stärkeren Hämmern greifen.
Ich denke, es ist ähnlich schlecht für den Darm wie die meisten AB.

Das ist bei mir auch so, seit 5 Jahren, seit ich Mineralstofftests im Vollblut mache. Die Orthomolekularmedizinerin meinte, das hängt mit der Ausleitung zusammen: Quecksilber hält Selen in der Zelle, ausgeleitet wird, wird Hg mobilisiert, und Selen mitmobilisiert. Ich beobachte den Selenwert seit 5 Jahren, es ist tatsächlich so, daß bei hoher Ausleitung der Selenspiegel stark ansteigt, und phasenweise bei niedriger Ausleitung (lt. GD) der Selenspiegel in der Norm ist. Supplementiert habe ich Selen noch nie.

Sehr interessant! Ich wusste gar nicht, dass du auch eine SM Intoxikation hast/hattest. DMPS Urin Test's zeigen bei mir zwar keine Belastung an, aber ich denke dass da trotzdem was ist. Irgendwo her müssen ja die Beschwerden kommen.

Oder halt Erreger die diese Enzyme blockieren, wäre ebenso möglich.

CBS kannst Du auf jeden Fall behandeln, GABA (für Glutamatstoffwechsel), Molybdän (für CBS-Stoffwechsel), und Ornithin oder Yuccawurzel (für Ammoniakabbau) können nur nützen, und stehen ganz am Anfang der Methylierungsthematik.

Die Gründe, daß die Methylierung blockiert ist, liegen lt. Ben Lynch fast immer bei einer Candida- oder Schwermetallthematik. Schutzmechanismus ist da keiner dahinter, die Enzyme werden von dern Schwermetallen oder vom wuchernden Candida blockiert.

Ornithin und Yucca, sowie RMS habe ich Zuhause. Am besten hilft mir persönlich RMS. Immer zum/nach dem Essen.

Ich habe ja jetzt 3 Monate eien ketogene Diät durchgeführt, bis gestern. Es wäre auch möglich, dass der Candida systemisch wurde und solche Beschwerden ausgelöst hat.

Oje, das ist schlimm. Falls das seit Methylfolat und MethylB12 ist (das hast Du hier nicht beschrieben), ist das eine sehr häufige Reaktion, und Du hast völlig recht, sofort aufzuhören mit den NEMs. Wie hoch hast Du denn dosiert?

Ich nehme sowohl MTHF als auch B12 schon länger, ca. 1 Monat. Ich habe es allerdings nicht so geregelt gemacht, da ich absolut keine Veränderungen bei Einnahme bemerkte. Also MB12 als Spray/Sublingual immer zwischen 3-4 Sprühstöße pro Tag (1 Sprühstoß=500mcg).
MTHF habe ich immer zwischen 400 u. 800mcg genommen.

Danke für die Genesungswünsche!

@DeBear u. Libero:

Danke nochmals, dass ihr so recherchiert habt :)

P5P nehme ich auch, aber natürlich im Moment pausiert...

ALA ist immer schwierig, wegen der Chelatierung von Mineralien u. SM. Außerdem hat es sonst noch einige Nachteile, aber ist natürlich trotzdem wichtig.

Also was ich jetzt erstmal machen werde, ist mir B2 u. NADH zu besorgen, Vit. E Einnahme wieder starten. Vit C. sowieso.

Wenn es mir wieder (hoffentlich bald) besser geht, möchte ich wieder mit der Methylierung starten und dann einen erneuten DMPS-Test durchführen lassen.

Was ich übrigends allen empfehlen kann, zur Ankurblung der Phase II Entgiftung, ist Brokkoli bzw. BrokkoMax.

Country Life B Complex Advanced ist gerade beim Zoll, bin mir aber ob der Einnahme noch sehr unsicher...

Abschließend nochmal ein großer Dank an Libero, Eva, und DeBear. Ihr habt mir wahnsinnig weitergeholfen!

Ich hoffe das die Infos auch anderen Usern von Nutzen sein können, denn wie immer sind einige wichtige/interessante Infos hier zusammengekommen!

