Allerdings geht bei i.v. der Serumspiegel zwar schnell nach oben, aber eben wegen der Nierentätigkeit auch wieder schnell runter. i.m. und s.c. haben demzufolge eine Depotwirkung, weil das Magnesium nicht derart schnell in das Blut übergeht. Daher versorgen sich schwere Fälle auch mit einer Art Insulinpumpe.
Du redest Dir etwas ein. Mittel wie Insulin, Wachstumshormon etc., die man sich tgl. s.c. spritzt (ich weiß wovon ich spreche, ich bin auf solche Mittel zum Überleben angewiesen), benötigt man üblicherweise im Mikrogramm-Bereich (ein Mikrogramm ist ein tausendstel Milligramm) bis hin zu max. z.B. ein bis zwei Milligramm am Tag. Daher kann man diese Mittel auch gut und vernünftig wirksam s.c. spritzen.
Da nämlich die gesamte Menge zur kompletten Bedarfsdeckung in meist weniger als einem Milliliter Lösung enthalten ist.
Und hier siehst Du auch, dass
Du Diejenige bist, die Äpfel mit Birnen vergleicht.
Denn bei Magnesium liegt der Fall komplett anders: Hier ist in einem Milligramm Lösung eine fast nicht erwähnenswerte Menge Magnesium enthalten (z.B. 1 bis 4 mg Magnesium), die nicht im Entferntesten dazu beitragen könnte, irgendeinen Bedarf zu decken oder Mangel auszugleichen - weder den ganz normalen Tagesbedarf noch auch nur einen spürbaren Teil davon, z.B. einen aktuellen Bedarf... und ganz besonders natürlich keinen überhöhten Bedarf! Ein Biss in welche Nahrung auch immer, und Du hast schon mehr Magnesium aufgenommen als mit dieser s.c.-Spritze...
Nicht umsonst gibt es Magnesiumlösungen auch gar nicht für s.c.-Anwendung (da es nicht praktikabel ist und keinen Nutzen bringt) - im Gegensatz zu z.B. Insulin, das es ausschließlich als s.c.-Spritze gibt.
Die Art der Spritze wird gewählt anhand von Fakten, die bestimmen, wie ein Medikament zu verabreichen ist. Es hat schon seinen Grund, weshalb Insulin ausschließlich als s.c.-Spritze erhältlich ist, Magnesium für Injektion dagegen ausschließlich als i.v.- oder i.m.-Spritze.
Bei Insulin reicht also die s.c.-Spritze einer winzig kleinen Menge Lösung aus, den Bedarf zum Zeitpunkt der Spritze komplett zu decken und dadurch natürlich die erwünschte Wirkung zu erzielen.
Bei Magnesium, an dem der Bedarf bei mindestens mehreren hundert Milligramm liegt (egal, in welcher Form es in den Körper aufgenommen wird), geht das aber nicht. Ich habe es Dir schon mehrfach geschrieben. Es ist, als rede man gegen eine Wand.
Um den Bedarf an Magnesium zu decken, muss die benötigte Menge Magnesium aufgenommen werden. Das ist hier wie bei jeder anderen Substanz auch. Bedarfsdeckung kann nur bei Aufnahme von genügender Menge erfolgen. Und zwar egal in welcher Form, ob nun oral, transdermal oder in irgendeiner gespritzten Art. Und wenn Du von der benötigten Mindestmenge weniger als ein halbes Prozent in den Körper aufnimmst, dann sagt Dir der logische Verstand, dass Du dadurch keine spürbare Statusveränderung erlangt haben kannst.
Daher kann eine gespritzte Menge von etwa einem Milligramm Magnesium auch keine spürbare Befindensveränderung ausrichten - allenfalls eben eine auf Placeboeffekt beruhende. Aber so schlecht ist der Placeboeffekt für Menschen wie Dich ja auch nicht. Der eigentliche "Schaden" ist zwar nicht behoben, aber er wird (zumindest für eine Zeit lang) nicht mehr wahrgenommen. So einfach kann es manchen Leuten (wenigstens vorübergehend) schon besser gehen. Ist ja auch was Schönes...
Es bleibt also dabei: es handelt sich bei Dir um einen reinen Placeboeffekt - oder aber Du hattest nie Magnesiummangel... oder Du hattest zwar mal einen Magnesiummangel, hast diesen aber durch Deine orale und transdermale Magnesiumaufnahme bereits behoben. Denn durch die zweimalige s.c.-Anwendung hat sich an Deinem Magnesium-Status
definitiv nichts geändert. Und daran wird sich auch bei fortgesetzter s.c.-Anwendung nichts ändern, wenn Du die verabreichte Menge Magnesium nicht auf die erforderliche Menge steigerst, was dann eben je nach gewähltem Präparat die entsprechend erforderliche (nicht geringe) Menge an s.c.-Spritzen täglich bedeutet.
Im Übrigen ist es mit der "Depot-Wirkung" bei s.c.-Spritzen nicht so weit her. Es wird nur relativ leicht verzögert in den Körper aufgenommen. Aber das habe ich Dir ja weiter oben bereits erklärt.
Damit ist auch Dein Irrtum mit dem Magnesiumgehalt im Körper in Abhängigkeit der Nierentätigkeit aufgeklärt.
Aber selbst wenn es etwas auf sich
hätte mit Depotwirkung bei s.c.-Spritze und Magnesiumgehalt im Körper in Abhängigkeit der Nierentätigkeit, könnte man den Vergleich, den Du machst, natürlich nur dann aufstellen, wenn in beiden Fällen - also i.v. und s.c. gespritzt - die gleiche Menge Magnesium verwendet würde. Dann und nur dann könnte man feststellen, welche Art der Spritze dem Körper einen besseren Nutzen bietet.
In diesem Fall ist es aber folgendermaßen:
i.v. gespritzt wird eine hohe Menge Magnesium verabreicht. Davon steht dann jede Menge Magnesium für Zellen, Muskulatur, Knochengewebe etc. bereit, aufgenommen zu werden. Eine kleine Menge Magnesium wird letztendlich (wie von allem Anderen auch) über den Urin ausgeschieden. Aber aus dem größten Teil des verabreichten Magnesiums hat der Körper einen Nutzen ziehen können.
s.c. gespritzt wird eine vernachlässigbar winzige Menge Magnesium verabreicht. Und hier ist es völlig ohne Belang, wann diese im Blut ist und wann in den Nieren etc., denn diese fast nicht nachweisbare Menge Magnesium kann dem Körper leider keinen Nutzen bieten, da eben mengenmäßig einfach nichts da ist, das nützen könnte.
Die Tatsache übrigens, dass nahezu alle erhältlichen Magnesium-Lösungen i.v. gespritzt werden und nur ein kleiner Teil davon überhaupt nur auch i.m. gespritzt werden darf (s.c. dagegen noch nicht einmal vorgesehen ist), erklärt schon, dass die i.v.-Spritze (bzw. üblicherweise verabreicht als Infusion i.v.) die vorteilhafteste Anwendungsweise der Magnesiuminjektion ist.
Grüße
Lukas