Lymphstau durch Histamin-Intoleranz?

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18.02.07
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Hallo,
hier die Zusammenfassung der Probleme meiner 9-jährigen Tochter: Zur Vorgeschichte. Sie hat eine Milcheiweißintoleranz, die wir durch diverse Maßnahmen unserer Heilpraktikerin gut im Griff haben. Ende November letzten Jahres aß sie erstmalig bei einem Restaurantbesuch eine größere Menge Salat mit Balsamicoessig. Ca. 30 min später wurde ihr totel übel, sie hatte das Gefühl von Enge im Hals und ein Fremdkörpergefühl ("ein Haar im Hals"). Ein nahezu komplett apathischer Zustand folgte über mehrere Tage. Blutbild beim Arzt unauffällig - Heilpraktikerin stellte komplette Darmimmobilität und Lymphstau fest. Sonographie bestätigte Lymphstau --> komplette Ratlosigkeit beim Leiter Kinderklinik. Durch Lymphdrainagen, diverse lymphflußanregenden Mittel und Salben trat Besserung ein. Als es nach Raclette an Sylvester wieder dramatisch schlechter wurde kam nach intensivem googlen der Verdacht der Histamin-Intoleranz auf. Begleitet wurde die Symptomatik bis jetzt durch geschwollene Zungenmandeln. Dieses wurde zwar nach Gabe von Basentabs zur Regeneration des Darms (Entgiftung) nach den Mahlzeiten (seit fast 3 Monaten lediglich Dinkelbrötchen und Dinkelnudeln mit Blumenkohl oder Brokkoli) etwas besser, aber es gibt immer wieder Rückschläge. Gerade gegen Abend wird ihr übel, obwohl wir alles was im Verdacht steht Histamin zu haben von ihr fernhalten. Hat irgend jemand eine Idee, was man noch tun könnte? Sie ist total abgemagert und aufgrund der anhaltenden Krankheitsprobleme bereits latent depressiv. Sie traut sich keine anderen Nahrungsmittel mehr zu, da sie Angst vor dem "Gefühl im Mund" hat. Da ähnliches trotz intensiver Recherche in dieser Ausprägung nirgendwo zu finden ist, hoffe ich auf Erfahrungen aus diesem Forum.
Gruß, Andreas
 
Hallo Andy,
es gibt hier im Forum eine ganze Rubrik + Wiki zum Thema Histaminintoleranz.https://www.symptome.ch/wiki/histamin-intoleranz/
Da hat es Eure Tochter ja ganz schön erwischt :mad: .

Es könnte ja evtl.. sein, dass die Milcheiweiß-Unverträglichkeit und die Histamin-Intoleranz zusammen so schlimm wirken? Meidet denn Eure Tochter nun Milcheiweiß konsequent oder wie handhabt Ihr das? In einem Raclette-Käse ist ja sowohl MIlcheiweiß drin wie auch Histamin. Insofern könnte ich mir die heftige Reaktion erklären. Übrigens ist in vielen Basenpulvern auch Laktose enthalten.

Vielleicht wäre es wenigstens vorrübergehend eine Hilfe, wenn Eure Tochter für eine Zeitlang Pellind einnehmen würde. Das enthält die DAO; das ist das Enzym, das das Histamin aus Nahrungsmitteln abbauen hilft.

Hat Deine Tochter schon Zahnfüllungen? Wenn ja: aus welchem Material?
War sie immer schon empfindlich auf Nahrungsmittel oder hat das auf einmal angefangen? Siehst Du einen Auslöser dafür?
Ist Deine Tochter ganz schulmedizinisch auf Allergien getestet worden? Hat sie Atemtests gemacht auf Intoleranzen?
Es wäre wichtig zu wissen, ob irgendwelche Allergien vorliegen, weil ja auch bei jeder allergischen Reaktion (auch bei Insektenstichen, durch manche Medikamente usw.) Histamin ausgeschüttet wird.
deaw.org/mykoth/neue-wege02.php?PHPSESSID=a3711455e83673d18c7e4eae59779327

Der Lymphstau könnte durch die Gefäßerweiterung durch das Histamin zustandekommen.
Histamin ist ein Gewebshormon und hat verschiedene physiologische Wirkungen, wie Gefäßerweiterung, Kontraktur des Uterus, Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und Appetitkontrolle. Den Allergikern ist es wohlbekannt, denn nach Kontakt mit Allergenen wird es aus den Mastzellen freigesetzt und kann Rhinitis allergica (Heuschnupfen), Asthma bronchiale und Urticaria auslösen. Bei Medikamentenallergien und –unverträglichkeiten spielt es eine wichtige Rolle. Unerwünschte Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Tachykardie, Extrasystolen, Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfällen, Schwellungen der Augenlider, Gewebsödeme, etc..
hauss.de/~upload/pages/Neue_Seite_984_8_1.asp

Vielleicht wäre auch das Thema "Mastozytose" interessant:
Mastozytose e.V.

