Magnesiumchlorid
@Esther
Der Zusammenhang Osteoporose - Calcium - Magnesium funktioniert physiologisch über Parathormon, Phosphat und letztlich Vitamin D.
Bei einem Mangel an Vitamin D steigt das Parathormon und fördert auf der einen Seite die "Calciumgewinnung" aus Knochenreserven und auf der anderen die Ausscheidung von Phosphat. Zugleich wird die Resorption von Calcium und Phosphat deutlich reduziert.
Magnesium senkt Parathormon (und stimulatiert Calcitonin) und führt somit dazu, dass zum einen die Auflösung der Knochen gestoppt wird und zum anderen, dass Phosphat (genauso wichtig für den Knochenaufbau wie Calcium) wie auch Calcium aus der Nahrung wieder besser verwertet werden und so die Knochen/Zähne (via Calcitonin) auch wieder aufgebaut werden können - ggf. selbst bei bestehendem Mangel an Vitamin D.
Den gleichen Effekt erreicht man allerdings auch mit einem sommerlichen Vitamin-D-Spiegel (wie auch immer der dann wieder mit einer Borreliose interagieren mag).
Leider gibt es praktisch noch keine Studien, die den Magnesiumbedarf mit und ohne bestehenden Vitamin-D-Mangel untersuchen, weil immer nur eins von beiden untersucht wurde und der Mangel an Vitamin D erst Jahrzehnte später thematisiert worden ist.
Es gibt jedoch viele Hinweise auf Zusammenhänge - auch beim Krebs, beim Immunsystem, beim Energiehaushalt, der Nerventätigkeit, der Osteoporose, den Herz-Kreislauf-Erkrankungen...
Magnesium, Phosphat, Calcium und Calcitonin/Parathormon stehen in sehr engen Wechselwirkungen, und da der Vitamin D-Haushalt ebenso über das Parathormon gesteuert wird, hängt alles halt auch damit zusammen...
Was die Energiegewinnung betrifft, so ist Magnesium nicht nur ein wichtiger Cofaktor im Zitronensäurezyklus (->ATP, Energiestoffwechsel), sondern verbessert (durch die Wirkung auf Parathormon) auch die Phosphatverwertung signifikant - beides ist positiv nicht nur für Muskeln, sondern auch für die Nervenzellen (extrem energieabhängig!).
Was die häufig zitierte antibiotische wie auch Antikrebswirkung von Magnesium betrifft:
"Der erste prominente Wissenschaftler, der die antibiotische Wirkung von Magnesium erforschte und bekannt machte, war der französische Chirurg Professor Pierre Delbet. Im Jahr 1915 suchte er nach einer anderen Möglichkeit, die Wunden der Soldaten zu reinigen, da er der Ansicht war, dass die bisher benutzten Antiseptika das Gewebe noch zusätzlich schädigten und Infektionen somit eher begünstigten als verhinderten.
Bei all seinen Tests schnitt die Magnesiumchloridlösung bei weitem am besten ab. Er fand nicht nur heraus, dass es das Gewebe nicht schädigte, sondern auch die Leukozytenaktivität und damit auch die Phagozytose, also die Vernichtung von pathogenen (krankheitserregenden) Mikroben, enorm steigerte.
Später experimentierte Professor Delbet mit der innerlichen Anwendung von Magnesiumchlorid und entdeckte, dass es das Immunsystem stark stimulierte. In seinen Experimenten nahm die Phagozytose um bis zu 333 Prozent zu. Das heißt, dass dieselbe Anzahl weißer Blutkörperchen nach Einnahme von Magnesiumchlorid bis zu dreimal mehr Mikroben vernichtete als zuvor."
Die beschriebene Wirkung ist auf den Chlorid-Anteil zurückzuführen, nicht auf das Magnesium - daher haben die anderen Magnesiumverbindungen auch nicht diese Wirkung.
Chlorid ist - wie alle anderen Halogene auch - sehr reaktionsfreudig und daher imstande, u.a. andere Bindungen zu ersetzen und damit bestimmte Prozesse zu "überholen" und zu reduzieren... Daher auch die bakterienhemmende Wirkung von Kochsalz (Gurgeln bei Angina etc.) und deshalb hat auch Delbet in seinen Krebsstudien mit diversen anderen Magnesium-Halogen-Verbindungen (Fluorid, Bromid, Jod) experimentiert und so teils auch noch bessere Resultate erzielt. Seine letztendliche Behandlungsmischung war ein Mix aus verschiedenen Magnesium-Halogen-Verbindungen (Delbetsche Lösung)...
@Camerlenga
Ja nu, wenn ich mich an Clematis' Wikipedia-Artikel halte, enthält für mich der Logik halber 1g MgCl2 also mehr Magnesium als 1g vom zusätzlich Wasser enthaltenden MgCl2 6H2O, weil das MgCl2 da ja nochmal verdünnt wurde.
Du hast recht - allerdings wird reines Magnesiumchlorid ja auch so nicht verkauft (lediglich gelöst in Injektionslösungen) - es wäre extrem hygrospkopisch und daher basieren nach meiner Beobachtung wohl alle Dosis-Berechnungen auf Magnesiumchlorid-Hexahydrat...
rosmarin