Es gibt viele verschiedene und widersprüchliche Aussagen von Forschern und Ärzten über die artgerechte Ernährung. Daher ist es fast unmöglich als Laie "objektiv" die passende zu identifizieren.
Lange wurde zum Beispiel behauptet, Fett macht krank, weil verfettete Blutgefäße und Übergewicht beobachtet werden konnte. Neuere Forschung weiß, dass das schädliche Fett zum großen Teil umgewandelte Kohlehydrate sind (inkl. Cholesterin) und erst das Insulin (also zum Beispiel der Kohlehydratkonsum als Fleischbeilage) Fette in die Körperzellen einlagert.
Das Argument, iß nichts, was es nicht auch schon vor 20.000 Jahren gab, denn evolutiv haben wir uns seit dem nicht verändert, finde ich daher stichhaltig.
Und ich ich mir überlegt, was für mich, ohne große wissenschaftliche Untersuchungen aus persönlicher Beobachtung von (Haus)tieren für die Paläodiät als artgerechte Nahrung spricht:
Wenn ich einem Meerschweinchen Gemüse, Gras und Obst zum fressen gebe, dann ißt es nur das Gras und das mit Gier und Begeisterung. Im Notfall, wenn es lange kein Gras bekam, wird es das Obst und Gemüse anknabbern aber nicht begeistert hinunterschlingen. Fleisch würde es als Nahrung nicht einmal erkennen.
Wenn ich einem Hund Fleisch gebe, wird er dieses begeistert verschlingen. Pflanzliche Beigaben (speziell für Hunde gemacht), ißt er nicht besonders gerne, am ehsten wenn man es zum Fleisch dazuschummelt. Manchmal essen Hunde frisches Gras.
Ratten essen fast alles, was man ihnen gibt, wobei sie auch Lieblingsgerichte haben, Getreidekörner (!!!) gehören explizit nicht dazu, Fleisch und Fisch essen sie mit Begeisterung, wenn sie mal eines bekommen.
Katzen (auch Wildkatzen) essen eigentlich nur Fleisch (und den pflanzlichen Inhalt der Gedärme deren Beute).
Kühe essen nur Gras, anderes wie zum Beispiel Fleisch würden sie nicht anrühren, außer man mischt ihnen zum Beispiel Getreide dazu (was nicht gesund ist, siehe weiter oben), oder ganz pervers, es werden sogar Fischmehl oder tierische Produkte beigemischt.
Für mich bedeutet dies, dass Tiere ganz genau wissen, was für sie gut und deren artgerechte Nahrung ist. Sie haben Instinkit, Gusto und Lust auf das passende!!!
(Menschen)Kinder essen am liebsten Fleisch und Fett. Kein Wunder, die Natur hat es ja auch so eingerichtet und wenn man sie nicht manipuliert, essen sie auch diese Nahrung am liebsten. Auch Erwachsene haben Gusto auf Fleisch. Wir Menschen essen also gerne Fleisch. Daher kann mir keiner erzählen, dass Vegetarismus natürlich sei. Denn wenn Fleisch überhaupt nicht artgerecht wäre, würden wir, so wie Meerschweinchen oder Kühe, Fleisch einfach nicht anrühren. Da wir auch gerne pflanzliche Sachen essen, sind wir meines Erachtens typische Allesfresser. Wir sind nun einmal Jäger und Sammler.
Und wenn wir ehrlich sind, ist der Jäger einfach im Blut von uns Menschen. Wie Katzen oder Hunde, jagen wir einfach gerne. Egal ob es jetzt Wildtiere, Fische oder (pervertiert) Bekleidung, Geld, gute Jobs, viele Fernreisen, Internetschnäppchen sind. Das ist der Jagtinstinkt, den alle Fleischfesser (bis auf Aasfresser) haben. Ein Meerschweinchen oder eine Kuh hat einfach keinen Jagtinstinkt.
Wir Menschen haben auch einen Gusto auf Zucker und Kohlehydrate. Meine Vermutung ist dazu, dass diese Substanzen in der Natur nur sehr selten und saisonal zu finden waren (zum Beispiel als Honig oder als Lockmittel in reifen Früchten/Beeren) und daher mit Gier verschlungen wurden (in geringen Mengen). Leider sind solche Nahrungsmittel (speziell Zucker) heute jederzeit verfügbar und daher viel zu häufig, die Gier nach "Zucker" (eigentlich nach Honig und reifen Früchten) ist allerdings programmiert. Süßes Obst ist übrigens ein Ergebnis von Züchtungen, solch große und süße Früchte, mit schwindenden Nährstoffen, gab es vor 20.000 Jahren nicht, hat also nichts mit natürlich zu tun. Dazu gehört auch überzüchtetes Gemüse, wie die Zuckerkarotte (der Name sagt schon alles).
Egal ob Pflanzen oder Fleisch, auf jeden Fall sind extrahierte Lebensmittel (Zucker, Öle, Säfte) und verarbeitete Lebensmittel (verestertes Fett, Transfette, E-Nummern, Tütensuppe, Fertiggerichte, erhitzen, verkochen, mahlen etc.) nicht artgerecht. Ich esse übrigens gerne halbrohes Steak, Beef Tartare, man muss sich nur wieder daran gewöhnen und meine Verdauung verträgt das gut. Rohes Gemüse mag ich eigentlich auch, kann ich aber leider nicht (wegen Verdauungsproblemen).
Rohes Getreide (zB Maiskörner u.a.) scheiden wir übrigens unverdaut wieder aus, weil unsere Verdauung nicht darauf ausgelegt ist. Zerkauen können wird diese auch nicht gut, da unser Gebiss nicht gut darauf konstruiert ist. Nur durch den Trick des mahlens und erhitzens können wir diese Speisen überhaupt ein wenig verdauen. Mahlen und erhitzen sind allerdings neue Erfindungen der Menschheit und ich glaube nicht, dass wir uns daran in so kurzer Zeit evolutiv gut anpassen konnten, das dauert hunderttausende bis millionen von Jahren.
Beobachtete Naturvölker essen 30% bis 70% Fleisch, je nach Verfügbarkeit.
Das sind nur so meine Gedanken dazu.
PS: Natürlich gibt es verschiedene metabolische Typen und Krankheiten, die verschiedene Ernährungsschwerpunkte und Verträglichkeiten haben.