Gruss,
Uta
 
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Hallo Uta,
die gesamte 'klassische' Diagnostikschiene wurde bereits duchlaufen. Die Milcheiweißintoleranz wurde erst durch die Heilpraktikerin mittels Bio-Resonanz diagnostiziert. Lactose kein Problem ('nur' Milcheiweiß - Käse ging bisher auch problemlos). Wir denken, dass durch den 'Histamin-Schock' des Balsamico alles zusammenbrach, so dass der bisher problemlose Käse + Kartoffel (Histamin-Liberator) plötzlich zum Problem wurde. Seitdem versuchen wir alles zu meiden. Hauptproblem sind die nicht mehr abschwellenden Zungenmandeln, die verhindern, dass durch normal kontrollierte Nahrungsaufnahme ihr Allgemeinzustand verbessert werden kann. Ist irgendwie eine Abwärtsspirale, von der wir nicht wissen, wie wir sie stoppen können.
 
Milcheiweiß besteht aus vielen verschiedenen Bestandteilen. Vereinfacht können diese jedoch in zwei Gruppen geteilt werden:

1) Molkeeiweiß: Dieser Bestandteil ist hitzeempfindlich und leichtlöslich. Er setzt sich zusammen aus Albuminen und Globulinen. Da Molkeeiweiß nur in Kuhmilch vorkommt, kann ein Allergiker ersatzweise Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch verwenden.

2) Casein: Dabei handelt es sich um einen schwerlöslichen und hitzebeständigen Bestandteil. Er kommt in allen Milcharten vor, das heißt für einen Allergiker gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Käse und Quark enthalten nur einen geringen Anteil an Molkeeiweiß, dafür sehr viel Casein.
Milcheiweißallergie - Gesundheits-Infos des Allergien-Ratgebers

Demnach gehört das Casein zum Milcheiweiss, und deshalb wundere ich mich, daß sie bisher Käse problemlos vertragen hat.

Was für ein Salat war das übrigens?

Habt Ihr schon mit dem Allergologen gesprochen, was er von einem Antihistamin hält, um die Zungenmandeln zum Abschwellen zu bringen?

Gruss,
Uta
 
Mit dem Käse hat uns auch etwas gewundert, aber wir glauben, dass der einfach bei einem stabilen Niveau nicht weiter ins Gewicht fiel (als es ihr im Sommer richtig gut ging, hat sie auch ausnahmsweise mal ein eine Kugel Vanilleeis vertragen). Der Salat war ein Feldsalat. Als Antihistamin haben wir Fenistil Tropfen versucht, was allerdings eher das Gegenteil hervorrief. Es fällt halt so schwer immer zu erkennen, durch was etwas hervorgerufen wird.
 
Käse + Kartoffel (Histamin-Liberator)

Wie ist das gemeint? Käse an sich enthält im allgemeinen Histamin (Quark wenig, Hartkäse viel), und die Kartoffeln sind im allgemeinen bei HI gut verträglich. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
www.wien.gv.at/lebensmittel/ernaehrung/rezepte/forelle.html

Gruss,
Uta
 
Über die Tatsache, dass auch die Kartoffel zur Zeit von ihr nicht vertragen wird und zur Übelkeit führt bin ich erst auf den Verdacht mit dem Histamin gekommen. Nahezu alle Quellen sagen, dass fast egal welche Allergie man hat, die Kartoffel eigentlich immer noch gut vertragen wird. Umso unerklärlicher war das ja alles zunächst für uns. Wikipedia lieferte dann den Hinweis (Zitat:"Kartoffeln werden zum Beispiel gelegentlich als Histamin-Liberatoren erwähnt"). Sie enthalten also kaum eigenes Histamin, regen aber die Ausschüttung des körpereigenen an.
Im Moment suche ich hauptsächlich nach Methoden, um den Lymphfluß dauerhaft in Gang zu bekommen. Wie kann man die Gefäßerweiterungen die zum Lymphstau führen wieder zurückführen? Man kann diese Stauungen wenn es ihr schlecht geht sogar im Gesicht sehen. Als die große Bauchlymphe auch zu war, hatte schröpfen ein kurzzeitiges 'Wunder' bewirkt. Aber all die kurzen Erfolge sind eben nicht nachhaltig und das frustiert.
 