Beste Grüße,

David
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ihr seid die Besten! So viele gute Ratschläge, vielen Dank!



Ich nehme sowohl MTHF als auch B12 schon länger, ca. 1 Monat. Ich habe es allerdings nicht so geregelt gemacht, da ich absolut keine Veränderungen bei Einnahme bemerkte. Also MB12 als Spray/Sublingual immer zwischen 3-4 Sprühstöße pro Tag (1 Sprühstoß=500mcg).
MTHF habe ich immer zwischen 400 u. 800mcg genommen.



Beste Grüße,

David

Hallo David,

kannst du mir/uns bzgl. des Methyl-B12-Sprays mal einen Link setzen? Ich werde auch bald mit der Methylierung (wieder) starten, und ein Methyl-B12 fehlt mir noch für alle Fälle. Das Spritzen bin ich langsam echt leid (Spritze Adenosyl-B12). Würde mich über einen Link oder den Namen des Präparats sehr freuen.

Danke und Beste Grüße
denda
 
Sehr interessant! Ich wusste gar nicht, dass du auch eine SM Intoxikation hast/hattest. DMPS Urin Test's zeigen bei mir zwar keine Belastung an, aber ich denke dass da trotzdem was ist. Irgendwo her müssen ja die Beschwerden kommen.

Ja, ich hab´s ungeschützt entfernen lassen.
Weder Haarmineralanalyse und DMPS Test, aber auch das GD haben bei mir sehr typisch kein mobilisiertes Hg angezeigt. Ich habe mir immer gedacht: "Wo ist das ganze Quecksilber?"

Ich nehme sowohl MTHF als auch B12 schon länger, ca. 1 Monat. Ich habe es allerdings nicht so geregelt gemacht, da ich absolut keine Veränderungen bei Einnahme bemerkte. Also MB12 als Spray/Sublingual immer zwischen 3-4 Sprühstöße pro Tag (1 Sprühstoß=500mcg).
MTHF habe ich immer zwischen 400 u. 800mcg genommen.

MTHF ist für den Beginn sehr hoch dosiert, im Thread sind die Dosierungen viel niedriger, und trotzdem reagieren viele sehr stark. Ich habe mit 200 begonnen, innerhalb von einem halben Jahr bis auf 1200 dosiert, wo ich heute noch bin. Das ist natürlich nur ein Beispiel, aber ich habe auch mit 200 sehr stark reagiert.

LG und alles Gute!

Eva
 
Ein aktuelles Interview mit Dr. Ben Lynch gibt es bei Chris Kresser:


What Influences Methylation? An Interview with Dr. Ben Lynch (Google-Übersetzung)

Dr. Lynch und ich diskutieren die Rollen, inwieweit Genetik, Epigenetik, Ernährung und Lebensstil die Methylierung beeinflussen, sowie über die Umwelteinflüsse, die die Methylierung neben der Ernährung beeinflussen. Was wissen wir und was wir nicht über die Rolle der Methylierungs-Genen neben MTHFR?
Was ich oft erlebt habe, und was mich beunruhigt, ist, wenn ein Patient zu mir kommt, sie haben den 23andMe gemacht sowie das MTHFR-Support-Paneel, und möchten wissen, welche Nahrungsergänzungen sie nehmen sollen. Deshalb möchte ich ein wenig über diese Idee sprechen, ob wirklich nur die Gene das ganze Bild von der Methylierung spiegeln.

Das Ganze ist ein Interessenskonflikt. Die Menschen sind verzweifelt, und das zu Recht, denn im medizinischen Bereich fehlen Ärzte, die helfen, und so sucht man nach einem Wundermittel. Und die magische Kugel gibt es offenbar nicht, und ich glaube nicht, dass es sie jemals geben werde. Das Wundermittel ist "harte Arbeit und Mühe."
Kurz gesagt, ich glaube, dass diese Reporting-Tools einseitig angewandt kontraproduktiv sein können. Zum Beispiel, wenn COMT sagt, daß man Methylcobalamin nicht gut verträgt, aber MTR verlangt, dass Sie Methylcobalamin nehmen, können Sie B12-defizient werden, oder ... wer weiß was passieren kann. Leider ist das Ganze nie so einfach.
Wir wollen es so einfach wie möglich, mit dem geringsten Aufwand, weil die Erhaltung unserer Energie wichtig ist, um zu überleben. Ich denke, dass ist uns angeboren.
Aber ich denke, dass die Menschen verstehen müssen, dass es auf diese Art und Weise nicht funktioniert. Genetik ist ein sehr leistungsfähiges und wunderbares Werkzeug, aber es ist nur ein Werkzeug. Aber um bei der Arbeit weiterzukommen, benötigt man eine Vielzahl an Werkzeugen. So ist es in der Medizin, man kann nicht einfach nur auf eine Sache setzen.
Wenn Sie einen bestimmten genetischen Polymorphismen identifizieren, ist das eine genetische Mutation wie z.B. MTHFR. Man sagt: "Oh, shit", aber die Realität ist, er kann, aber muß nicht Probleme verursachen .
Umgekehrt, wenn man keinen genetischen Polymorphismus hat, bedeutet das nicht, daß Sie nicht trotzdem ein Problem mit diesem Enzym haben.
Gene produzieren Enzyme. Wenn eine bestimmte Ergänzung in Ihr System kommt, wird das Gen veranlasst, mehrere Enzyme zu produzieren, es arbeitet also mehr. Wenn der Körper aus irgendeinem Grund mehr arbeiten muss, ist man gestresster oder man schläft schlechter. Mehr Streß heißt, daß Ihre Gene mehr zu tun haben, Sie produzieren mehr Dopamin, um aufmerksam bleiben zu können. Dopamin ist arbeitsbezogen, man produziert es nicht, wenn man schläft. Wenn Sie viel Alkohol trinken, müssen Ihr MTHFR-Enzym und Ihre Aldehyd-Dehydrogenase-Enzyme und andere Enzyme mehr arbeiten. Also ich nehme den genetischen Polymorphismen als Maß, wie sehr das System belastet ist, und je mehr Arbeit das Gen hat, desto mehr müssen Sie es unterstützen. Und ein genetischer Polymorphismus kann es beeinflussen oder auch nicht.

Wir reden also über Veranlagungen. Mit einen Polymorphismus in einem bestimmten Gen kann dieses Gen weniger optimal funktionieren, vor allem, wenn Sie ökologische Herausforderungen wie schlechte Ernährung, Schwermetallvergiftung, Dysbiose, Luftverschmutzung, Nährstoffungleichgewichte, relativen Überschuss an Kupfer und Zinkmangel, etc., etc. etc. hinzufügen.
Also, wenn Sie viel Blattgemüse essen, dann hat das MTHFR-Enzym nicht wirklich ein Problem, solange man z.B. nicht viel Alkohol trinkt. Auf jeden Fall ist sinnvoll: Sie identifizieren die Funktion dieses Gens, und Sie erfahren, welche Auswirkungen das Gen hat, und Sie reduzieren Belastungen, die auf das Gen wirken, bzw. passen die Ernährung individuell an.