War ein Gratin-Reibekäse. Sie hat auch auf den sonst immer gut vertragenen Babybel plötzlich reagiert. Wie gesagt - ich glaube einfach, dass der ursprüngliche Histaminschock 'das ganze System hat zusammenbrechen lassen', sodass auch Dinge die vorher kein Problem waren jetzt eins sind. Daher auch unser Bemühen erstmal eine gewisse Stabilität zu erreichen, was vor allem durch die Probleme bei der Nahrungsaufnahme aufgrund der geschwollenen Zungenmandeln als Resultat der Lymphstauungen sehr erschwert wird. Unsere Tochter vertraut nur noch den Nahrungsmitteln, nach deren Verzehr sie bis jetzt keine Probleme hatte, was nach inzwischen 2.5 Monaten ausschließlich Dinkelnudeln und etwas Blumenkohl/Brokkoli sicherlich auch zu weiteren Mangelerscheinungen führt.
 
Ich mag ja stur sein, aber trotzdem:
Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Probleme bei Kartoffeln und Gratin-Reibekäse nicht bei den Kartoffeln sondern beim Käse lagen. Der Mensch reagiert auch tageszeitlich durchaus unterschiedlich auf Histamin; es spielen ja auch die Hormone, STress und andere Faktoren eine Rolle dabei. Auf jeden Fall ist Käse bei HI gefährlich. Dann doch lieber immer mal ein Stück frisches Fleisch und eben Salate. Man kann die doch auch einfach nur mit Öl anmachen; das geht auch im Lokal. Wobei Lokal-Essen im allgemeinen immer riskant ist, weil man ja gar nicht weiß, was in den Saucen z.B alles drin ist.

Daß Deine Tochter inzwischen Angst vor dem Essen hat, kann ich gut verstehen. Es ist ja auch schwierig.

Trotzdem wäre es wirklich wichtig, daß sie ausgewogener ißt, und auch bei LI und HI gibt es doch noch genügend Nahrungsmittel, die möglich sind.

Gruss,
Uta
 
Sturheit ist bei den Problemen die in diesem Forum diskutiert werden doch ein Muß ;) . Mit dem Käse habe ich schon verstanden, aber auch Kartoffel solo an einem anderen Tag brachte Probleme. Das ausgewogenere Essen hätte ich ja auch gerne, aber meine Tochter konnte vor Angst nicht mal einen Apfel probieren. Von daher widmen wir uns jetzt erstmal dem Lymphproblem in der Hoffnung, dass mit dem Verschwinden des 'Gefühls im Mund' auch wieder der Mut zu anderer Nahrung aufkommt. Sind dir denn da erfolgreiche Methoden bekannt? Im Moment ziehen wir die Matrix-Rhythmus-Therapie MaRhyThe® in Erwägung (II. Matrix Therapie) . Schon mal was davon gehört?
Gruß, Andy
 
Gehört ja, aber leider nicht von einem Erfolg damit. Aber das war nur eine Bekannte, die sowieso alles mögliche ausprobiert und bei der sich eigentlich nie etwas verändert;) .
Das "Gefühl im Mund" dürfte meiner Meinung nach daher kommen, daß die Schleimhäute sich entzünden durch das Histamin. Ein Allergologe meinte mal, daß das eine typische Reaktion sei auf pollenassoziierte Lebensmittel. Oder einfacher ausgedrückt: eine Reaktion auf Nahrungsmittel, die Kreuzreaktionen mit Pollen haben. Reagiert Deine Tochter auf Pollen?
Wie sieht es überhaupt mit den Getreiden aus? Die sind doch im allgemeinen auch recht gut verträglich?

Am allerbesten hilft mir immer: hinlegen, entspannen, schlafen. Da beruhigt sich alles, und oft ist dann nach der Nacht alles einigermaßen normal. Was auch hilft (gerade zur Zeit, wo es relativ kalt ist): rausgehen, sich richtig auslaufen.
Aber ein Patentrezept habe ich leider nicht.

Gruss,
Uta
 
Pollenprobleme bisher nicht. Bis vor 1,5 Jahren die Milcheiweißintoleranz diagnostiziert wurde, hatte sie ständig Bronchienprobleme und überhaupt einige entzündliche Prozesse im Körper. Da wir erst Weizen im Verdacht hatten (Zöliakie wurde ausgeschlossen) bekommt sie seit Jahren nur Dinkel oder Roggen. Vielleicht hat ja ein anderer Forumsnutzer schon mal was zum Thema Matrix-Rhythmus-Therapie gehört und kann sich in die Diskussion einschalten.

Gruß, Andy
 
Durch Lymphdrainagen, diverse lymphflußanregenden Mittel und Salben trat Besserung ein.

Da ich in etwa daselbe habe wäre es evtl, gut zu wissen, was für mittel und salben denn geholfen haben. Da meine Aerzte auch nach 13 jahren noch keine Idee haben was es denn ist.
 
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