Was sind die größeren nicht-diätetische Umwelteinflüsse, die zu Methylierungsproblemen beitragen?
Die größten sind Schwermetalle und Darmfehlbesiedelung.
Schwermetalle sind allgegenwärtig in der Umwelt: in unserem Wasser, Arsen im Reis, in Smoothies, von denen wir denken, daß sie gesund sind, von Seetang und Chlorella und von bestimmten Proteinpulvern,von Quecksilber aus Fisch und Umwelt, durch Kohlekraftwerke kommt es vom Himmel, aus Amalgamfüllungen, die eine Menge Leute aus unserer Generation im Mund haben, oder ungeschützt entfernt haben.
Beim Darmmikrobiom gibt es Acetaldehyd-Hefe Überwucherung, sowie andere Verbindungen, die die Methylierung stören: Schwefelwasserstoff, Methan Gase, und wer weiß was sonst noch, was wir noch nicht entdeckt haben. Und dann gibt es superresistente Bakterien, die immer mehr und mehr weit verbreitet sind, und es wird immer schwerer, sie zu töten, vor allem, solange die Schulmedizin mit Antibiotikagaben so unsensibiel weiterarbeitet wie bis jetzt.
Ein weiterer Aspekt, der die Methylierung stört, ist die Denkweise. Mindset ist sehr wichtig, und Bruce Lipton spricht viel darüber. Ihre Wahrnehmung der äußeren Umgebung hat wirklich sehr viel Einfluss auf die innere Umwelt. Wenn Sie vom Bürgersteig steigen, und Sie haben ein Gefühl der Angst, dann triggert dieses Gefühl viele verschiedene Signalwege im Körper, einschließlich Stress, und Stress beschleunigt Ihre Methylierung, und gleichzeitig verwendet es die Nährstoffe, die an diesem Weg beteiligt sind. Das ist wirklich sehr wichtig.
Den größten Bedarf an Methylierung haben wir in unserer Kindheit. Außerdem, wenn man krank ist, wegen der Zellreparatur vor allem, wenn man ziemlich krank ist, sowie während der Schwangerschaft. Dies sind die drei Hauptzeiten Ihrer Methylierung, und diese sollten unterstützt werden.

Wir sprechen heute über Gene jenseits von MTHFR, die ebenso einen großen Effekt haben.
Fünfundachtzig Prozent aller Methylierung passiert in der Leber, und die Leber verbraucht den meisten Sauerstoff, wenn der Körper in Ruhe ist. Die Leber verbraucht etwa 27 Prozent der Sauerstoff des Körpers in Ruhe, das ist mehr als das Gehirn. Wenn 85 Prozent der Methylierungsreaktionen in der Leber passieren, weöcje zwei Gene nutzen dann die meiste Methylierung? Und die Gene, die die meiste Methylierung verwenden sind diejenigen, die Kreatin und Phosphatidylcholin zu machen. Kreatin ist u.a. für die Muskelmasse zuständig. Phosphatidylcholin ist für alle Ihre Zellmembranen und auch für Ihre Gallenblase und Gallenfluss zuständig. Also, wenn Sie genetische Polymorphismen in GAMT haben (Guanidinoacetat) sollte man mit Kreatin ergänzen und mehr Fleisch essen.
Vor allem bei Kindern mit Sprachverzögerung ist GAMT wichtig, oder wenn sie untergewichtig geboren werden, und der Muskeltonis nicht gut ist, könnte der Blick auf Kreatin oder Kreatinin in Ihrem Labor nützlich sein, aber auch der Blick auf den genetischen Polymorphismus für GAMT. Also, wenn Sie genetische Polymorphismen in GAMT haben (Guanidinoacetat) sollte man mit Kreatin ergänzen und mehr Fleisch essen.
Der andere ist PEMU (Phosphatidylethanolamin Methyltransferase), und dies ist ein genetischer Polymorphismus, der die Fähigkeit, Phosphatidylcholin zu erzeugen, begrenzt. Dann sind Ihre Zellmembranen im Nachteil, sie werden nicht sehr gesund sein. Eine Zelle ohne Zellkern wird, so lange wie die Membran intakt ist, überleben. So wichtig ist die Membran. Also, wenn Sie PEMT haben, und Ihre Ernährung nicht mit entsprechenden Fettsäuren unterstützen, dann ist das ein Problem. Somit kann eine Ergänzung mit Phosphatidylcholin, Eier zu essen, Fettsäuren auszugleichen, gesund sein. Man kann "leaky Zelle" zu solchen Zellen sagen.
Das eigentliche Problem während der Schwangerschaft ist, daß man soviel Methylierung für die Entwicklung von Babys benötigt, was jetzt Ihre Fähigkeit, angemessenen Gallenfluss zu produzieren, unterdrückt, weil der Gallenfluss durch das Verhältnis von Phosphatidylcholin zu Cholesterin und andere Fettsäuren geregelt wird. Wenn Ihr Verhältnis von Phosphatidylcholin zu anderen Gallen Komponenten weniger als 10: 1, fängt man an, anfälliger für Gallensteine zu werden. Gallensteine allgemein sind ein boomende Problem.
Und dann sehen Sie SIBO und SIBO ist ein riesiges Problem. Teil davon ist, daß die Galle nicht fließt. Es gibt Studien an Ratten. Sie bekamen SIBO. Als das Darmrohr freigemacht wurde für die Galle, ging das SIBO weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein aktuelles Interview mit Dr. Ben Lynch gibt es bei Chris Kresser

Herzlichen Dank! Wie immer sehr interessant.

Das Wundermittel ist "harte Arbeit und Mühe."
:)

Weiß jemand mehr bzw. genaueres zu den Polymorphismen von GAMT und PEMT?

Und noch was zur Substitution von MTHF: Ich benötige ja trotz homozygotem MTHFR z.B. "nur" 400 mcg MTHF. Das nehme ich jetzt seit gut zwei Jahren. Allerdings bin ich auch immer noch recht energielos, auch wenn es schon viel besser geworden ist.

Insgesamt finde ich das ein sehr spannendes Thema, die Beziehung zwischen Genen und anderen Faktoren als Gesamtbild der Ausprägung eines Merkmals/Defizits. Allein deswegen wird es (leider) niemals eine Standardtherapie für alle geben können.

Ich wünsche Euch allen eine gute Woche!

hitti
 
@David und denda: in der Klösterl-Apo gibt es auch gute Tropfen, die mir ein Arzt empfohlen hat...

@David: ich bin mir nicht mehr sicher welche Form des B3 (Niacinamid oder Nicotinamid oder so, evtl. irre ich mich auch...) die Methylierung stoppt, dass müsstest Du im phoenixrisingforum nachlesen...ich find´s nicht mehr, sorry!

Liebe Grüße
Libero
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kein Problem! Es geht mir schon wieder etwas besser, vielen Dank.
Es muss was infektiöses gewesen sein, vermutlich jedoch noch durch die Methylierung getriggert.
Denn nach dem ich mir OBE, Monolaurin und OreganoÖl eingeworfen hab, 3x tgl., gingen die Muskelschmerzen deutlich zurück.

Erschöpfung ist auch schon etwas gebessert, lediglich der Schwindel wurde kein Stück besser und der Besuch beim Heilpraktiker hat das nicht gebessert, der hat mir erstmal mein Genick halb ausgerenkt... :mad:
Unglaublich, das schmerzt immer noch...
 
Hallo zusammen,

@David: ich bin mir nicht mehr sicher welche Form des B3 (Niacinamid oder Nicotinamid oder so, evtl. irre ich mich auch...) die Methylierung stoppt, dass müsstest Du im phoenixrisingforum nachlesen...ich find´s nicht mehr, sorry!
Warum in die Ferne schweifen;)? Hier wird`s angerissen: https://www.symptome.ch/threads/methylierungszyklus-es-geht-mir-besser.98892/page-84#post-1047858

Da habe ich jedoch vergessen die Niacinform zu erwähnen. Die steht dann in dem Link zu Ben Lynchs Seite: Nicotinic acid.

Groovicorn, da hast du aber richtig vollgas gegeben mit 800mcg.
Bist du denn ansonsten gut grundversorgt? Magst du mal auflisten was du in welcher Form und wie viel nimmst? Vielleicht fällt ja noch jemandem etwas dabei auf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weiß jemand mehr bzw. genaueres zu den Polymorphismen von GAMT und PEMT?
i

Zu GAMT habe ich keine Info, aber dein PEMT kannst du auf Geneticgenie checken.
Es ist ziemlich versteckt auf dieser Seite: Acetylcholine/Choline Deficiency in Chronic Illness – The Hunt for the Missing Egg | Genetic Genie
Dann über der 2. fetten schwarzen Überschrift, also über Choline, the nervous system, and the heart
Ich meine, wenn du bei 23andme eingeloggt bist, geht hier ein Fenster auf.

es geht um den SNP rs7946. Mit TT ist man homozygot.
 
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